Der Angsthund-Thread....
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Wie hast du eigentlich den Rückruf trainiert?
Ich lese immer: in einer entspannten und ablenkungsfreien Situation starten. Z.b. in der Wohnung... WWennder Hund aber zu Hause nicht zu 100 Prozent einspannt und draußen noch ablenkungsfrei ist wo fange ich denn da an
Das müsste bei dir doch ähnlich gewesen sein.
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@Füxchen wobei ich wirklich sagen muss, bei den meisten Konstellationen in meinem Umfeld ist das mit Hund und dem 'gefährlichen' Mann irgendwann geworden. Ich weiß auch nicht recht warum Lino vom ersten Tag an so extrem auf meinen Mann reagiert hat. Ich lese aus deiner Beschreibung schon mehr Interaktion raus als es sie bei uns je gab. Ich denke Lino ist einfach ein extrem feinfühliger Hund und mein Mann ein ganz schöner Sturkopf. Und klar- ich kann auch nicht ausschließen dass Lino mit einem ähnlichen Mann nicht mal eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Es gibt 1% der Männer auf die Lino so krass reagiert. Der Rest ist ja aus seiner Sicht ungefährlich.
Was bei uns auch noch im Raum steht ist das Thema Zweithund. Lino ist eigentlich kein Hund den man gern allein hält, er orientiert sich sehr an Artgenossen.
LG
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Wie hast du eigentlich den Rückruf trainiert?
Ich lese immer: in einer entspannten und ablenkungsfreien Situation starten. Z.b. in der Wohnung... WWennder Hund aber zu Hause nicht zu 100 Prozent einspannt und draußen noch ablenkungsfrei ist wo fange ich denn da an
Das müsste bei dir doch ähnlich gewesen sein.
Du musst ja gar keine große Distanz zum Hund haben anfangs. Das ist eigentlich egal wo, du musst den Hund halt zu dir locken können. Mit Schleppleine draußen z.B. - einfach mal stehen bleiben und warten bis sich Hund zu dir orientiert. Irgendwann wirds schon langweilig genug. Dann ansprechen, ev. in die Hocke gehen, mit Keks locken und wenn der Hund kurz vor dir ist dein Rückruf Kommando. Es ist halt wichtig immer nur mini Trainingssequenzen zu machen. Lino war eigentlich im ersten halben Jahr nicht aufnahmefähig. Und Futter ist immer noch nicht seins, er ist mega mäkelig. Es ging immer nur max eine Wiederholung und auch nur 1 bis 2x die Übung in einem Spaziergang. Und viele Spazieränge wo du nichts von ihm willst ist auch wichtig. Die sind so überflutet von Reizen anfangs auf ner langweiligen Wald Runde... Überall 1000 Gerüche allein, die wir gar nicht mitbekommen....
Es ist für uns einfach total schwer vorstellbar.
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Vielen Dank Benji05 für die guten Tipps zwecks Rückruftraining. Ich hab jetzt tatsächlich mit ganz kleinen Einheiten begonnen zu trainieren. Mit einer Pfeife und gekochtem Hähnchen. Da kann er nicht widerstehen
Thema Zweithund: wir haben das große Glück, dass meine Eltern mit einem sehr entspannten Setter mit uns im Haus leben. Der darf öfter Mal als Therapiehund herhalten, da hat sich unser Angsthase vieles abgeschaut. Ich denke, das wäre für euch sicher eine große Möglichkeit. Und wenn es nur so kommt, dass dein Mann einen super Freund hat und sich euer Schisser wohlfühlt zu Hause. Dann wäre allen doch schon sehr geholfen.
Mit Mann und Hund wage ich, eine positive Tendenz zu erkennen. Er frisst ihm inzwischen Hühnchen aus der Hand und er sitzt, wenn wir essen, unter dem Esstisch
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Sorry, doppelt
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Vielen Dank Benji05 für die guten Tipps zwecks Rückruftraining. Ich hab jetzt tatsächlich mit ganz kleinen Einheiten begonnen zu trainieren. Mit einer Pfeife und gekochtem Hähnchen. Da kann er nicht widerstehen
Thema Zweithund: wir haben das große Glück, dass meine Eltern mit einem sehr entspannten Setter mit uns im Haus leben. Der darf öfter Mal als Therapiehund herhalten, da hat sich unser Angsthase vieles abgeschaut. Ich denke, das wäre für euch sicher eine große Möglichkeit. Und wenn es nur so kommt, dass dein Mann einen super Freund hat und sich euer Schisser wohlfühlt zu Hause. Dann wäre allen doch schon sehr geholfen.
Mit Mann und Hund wage ich, eine positive Tendenz zu erkennen. Er frisst ihm inzwischen Hühnchen aus der Hand und er sitzt, wenn wir essen, unter dem Esstisch
Das klingt doch mega toll! Immer rein mit dem Hühnchen wenn das zieht. Ich hab schon oft gesagt, mein Ben (Linos Vorgänger) wird im Himmel die Nase rümpfen, wenn der von seiner Wolke aus beobachtet was Lino alles darf. Betteln am Tisch ist erwünscht und sogar Ziel, aufs Sofa darf er auch - viele Sachen die bei uns keinem Hund vorher erlaubt waren
Aber bei den Angsthäschen brauchst manchmal nen anderen Maßstab...
