Der Angsthund-Thread....

  • Ich schätze er kann die Reize abschalten, wenn er durch einem anderen Job (Jagen oder Joggen) stark gefordert ist.

    Wo du das gerade erwähnst ... das kann ich von hier bestätigen. Wenn Lili beim Mantrailing ist, ist es ihr wumpe, ob es irgendwo knallt oder donnert. Sie macht ihren Job zu Ende (in Eigenantrieb, ich habe ihr immer die Wahl gelassen, sie bestimmt dabei ja, wo es langgeht). Wenn sie die Zielperson dann gefunden hat, war aber Ende Gelände. Da ging auch keine Leckerchenannahme mehr und ich musste sie zurück tragen.

    Das ist sehr selten vorgekommen, und war für mich - so blöd oder garstig es klingen mag - sehr interessant zu beobachten.

  • Ich schätze er kann die Reize abschalten, wenn er durch einem anderen Job (Jagen oder Joggen) stark gefordert ist.

    Wo du das gerade erwähnst ... das kann ich von hier bestätigen. Wenn Lili beim Mantrailing ist, ist es ihr wumpe, ob es irgendwo knallt oder donnert. Sie macht ihren Job zu Ende (in Eigenantrieb, ich habe ihr immer die Wahl gelassen, sie bestimmt dabei ja, wo es langgeht). Wenn sie die Zielperson dann gefunden hat, war aber Ende Gelände. Da ging auch keine Leckerchenannahme mehr und ich musste sie zurück tragen.

    Das ist sehr selten vorgekommen, und war für mich - so blöd oder garstig es klingen mag - sehr interessant zu beobachten.

    kenne ich auch. Wenn Theo auf dem Spaziergang eine Angstattacke hatte (der setzt/legt sich dann ja hin und man kommt nicht mehr weiter, nur den exakt gleichen Weg zurück, je nachdem wo man ist, ist das aber eher unpraktisch 😅), da halt dann das kommando fürs Canicross. Zack Adrenalin, zack schwänzchen oben und man konnte weiter.

    Aber ist ja auch nicht Sinn der sache

  • Ich überbrücke auch viele Trigger mit Hund im Arbeitsmodus.


    Ist aber letztlich auch nur Management.

    Aber man kann durchaus das Glück haben das Hund dadurch Situationen und Orte neu bewerten kann.

  • Ich hatte geantwortet bevor ich das gesehen hab. Also beim Herumlaufen in der Wohnung steigert er sich immer mehr in seine Panik rein. Also er läuft/riecht da alles panisch ab. Das kann ich aber mittlerweile gut abbrechen, wir haben einen "Panikgriff" etabliert, und mit dem legt er sich mittlerweile fast sofort hin.

    Was das nicht raus müssen angeht, ich merke einfach das tut ihm nicht gut. Unser Zweithund ist jetzt seit fast zwei Monaten verletzt und wurde eine zeitlang fast nur drinnen bespaßt, und er dann oft auch. Und dabei hab ich einfach gemerkt dass das nicht gut ist, er ist ein junger sportlicher Hund, und er wird dann im allgemeinen unausgeglichener und panischer. Wir sind dann das erste Mal überhaupt ganz allein los, ohne Zweithund, und das ging erstaunlich gut. Seitdem laufen wir jetzt öfters mal zu zweit. Also ich zwinge ihn auch nicht, er hat immer die Möglichkeit nicht mit zu kommen, und manchmal wählt er die auch. Meistens will er aber unbedingt los. Also er ist auch nicht immer latent ängstlich, er hat Modus Draufgänger und Modus Panik.

    Was meintest du mit strukturierter spazieren gehen? Im Normalfall würde ich sagen laufen wir eigentlich ganz normal ne Runde durch den Wald und machen manchmal Pause damit er baden gehen kann. Aber wenn du da was bestimmtes im Kopf hast, sag gerne!

    BettiFromDaBlock Also im ersten Video jagt er ganz ganz sicher nicht. Er verfolgt eine Spur, ja, aber nicht weil er die jagen will sondern weil ihm die Angst macht. Er schnüffelt sich immer aus Panik fest, das macht er auch in der Stadt oder im Haus. Wenn er Panik hat schnüffelt er sich fest. Jagen hat er erst seit kurzem etwas für sich entdeckt, aber er ist da grad ein noch sehr welpiger Sichtjäger, so etwas Rambo-mäßig. An der Angststrecke "wohnt" auch irgendwas was er gerne jagen würde. An guten Tagen hat er da Interesse dran, an schlechten Tagen hat er da zu viel Panik zu und kann sich nicht vom schnüffeln losreißen.

