Der Angsthund-Thread....

  • okay, also muss ich etwas finden was er in Bewegung cool findet.

    Seufz... Futter nimmt er zwar aber so verfressen ist er nicht. Futterregen mit den tollsten Sachen... nichts für Sky, das kann da dann auch ruhig liegen bleiben. Spielen? Nee... nicht mit Sky...


    Ich versuche viele Situationen zu schaffen, in denen sowas nicht passieren kann. Viel mehr erfolgreiche Gassigänge, als unerfolgreiche. Ein Spaziergang um 5 Uhr morgens verringert die Wahrscheinlichkeit von spielenden Kinder.

    :smiling_face: Versuche ich auch. Morgens z.B. sind die Kids in Kindergarten und Schule, das geht viel viel besser als Nachmittags.

    Morgens um 5 ist es (noch) gruselig weil dunkel... Abends ist es noch viel schlimmer, weil es Dunkel ist und Hund befürchtet, dass schon wieder Silvester ist. :dizzy_face: .

    Das sollte aber in den nächsten Wochen natürlicher Weise besser werden. :relieved_face: .

    Leinenführigkeit? Och menno... ICH bekomme das immer noch nicht hin. Keine Ahnung, schon verschiedene Dinge ausprobiert. Mit Trainer! Mit tollen Anleitungen aus dem Forum, etc.

    Jetzt üben wir es in der Wohnung aber der Transfer nach draußen klappt noch so gar nicht.


  • Wichtig ist in solchen Situationen nicht nur der Hund, sondern vor allem Du selbst. Du solltest lernen, der Fels in der Brandung zu sein. Und nicht ein Verhalten erzwingen, das Du im Kopf hast, also in diesem Fall - in der angsteinflössenden Situation zu verharren - sondern für den Hund einen Lösungsweg zu finden, wie er mit dieser Situation dann umgehen kann. Verstanden werden, das ist der Fuß in der Tür.

    In der Regel ist es der Hund, der sich auf den Boden schmeißt.

    Also, der Ablauf ist so... Sky ist oft an der Schleppleine 9m vor mir. Er hört z.B Kinder und ist sofort 9m hinter mir und wirft sich auf den Boden. (Also in einer Entfernung die kurz vorher ja auch noch erträglich war). Gehe ich zu ihm, also Leine wird lockerer, dann hat er wieder einen Meter zur Flucht gewonnen. Er würde mich dann bis nach Hause zerren. Meine Gedanken sind dann, dass er wenn er mit Flucht erreicht, dass er möglichst schnell nach Hause kommt, dann müsste sich das "draußen ist es gruselig" doch verstärken? (mmhh... verständlich?)

    Wenn ich aber stehen bleibe und ihn Zeit lasse, kommt er zu mir und wir knuddeln und schauen etwas. Dann ist er wenigstens wieder ansprechbar.

    In der Regel gehe ich dann auch vom Reiz weg... ist aber halt auch nicht immer möglich. Weil z.B auf dem Rückweg jetzt auch Kinder sind, oder weil der einzige Rückzug zur vielbefahrender Straße (noch gruseliger) wäre.

    So, das war jetzt ein ungewöhnlich lange Antwort, ich hoff es liest überhaupt jemand

    Aber ganz sicher 😊. Danke für deine Tipps. Eigentlich bin ich kreativ... muss mal noch tiefer in der Kreativkiste wühlen 😁

  • Bei der „Leinenführigkeit“ gehts zumindest mir nicht um das schöne Fußlaufen an der Leine (das können meine aktuellen Hunde beide nicht, weil ich keinen Wert darauf lege), sondern darum, dass der Hund in der Situation akzeptiert und das Vertrauen hat, dass ich die Führung übernehme und ihn sicher durch die Situation und aus ihr hinaus bringe.


    Angstauslöser zu vermeiden hätte hier nicht funktioniert, weil anfangs wirklich alle Außenreize für Lilly zu viel waren. Wir haben also daran gearbeitet, dass sie den Fokus auf mich lenkt und dadurch die gerade Angst auslösenden Außenreize ein Stück weit ausblenden kann. Das hat bei ihr dazu geführt, dass sie auch andere Reaktionsmuster erworben hat, als blinde Panik und kopflose Flucht.


    Dafür brauchst Du genug Sicherheit und Gelassenheit für Euch beide.

  • Potato reagiert zb auf knalls am heftigsten, und zwar auf leise, weit entfernte.

    Aber es gibt ein danach. Bei plötzlichen Dingen rufe ich dann ein Verhalten ab, dass immer sitzt und immer mit Belohnung verknüpft ist. Bzw ist dieses Verhalten jetzt schon in den Hund einprogrammiert. Knall und ab zum Unterschenkel vom Frauchen. Alternativ in der Ferne wird mir die Knallrichtung angezeigt und ich komme dazu, wir checken die Lage und Hund bekommt Keks. Anschließend Schütteln oder Stress abtrapen.


    Aber diesen Modus haben wir in allen Lebenslagen antrainiert. Da mein Hund zum Beißen neigt, kann ich sowas nicht laufen lassen.

    Naja aber dann ist doch mein Problem eh schon gelöst wenn der Hund das kann. Klar ist das das Ideal. Die Frage ist doch, was ist wenn der Hund das nicht kann und mit panischem Fluchtmodus auf etwas unvorhergesehenes reagiert. Geb ich der Panik dann a, nach und lauf mit ihm weg oder sitze ich es b, aus.