Ja mit dem Zweithund, das ist ein großes Thema. Ich glaub auch, dass uns das helfen würde. Schon allein dass der negative Fokus vom Mann mal weg ist. Mein Mann krault nämlich wirklich gern die Hunde von Bekannten, wenn die das mögen. Das Problem ist einen zu finden, der da zu uns passt. Ich tendiere zu Erwachsenen Hund, weil wir so viele Anforderungen haben.... Man liest immer so nett vom 'souveränen Ersthund'. Sich den nachträglich dazu zu holen ist gar nicht so leicht. Ich hab 2 Kinder, 2 Ponys - wenn es 2 Hunde sind, sollte der neue auch keinen zu ausgeprägten Jagdtrieb haben. Heißt ich brauch nen netten souveränen Hund der möglichst komplett offen auf alle Menschen zugeht und am besten noch verkuschelt ist. Mit Kids kann und wegen dem Stall auch noch möglichst verträglich ist und wenig Jagdtrieb hat.. Öhm ja. Schwierig...
LG Betty mit Lino
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Haha, ja genau, das wären die perfekten Anforderungen.
Vielleicht wäre wirklich ein erwachsener Hund das richtige. Aber auch da müsste man wirklich Glück haben, dass gerade so einer angegeben wird.
Aber, wenn ich so lese, wie toll und deinen Hund trainiert hast, bin ich mir sicher, dass du einen Welpen auch mega toll erziehen würdest.
Übrigens, unser Angsthase hatte zu Beginn total Angst vor Pferden ( war ja klar). Ich hab auch ein Pflegepferd und mein Tatum war es, ihn auch zum Reiten, aber wenigstens in den kleinen abgelegenen Offenstall mitzunehmen.
Es hat ganz 4 Begegnungen gebraucht. Jetzt bewegt er sich dort, als hätte er nie was anderes gemacht 🥰. Zum Reiten mitnehmen geht natürlich erst, wenn der Rückruf sitzt. Aber jetzt nehme ich ihn immer zur Versorgung der Pferde mit und dann chillt er ne Stunde im Auto im Schatten. Das hat er auch ruckzuck gelernt und liebt seine Box (Höhlenhund) im Auto.
Heute hatten wir übrigens Besuch im Garten. Normalerweise verbellt er den. Heute bin ich erst mit ihm raus, als schon alle da waren. Er hat sich einfach unter den Tisch gelegt und sich gefreut, dass ab und zu zufällig was feines runtergefallen ist. Ich war so stolz. Allerdings war er angeleint. Ansonsten hätte er sich ins Gartenhaus verkrochen und nix dazugelernt.
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@Füxchen Das ist lieb dass du das sagst mit dem Welpen. Ich hab hier vor allem Bedenken, dass Lino damit überfordert wäre und sich dann noch mehr zurück zieht. Er mag zwar wirklich alle Hunde, auch Welpen findet er zum spielen klasse und ist da ganz vorsichtig. Aber er ist schnell überfordert, wenn der andere zu aufdringlich wird oder 'nervt'. Denke da wäre einiges Management notwenig.
Zum Thema anleinen etc: siehst - so unterschiedlich sind sie. Lino wird oft unsicherer wenn man ihn an der Leine hat. Er braucht immer die Ausweich Option. Und unter einen Tisch würden ihn generell keine 10 Pferde kriegen. Wenn er liegt, dann am liebsten auf freien Flächen, mit Ausweichmöglichkeiten nach allen Seiten. Er hasst auch im Haus jegliche Ecken zum Liegen. Angeleint in der Nähe von einem Tisch würde er auch generell kein Futter nehmen. Er hat panische Angst wenn Stühle verrückt werden. Auch noch ein Ding was auf der Liste steht zum schrittchenweise dran gewöhnen.
Mal noch die Frage in die Runde:
Ich weiß nicht ob hier jemand Erfahrung hat mit ängstlichem Hund und dann der Kombi Zweithund dazu geholt. Wie viel habt ihr da auf was geachtet. Inwiefern kann ein Welpe aus guter Aufzucht ein souveränes Vorbild werden für das Angsthäschen? Denke wenn würde es doch 1-2 J dauern bis er ihn überhaupt Ernst nimmt oder?
Erwachsener Hund von privat finde ich total schwierig. Über Kleinanzeigen jemand ehrliches zu finden... und so einen Hund wäre irgendwie wirklich wie ein 6er im Lotto. Und Tierschutz ist auch schwierig das einzuschätzen bzw gibts nicht so viele souveräne Kandidaten. Also falls jemand Ideen hat oder Anregungen / Erfahrungen zu dem Thema...