    Wenns ihm gut geht kann er Wald in entspannt! Also auch Pausen, baden, rumliegen. Wald war eigentlich immer sein Wohlfühlort.

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    Das was du beschreibst, mit dem Sachen vor denen er Angst hat anschauen, das würde ich auch gerne, nur riecht er sie ja. Also wenn er mal vor was sichtbarem Angst hat dann können wir das schnell klären. Von daher weiß ich in dem Moment nicht was ich machen soll, weil ich ihm die Angst vor dem was er riecht nicht nehmen kann. Sollte ich trotzdem an genau der Stelle halt machen an der er so große Angst hat? Wenig später halt machen ist wie gesagt kein Problem.

    Ich könnte mal woanders parken und vorher joggen probieren. Angst hätte er dann da aber ganz sicher auch, wenn ich die Strecke andersrum laufe hat er die auch.

    Laufen setzt Endorphine frei und baut Stress ab (in Maßen). Deshalb hilft ihm das für den Moment. Aber sobald er das nächste Mal wieder an der Stelle ist, oder weiß, dass er dorthin gehen wird, scheint es ja wieder los zu gehen. Immer ein Schrittchen früher. Klingt für mich nachvollziehbar. Hunde und Erwartungshaltung eben.

    Möglich, dass das, was ihm Angst macht, nur auf dem Hauptweg war, weshalb der Pfad besser funktioniert. Im letzten Video ist dort auch ein Fahrzeug gewesen, oder? Selbst einem solchen kann ein gewisser Geruch anhaften, der Unbehagen bis hin zur Angst verursacht. Die Möglichkeiten sind vielfältig :denker:

    Ja, die Zylkene helfen hier insgesamt ganz gut, bei aktuen Situationen bekommt sie eine höhere Dosis. Ist kein Medikament, "nur" eine Nahrungsergänzung, die helfen kann. Ich gebe sie auch gerne an Silvester, zusammen mit einigen anderen Maßnahmen kriegt sie den Jahreswechsel gut rum. Bei Gewitter helfen sie nicht. Erst, wenn es vorbei ist und sie wieder in der Lage, etwas aufzuschlecken. Dann hilft es ihr beim schnelleren einschlafen.

    Wurde bei deinem Drops medizinisch alles abgeklärt? Schilddrüse ist da ja gerne mal beteiligt, wenn mehr oder weniger plötzlich Ängste auftreten. Auch ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann Nervosität und Unruhen bringen.

    Wie alt isser jetzt?

    Ich weiß schon dass Laufen nur Management ist. Aber ganz ehrlich, dadurch dass das das einzige Mangement ist was wir gerade haben (geschweige denn eine "Lösung") bin ich sehr froh drum, das gefunden zu haben. Und ich merke auch wie ihn das nachhaltig den Tag über entspannt. Du sagst ja auch, es setzt Endorphine frei. Hilft ja bei Menschen sogar gegen Depressionen. Wobei wir die meiste Zeit schon ganz normal Spazierengehen, mit beiden Hunden. (Genau, in dem Video kam auch noch ein Fahrzeug.)

    Danke für die Erklärung mit Zylkene, vielleicht bestell ich das mal.

    Er wurde leider noch nie so umfassend durchgecheckt, das geht hier nicht wo wir wohnen. Ich mach das sobald wir umgezogen sind. Der kleine Mann ist jetzt 1 Jahr und ungefähr 5 Monate.

  • Potato Schauen und Riechen ist für mich dasselbe. Da du ja weißt, welche Stelle kritisch wird, würde ich, bevor ihr den Ort erreicht, ein wenig verweilen. (sofern er die Kapazitäten hat) Wenn er das nicht kann, war es wahrscheinlich zu nah. Es gibt auch die Möglichkeit ein ruhiges Suchspiel zum Herunterkommen zu machen und dann aus der Situation zu gehen. Solange er panisch rein und panisch raus aus dem Wegstück geht, lernt er, das ist die Art und Weise wie man aus der Situation herauskommt. Meine Hündin versucht es oft mit hektisch werden und dabei lernt sie durch hektisches Verhalten wird alles besser. Also muss ich ihr eine andere Handlungsoption anbieten.

