Der Angsthund-Thread....

  • Hier gewittert es im Moment ja auch andauernd und glücklicherweise hat sich die abendliche Panik nicht wieder eingefunden. Gestern ja auch die ganze Nacht, wir sind nicht weit weg von Dortmund, wer gestern das Deutschland Spiel gesehen hat, weiß wie es war 😅

    Wir haben es gesehen. War ziemlich heftig. Kam dann noch was hinterher?

    Trotzdem total schön für euch, dass ihr das soweit im Griff habt und sie nicht mehr in diese abendliche Panik verfällt. Nachts finde ich besonders schlimm, weil eben auch besonders anstrengend, allein der Schlafmangel ist schon belastend.

    Ich habe festgestellt, dass es besser zu klappen scheint, wenn ich bei Gewitter den Fernseher nicht anlasse. Ich habe das Gefühl, sie hört dann gar nicht, wann es vorbei ist und stresst sich länger. Das ist aber wahrscheinlich auch wieder individuell. Ich fühle so sehr mit dir, diese abendliche Panik ist für alle so ätzend. Frustrierend, traurig, man wird auch sauer...

    Ja, hier auch so. Zwar nicht unbedingt genau während des Gewitters, aber wenns nachlässt. Genau wie du schreibst, habe ich auch das Gefühl, dass es wichtig ist, dass sie hören kann, es geht weg. Zieht weiter, wird leiser. Deshalb darf bzw liegt sie auch oft an der offenen Küchentüre, die in den Garten führt. Den Platz wählt sie bevorzugt.

    Ja, so traurig es klingt, aber manchmal wird man auch sauer oder wütend. Auf was genau weiß ich gar nicht. Weil die Nerven blank liegen, man so frustriert ist, so machtlos und 🤷‍♀️ weils einfach nur großer Mist ist.

    Ich versteh dich da total.

    Hast du mal über einen Wechsel der Medikation nachgedacht? Trazodon wirkt ja auch manchmal paradox.

    Nein, tatsächlich noch gar nicht. Zum Einen hat Trazodon ja bisher hier gut funktioniert und zum Anderen war ich überhaupt froh, das wir etwas hatten. Der Arzt, der uns das verschrieben hatte, war ja eigentlich der Orthopäde. Ist also nicht wirklich sein Gebiet, hat er auch gesagt.

    Wenn ich das Gespräch mit der Verhaltenstherapeutin habe, werde ich das sicherlich mal ansprechen, sie ist da, denke ich, der bessere Ansprechpartner dafür.


    Was habt ihr denn in der Verhaltenstherapie gemacht? Hat das denn gar nichts bewirkt? Und die Schilddrüsenmedikation auch gar keine Wirkung? In der ganzen Zeit?

    Muss auch ziemlich frustrierend und entmutigend gewesen sein für euch. Ich bin gerade ein wenig hoffnungsvoll und freue mich eigentlich, dass sich dadurch etwas ändern könnte. Vielleicht aktiv was tun zu können, stimmt mich grad so bissi positiv. :ops: Wenn ich daran denke, dass sich das in Luft auflösen könnte. Nicht schön.

    Was macht ihr denn jetzt? Wie kommt ihr am besten zurecht in den Gewitterphasen?

  • Es gewittert gerade ein kleines Bisschen.


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    So ein gutes Mädchen!

    Sie hat seit vorgestern Abend nichts mehr bekommen. Wir waren heute bei der Osteopathie und sie wurde zusätzlich akupunktiert. Sie war wieder völlig verhärtet, Rippen- und Brustmuskulatur hauptsächlich und das Brustbein war auch leicht schief.

    Die Türe ist offen, das Fliegengitter eingehängt, so dass sie es nicht öffnen kann.

    Jetzt muss nur die Nacht auch noch gut werden.

    Die Ergebnisse vom SD Profil kommen in 2-3 Wochen.

