Der Angsthund-Thread....
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Wenn Du nicht mit ihr gehst, wie lange dauert es, bis sie sich beruhigt?
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- Vor einem Moment
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Schwierig, das würde ich wohl tatsächlich mit meiner Verhaltenstierärztin besprechen. So aus dem Bauch heraus würde ich versuchen dem Hund eine Alternative anzubieten um runter zu fahren. So sucht der Hund draußen ja nur nach dem nächsten Kick um mit dem Stress umzugehen.
Ja, so empfinde ich das auch. Es bringt ihr keine Entspannung, weshalb ich darin nicht viel Sinn sehe. Außerdem habe ich das versucht, ohne Erfolg. Und ich möchte auch nicht, dass sie damit durchkommt.
Nicht falsch verstehen. Würde sie kontrollieren wollen, was ich total verstehe, und sich dann beruhigen … kein Thema. Wenn ich aber immer nachgebe, wird sie es vermutlich immer versuchen. Bringt aber ja nur nichts.
Ja, Verhaltenstherapeutin.
Ich habe übrigens nach deiner Empfehlung geschaut, aber online nichts finden können. 🙈
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Was würdest ihr machen?
Kennt sie eine Box als Rückzugsort?
Ja, kennt sie. Aber auch nach viel viel Zeit, diese positiv aufzubauen, empfindet sie die nicht als sicheren Rückzugsort, sondern als „einsperren“. Jegliche Art von räumlicher enger Begrenzung löst da eher Panik aus. Selbst Räume, außer unser Wohnzimmer, fremde Häuser … Tür zu = eingesperrt=Panik. Klaustrophobischer Hund. Hat schon zu einigen Überraschungen geführt.
Also nein, ich würde sie nicht in eine Box schicken. Weder offen, noch zu.
Wohnzimmer, ja.
Sorry, hört sich arg kompliziert an. Ist es auch, irgendwie.
Was sie beruhigt ist Weite, Enge nicht. Würde ich sie draußen lassen, würde sie einfach schlafen.
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Wenn Du nicht mit ihr gehst, wie lange dauert es, bis sie sich beruhigt?
Unterschiedlich. Manchmal gar nicht oder bzw erst nach Ewigkeiten. Sie gibt eher auf. Mir bricht es das Herz, ich möchte keinen gebrochenen Hund.
Heute hat es ca. 15 - 20 Minuten gedauert. Ist ok. Sie schläft. Mit Medikation allerdings.
Ist wirklich sehr unterschiedlich und nicht wirklich berechenbar.
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Es ist wirklich schwierig, da etwas zu sagen. Mit Lilly hatten wir den umgekehrten Weg. Die war ein Bündel aus Panik und mit nur wenig Eigenressourcen, als sie ankam. Und der Weg da raus war schon eine Anstrengung für sie. Es war für mich aber einfacher, damit umzugehen. Ich kannte sie ja nicht anders und habe darauf gebaut, dass sie Schrittchen für Schrittchen aus der Angst rauskommt und ihre Persönlichkeit aufbaut. Wäre da eine Abwärtsspirale, ich wäre ziemlich verzweifelt
Sie ist auch heute noch schnell zu erschrecken und zu ängstigen. Aber sie weiß, wo und wie sie Sicherheit findet. Und - hört sich jetzt etwas doof an, es ist aber mein Eindruck: Ihr Metabolismus kennt Angst auswendig und kann sie sehr gut regulieren. Sie regt sich schnell ab, sobald der Schreckreiz vorbei ist. Und sie kann schlafen. Der Schreckreiz ist aber immer sehr klar erkennbar, sie kommuniziert da auch sehr fein. Dass sie quasi „Gespenster sieht“, das kenne ich bei ihr nicht, das kenne ich nur von sehr alten Tieren. Da wäre ich auch erstmal echt ratlos.
