Der Angsthund-Thread....
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Meine Lilly war ähnlich, aber viel jünger und kein Direktimport. Sie wollte auch nicht an die Leine und nicht mit raus, kannte es aber vom Tierheim in Deutschland schon.
Wir haben unseren Weg gefunden. Bei dem, was Du schilderst, würde ich aber ungern per Ferndiagnose was schreiben. Zumal Du nichts zu Deinen Lebensumständen schreibst (Wohnsituation, städtisches oder ländliches Umfeld, weitere Hunde vorhanden …)
Ich würde an Deiner Stelle, sofern Du es noch nicht gemacht hast, einen Tierarzt aufsuchen, wenn möglich mit Schwerpunkt Verhalten und besprechen, ob hier medikamentöse Unterstützung mit Anxiolytika angesagt ist. Und einen Trainer mit Angsthundeerfahrung, mit dem dann die nächsten Schritte besprechen.
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Das ist eine sehr gute (und unbequeme ) Frage, die ich auch nicht pauschal beantworten kann. Ich rufe hier mal Pfeffernaserl als die Person hier im Forum, die mir am Eindrucksvollsten (positiv gemeint) als Vertreterin der positiven Trainingsrichtung im Kopf geblieben ist. Ggf. hat sie hier noch andere Ideen.
Lilly zu dieser Zeit rauszuzwingen war alles Andere als nett. „Nicht verhandelbar“ war es in dem Sinn, dass mein Mann es schlicht nicht mitgemacht hätte, Lösemöglichkeiten hier in der Wohnung zu schaffen. Die Option, erstmal aufs Gassi zu verzichten, kam nicht in Frage. Im Tierheim wurde das auch schon so gehandhabt, auch da musste sie mit raus. Das war nicht wirklich Flooding, aber schon ein Ansatz in die Richtung.
Ich hatte das schon durch als Gassigängerin im Tierheim erst mit einem anderen Angsthund, den ich ein paar Jahre betreut hatte. Anderer Hintergrund, dieser Hund wurde vermutlich an der Kette schwer misshandelt und hat panische Angst vorm angeleint Werden und dem Verlassen desZwingers gehabt. Nun war meine Zeit mit ihr begrenzt auf eine Stunde in der Woche und das Tierheim selbst hatte nicht die Kapazität über fürs geduldige Training. Die Maßgabe von der Tierheimleitung war also, dass sie gezwungen werden muss, sich dem zu stellen, weil sie sonst nicht aus der Selbstisolation rauskommt und keine Chance hat. Erst mittels Aufenthalt im Hof und dann mit Runden draußen. Das war knallhart, nicht nur für die Hündin, sondern auch für mich.
Aber es war effektiv - schon bei der sechsten Runde hat sie draußen Explorationsverhalten gezeigt, nach 3 Monaten hat sie sich wie Bolle gefreut, wenn ich gekommen bin und nach etwa 6 Monaten war sie im Zwinger schon ungeduldig rauszukommen, draußen zumindest einen guten Teil der Zeit gelöst und hat auch kein Zwangskreiseln mehr gezeigt (das sie anfangs bei jedem Konflikt hatte. Und in das ich auch erstmal mit Blocken, also Zwang eingetreten bin).
Ich hatte also schon Erfahrung damit und die Gewissheit, dass es gut wirken kann. Und das hat mich natürlich bei Lillys Handling massiv beeinflusst, ich konnte das wirklich sehr souverän und gelassen angehen und mich soweit abgrenzen, dass ich nicht aus Mitleid zögerlich geworden bin. Wäre ohne die Vorerfahrung deutlich schwieriger gewesen.
Und das macht sehr viel aus, ist vermutlich sogar entscheidend für den Erfolg. Hätte ich nicht voll und ganz hinter dem gestanden, was ich getan habe, dann hätte es sehr sicher nicht so gut und schnell funktioniert.
