Der Angsthund-Thread....

  • Danke dir erstmal, auch fürs Video ein paar Mal schauen!! :) Genau, bei 0,36 hab ich nen Keks geworfen. Und ja wahrscheinlich war das kein Beispiel bei dem es gut rauskommt. Heute hatte er einen schlechten Tag, und ich glaube heute wird es deutlich. Das Video ist genau der gleiche Streckenabschnitt wie im ersten Video. Es ist etwas mehr los, aber daran liegt es nicht, er hatte heute einen schlechten Tag, es war kurz vorm losgehen ein Gewitter. In dem Video-Ausschnitt sag ich ziemlich hilflos dummes Zeug, aber ich hätte ihn auch wenn ich nicht gefilmt hätte schon lange entweder festgehalten oder wär losgerannt. Ich wollte ihn nur unbedingt filmen, deshalb lass ich ihn da etwas allein mit, das tat mir auch leid.

    Also ich denke da erkennt man die Panik gut, sieht wie er versucht zu fliehen, und hört ihn auch vor Panik keuchen. Ich finde er sieht irgendwie super klein aus auf dem Video, aber ist doch immerhin 54 cm groß und um die 20kg schwer. Ich hab jetzt auch schon ein Sicherheitsgeschirr bestellt, weil er in der Situation wirklich fliehen würde.

    Sofort nach dem Video sind wir dann losgerannt, und er hat sich auch schon ziemlich bald dann zumindest einigermaßen beruhigt. Am Ende ist er sogar ganz gut drauf.

    Im Video sieht man finde ich schön, wie ihn das Joggen beruhigt. Ich freu mich auch, dass Joggen wirklich so gut mit ihm klappt, und er da die ganze Zeit so schön neben mir her trabt. Da sieht man auch wo die Rute eigentlich hingehört! :) Die ist tatsächlich nur unten wenn wirklich große Not am Mann ist.

    Nur wie gesagt, ich kann ja jetzt nicht unser Leben rennend miteinander verbringen :see_no_evil_monkey: auch wenn ich gerne joggen gehe.

    [Externes Medium: https://youtu.be/ewFNd4KVzGE]
  • Ja da hat er Panik.

    Aber es ist ein komplett anderes Bild zu dem ersten Video.

    Meiner Meinung nach ist sein Verhalten dort dem Gewitter geschuldet .


    Liegt nicht an der Strecke.

    Bloss wenn du in einer solchen Situation mit ihm dort läufst verbrennst du die Strecke.

    Sie wird immer weiter negativ verknüpft.


    Warum muss er raus wenn Gewitter ihn so stresst?


    Ich würde mit meinem Hund der auch Schiss hat bei Gewitter gar nicht auf die Idee kommen vor, während oder nach Gewitter nach draußen zu gehen :ka:

  • Das Gewitter war da schon vorbei. Erfahrungsgemäß tut es ihm besser, wenn er sich dann bewegt. Seitdem wir zurück sind schläft er auch, wenn wir an so einem Tag nichts machen läuft er auch manchmal den ganzen Abend panisch durchs Haus.

    Ja, heute wars ziemlich einfach zu sagen warum er schlecht drauf ist, vor einer Woche wars sogar noch schlimmer, auf genau dem gleichen Streckenabschnitt, und nichts war passiert.

    Es ist immer auf dem Streckenabschnitt. Und klar, ich weiß dass es nicht an dem liegt, es ist eben einmal da was blödes passiert (was ich überhaupt nicht wahrgenommen hab, es war auch nichts vorher oä) und seitdem hat er da Angst. Mal mehr, mal weniger. Wir können da auch nicht nicht mehr gehen, das ist die beste Strecke die wir haben. Ich hab auch einfach Sorge, dass irgendwann alles doof ist. Die Strecke um die es geht macht ihm immer länger Angst, immer mehr Strecken machen ihm Angst... der Angstradius wird einfach immer größer.

    Gewitter und der Tierarzt sind auch die einzigen Dinge die ich auch wahrnehmen kann, vor denen er Angst hat. 90% der Zeit hat er Panikattacken wie da auf dem Video, und for all I know sieht/riecht er Geister.

