Der Angsthund-Thread....
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Liz‘ Angstspirale dreht und dreht (abwärts, what else?). Ich habe verzweifelt bei der Praxis der Verhaltenstierärztin nachgefragt, ob wir nicht jetzt schon ein Medikament geben können. Den Termin haben wir erst im November. Sie haben Rücksprache gehalten und ich solle doch Zylkene geben und ein Adaptil-Halsband anziehen. Zylkene hat Liz schon. Bin ich voreilig, wenn ich über das Halsband nur müde lächeln kann? Habt ihr Erfahrungen? Ich werde es natürlich probieren…
Liebe Grüsse
Franziska
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- Vor einem Moment
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Also mein Verdacht verhärtet sich, dass es dann schlimmer wird mit dem spazierengehn, wenn der magen/darmtrakt Probleme macht.
Der Magen-Darm-Trakt ist hier der Schlüssel zu allem. Wenn der okay ist, ist sie relativ stabil. Sie wird zwar mit dem Alter und den Schilddrüsentabletten generell stabiler, aber Magenprobleme machen sie reizempfänglich und laufunfreudig/ sie bleibt dann ständig stehen und scannt alles.
Hier auch. Also definitiv nicht der einzige Knackpunkt. Aber sobald die BS oder der Magen zwickt, wird Betti ein hektischer, unsicherer Hund.
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Liz‘ Angstspirale dreht und dreht (abwärts, what else?). Ich habe verzweifelt bei der Praxis der Verhaltenstierärztin nachgefragt, ob wir nicht jetzt schon ein Medikament geben können. Den Termin haben wir erst im November. Sie haben Rücksprache gehalten und ich solle doch Zylkene geben und ein Adaptil-Halsband anziehen. Zylkene hat Liz schon. Bin ich voreilig, wenn ich über das Halsband nur müde lächeln kann? Habt ihr Erfahrungen? Ich werde es natürlich probieren…
Liebe Grüsse
Franziska
Tut mir so leid, aus meinen Erfahrungen heraus:
Weder Adaptil noch Zylkene haben hier etwas bewirkt. Ich denke, dass die gut zur Unterstützung bei nervösen, „normal“ ängstlichen Hunden geeignet sind, aber bei generalisierten Ängsten oder Angststörungen gar nicht greifen können. Die können vorhandene Kompetenzen stärken, eine überlastende Situation anders zu lösen als mit Panik.
Aber wenn (wie es bei Lilly war) keine andere Kompetenz als blinde Panik und Flucht da ist, weil gar nicht erst erworben, oder die Angst so stark ist, dass sie die Fähigkeit des Hunds, seine Handlungen zu steuern, temporär ausschaltet ist, da haben diese Präparate mMn wenig Chance.
Ich musste Lillys Angstverhalten tatsächlich körperlich unterbrechen, um sie aus diesem Automatismus rauszuholen. Was Ähnliches hatte ich mal mit einer Tierheimhündin, mit der ich Gassi gegangen bin: Die ist bei Überforderung in zwanghaft repetitives Leinenkreisen verfallen. Da hat auch nur geholfen, das Kreisen körperlich durch Weg Vertreten so lange zu blocken, bis sie aus dem Automatismus wieder draußen war, weil die Angst durch Erschöpfung so weit abgeebt war, dass er aufgehört hat.
Fällt Dir was ein, womit Du sie „stoppen“ könntest in dem Programm, das sie dann abspulen möchte?
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tinkar oh, was war das denn? also falls es irgendwas pflanzliches war, sonst nützt es mir leider nicht so viel
Nein das war nichts pflanzliches. Wir hatten davor wirklich so ziemlich alles durch, wirklich alles in meiner Verzweiflung, Bewegung war zu dem Zeitpunkt leider auch nicht möglich, also griff ich einfach nach jedem Strohhalm. Von Akupressur, Musik, Globuli, Bachblüten, sogar Heilsteine, was auf die Ohren, bis zu Sedarom, welches anfangs sogar tatsächlich kurz eine Besserung brachte, Sileo … aber nichts hatte geholfen. Tricks etc. halfen nur in dem Moment und selbst da war sie extrem gestresst. Kann man aber ja nicht über Stunden durchziehen. Sie war einfach in einer Blase gefangen und fand nicht mehr heraus.