Deshalb kann ich Dir Deine Frage nicht pauschal beantworten. Es ist abhängig davon, ob so eine Maßnahme für Dich vorstellbar ist, ggf. mit Unterstützung durch einen Trainer. Jedes Mensch-Hund-Team hat sein eigenes Gleichgewicht. Und das wird beeinflusst von beiden Teilnehmern und dem, was sie mitbringen Und es führen unterschiedliche Wege zum Ziel.
Bei allem Anderen habe ich massiv am Vertrauen gearbeitet und das war gekoppelt mit meiner Sicherheit die Basis dafür - mit der Möglichkeit zu ausreichend Schlaf - auch Draußen Vertrauen zu mir fassen und meine Führung akzeptieren konnte.
Zu Deiner konkreten Frage: Es ist richtig, dass Meideverhalten bestärkt wird, wenn sich der Hund damit erfolgreich unangenehmen Situationen entziehen kann. Es kann sein (muss aber nicht), dass sie sich da bequem einrichtet und ihre Komfortzone nicht ohne Druck verlässt, das ist durchaus oft zu beobachten. Und ja: Es kann auch einen Knacks in der Beziehung geben, sich jetzt gegen das Bedürfnis des Hunds zu stellen, das lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Da würde ich tatsächlich zu Begleitung durch einen angsthunderfahrenen Trainer raten, da Ihr ja auch schon eine gewisse Zeit damit zubringt. Als Ermutigung: Ich gab viele Fehler gemacht und Lilly hat sie mir alle verziehen.
Das Anleinen im Garten wäre nicht mein Weg, wobei auch das durchaus funktionieren könnte. Mir gings beim Training aber nicht darum, dass Lily die Einschränkung durch die Leine akzeptiert, sondern dass sie sich von mir führen lässt. Und das kann ich in Bewegung besser, hilft auch mir beim Stressabbau
Leider also nur eine unbefriedigende Antwort, aber besser kriege ich es leider nicht hin.
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Ich habe auch am 2. Tag gedacht , er muss mit raus , da muss er einfach durch , es war und ist für mich ein Nogo in der Wohnung sein Geschäft zu erledigen . Beide Male war es furchtbar , der Hund war nur in Panik . Bin auch nur ein Haus weiter gegangen .er hat immer wieder geschrien. Als ich am dritten Tag die Leine nur in die Hand nahm ,hat er nur gezittert und hat vor Angst Kot abgesetzt. Danach habe ich es gelassen und eine Trainerin kontaktiert. Das mit der Komfortzone habe ich auch schon beobachtet. Darum gehen wir zum Füttern in die Küche ,Tür zu und bleibe mit ihm mindestens 1/2 bis 1 Stunde darin , lese oder mache sonstige Arbeit . Arbeite mit Leckerlies zum Flur hin, damit die Angst davor auch geringer wird. Werde am Mittwoch mit der Trainerin besprechen wie es weiter geht . Werde darüber berichten . Danke noch mal für die sehr informativen Antworten. Ich gebe nicht auf , er ist sonst so ein Schatz. Er muss echt durch die Hölle gegangen sein 🥲
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Ich habe auch am 2. Tag gedacht , er muss mit raus , da muss er einfach durch , es war und ist für mich ein Nogo in der Wohnung sein Geschäft zu erledigen . Beide Male war es furchtbar , der Hund war nur in Panik . Bin auch nur ein Haus weiter gegangen .er hat immer wieder geschrien. Als ich am dritten Tag die Leine nur in die Hand nahm ,hat er nur gezittert und hat vor Angst Kot abgesetzt. Danach habe ich es gelassen und eine Trainerin kontaktiert. Das mit der Komfortzone habe ich auch schon beobachtet. Darum gehen wir zum Füttern in die Küche ,Tür zu und bleibe mit ihm mindestens 1/2 bis 1 Stunde darin , lese oder mache sonstige Arbeit . Arbeite mit Leckerlies zum Flur hin, damit die Angst davor auch geringer wird. Werde am Mittwoch mit der Trainerin besprechen wie es weiter geht . Werde darüber berichten . Danke noch mal für die sehr informativen Antworten. Ich gebe nicht auf , er ist sonst so ein Schatz. Er muss echt durch die Hölle gegangen sein 🥲