Ich erzähle jetzt einfach mal vom Menschen, keine Ahnung, ob sich das auf den Hund wirkluch übertragen lässt. Wenn da die Angst in den Körper einschießt, dann entsteht das Bedürfnis, etwas dagegen zu machen, um die Angst runter zu regulieren. Was völlig ok ist, ist die erste Wahl zum Adrenalinabbau. Optimal, wenn der Körper sich dann auch abgeregt hat und zur Ruhe kommt. Bei Erfolg ist das auch was, was man sich merkt.
Wenn die Angst aber andauert bzw. der Angstauslöser persistiert bzw. eine Kopfsache ist, in der man feststeckt, dann erreicht man mit seiner Gegenmaßnahme nur kurzfristige Erleichterung. Die Angst fährt wieder hoch, man probiert wieder die Gegenmaßnahme. Kurzfristige Erleichterung, Angst fährt wieder hoch … Wenn sich das fortsetzt, dann ist die Erleichterung von immer kürzerer Dauer, die Gegenmaßnahme wird immer häufiger wiederholt und wird vom erleichternden Faktor zum zusätzlich stressenden Faktor. Da steckt man dann schon mit einem Fuß im Zwangsverhalten. Das beruhigt die Ängste nicht mehr, es füttert sie.
Kein leidlich funktionierender Metabolismus ist auf Dauer im Angsthoch. Der Körper fährt irgendwann auch von alleine herunter. Aber diese Erfahrung verlernt man und die schlimmste Angst wird die Angst vor der Angst.
Wie gesagt, ich habe wirklich keine Ahnung, ob sich das gut auf Hunde übertragen lässt. Abgesehen davon, dass hormonell Ähnliches passiert.
Aber - jetzt zu Deiner Frage von vorhin: Wenn der Hund etwas gegen die Angst aktiv machen möchte, dann lasse ich das erstmal zu(soweit umgebungs- und sozialverträglich. Bei Lilly habe ich mit ihr zusammen draußen verstecke gesucht). Ich beobachte dabei aber so gut wie ich kann, ob der Hund im ersten Bereich ist und erfolgreich reguliert, oder ob die Gegenmaßnahmen den Stress, den der Hund hat, sogar befeuern. Im zweiten Fall würde ich versuchen, die Gegenmaßnahme langsam zu reduzieren (wenns noch nicht im Bereich Zwangsverhalten oder Stereotypie ist). Und schauen, ob der Hund einigermaßen in der Lage ist, die Angst auszuhalten und dann doch noch zur Ruhe kommt. Wenns da was Passendes gibt gerne mit Medikamenten. Denn die riesengroße Gefahr dabei ist, dass man sich verschätzt in dem, was der Hund leisten kann und er sich dann noch einen Knacks draufpackt.
Ich wäre aber auch ratlos, wenn ich nicht zumindest eine Vorstellung hätte, was der Angstauslöser istund ob der nur kurz da war oder dauerhaft da ist.
Ich würde da wirklich auch noch einmal nach einer Fachtierärztin für Verhaltenstherapie (mit medizinischem Schwerpunkt) suchen und einen eng begleiteten Plan erstellen.
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Kein leidlich funktionierender Metabolismus ist auf Dauer im Angsthoch. Der Körper fährt irgendwann auch von alleine herunter.
Das stimmt. Im Körper gibt es ja quasi immer einen Gegenspieler zu Botenstoffen. Startet das Adrenalin wird auch schon der Ausgleich (glaube Acetylcholin) in die Spur geschickt. Wenn das System aber durch Dauerstress fehlreguliert ist, kann diese Funktion wegfallen oder zu gering/ zu stark ausfallen usw.
Wenn es so fehlgeleitet ist, kann man nicht darauf vertrauen, dass der Hund intuitiv die richtige Wahl trifft. Oder sich mal irgendwann runterregelt. Und auch unsere Vorstellung von Entspannung ist nicht das was der Gegenspieler zu Ängsten ist.
