Der Angsthund-Thread....
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Meine Lilly war ähnlich, aber viel jünger und kein Direktimport. Sie wollte auch nicht an die Leine und nicht mit raus, kannte es aber vom Tierheim in Deutschland schon.
Wir haben unseren Weg gefunden. Bei dem, was Du schilderst, würde ich aber ungern per Ferndiagnose was schreiben. Zumal Du nichts zu Deinen Lebensumständen schreibst (Wohnsituation, städtisches oder ländliches Umfeld, weitere Hunde vorhanden …)
Ich würde an Deiner Stelle, sofern Du es noch nicht gemacht hast, einen Tierarzt aufsuchen, wenn möglich mit Schwerpunkt Verhalten und besprechen, ob hier medikamentöse Unterstützung mit Anxiolytika angesagt ist. Und einen Trainer mit Angsthundeerfahrung, mit dem dann die nächsten Schritte besprechen.
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So wir sind nun beim Thema medikamentöse Unterstützung. Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen:
Nuka ist in manchen Dingen schon immer ein wenig unsicher gewesen. Mit einem halben Jahr hat er ohne Vorfall Autos als was absolut Schlimmes abgespeichert. Leider ist er herrvoragend darin blöde Dinge schnell abzuspeichern und zu generalisieren. Also waren es dann irgendwann nicht nur Autos auf Landstraßen, sondern auch einzelne langsame Autos und dann Straßen an sich und dann alle asphaltierten Wege und dann auch Fahrräder...
Seit 1,5 Jahren sind wir mit einer Verhaltenstierärztin dran und haben viele Auf und Abs, auch aus gesundheitlichen Gründen die mit Sicherheit aus dem Dauerstress resultieren.
Vor der Verhaltenstierärztin habe ich immer wieder Trainer*innen kontaktiert, aber alle waren derselben Meinung dass man möglichst viel trainieren und positiv verknüpfen soll. Das führte aber dazu dass Nuka sich verkroch sobald ich mit ihm raus wollte, weil es könnte ja sein dass wir an Autos trainieren (also auch auf weite Entfernung ging das dann nicht, es gab dann keinen Punkt wo er noch entspannt war sobald er raffte dass ich mit ihm üben will).
Wir hatten den Winter über ein paar echt gute Wochen und ich dachte wie so oft dass es nun endlich aufwärts geht. Aber kaum kamen die ersten Sonnenstrahlen raus und damit auch die Fahrradfahrer*innen war alles wieder dahin.
Nun bekommt er morgen die erste Dosis Trazodon. Ich hoffe sehr dass er es verträgt, was seit der Pankreatitis echt schwer geworden ist. Auf viele Medikamente reagiert er mittlerweile mit sofortigen Magenproblemen. Wir hatten schonmal Gabapentin ausprobiert, aber das hat uns direkt nach der ersten Dosis eine Woche Durchfall und Kotzerei eingehandelt.
Ich bin gespannt ob wir bald endlich mal Fortschritte ohne Rückschritte machen.
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Wir haben mit Selgian gearbeitet, Trazodon stand auch kurz im Raum. Wir konnten durch die medikamentöse Behandlung deutlich Ruhe reinbringen und viele Verhaltensmuster durchbrechen, mittlerweile ist es wieder abgesetzt, ohne dass sie in alte Verhaltensmuster gefallen ist.
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Phonhaus hat recht , hätte mehr auf unsere Wohn Situation erzählen können.Wir wohnen am ruhigen Rand einer kleinen Stadt . 300 m weiter ist ein Park ,wäre optimal. Lebe mit Untermieter , dem Hund und drei Katzen in einer Erdgeschosswohnung. Ein kleiner Garten ist vorhanden , ist aber nur über die ungesicherte Einfahrt zu erreichen ( gehört zu zwei Häusern ) war beim Tierarzt , mit Beruhigungsmittel und Box , war aber keine Rede von dauerhaftern Medikamenten. Hab allerdings auch nicht danach gefragt. Eine Hundetrainerin kommt am Mittwoch, will ihn dann raus tragen. Hab dabei etwas Bauchschmerzen ,aber auch Hoffnung das es sich zum Guten wendet. Phonhaus , bitte erzähl doch wie ihr es geschafft habt 🙏
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Hallo ihr Lieben, ich bin sehr froh das ich diese Gruppe gefunden habe !
Ich habe seit 4Wochen einen totalen Angsthund aus Rumänien! Er wurde mir von einer Tierschutzorganisation vermittelt , es ist mein 5 . Auslandshund . Die Anderen kamen aus Serbien, ein Türke und zwei Spanier . Alles tolle Hunde , kam super zurecht mit ihnen..