Ja, besprich Dich mit der Trainerin. Es ist wirklich schwierig, Ratschläge zu geben, wenn man Halter und Hund nicht sieht. Magst Du Deinen ungefähren Wohnraum angeben? Tierärzte mit Schwerpunkt Verhaltensmedizin sind selten, aber vielleicht hat jemand einen Tipp
Ich möchte zu Deinem letzten Satz aber doch noch mal aufgreifen, was dragonwog schon geschrieben hat: Mit sehr viel Mitleid - oder dem Versuch, nachzufühlen, was der Hund erlitten haben muss - erschwerst Du Dir höchstwahrscheinlich selbst, Deinem Hund zu helfen. Wenn Du Deinen Hund sicher durch eine Situation führen willst, in der er Angst oder Panik hat oder leidet, dann musst Du da so unerschütterlich wie möglich sein. Das geht nicht, wenn Dir selbst das Herz dabei blutet.
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Ich habe auch am 2. Tag gedacht , er muss mit raus , da muss er einfach durch , es war und ist für mich ein Nogo in der Wohnung sein Geschäft zu erledigen . Beide Male war es furchtbar , der Hund war nur in Panik . Bin auch nur ein Haus weiter gegangen .er hat immer wieder geschrien. Als ich am dritten Tag die Leine nur in die Hand nahm ,hat er nur gezittert und hat vor Angst Kot abgesetzt. Danach habe ich es gelassen und eine Trainerin kontaktiert. Das mit der Komfortzone habe ich auch schon beobachtet. Darum gehen wir zum Füttern in die Küche ,Tür zu und bleibe mit ihm mindestens 1/2 bis 1 Stunde darin , lese oder mache sonstige Arbeit . Arbeite mit Leckerlies zum Flur hin, damit die Angst davor auch geringer wird. Werde am Mittwoch mit der Trainerin besprechen wie es weiter geht . Werde darüber berichten . Danke noch mal für die sehr informativen Antworten. Ich gebe nicht auf , er ist sonst so ein Schatz. Er muss echt durch die Hölle gegangen sein 🥲
Ja, besprich Dich mit der Trainerin. Es ist wirklich schwierig, Ratschläge zu geben, wenn man Halter und Hund nicht sieht. Magst Du Deinen ungefähren Wohnraum angeben? Tierärzte mit Schwerpunkt Verhaltensmedizin sind selten, aber vielleicht hat jemand einen Tipp
Ich möchte zu Deinem letzten Satz aber doch noch mal aufgreifen, was dragonwog schon geschrieben hat: Mit sehr viel Mitleid - oder dem Versuch, nachzufühlen, was der Hund erlitten haben muss - erschwerst Du Dir höchstwahrscheinlich selbst, Deinem Hund zu helfen. Wenn Du Deinen Hund sicher durch eine Situation führen willst, in der er Angst oder Panik hat oder leidet, dann musst Du da so unerschütterlich wie möglich sein. Das geht nicht, wenn Dir selbst das Herz dabei blutet.
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Wir leben in Leer ,Ostfriesland ! Ich arbeite schon sehr mit mir , die nötige Stärke und Distanz zu bekommen. Bin ehrlich , damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Er ist der fünfte Hund aus dem Ausland und habe , wie ich jetzt weiß, bisher immer Glück gehabt .
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Wir leben in Leer ,Ostfriesland ! Ich arbeite schon sehr mit mir , die nötige Stärke und Distanz zu bekommen. Bin ehrlich , damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Er ist der fünfte Hund aus dem Ausland und habe , wie ich jetzt weiß, bisher immer Glück gehabt .
Schade, eine ganz andere Ecke von Deutschland, da weiß ich leider gar nichts.