  • In der Regel gehe ich dann auch vom Reiz weg... ist aber halt auch nicht immer möglich.

    und was macht er dann? Also angenommmen, schreiende Kinder, ihr verweilt, er beruhigt sich, und du gehst danach dann weiter Richtung schreiende Kinder? Und wie gehst Du weiter? Selbstbewußt oder lockst Du?

  • und was macht er dann? Also angenommmen, schreiende Kinder, ihr verweilt, er beruhigt sich, und du gehst danach dann weiter Richtung schreiende Kinder? Und wie gehst Du weiter? Selbstbewußt oder lockst Du?

    In der Regel gehe ich dann woanders her, wenn Kinder recht nah sind. Wenn das nicht möglich ist, gehe ich weiter. Ohne Diskussion, nah bei mir. Sind wir dran vorbei flüchtet er nach vorne... und da weiß ich nicht, was ich machen soll.... flüchten zulassen, oder langsam weiter gehen?


    Sind die Kinder wirklich weit weg (hinter "unserem" Wald ist ein umgebauter Bauernhof, da spielen die Kids oft. Bestimmt 500m weit weg) gehe ich auch weiter in die Richtung. Ohne zu locken, aber mit langer Leine, damit er auch noch Bogen Laufen kann und zügig. Das geht dann in der Regel merkwürdigerweise ganz gut.

  • Bei uns sind es Menschen, die um sie herum sind, z. B. beim Aussteigen oder Einsteigen aus und in die U-Bahn oder beim zur Treppe nach draußen gehen. Ich fahre meist ganz früh oder spät, damit das nicht passiert. Wenn es machbar ist, warten wir bis alle ausgestiegen sind und gehen am Ende hinter allen Menschen. Das geht bei der U-Bahn aber leider zeitlich nicht. Das Schlimme daran ist meistens, dass die Menschen meine kniehohe Hündin auch nicht wahrnehmen und an die Hündin anditschen. In der Bahn verhindere ich das meist aktiv, aber im Bahnhof ist das kaum möglich. Ich kann mich nicht ständig drehen, um rundherum die Menschen auf Abstand halten zu können. Hochnehmen ist bei 17 kg keine Option. Mittlerweile lasse ich sie an der langen Leine vorlaufen - da wird sie von engegenkommenden und auch von den hinter uns laufenden Menschen wahrgenommen, aber natürlich fördert das noch das nach Vorne weglaufen.

  • In der Regel gehe ich dann woanders her, wenn Kinder recht nah sind. Wenn das nicht möglich ist, gehe ich weiter. Ohne Diskussion, nah bei mir. Sind wir dran vorbei flüchtet er nach vorne... und da weiß ich nicht, was ich machen soll.... flüchten zulassen, oder langsam weiter gehen?

    ich mach das bei Bonnie so, daß ich dann solange normal weitergehe, bis sie von alleine stoppt, weil sie zb was besonderes riecht und schnüffeln will etc.

  • Gestern in der übervollen Regionalbahn, Ziel Umland, habe ich meine Hündin kurz vor dem Aussteigen abgeleint. Dass wir aussteigen, sage ich ihr mit einem über-das-Fell-streichen. Da hat dann alles viel besser funktioniert. Sie hat sich ihren Weg zur Tür allein gesucht und interessanter Weise nehme die Menschen drumherum sie allein laufend auch wahr (möglicherweise die schnellere Bewegung). Es gab auch keine Probleme mit der Leinenführung um die Menschen herum.


    Da sie ein Hüti ist, haben wir sehr viel Augenkontakt und wir schauen uns oft an, um uns abzustimmen. Vielleicht baue ich das aus. Dass sie abgeleint aussteigt und dann auf mich an geeigneter Stelle (muss ich mal überlegen, was das sein könnte), wartet. Dort leine ich sie wieder an und wir gehen zusammen weiter. So kommt sie gar nicht erst in die Angst und ich weiß, sie ist sicher und bin damit auch entspannter. Draußen weichen wir aus und laufen einen Bogen oder nehmen einen weiter entfernten Eingang zur U-Bahn.

  • Hallo ihr Lieben, ich bin sehr froh das ich diese Gruppe gefunden habe !

    Ich habe seit 4Wochen einen totalen Angsthund aus Rumänien! Er wurde mir von einer Tierschutzorganisation vermittelt , es ist mein 5 . Auslandshund . Die Anderen kamen aus Serbien, ein Türke und zwei Spanier . Alles tolle Hunde , kam super zurecht mit ihnen..

    Nun kam der Louis , geschätzt 7 bis 9 Jahre , wurde mir als total lieb ( stimmt ) den Menschen zugewandt und unproblematisch beschrieben. Was dann ankam , war ein total ängstlicher, traumatisierten Hund . Er schrie bei jeder falschen Bewegung von mir auf , Leine anlegen = bis heute nicht möglich ! Dementsprechend ist meine Küche ein Hundeklo. Wenn ich mal versuche ihm die Leine im Flur oder Küche anzulegen, dann ist totale Panik angesagt . Nichts zu machen ! Sein Lieblingsplatz ist mein Schreibtisch, der steht am Fenster mit Blick auf die Straße . Dort kann ich ,mit Leckeren Hühnchen , die Leine vorsichtig an und ablegen . Das habe ich zugelassen, damit er die Menschen und den Verkehr samt Geräusche zuordnen kann. Er kannte das ja alles nicht mehr. Nach 1 1/2 Jahren in der Tötungstation ( mit der Schlinge eingefangen) und 2 1/2 Shelter kennt er ja nichts mehr. . Eventuell hat jemand Ähnliches erlebt und es geschafft das der Hund mit raus kann . Weiß wohl, das Zauberwort - Geduld . Bin für jede Hilfe dankbar

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