Nun kam der Louis , geschätzt 7 bis 9 Jahre , wurde mir als total lieb ( stimmt ) den Menschen zugewandt und unproblematisch beschrieben. Was dann ankam , war ein total ängstlicher, traumatisierten Hund . Er schrie bei jeder falschen Bewegung von mir auf , Leine anlegen = bis heute nicht möglich ! Dementsprechend ist meine Küche ein Hundeklo. Wenn ich mal versuche ihm die Leine im Flur oder Küche anzulegen, dann ist totale Panik angesagt . Nichts zu machen ! Sein Lieblingsplatz ist mein Schreibtisch, der steht am Fenster mit Blick auf die Straße . Dort kann ich ,mit Leckeren Hühnchen , die Leine vorsichtig an und ablegen . Das habe ich zugelassen, damit er die Menschen und den Verkehr samt Geräusche zuordnen kann. Er kannte das ja alles nicht mehr. Nach 1 1/2 Jahren in der Tötungstation ( mit der Schlinge eingefangen) und 2 1/2 Shelter kennt er ja nichts mehr. . Eventuell hat jemand Ähnliches erlebt und es geschafft das der Hund mit raus kann . Weiß wohl, das Zauberwort - Geduld . Bin für jede Hilfe dankbar
Also einen Hund anziehen unter Toben und Schreien und dann rausschleifen (ja das klingt so drastisch wie es ist) mach ich mindestens zweimal pro Monat. In der Regel ist dann nahezu normales Gassi gehen innerhalb kurzer Zeit möglich (idealerweise innerhalb einer Stunde).
Geduld habe ich diesbezüglich selten als hilfreich erlebt, eher emotionale Distanz
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Ich zitiere mich mal aus einem anderen Thread, in dem die Frage aufkam. Das Rausgehen lief auch bei mir unter Zwang, dazu Beitrag 2.
Ich lese hier schon seit gestern mit, mir gings aber nicht gut genug für längere Texte Ich zeig hier mal meinen bulgarischen „Da ist doch bestimmt ein HSH drin - Mix“ :
Lilly, Shelterhündin mit generalisierten Ängsten und mild ausgeprägtem Deprivationsschaden. Das mit dem HSH haben wir auch gehört, als klar war, dass wir einen aus dem Osten stammenden Tierschutzhund übernommen haben, der nicht das hier erwünschte Verhalten zeigt (bewusst übrigens, wir kannten ihre Probleme, wir haben sie auch nicht als Direktimport übernommen, sondern von einem hiesigen Verein).
Ich habe Lilly vor Übernahme zwei Wochen fast täglich im Tierheim besucht und war mit ihr draußen. An der Leine hat sie nur panisch gerissen im blinden Fluchttunnel, auch schon zu Zeit im Tierheim. Stellenweise hat sie sich die Ballen dabei abgeschürft. Drinnen hat sie die erste Zeit nur neben der Tür gehockt, teils unter sich gemacht. Der Weg auf die Couch und neben mein Bett war schon ein Fortschritt nach mehreren Tagen. Gefressen hat sie nur, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hat. Auf mich ist sie nach ein paar Tagen erstmal zugegangen, bei meinem Mann waren es Monate (er ist aber auch so in Bewegungen und Lautstärke eher nicht filigran ). Obwohl hier eine sehr selbstbewusste Ersthündin war, an der sie sich orientieren konnte.
Der erste Schritt hier war, dass wir unsere Erwartungen an alles, was Hund ist, auf Null gesetzt haben. Die sind natürlich von Hunden geprägt, die hier aufgewachsen sind und sozialisiert wurden, auf Shelterhunde ist das teils nicht anwendbar. Jedenfalls nicht auf solche, die seit ihren ersten Wochen nichts als den Shelter kennen (das trifft beileibe nicht auf alle Hunde aus Osteuropa zu. Und es ist auch nicht Shelter=Shelter. Aber Lilly ist nach Auskunft noch deutlich vor ihrer achten Woche mit Schwester ohne Mutter aufgegriffen worden und in einem großen Shelter einfach „untergegangen“).