Ich drücke Euch die Daumen. Dass Du Erfahrung hast, ist ja schon einmal Gold wert Und viel Stärke brauchst Du nicht. Es ist eher eine Akzeptanz, dass der Hund jetzt erst einmal so ist, wie er ist, ohne das zu bewerten oder Dich davon emotional extrem unter Druck setzen zu lassen.
Vielleicht magst Du ja weiter mitschreiben, was der Trainerbesuch ergeben hat.
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Auf jeden Fall , werde euch auf dem Laufenden halten .
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Zwei Tage Trazodon sind geschafft. Puh also das Zeug macht verdammt müde. Ich hoffe das verschwindet bald. Im Moment ist an spazieren gehen kaum zu denken. Er tapert nur hinter uns her, bleibt oft stehen. Drinnen schläft er den ganzen Tag tief und fest. Und er kann Reize noch schlechter aushalten, ich vermute mal dass ihn die Müdigkeit noch unsicherer macht.
Aber hey er hat keine Magenprobleme bekommen. Da haben wir sehr viel länger gebraucht um ein Schmerzmittel zu finden was er verträgt.
Ab Dienstag bekommt er die höhere Dosis. Laut Tierärztin dauert es so zwei Wochen um einen Pegel aufzubauen. Mal sehen ob und was es bei Nuka bewirkt.
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Zwei Tage Trazodon sind geschafft. Puh also das Zeug macht verdammt müde. Ich hoffe das verschwindet bald. Im Moment ist an spazieren gehen kaum zu denken. Er tapert nur hinter uns her, bleibt oft stehen. Drinnen schläft er den ganzen Tag tief und fest. Und er kann Reize noch schlechter aushalten, ich vermute mal dass ihn die Müdigkeit noch unsicherer macht.
Aber hey er hat keine Magenprobleme bekommen. Da haben wir sehr viel länger gebraucht um ein Schmerzmittel zu finden was er verträgt.
Ab Dienstag bekommt er die höhere Dosis. Laut Tierärztin dauert es so zwei Wochen um einen Pegel aufzubauen. Mal sehen ob und was es bei Nuka bewirkt.
Ich kann dir jetzt nur von unserer Erfahrung schreiben. Die ersten 2 Tage hat Emmi auch nur geschlafen und wir sind auch überhaupt nirgends gewesen, kein Gassi, nix. Aber sie war damals auch extrem erschöpft und ich war glücklich sie wieder schlafen zu sehen. Und sie hatte eben Watte im Kopf. Manchmal konnte man sehen, wie sie versuchte ihr Köpfchen anzustrengen, als ob sie nichts mit dem ganzen Drumherum anfangen könnte. Überlegen musste wo sie eigentlich ist und was sie da gerade macht. Also recht träge und benebelt im Köpfchen. Dafür prallten aber sämtliche Geräusche, die ihr zu dem Zeitpunkt Angst machten, einfach ab. Bei uns war das ja sehr viel mit Geräuschen verknüpft.
Ja, langsam war sie da auch und teils sogar schwammig. Mir war der Zustand lieber als der davor, auch wenn ich mir ab und zu nicht sicher war, ob das wirklich gut ist so. 🥴
Und plötzlich lichtete sich der Schleier und sie war wieder da.
Gut, Emmi ist vermutlich der langsamste Hund den ich kenne, weshalb mir vermutlich nicht aufgefallen wäre, wenn sie danach noch langsamer gewesen wäre.
Vielleicht, oder eher ganz sicher, ist Nuka wesentlich flotter unterwegs und es irritiert ihn zusätzlich. 🤔
Nachdem sie sich an den Zustand gewöhnt hatte oder sich der Körper damit eingespielt hatte, es waren wirklich nur ein paar Tage, konnte man zusehen wie es ihr täglich besser ging.
Ich bin gespannt, wie es euch damit geht oder bzw Nuka und drücke euch weiter die Daumen!
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