Ich vergleiche das bei der Fluse gerne mit den Ringen auf der Wasseroberfläche, wenn man einen Stein hinein wirft. Erst war die Angst nur in einem kleinen Rahmen und je länger es dauerte, umso größer und umfassender wurde alles. Und bei uns ging das mMn ziemlich flott. Mit dem Thema Angst hatte ich mich bis dahin überhaupt nicht befasst. Es hat uns eiskalt erwischt. Ein kleiner Moment und alles war plötzlich anders.
Emmi bekommt jetzt ein Antidepressivum aus der Humanmedizin, welches bei Hunden bei Geräuschangst angewendet wird. Es heißt Trazodon. Man kann es auch kurzfristig in akuten Situationen geben, wie zb einem Gewitter oder Silvester. Sie bekommt es aber jetzt über einen längeren Zeitraum.
Aktuell sind wir zum zweiten Mal am Ausschleichen lassen. Beim ersten Mal hatten wir einen Rückfall. Jetzt geht es ihr aber super. Ich beobachte das ganz genau und ich darf das auch, mehr oder weniger, in meinem Ermessen handhaben.
Ganz lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht! Es ist gut zu wissen, dass das eine Mögichkeit ist, und voll schön, dass es euch so geholfen hat. Berichte unbedingt weiter! Ich zieh das auch für uns in Erwägung, wenn wir irgendwann einen wirklich guten Verhaltenstierarzt für uns finden, der das begleiten kann. Derzeit ist es leider nicht möglich.
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Tut mir so leid, aus meinen Erfahrungen heraus:
Weder Adaptil noch Zylkene haben hier etwas bewirkt. Ich denke, dass die gut zur Unterstützung bei nervösen, „normal“ ängstlichen Hunden geeignet sind, aber bei generalisierten Ängsten oder Angststörungen gar nicht greifen können. Die können vorhandene Kompetenzen stärken, eine überlastende Situation anders zu lösen als mit Panik.
Aber wenn (wie es bei Lilly war) keine andere Kompetenz als blinde Panik und Flucht da ist, weil gar nicht erst erworben, oder die Angst so stark ist, dass sie die Fähigkeit des Hunds, seine Handlungen zu steuern, temporär ausschaltet ist, da haben diese Präparate mMn wenig Chance.
Ich musste Lillys Angstverhalten tatsächlich körperlich unterbrechen, um sie aus diesem Automatismus rauszuholen. Was Ähnliches hatte ich mal mit einer Tierheimhündin, mit der ich Gassi gegangen bin: Die ist bei Überforderung in zwanghaft repetitives Leinenkreisen verfallen. Da hat auch nur geholfen, das Kreisen körperlich durch Weg Vertreten so lange zu blocken, bis sie aus dem Automatismus wieder draußen war, weil die Angst durch Erschöpfung so weit abgeebt war, dass er aufgehört hat.
Fällt Dir was ein, womit Du sie „stoppen“ könntest in dem Programm, das sie dann abspulen möchte?
Vielen Dank für deine Erfahrungen! Ich lese mit grossem Interesse!
Vielleicht empfinde ich Liz‘ Angst schlimmer als sie ist?
Heute morgen auf unserer Runde haben beide Hunde scheinbar einen leichten Stromschlag bekommen, von einem (offensichtlich schlecht ) isolierten Kabel, welches über die Strasse lief um den Strom von einer Kuhweide zur anderen zu leiten. Beide sind erschrocken. Meine ältere Hündin hatte es nach vier Metern abgehakt. Liz war während der ganzen Runde gestresst und angespannt, blieb immer nah bei mir, stolperte über die eigenen Füsse und erschrak sich deswegen. Sie konnte ein einziges Mal pinkeln. Zu Hause wollte sie sofort ins Haus und ist nach dem Frühstück direkt in einen Konfliktschlaf gefallen. Normal für sie wäre es, beim Zurückkommen von der Runde zu den Schafen gehen zu wollen und wenn ich sie dort wegrufe, noch alle Spuren der letzten Nacht ums Haus herum zu erkunden.