    Wenn das Stück Wald der einzige panische Ort wäre für meinen Hund, würde ich den wahrscheinlich mal ein paar Monate meiden. Man muss ja nicht jede Baustelle auf einmal angehen. Die Unruhe Zuhause finde ich fast wichtiger. Der Hund hat ja nicht endlos Lernkapazitäten.


    Ich kann mir vorstellen, dass der Umzug an einen neuen Ort auch Vorteile haben kann, solange ihr die Strecken und die Sicherheiten Zuhause gut aufbaut.

    Es ist super zu sehen, wie entspannt er im Wald sein kann. Das ginge bei uns nie nie nie. So schlechte Tage ohne Grund haben wir auch, meist schiebe ich es auf das Wetter oder Schmerzen. Das ist manchmal so.

  • Potato Schauen und Riechen ist für mich dasselbe. Da du ja weißt, welche Stelle kritisch wird, würde ich, bevor ihr den Ort erreicht, ein wenig verweilen. (sofern er die Kapazitäten hat) Wenn er das nicht kann, war es wahrscheinlich zu nah. Es gibt auch die Möglichkeit ein ruhiges Suchspiel zum Herunterkommen zu machen und dann aus der Situation zu gehen. Solange er panisch rein und panisch raus aus dem Wegstück geht, lernt er, das ist die Art und Weise wie man aus der Situation herauskommt. Meine Hündin versucht es oft mit hektisch werden und dabei lernt sie durch hektisches Verhalten wird alles besser. Also muss ich ihr eine andere Handlungsoption anbieten.

    Wenn das Stück Wald der einzige panische Ort wäre für meinen Hund, würde ich den wahrscheinlich mal ein paar Monate meiden. Man muss ja nicht jede Baustelle auf einmal angehen. Die Unruhe Zuhause finde ich fast wichtiger. Der Hund hat ja nicht endlos Lernkapazitäten.


    Ich kann mir vorstellen, dass der Umzug an einen neuen Ort auch Vorteile haben kann, solange ihr die Strecken und die Sicherheiten Zuhause gut aufbaut.

    Es ist super zu sehen, wie entspannt er im Wald sein kann. Das ginge bei uns nie nie nie. So schlechte Tage ohne Grund haben wir auch, meist schiebe ich es auf das Wetter oder Schmerzen. Das ist manchmal so.

    Ich weiß was du meinst, nur bei schauen haben wir halt ein "System" gefunden. Er sieht was was ihm Angst macht, ich setz mich drauf, und damit ist das für ihn (auch langfristig) als ungefährlich verbucht :tropf:

    Bei riechen weiß ich ja nicht, wo ist es genau, ist es überhaupt da, riecht er nur ob es da ist... wir können die Situation einfach nicht auflösen. Aber vor und nach dem Stück Pause machen ist vielleict noch eine Idee, das versuchen wir mal. Nur grundsätzlich habe ich eben noch nichts gefunden, was die Situation irgendwie besser macht, oder auch nur ablenkt (außer laufen). Auch Suchspiel leider nicht. Deshalb wird das Stück eben jedes Mal länger, weil wir das nie positiv auflösen können.

    Das mit dem Umzug hoffe ich auch. Einerseits hab ich etwas Sorge wegen noch mehr Stadt, andererseits sind wir da vielleicht auch entspannter, das überträgt sich vielleicht auch auf ihn.

    Ja grundsätzlich mag er Wald voll gerne! Natur im allgemeinen. Er ist auch eigentlich an sich kein grundängstlicher Hund. Wenn er nicht gerade Panik hat ist er auch ein kleiner Draufgänger. Er hat ja bewusst auch noch keine schlimmen Erfahrungen gemacht, an seine ersten Wochen kann er sich ja wahrscheinlich gar nicht erinnern. Nur phasenweise nehmen die Panikattacken eben leider überhand...

  • Bei riechen weiß ich ja nicht, wo ist es genau, ist es überhaupt da, riecht er nur ob es da ist... wir können die Situation einfach nicht auflösen.

    Einen beängstigenden Gegenstand entschärfen ist ja deshalb relativ einfach, weil wir ihn sehen können. Der Hund lässt ihn ja meist nicht aus den Augen (wenn er noch nicht gelernt hat, sich Hilfe beim Besitzer zu suchen).