Wir hatten also einen Hund, der weder das Lebensverhältnis mit Menschen und den durch sie verursachten Sinneseindrücken auf engem Raum kannte, noch die mindeste Vorstellung von Zusammenarbeit mit Menschen hatte und außerdem nicht ganz auf die gleiche Art fähig zum Lernen war wie andere Hunde. Das war die Basis. Und genau auf dieser Basis mussten wir beginnen und schauen, was sich von dort aus erreichen lässt, ohne ein festes Ziel vor Augen. Kleines Schrittchen für kleines Schrittchen, mit Rückschritten. Und Fehlern natürlich
Unser Weg war erstmal eine komplett bedingungslose Erfüllung der Grundbedürfnisse. Futter nicht an Bedingungen geknüpft, sie durfte ruhen, wo sie wollte. Gassi draußen war nicht verhandelbar, aber wir hielten es kurz und auf vertrauten Wegen. Hund ohne großes Locken oder Zutexterei in Doppelsicherung eng einfach ruhig, freundlich und souverän rausgeführt. Ohne Druck ging das leider nicht. Mit der entsprechenden freundlichen „hier wird halt gerade leider gar nicht diskutiert-Haltung“ macht man es dem Hund leichter, sich da anzupassen, das ging auch recht schnell. Und wir haben darauf geachtet, es ihr so leicht wie möglich zu machen.
Für Unsauberkeit gabs weder Mecker noch genervte Reaktionen (mit Fehlern seitens Mann). Wir haben unser Leben nicht umgekrempelt, aber bemüht, alles etwas leiser und unaufgeregter zu gestalten. Abgesehen vom Gassi durfte sie völlig frei entscheiden, wo sie sich aufhält und ob sie Kontakt aufnimmt.
Als sich nach den ersten Tagen herauskristallisiert hat, dass sie sich im Dämmerlicht sicherer fühlt, haben wir etwas weitere Runden in diese Zeit verlegt. Mittlerweile hatte sie als ihren Platz zwei Plätze neben mir ausgewählt, die durfte sie nutzen. So ein „safe place“ ist gerade für ängstliche Hunde Gold wert. Man kann davon ausgehen, dass die ein riesiges Schlafdefizit haben. Als Lilly einigermaßen hier angekommen war, hat sie teils 22 Stunden am Tag geschlafen und ist heute noch einer der hingebungsvollsten „Schläfer“ die ich kenne
Der Platz auf der Couch war auch hier eine Zeit lang sehr gefragt, aber mittlerweile hat sie sich für zwei Plätze in meinem Büro/Schlafzimmer als Ruheplätze entschieden. Sie ist oft nicht bei uns, wenn wir im Wohnzimmer sind und das akzeptieren wir.
Die Entwicklung lief ganz grob gesagt über blanke Panik draußen und Angst und Unruhe drinnen über vorsichtige Sicherheit drinnen und erstes minimales Erkundungsverhalten draußen - ersten tieferen Schlaf und intensivere Kontaktaufnahme zu mir, Meidigkeit gegenüber meinem Mann drinnen und draußen lockerer werden, sobald das umbaute Gebiet verlassen wurde und keine „Störfaktoren“ (wie z. B. ein unerwartet auftauchender Schmetterling) da waren - erstes Betteln, verlässlichere Sauberkeit drinnen und ersten Spaß an Gassigängen draußen - tiefen Schlaf drinnen, Abnehmen der Meidigkeit gegenüber Mann (aber immer noch Stressreaktionen z. B. bei leichten Geräuschen) drinnen und ersten Ansätzen vom präsent Bleiben und nicht mehr nur panisch Ziehen im umbauten Gebiet draußen (noch ganz weit weg von Leinenführigkeit) …
Bis zu einem Hund heute, der immer noch keine fremden Menschen und Tiere braucht und bei einer zu hohen Frequenz von Schreckreizen immer noch heim will, aber gut leinenführig ist, nicht mehr in Paniktunnel verfällt, teils nach außen auch Ressourcen verteidigt, viel Spaß an langen Gassigängen in der Natur hat, 1A auf Rückruf hört, ein paar einfache Tricks kann, ganz selten auch mal Futter von anderen Menschen nimmt, drinnen viel schläft, aber auch verspielt ist, selten mal auch zum Schmusen kommt und gerne und ausgiebig (und charmant) bettelt. Abends wird mein Mann recht oft verbellt, wenn er ihr zu Nahe kommt, aber tagsüber und unterwegs hat sie auch viel Spaß mit ihm.
Sie wird nie alles „können“, was man von einem hier sozialisierten Hund erwartet. Es gibt auch einen „Sicherheitsbereich“ für sie, da entscheidet sie selbst, sie hat sich sehr an uns gebunden, aber was Scheues ist erhalten geblieben. Sie hat nicht die Kooperation mit Menschen gelernt, nur die mit uns und das wird vermutlich auch so bleiben. Ich finde sie perfekt und zauberhaft wie sie ist . Es passt aber einfach auch wahnsinnig gut in unsere Lebensverhältnisse.