  • Wir haben viel an konditionierter Entspannung gearbeitet (Geruch und Musik), das ging auch erst ganz gut, kam dann nach langer Konditionierung in einer Stresssituation zum Einsatz und war seitdem untrennbar mit Gewitter verbunden und somit absolut unbrauchbar. Und nachdem ich da wirklich viel Mühe und Zeit reingesteckt hatte, fehlte mir die Energie, wieder etwas neues zu konditionieren. Jetzt wird einfach nur noch ausgehalten, ich ignoriere das rumgerenne und gebe Halt, wenn sie von sich aus kommt. Nach dem Gewitter beruhigt sie sich irgendwann wieder und fertig. Das geht aber alles nur so seit der Selgian Phase. Und nur drinnen oder im Garten. Draußen sind Geräusche weiterhin schrecklich, es ist aber auch viel besser.

    Da ich weiß, dass es schon schlimmer war und mich dieses Geister hören wirklich belastet hat, kann ich mit dem derzeitigen Zustand leben.


    Ja, Schilddrüse... ich glaube, das hat alles schlimmer gemacht. Wir haben es lange probiert, nach Anweisung einer Spezialistin. Nach zwei Jahren hat es mir gereicht, ich habe alles abgesetzt und es geht ihr besser. Aber das kann bei euch alles ganz anders sein.

    Ich weiß leider, wie es ist, wenn man da so viel Hoffnung hat.

  • Wir haben viel an konditionierter Entspannung gearbeitet (Geruch und Musik), das ging auch erst ganz gut, kam dann nach langer Konditionierung in einer Stresssituation zum Einsatz und war seitdem untrennbar mit Gewitter verbunden und somit absolut unbrauchbar. Und nachdem ich da wirklich viel Mühe und Zeit reingesteckt hatte, fehlte mir die Energie, wieder etwas neues zu konditionieren. Jetzt wird einfach nur noch ausgehalten, ich ignoriere das rumgerenne und gebe Halt, wenn sie von sich aus kommt. Nach dem Gewitter beruhigt sie sich irgendwann wieder und fertig. Das geht aber alles nur so seit der Selgian Phase. Und nur drinnen oder im Garten. Draußen sind Geräusche weiterhin schrecklich, es ist aber auch viel besser.

    Da ich weiß, dass es schon schlimmer war und mich dieses Geister hören wirklich belastet hat, kann ich mit dem derzeitigen Zustand leben.

    :streichel: Ach Mensch! So viel Mühe und Zeit für nichts. Es macht so traurig, nicht wirklich was machen zu können. Es ist traurig, dass man sich mit dem Zustand „Es war schon schlimmer“ abfinden muss.

    Ich glaube aber auch dieses Aushalten (ist natürlich nicht die optimale Vorstellung) hat auch irgendwie mit dem Akzeptieren zu tun. Natürlich ist da auch Resignation dabei, aber dadurch wurde ich zb innerlich ruhiger, gelassener. Ich lasse sie mehr oder weniger auch einfach, bin nur da, unterstütze. Ich glaube nämlich, die Versuche, es ihr irgendwie angenehmer zu machen und meine innere Anspannung und Unruhe, haben alles eher verstärkt. Es macht einen ja selbst total wuschig. Ich möchte gerne wieder zu dem Punkt: Ach ein Gewitter! Schön! |)

    Da wird ständig zum Hund geguckt, hechelt sie mehr, wo geht sie jetzt hin? Macht doch niemand normalerweise.

    Zum Rumgerenne: Emmi rennt ja auch, am liebsten nach draußen. Und noch besser: Immer wieder raus.

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das aktuell unterbinde. Freundlich und nett, aber konsequent. Sie darf nicht mehr vor der Türe stehen. Und ich gehe auch nicht mit ihr raus. Im Optimalfall legt sie sich hin, ansonsten bitte ich sie darum. Und wenn sie dann liegt, dann kommt unser zufällig etabliertes Entspannungssignal. Und nachdem was Phonhaus geschrieben hat, bestärkt mich das nur darin. Ich möchte da kein Zwangsverhalten unterstützen. Emmi bringt es aber auch keinerlei Entspannung, wie gesagt.

    Und tatsächlich, so habe ich zumindest die letzen Tage den Eindruck, fährt sie sich damit leichter runter.