    Beim Geruch klappt das ja nicht. Grundsätzlich hätte ich jetzt auch gesagt, dann Hund aus dem Auto holen, wie gewohnt loslatschen, aber den Fuzzi ganz genau beobachten, ab welchem Moment sich die Rute senkt, die Körperspannung steigt, die Ohren sich verändern. Das ist dann der Moment, ab dem er ein Problem hat. Und ab diesem Moment, ab dieser Stelle geht man dann auch nicht mehr weiter. Je nach Hund bleibt man dort stehen, bis der Hund von sich aus Entspannung anzeigt, anzeigt, dass er weitergehen kann. Kann er es nicht, oder entspannt er sich nicht sichtlich, dann geht man einen Schritt zurück, bis dahin, wo es dann klappt. Geht das auch nicht, wird abgebrochen und ein anderes Mal erneut versucht.

    Das wäre jetzt mein Plan.

    Aber du hast etwas weiter oben geschrieben, glaub ich, dass er schon "drauf" ist, wenn er aus dem Auto kommt?

    Gibt es eine Möglichkeit, von einer anderen Stelle auf den Pfad zu gelangen, auf dem er entspannt ist, und sich dem "bösen" Weg von anderer Seite zu nähern?


    Du sagtest auch, er ist schon quasi sein ganzes Leben lang bei euch. Versuch dich mal zu erinnern, wann das anfing mit dem in der Wohnung panisch herumschnüffeln und herumrennen. Wann hat er dieses Verhalten etabliert, wenn er Angst hat? Und warum hat er Angst in der Wohnung?


    Es muss auch nicht immer ein traumatisches Erlebnis sein, welches Angst verursacht.

    Früher hatte Lili beispielsweise auch keine Angst, wenn Menschen Pfeifen. Aber dann, an einem Abend im Winter, als wir nach dm 18-Uhr-Dienst an der Bahnhaltestelle standen, fingen rund um uns herum (die Haltestelle liegt zwischen zwei zweispurigen Fahrbahnen in der Innenstadt und ist überbrückt) an verschiedenen Stellen Männer an zu pfeifen. Kein Liedchen, eher wie man jemanden auf der Bühne auspfeift, oder wie man es im Fußballstadion hört. Das ging etwa eine Minute. Keine Ahnung, was das sollte, die Männer waren verteilt, sie standen nicht zusammen.

    Seit dem reagiert sie ängstlich auf Pfeifen. Es ist nichts passiert. Kein Schmerz, kein Schreck, nichts.


    Hier ist ein Artikel zum Thema Angst beim Hund, genauer: Geräuschangst. Aber ich denke, das lässt sich auch gut auf Geruchsangst übertragen. Möglicherweise gab es schon viel früher etwas, was du aus welchem Grund auch immer, nicht mitbekommen hast, und das sich jetzt aufgeschaukelt hat und deshalb deutlicher erkennbar ist. Oder eben auch ein Ungleichgewicht bei seinen Hormonen, das jetzt durch die Pubertät stärker hervortritt ...

  • Ich probier das mal wie du vorgeschlagen hast und parke woanders. Ich hatte das gestern schon überlegt, aber das ist etwas kompliziert, und ich hab dann doch nochmal an der gleichen Stelle geparkt und wir sind sofort ab Auto losgejoggt. Ich glaube dadurch dass es ihm letztes Mal durch das Joggen schon besser ging lief das ziemlich gut. Er hat sich erstaunlich schnell entspannt und ist dann sogar bestimmt die Hälfte der Angststrecke schon gut gelaufen. Ich werd das mit dem anders parken aber auf jeden Fall nochmal probieren!

    Ich weiß mir wurde davon abgeraten die Strecke überhaupt noch zu laufen, aber ich hab (fast) keine andere mehr. Andere haben wir schon aufgegeben weil Tato da zu viel Angst hat.

    Wann das in der Wohnung angefangen hat kann ich leider nicht sagen. Er war eigentlich ein ziemlich draufgängerischer Welpe, ich hätte gesagt er hat vor nichts Angst. Nur irgendwann fing das an. Er hatte dann lange täglich so richtige Panikattacken. Mittlerweile können wir das besser managen. Das Schlafzimmer hat jetzt so ganz dicke undurchlässige Vorhänge, die sind Tag und Nacht zu, damit das seine "Höhle" ist, und er vergisst dass vor dem Fenster auch Menschen sein können. Das Schlafzimmer hat auch eine Balkontür, die hab ich dummerweise mal aufgemacht als er da war, da hatte er solche Angst dass er sich sogar die Nächte danach eingenässt hat. Jetzt haben wir eine Matratze davor, und sie nie wieder aufgemacht, und er fühlt sich wieder sicher im Schlafzimmer. Überhaupt sind bei uns alle Fenster mit Vorhängen abgehangen, und er darf auch nicht rausschauen. Auf den (Wohnzimmer)Balkon darf er auch nicht, auch da ist die Tür immer zu. Wir achten auch darauf dass er keine strategisch günstigen Positionen einnimmt. Irgendwas macht ihm trotzdem eigentlich jeden Tag Angst, aber das können wir dann eigentlich schnell lösen. An guten Tgaen zumindest. Also wir machen dann die Wohnzimmertür zu, er muss auf seinen Sessel, oder ich "halte" ihn, und dann beruhigt er sich eigentlich auch schnell.