  • Schwierig ...

    Auch, wenn es die beste Strecke ist, die ihr habt, würde ich mich dennoch mal umschauen, ob nicht eine andere zu finden ist. Ich muss gestehen, Wald und Feld finde ich auch schwierig, weil man da eben vieles nicht sehen oder auch hören kann, was der Hund wahrnimmt, wie z. B. Wildspuren.

    Auch Geräusche, die für uns alltäglich sind oder die wir einfach nicht mehr bemerken, können Auslöser sein. Bei meiner Kleinen sind das neben Gewitter und Schussgeräuschen auch pfeifende Menschen, UPS-Trucks und das Lösen der Bremsen der Tanklaster auf unserem Fahrschulparcourplatz. Wenn Lili die hört, dann geht sie die Strecke nicht mehr zu dieser Tageszeit. Komme, was da wolle. Früh morgens absolut böse, Vormittags alles tutti.

    Gewitter ist hier auch sehr nachhaltig. Fusselchen kämpft da auch noch am nächsten Tag mit. Ganz schlimm ist hier auch derzeit das Rascheln von Laub auf dem Weg und Wind. In der Herbstzeit gebe ich ihr deshalb meistens Zylkene bis Ende Januar. Das hilft ihr etwas.


    Ich kann mir bei deinem tatsächlich immer noch Wild vorstellen. Wer weiß, was da kreucht und fleucht und wir können Duftspuren ja nicht sehen. Vielleicht hat sich ja sogar ein Wolf in euren Wald verirrt. Wenn dein Bub auf die letzten Meter entspannter ist, könnte das damit zusammen hängen, dass er weiß, dass er gleich wieder im sicheren Auto sein wird.

    Also, solange, wie ich die Ursache nicht herausfinden kann, würde ich persönlich schauen, dass wir erstmal eine andere Strecke gehen.

    Wenn er generell so angstbeladen und leicht panisch ist, ist es vllt. auch sinnvoll, schon früher anzusetzen, kleinere Schritte zu machen. Vorgeschichte beleuchten und schauen, was sein kann und was tatsächlich ist.

    Dass meine kleine Angst vor schussähnlichen Geräuschen hat, war mir von Anfang an klar, immerhin war ihr in die Brust geschossen worden (und natürlich kam sie im November, also kurz vor Silvester zu mir :ugly: ).

    Dass sie aber auch Angst hat alleine mit mir in den Wald zu gehen, während es völlig okay ist, mit mehreren Leuten in den Wald zu gehen, das musste ich auch erstmal herausfinden :???:

  • Meine Hündin weiß Stunden vorher, dass bald Sturm ist und auch wenn er für mich vorbei ist, merkt sie es weiterhin. Und gerade die Feuchtigkeit danach macht es schlimmer.

    Ich hätte die Gassirunde tatsächlich abgebrochen, außer Hund wird später entspannt. Aber so gestresst würde ich es nicht durchziehen. Oder Ruheinseln aufbauen.


    Und wie Kady81 sagt ist Wald bei uns auch so gestresst wie bei euch. Schon bei dem vorherigen Video hätte ich eine andere Strecke gewählt. Wir gehen in den weiten Park, nicht weil ich den mag, sondern weil meine Hündin durch den Weitblick so viel entspannter ist. Manchmal ist es Straße, die für sie viel entspannter sind (gerade jetzt bei Regen und Sturm). Da muss man bißchen probieren.


    Ich musste mir selbst so auf die Füße treten dem Hund weniger zuzumuten. Heute noch. Wahrscheinlich für immer...

    In den Videos Potato sind alle Momente mit Action/Hektik verbunden. (Ist natürlich nur ein Ausschnitt) Mit meiner jetzigen Erfahrung würde ich bei so einem Hund viel mehr irgendwo rumstehen und routinierte Runden in weitläufigen Gebieten machen, diese zu ruhigen Zeiten und bei Stress reduzieren.