Übertreibe ich es? Sie ist nicht (dauernd) in blinder Panik, aber äusserst dünnhäutig und ständig auf alles gefasst. Meine Hunde haben ein bisschen Arbeit an Schafen, auf Spaziergängen lege ich Wert auf Entspannung und friedliches Herumschnüffeln.
Ich muss vielleicht noch sagen, dass wir sehr ländlich wohnen, die nächsten Nachbarn sind ca. 250 Meter die Strasse hinauf entfernt, die anderen quer über die Felder 200 Meter. Wir laufen also äusserst einsam, keine Grossstadt, noch nicht einmal ein Dorf.
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Ich glaube, wie „schlimm“ es ist, das ist echt schwer zu beurteilen. Und wie gesagt: Die Hütis finde ich da schon sehr speziell, weil denen Reizoffenheit, Reaktivität und Hang zum Perfektionismus ja bewusst anselektiert wurde. Das kann natürlich schnell kippen, wen ein Hund dann noch in den ersten Lebensmonaten eine ungünstige Prägung hat. Ob das nun Angst oder Hypernervosität ist oder einfach gerade eine schlechte Phase - da stünde ich gerade bei diesem Typ Hund auch erstmal sehr ratlos davor. Vor allem, wenns plötzlich auftritt und sich schnell verschlimmert. Und die bilden ja irrsinnig schnell Verknüpfungen und neue Verhaltensweisen
Meine Hündin hat einen Deprivationsschaden, die kam als Angsthund nach Deutschland und es hat zwar gedauert, ging aber kontinuierlich aufwärts. Ist eine ganz andere Ausgangslage, als bei einem Hund, der wegen einer akuten schlechten Erfahrung in eine Abwärtsschraube geht und man den Grund gar nicht so genau festmachen kann.
Mehrhund: Du kennst Dich mit dem Hundetyp doch gut aus, hast Du da noch eine Idee?
Genügend Ruhe und Schlaf ist für die Arbeit an Nervosität die Basis. Fürs Entspannen und Stärkung des Nervenkostüms gibts ganz viele Übungen, die man daheim machen kann. Ernährung kann eine Rolle spielen. Ich würde ausprobieren, falls nicht eh schon geschehen, ob ein Mäntelchen hilft, manche Hunde reagieren stark auf Wetterwechsel. Bei Zylkene und Adaptil bist Du ja schon. Es gibt auch Übungen zur konditionierten Entspannung.
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Schilddrüse ist sicher jetzt aktuell ganz gesund?
Schmerzen?
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Schilddrüse ist nicht untersucht, ich werde es im November bei unserem Termin ansprechen. Danke!
Könnte denn eine schlecht arbeitende Schilddrüse die Sensibilität zusätzlich verstärken?
Für Schmerzen sehe ich keine Anzeichen. Auf minimalstes unrundes Laufen bin ICH sensibilisiert Werde es auch ansprechen.
Ich kann mir die zunehmende Angst ja durchaus erklären; grosser Schreck-Verknüpfungen-sensibilisiert auf die Kinderstimmen-noch ein schlechtes Erlebnis- usw. Könnte klassischer für eine sich generalisierende Angst ja kaum sein, oder?
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Ich würde diese Frage tatsächlich nochmal in einem der „Hütithreads“ hier stellen. Wie gesagt, bei den Näschen finde ich es aus Erzählungen wirklich schwierig zwischen Nervosität gekoppelt mit Fehlverknüpfungen und entsprechender dauerhafter Anspannung als neu habituiertem Verhalten einerseits und „hilfloser Angst“ andererseits zu unterscheiden.
Fällt Dir ggf. noch was ein?
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Schilddrüse ist nicht untersucht, ich werde es im November bei unserem Termin ansprechen. Danke!
Könnte denn eine schlecht arbeitende Schilddrüse die Sensibilität zusätzlich verstärken?
Würde ich sofort! machen lassen.
Das ist typisch Schilddrüse.
Und Verhalten und Bc ist ja immer so ne Sache.
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