    Danke für den Artikel! "Der Angstzustand ist ein länger andauernder emotionaler Zustand des Hundes, bei dem er Verhaltensweisen der Angst zeigt und dessen Auslöser nicht eindeutig identifizierbar und nicht spezifisch sind. Die Auslöser wechseln und wachsen stetig an." Das passt sehr gut auf uns.

  • Seit fast 2 Wochen bekommt Theo nun das sedarom.

    Gestern hatten wir einen sehr lauten Flieger und er hat gar nicht reagiert beim Gassi.

    Heute konnten wir in strömendem Regen raus und teilweise auch düsenflieger weit weg, aber man hat sie gehört. Keine Reaktion.

    Letzte Woche hat er noch einmal blockiert durch hinsetzen, kam dann aber direkt weiter und war dann auch wieder normal.

    Ich bin gespannt. Entweder es ist Zufall oder das Zeug hilft. Mal schauen wie es beim nächsten Gewitter wird...

  • Ich geselle mich (leider) auch zu euch.


    Meine Hündin Liz stammt aus suboptimalen Verhältnissen aus Irland. In Alter von 11 Monaten kam sie zu mir. Damals war sie völlig durch den Wind, Pubertät, Läufigkeit, neues Daheim usw. Sie hatte anfangs regelrechte Bell-Explosionen, wenn beim Spazieren in 100 m Entfernung Menschen auftauchten. Das haben wir gut in den Griff bekommen. Sie legt keinen Wert auf fremde Menschen (Männer sind "schlimmer"), läuft aber problemlos und ignorant an diesen vorbei.


    Vor bald einem Jahr hat sie sich sehr erschrocken, als Kinder mit einem Drachen gespielt haben und dieser dauernd mit einem ekligen Geräusch zu Boden gesaust ist. Sie ist damals panisch zum Auto gerannt und ich dachte noch, "wenn sie das mal nicht mit den schreienden Kinderstimmen verknüpft".... Natürlich hat sie das getan. Quasi Lehrbuchmässig hat sie verknüpft "spielende, laute Kinder - Ballgeräusche - weit entfernte zuschlagende Autotüren (tönt dumpf und für Liz ähnlich wie ein Ball)usw...."


    Jetzt scheinen wir immer mehr in diese Angst- und Abwärtsspirale zu geraten, bzw. wir stecken schon richtig tief drin. Gestern der Super-GAU, wir zäunen den Schafen, meine beiden Hunde halten die Schafe. Auf die benachbarte Weide fährt der Bauer mit dem Pick-Up voller schreiender Kinder. Liz hat den Dienst quittiert und ist (zum Glück) zu mir gekommen. Heute Morgen waren wir wieder bei den Schafen, der gleiche Bauer fährt vor, dieses Mal mit dem Traktor und allein. Als wir von den Schafen weg, in Richtung Auto gingen, kam der Bauer auch gerade von seinen Kühen weg. Liz hat ihn angebellt wie zu Anfangszeiten und wie sie es seit Jahr und Tag nicht mehr getan hat. Wohl gemerkt waren noch mindestens 50 Meter zwischen uns, aber es war halt der gleiche Ort wie gestern mit den lauten Kindern.


    Liz scheint inzwischen in Dauer-Alarm-Kampf-Flucht-Bereitschaft zu sein. Das tut mir unglaublich leid für sie. Wir haben einen Termin bei einer Verhaltensmedizinerin, leider wegen Ferien (nicht meinen :relieved_face: ) erst im November.


    Bitte entschuldigt den langen Text. Ich erwarte mir nicht wirklich Rat. Aber das Aufschreiben und vielleicht mit den Sorgen nicht ganz allein sein, hilft ein bisschen.


    Liebe Grüsse

    Franziska

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