  • Das Gewitter vorbei war macht keinen Unterschied.

    Das Cortisol ist im Körper und braucht bis zu 72 Stunden um wieder abgebaut zu werden.



    Sicher hilft Bewegung.

    Und das rumlaufen in der Wohnung dient dem Stressabbau.

    Ich würde mal überlegen was du ihm bieten kannst um Bewegung zu haben und nicht raus zu müssen.


    Ich weiß wie schwer das ist wenn man in so einer Spirale gefangen ist.

    Fakt ist wenn du ihn weiter zu dieser Strecke zwingst wird sich das weiter auf alle Strecken generalisieren weil er das irgendwann mit draussen sein verknüpft.



    Auch das Gassi draussen würde ich generell mehr strukturieren und versuchen Ruhe reinzubringen.

  • Ja ich hätte auch abgebrochen wenn er sich nicht beruhigt hätte. Aber wir sind sofort nach dem Video losgejoggt, und das hat ihn sehr schnell beruhigt (also nicht erst vorm Auto, sondern schon den Großteil der Strecke). Also man sieht auch im Video dass er dann entspannt neben mir läuft. Wir sind dann noch rund 4km gejoggt, und er hat danach sehr entspannt geschlafen. Er war vorgestern gar nicht draußen, weil Ruhetag und der Zweithund ist verletzt, aber wenn er sich zu wenig bewegt steigert er sich zuhause viel mehr in seine Angst rein, deshalb sind wir dann gestern auch gelaufen.

    Das Problem ist, dass genau das immer sein "Sicherheits"gebiet war, und Wald findet er eigentlich toll. Alles was richtig Natur ist findet er eigentlich toll. Also man kann in dem Waldgebiet von dem Hauptweg, auf dem das Video ist, auf einen kleinen Pfad durch den Wald abbiegen und da gefällts ihm dann wieder gut, und er hat Spaß und springt eifrig über Baumstämme. Es kann schon trotzdem gut sein, dass das Wildspuren sind vor denen er so Angst hat, und auf dem Pfad ist er zu abgelenkt, oder so. Er hatte nur eben vorher in Wäldern nie Angst, auch wenn wir in ganz fremden Gebieten wandern waren.

    Also wir können gerade nicht da nicht mehr gehen, wiel wir einfach nicht genug Gassi-Möglichkeiten haben, aber das ist gar nicht so das Problem, weil wir in einem Monat eh umziehen. Das Problem ist eher, dass die Angstgebiete immer größer werden. Das ist die letzte Strecke, auf der es ihm vorher immer gut ging, wir haben schon alle andern ausgeschlossen. Also wir haben noch eine andere auf dem es ihm gut geht, aber die ist für jeden Tag zu weit weg. Ansonsten ist das die letzte.

    BettiFromDaBlock was du sagst mit Ruhe und warten: Ich überleg auch immer ob ich an der Angststelle einfach mal warten soll, aber hab auch Sorge er steigert sich dann da noch mehr rein. Also ich neig dann eher zum vorbei gehen und dann in den Pfad einbiegen, und dann ist ja wieder gut. Rein von dem was ich mir für mich vorstelle, ich kenn das ja auch an einer Stelle Angst zu haben, und würde da nicht sitzen wollen...

    Kady81 Was die Vorgeschichte angeht, bewusst ist ihm nie etwas passiert, er war quasi sein ganzes Leben bei uns. Wir haben ihn mit ungefähr 3 Wochen halbtot auf der Straße liegend gefunden, also wahrscheinlich eine Mischung aus frühwelplichem Trauma und viel zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt. (Und dass deinem Hund in die Brust egschossen wurde klingt ja grauenhaft). Zylkene sagst du hilft dir?

    Wir ziehen halt in eine noch größere Stadt. Vor ein paar Monaten dachte ich mir noch oh Gott, wegen Potato sollten wir eigentlich in ein Häuschen im Wald ziehen, da kann er dann seine Naturspaziergänge machen und alles ist gut. Aber inzwischen ist das ja auch doof.



  • Ich zitiere mich mal selbst...