(Hatte mich in Rahmen zum Thema Drogensucht mal näher damit beschäftigt)
Betti würde sich bis zum Umfallen bewegen. Zu Beginn brauchten wir das absolute Reset mit kein Gassigehen usw..
Jetzt hat sie ein anderes Set an Möglichkeiten und ich kann sie auch mal in ihrer Aggression oder Bewegung lassen, um ihre Regulation selbst zu erzeugen.
Unser Thema ist ja auch eher Wind und Nässe. Da geht es wahrscheinlich eher um mehr Gerüche und viele Reize aus unbekannter Richtung. Man kann sehen wie ein Böhe Betti hektisch umgucken lässt und sie die "Attacke" erwidert...
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Ja, da muss man schon gucken. Bei Lilly und vorher bei einer Hündin meiner Eltern war es die blinde, kopflose Flucht als Reaktion . Auch die hätten nicht von selbst aufgehört. Und da bin ich nicht langsam vorgegangen, sondern das wurde komplett verhindert. Erstmal nur mit Festhalten. Als ich bei ihr einen Fuß in der Tür hatte, über Weg vertreten und Einforderung von konzentriertem Laufen.
Bei einer Tierheimhündin, die ich Gassi geführt habe, war es Zwangskreiseln. Da bin ich in die Kreisel rein und habe geblockt, dass sie die Bewegung nicht weiter ausführen konnte. Das war nicht weg, aber es hat tatsächlich gewirkt. Obwohl ich nur einmal die Woche, im Urlaub auch zwei Mal mit ihr unterwegs war.
Aber mehr Erfahrung habe ich damit nicht. Und gar keine damit, dass die Angst neu auftritt und sich verschlimnert.
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Hallo, ich bin neu hier und hatte eine Frage bzgl Angst bei Hunden.
Mein Hund (KHC, 6 Jahre alt) hat ca. 4 mal im Jahr wirklich Angst. Und das scheinbar unbegründet.
Situation ist z.B. folgende:
Wir wollen ganz normal los zum Spazieren gehen. Im Haus alles normal. Ich gehe aus der Tür, mein Hund schnuppert in die Luft und lässt schon den Schwanz hängen (normal immer weiter oben). Wir gehen weiter und irgendwann will er nicht mehr, fiept, bellt winselt und zieht nach Hause (auch wenn wir davor z.B. in ein anderes Gebiet gefahren sind will er dann zum Auto). Manchmal setzt dieses Verhalten auch erst ein, wenn wir aus dem Auto gestiegen sind. Im Urlaub war es z.B. auch mal, also liegt es wohl nicht an der Umgebung.
Wie gesagt ist das nur ca. 4-5 mal im Jahr und auch für mich nicht vorhersehbar. Das einzige ,was es ankündigt ist das Schnuppern. Mir bleibt dann auch nichts anderes übrig, als wieder heim zu gehen , wo er dann normal ist.
Ich habe mit der Züchterin geschrieben, die meinte eine ihrer Hündinnen macht das auch manchmal (nicht verwandt). Er gehört zwar insgesamt eher zur "sensiblen" Sorte, aber das ist schon immer seltsam.
Hättet ihr eine Idee, woran das liegen könnte?
Manche meinten Wildschweine aber z.B. im Wildpark etc. ist er komplett normal. Es ist im Sommer wie auch Winter.
Viele Grüße,
Anna
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Hättet ihr eine Idee, woran das liegen könnte?
Manche meinten Wildschweine aber z.B. im Wildpark etc. ist er komplett normal. Es ist im Sommer wie auch Winter.
Könnte Gewitter aufkommen? Oder Regen/Sturm oder ähnliches?
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Zitat
Könnte Gewitter aufkommen? Oder Regen/Sturm oder ähnliches?
Nein vor Gewitter, Regen und Sturm hat er keine Angst und selbst bei Hagel wird er nicht so panisch.
Viele Grüße
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