LG Betty mit Lino
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Wir haben zu Lilly nach Ronjas Tod einen Großpudelwelpen vom Züchter geholt. Erfahrungen kannst Du hier nachlesen:
Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung
Und hier:
Für uns war es eine gute, wenn auch anstrengende Entscheidung.
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Hallo meine Lieben!
hab gerade diesen Thread gefunden, und freu mich auf nette Gespräche über kleine und große Angstfellis :-)
Derzeit habe ich noch keinen Angsthund. Aber wir möchten in näherer Zukunft eine junge Hündin (ca 1,5 Jahre) aus dem Tierschutz zu uns holen. Die kleine Maus (ca. 10 kg) hat wie viele Angsthündchen leider einiges durchgemacht... Mit weniger als 8 Wochen von Mama getrennt und ausgesetzt. Man hat sie dann abgemagert und verletzt im Wald gefunden. Offensichtlich wurde auf ihr rumgetreten, da u.a. das Hinterbein gebrochen war. (Sry, aber möge der *** auf ewig in der Hölle schmoren..) Im Tierschutz wurde sie behandelt und hat nun Gott sei Dank keine gesundheitlichen Probleme mehr.
Sie reagiert ganz typisch verschreckt auf Lärm, Leute und rasche Bewegungen rundherum (im Tierheim halt leider gang und gebe...) Auch Menschen zählen da natürlich dazu. Aggressionen aus Angst zeigt sie nicht, macht sich aber ganz klein und sie hat (wenig verwunderlich) ein starkes Fluchtverhalten (Panikgeschirr wird daher Pflicht am Anfang) Mit anderen Hunden hat sie keine Probleme, egal ob fremd oder aus ihrem Rudel... ist aber naheliegend, da sie seit dem sie gefunden wurde quasi nur im Rudel lebt..
Wir haben sie bislang zweimal besucht. Das zweite Mal auch mit unserer belgischen Schäferhündin (gleiches Alter, und lebt seit März 21 bei uns.) Wir waren ca. 4 Stunden bei ihr und haben einfach gemeinsam Zeit verbracht...undes sah ehrlich gesagt sogar ganz gut aus!
Unsere Hündin war soooo süß! Ich liebe sie dafür, dass sie einerseits quirrlig ist, aber auch sooo toll auf die Gefühle anderer eingeht! Als sie die kleine Angsthündin getroffen hat, hat sie sofort drei Gänge runtergeschalten. Sie hat freundlich gegrüßt, aber das Ängstlein dann auch nicht bedrängt, weil sie gemerkt hat, dass diese mit der Umwelt beschäftigt/überfordert war.
Wir haben die meiste Zeit dann in einer Art Ruheraum drinnen verbracht. Das war deutlich besser, da die Reizüberflutung kleiner war. Da wurden wir sogar schon mal beschnuppert, und Ängstlein hat sich auch mal hinter uns versteckt als sich die Tür öffnete. Dann ganz großes Kino - während wir uns dann mit unserer Hündin beschäftigten, hat sich Ängstlein neben uns hingelegt und ein bisschen gedöst. Stress macht eben müde. Aber, dass sie das in unserer Anwesenheit macht, hat uns und die Pflegerin schon sehr begeistert :-) Mit viel Geduld und Ruhe konnten wir dann sogar ein bisschen streicheln und sie ist nicht weggewichen.
Finde ich eig. alles ganz großartig und ich glaube so viel "Angst vor dem Menschen" ist da gar nicht - sie hat glaube ich einfach bislang noch sehr wenige Situationen kennen gelernt. Geduld wird wohl unser bester Freund..
Ich möchte die Hauptbezugsperson sein, und die Hündin später dann auch teilweise ins Büro mitnehmen. Wichtig wird glaube ich ein klares Bild von ihrem Alltag, damit sie Sicherheit gewinnen kann, was wann passiert, und die Welt dabei aber nicht untergeht.
Meine Schwester wird unsere "Vertretungsmama", sollte mit uns mal etwas Unerwartetes passieren. Nachdem sich Ängstlein bei uns ein paar Wochen eingewöhnt hat, soll meine Schwester auch gleich zu Beginn eine vertraute Person für sie werden. Wir planen da aktuell, dass sie dann ca. zweimal die Woche zu Besuch kommt, und dann einfach auch "da ist".
Was sonst noch? Ein überdachtes Rückzugsplätzchen, wo sie sich zurückziehen und nicht gestört wird, werde ich sowohl im Büro, als auch zu Hause einrichten. Das ist natürlich klar, das wird sie zu Beginn brauchen.
Ich hoffe, dass wir der kleinen Dame bald einen ruhigen Ort zum Ankommen bieten können, und unsere Schäferhündin vielleicht sogar ein bisschen ihr Selbstvertrauen wecken kann.
Habt ihr noch Tipps und Tricks, bzw. Erfahrungen was ich noch beachten kann? Dann immer gerne her damit ;-)
Danke schon einmal im Voraus und liebe Grüße an eure Fellnasen!
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