Wir reden hier von Jahren der Entwicklung und es tut sich immer noch etwas. Hier eine Zustimmung zu den Vorschreibern: Gebt Eich viel mehr Zeit. Und habt nicht im Auge, was sie können soll, sondern geht von dem aus los, wer sie ist und was sie kann. Wenn es keine von außen auferzwungene „Deadline“ gibt, dann nehmt den Druck raus und beobachtet, was passiert. Sie wird Euch zeigen, wann Ihr wo einhaken könnt und wie.
Zum „Nebenkriegsschauplatz“ unterstützende Präparate: Wir hatten vom Tierheim aus Zylkene mitbekommen. Ich habe das eine zeitlang weiter gegeben, dann aber weggelassen, ohne merkbare Verhaltensänderung. Ich hab eigene Erfahrungen mit Ängsten. Die Arbeit übers Verhalten ist das, was letztlich wirkt. Wenn man nicht von wirklichen Anxiolytika redet, sondern von Mittelchen zu Unterstützung, dann wirken die eben - wenn überhaupt - allenfalls als kleiner Support zur Arbeit am Verhalten. Wenn ich aber schon dran bin und einen Hebel habe, am Verhalten zu arbeiten (und der Hund nicht massiv leidet), dann ist es mir lieber, ich tue das „nackt“. Weil ich dann nämlich ungefiltert sehe, ob wir mit der Arbeit auch Erfolge erziehen.
Hätte ich das Gefühl, dass der Hund massiv leidet oder erstmal einen Reset braucht, zur Ruhe kommen oder erstmal einen Ansatzpunkt haben muss, an dem man andocken kann, dann wäre ich beim Tierarzt, wenn auffindbar bei einem mit Spezialisierung, um ein richtiges Anxiolytikum verordnen zu lassen.
Was Du beschreibst, hört sich eigentlich schon sehr gut an, finde ich
Mut diesen nicht für unsere Lebensverhältnisse passend „vorkonfektionierten“ Lebewesen ist der Weg ggf. ein wenig anders, aber kann genauso spannend und beglückend sein, wenn man sich darauf einlässt Ich wünsche Euch ganz viel Spaß dabei.
Teil 2 im nächsten Beitrag
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Das ist eine sehr gute (und unbequeme ) Frage, die ich auch nicht pauschal beantworten kann. Ich rufe hier mal Pfeffernaserl als die Person hier im Forum, die mir am Eindrucksvollsten (positiv gemeint) als Vertreterin der positiven Trainingsrichtung im Kopf geblieben ist. Ggf. hat sie hier noch andere Ideen.
Lilly zu dieser Zeit rauszuzwingen war alles Andere als nett. „Nicht verhandelbar“ war es in dem Sinn, dass mein Mann es schlicht nicht mitgemacht hätte, Lösemöglichkeiten hier in der Wohnung zu schaffen. Die Option, erstmal aufs Gassi zu verzichten, kam nicht in Frage. Im Tierheim wurde das auch schon so gehandhabt, auch da musste sie mit raus. Das war nicht wirklich Flooding, aber schon ein Ansatz in die Richtung.
Ich hatte das schon durch als Gassigängerin im Tierheim erst mit einem anderen Angsthund, den ich ein paar Jahre betreut hatte. Anderer Hintergrund, dieser Hund wurde vermutlich an der Kette schwer misshandelt und hat panische Angst vorm angeleint Werden und dem Verlassen desZwingers gehabt. Nun war meine Zeit mit ihr begrenzt auf eine Stunde in der Woche und das Tierheim selbst hatte nicht die Kapazität über fürs geduldige Training. Die Maßgabe von der Tierheimleitung war also, dass sie gezwungen werden muss, sich dem zu stellen, weil sie sonst nicht aus der Selbstisolation rauskommt und keine Chance hat. Erst mittels Aufenthalt im Hof und dann mit Runden draußen. Das war knallhart, nicht nur für die Hündin, sondern auch für mich.
Aber es war effektiv - schon bei der sechsten Runde hat sie draußen Explorationsverhalten gezeigt, nach 3 Monaten hat sie sich wie Bolle gefreut, wenn ich gekommen bin und nach etwa 6 Monaten war sie im Zwinger schon ungeduldig rauszukommen, draußen zumindest einen guten Teil der Zeit gelöst und hat auch kein Zwangskreiseln mehr gezeigt (das sie anfangs bei jedem Konflikt hatte. Und in das ich auch erstmal mit Blocken, also Zwang eingetreten bin).