    Ja die Angstgebiete werden mehr WEIL er generalisiert.


    Ja joggen hilft als Managment Maßnahme.

    Trotzdem noch einmal überdenke nochmal eurer Gassi Verhalten generell.

    Auf mich wirkt das sehr hektisch.



    Das ihr bald umzieht ist doch Mega Chance um neue Strukturen einzuführen :bindafür:

  • Meine Hündin findet Wald auch toll, kann man sich super wegschießen. Die Frage ist, ob dein Hund auch einfach mal einen entspannten Willy im Wald machen kann. Sich da Wälzen, das Blatt dort umdrehen, stehen bleiben. Also so bisschen mal da gucken und dann zu dir. In den "entspannten" Videos verfolgt er ja eine Spur oder wird durch Bewegung von der Umwelt abgeblockt. Das Jagen kann bereits (positiver) Stress oder Stressabbau sein. Ins Jagen fallen ist hier auch typisch bei zu viel Umweltreiz.


    Entspanntes Gassigehen ist für mich nicht in Dauerbewegung sein. Meine Hündin will auch vor den Reizen flüchten und trabt deshalb viel. Das kann man leicht als entspanntes Verhalten sehen. Ich weis allerdings, dass sie dann nicht entspannt ist.


    Was passiert denn wenn du einfach mal 100m vor dem komischen Waldstück 15 min einen Baum anschaust? Was macht er dann? Kann er sowas?


    Wenn ich einen Angstreiz wahrnehmen lasse, dann aus sicherer Entfernung und dann geht man in kleinen Schritten näher. Also würde ich hingehen, auf Abstand gucken lassen und dann wieder denselben Weg zurück. Aber wichtig wäre bei uns dass schon vorher Entspannung herrscht. Und Jagen ist schon zuviel Push bei uns.


    Wenn du vorher bereits joggst und dann da zufällig vorbeikommt, passiert das Stressen dann auch?


    Ich schätze er kann die Reize abschalten, wenn er durch einem anderen Job (Jagen oder Joggen) stark gefordert ist. Dafür könnte man Alternativen finden, die etwas ruhiger sind und ihn da unterstützen. (Vielleicht sogar die klassische Leinenführigkeit)

    Aber das nimmt ihm nicht die Unentspanntheit, weil er mit sovielen/bestimmten Reizen überfordert ist. Das sind für mich Baustellen, die man ganzheitlich angehen müsste.

  • Laufen setzt Endorphine frei und baut Stress ab (in Maßen). Deshalb hilft ihm das für den Moment. Aber sobald er das nächste Mal wieder an der Stelle ist, oder weiß, dass er dorthin gehen wird, scheint es ja wieder los zu gehen. Immer ein Schrittchen früher. Klingt für mich nachvollziehbar. Hunde und Erwartungshaltung eben.

    Möglich, dass das, was ihm Angst macht, nur auf dem Hauptweg war, weshalb der Pfad besser funktioniert. Im letzten Video ist dort auch ein Fahrzeug gewesen, oder? Selbst einem solchen kann ein gewisser Geruch anhaften, der Unbehagen bis hin zur Angst verursacht. Die Möglichkeiten sind vielfältig :denker:

    Ja, die Zylkene helfen hier insgesamt ganz gut, bei aktuen Situationen bekommt sie eine höhere Dosis. Ist kein Medikament, "nur" eine Nahrungsergänzung, die helfen kann. Ich gebe sie auch gerne an Silvester, zusammen mit einigen anderen Maßnahmen kriegt sie den Jahreswechsel gut rum. Bei Gewitter helfen sie nicht. Erst, wenn es vorbei ist und sie wieder in der Lage, etwas aufzuschlecken. Dann hilft es ihr beim schnelleren einschlafen.

    Wurde bei deinem Drops medizinisch alles abgeklärt? Schilddrüse ist da ja gerne mal beteiligt, wenn mehr oder weniger plötzlich Ängste auftreten. Auch ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann Nervosität und Unruhen bringen.

    Wie alt isser jetzt?

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