Ich hatte also schon Erfahrung damit und die Gewissheit, dass es gut wirken kann. Und das hat mich natürlich bei Lillys Handling massiv beeinflusst, ich konnte das wirklich sehr souverän und gelassen angehen und mich soweit abgrenzen, dass ich nicht aus Mitleid zögerlich geworden bin. Wäre ohne die Vorerfahrung deutlich schwieriger gewesen.
Und das macht sehr viel aus, ist vermutlich sogar entscheidend für den Erfolg. Hätte ich nicht voll und ganz hinter dem gestanden, was ich getan habe, dann hätte es sehr sicher nicht so gut und schnell funktioniert.
Deshalb kann ich Dir Deine Frage nicht pauschal beantworten. Es ist abhängig davon, ob so eine Maßnahme für Dich vorstellbar ist, ggf. mit Unterstützung durch einen Trainer. Jedes Mensch-Hund-Team hat sein eigenes Gleichgewicht. Und das wird beeinflusst von beiden Teilnehmern und dem, was sie mitbringen Und es führen unterschiedliche Wege zum Ziel.
Bei allem Anderen habe ich massiv am Vertrauen gearbeitet und das war gekoppelt mit meiner Sicherheit die Basis dafür - mit der Möglichkeit zu ausreichend Schlaf - auch Draußen Vertrauen zu mir fassen und meine Führung akzeptieren konnte.
Zu Deiner konkreten Frage: Es ist richtig, dass Meideverhalten bestärkt wird, wenn sich der Hund damit erfolgreich unangenehmen Situationen entziehen kann. Es kann sein (muss aber nicht), dass sie sich da bequem einrichtet und ihre Komfortzone nicht ohne Druck verlässt, das ist durchaus oft zu beobachten. Und ja: Es kann auch einen Knacks in der Beziehung geben, sich jetzt gegen das Bedürfnis des Hunds zu stellen, das lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Da würde ich tatsächlich zu Begleitung durch einen angsthunderfahrenen Trainer raten, da Ihr ja auch schon eine gewisse Zeit damit zubringt. Als Ermutigung: Ich gab viele Fehler gemacht und Lilly hat sie mir alle verziehen.
Das Anleinen im Garten wäre nicht mein Weg, wobei auch das durchaus funktionieren könnte. Mir gings beim Training aber nicht darum, dass Lily die Einschränkung durch die Leine akzeptiert, sondern dass sie sich von mir führen lässt. Und das kann ich in Bewegung besser, hilft auch mir beim Stressabbau
Leider also nur eine unbefriedigende Antwort, aber besser kriege ich es leider nicht hin.
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tinkar hatte auch mit Trazodon gearbeitet, meine ich mich zu erinnern. Mit gutem Erfolg. Und es hat den Ruf, nebenwirkungsarm zu sein. Ich drücke die Daumen, dass er es gut verträgt und Ihr darunter einen Punkt zum Einhaken in die Angstspirale findet.
Für uns war Trazodon ein totaler Gamechanger damals. Damit konnten wir diese grausige Angstspirale endlich stoppen und wieder einen Fuß in die Tür bekommen.
Emmi hat die ersten Tage je morgens und abends 1 Trazodon bekommen. Das hat man ihr schon angemerkt, ihr hat es ein wenig die Schuhe ausgezogen und sie war sichtlich „drauf“. Aber dadurch konnte sie endlich schlafen, was hier extrem nötig war. Danach wurde die Dosis ein wenig reduziert. Und ab da hat man ihr so gut wie nichts mehr angemerkt. Sie war fit, wach, aufnahmefähig und hat es auch ansonsten super vertragen. Wir konnten wieder raus, sie hat nicht mehr nur in ihrer Angstblase gelebt, sondern fing wieder an, Dinge zu bewerten.
Dinge, die ihr Angst gemacht hatten, konnte sie viel gelassener betrachten. Sie war deutlich entspannter.
Ich weiß nicht, in welcher Dosierung ihr beginnt, aber lass dich dadurch bitte nicht verunsichern, es reguliert sich nach 1-2 Tagen.
Insgesamt nahm Emmi ein gutes halbes Jahr, inkl. ausschleichen, Trazodon.
Ich habe aber immer eine Packung davon zuhause für besondere Situationen, Silvester zb.
Ich wünsche euch alles Gute und drücke die Daumen, dass Trazodon auch bei Nuka hilft!
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Das klingt fast traumhaft, danke für deinen Bericht. Er bekommt die ersten Tage zweimal eine halbe Tablette, also 2x 50mg, danach soll er 2x 100g bekommen.
Bisher ist noch alles gut, keine Müdigkeit oder so. Und zum Glück bisher auch keine Bauchschmerzen.
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