    Wir hatten aber die letzten Tage auch keine schweren Gewitter. Abwarten.


    Kannst du Schmerzen ausschließen? Emmi ist immer mega verkrampft in den Phasen und dementsprechend tuts auch weh. Schmerz und Angst gehen auch ganz eng. Nach der Osteopathie ist es immer besser.


    Das Thema mit der Angst ist halt so unheimlich komplex. So wahnsinnig viele Faktoren spielen da mit rein. Und da alles im Blick zu haben, zu analysieren, zu berücksichtigen, Timing, usw. ist Wahnsinn. Noch dazu ist Geräuschangst wirklich die Pest.

    Ja, Schilddrüse... ich glaube, das hat alles schlimmer gemacht. Wir haben es lange probiert, nach Anweisung einer Spezialistin. Nach zwei Jahren hat es mir gereicht, ich habe alles abgesetzt und es geht ihr besser. Aber das kann bei euch alles ganz anders sein.

    Ich weiß leider, wie es ist, wenn man da so viel Hoffnung hat.

    Auch Mist. :verzweifelt: Es wäre so der Strohhalm. Aber 2 Jahre sind schon eine wirklich lange Zeit. Besonders für die Hunde. Was hat sich denn dadurch verschlechtert?


    Ich weiß gar nicht, ob ich da soo viel Hoffnung reinlege, aber ich möchte das geklärt haben, sonst würde ich immer denken: Vielleicht wäre es „nur“ (nur ist natürlich Quatsch) die Schilddrüse gewesen und es hätte ihr besser gehen können.

    Wenn da alles ok ist, dann weiß ich es wenigstens und habe es abgeklärt.

  • Wir sind seit zwei Wochen bei 2x 100mg Trazodon. Und ich glaube es wird eher schlimmer :verzweifelt:

    Nuka schläft viel, will kaum nicht raus und ist noch ängstlicher. Es ist zum verrückt werden. 75mg hatten gefühlt keinerlei Auswirkungen und 100mg macht ihm anscheinend durch die Müdigkeit noch mehr Angst.

    Ich hab der Verhaltenstierärztin mal wieder geschrieben. Ich befürchte dass das Medikament (oder vielleicht überhaupt Medikamente?) nichts für ihn ist.

    Ich bin im Moment echt verzweifelt und weiß nicht wie das alles noch weiter gehen soll. Sein Rücken wird auch nicht besser, auch da weiß ich nicht was ich noch machen soll :no:

  • :streichel: Das tut mir so so leid!

    Ist einfach Mist! :streichel:

    Ich bin gespannt, was die Verhaltenstherapeutin sagt. Ich mag dir auch nichts raten, ich selber verlasse mich da oft einfach auf mein Gefühl. Ob das so richtig ist? :ka: Ich mein, wenn du das Gefühl hast, alles wird nur noch schlimmer, vielleicht passt das dann einfach nicht. :ka: Ich weiß es nicht. Ich kann dir nur von uns her sagen, Trazodon hat in der Dosis geholfen, aber jetzt gerade aktuell, hilft es halt auch nicht und Emmi geht’s besser ohne. Wir haben so so viel probiert und oft hatte ich das Gefühl (ich habe es ja auch auch gesehen) Emmi reagiert auf Watte im Kopf eher unentspannt und es hat sich verschlechtert. Kontrollverlust habe ich immer gesagt, damit kommt sie nicht klar. Vermehrte Angst findet sich ja leider auch in den Nebenwirkungen von Trazodon. Wobei es ja eigentlich keine Watte im Kopf machen sollte. :ka:

    Ist einfach unheimlich schwierig. Macht man weiter, hört man auf, probiert man was anderes?

    Ich wünsche euch so sehr, dass ihr eine Lösung findet! :streichel: Es tut so weh, sie so zu sehen und nicht zu wissen, wie man da helfen kann, was man machen soll.

    Was machst du denn wegen seinem Rücken?

    Wie schaut’s mit der Ernährung aus? Kannst du da ein bisserl dran schrauben? Mehr Magnesium, Jod, Calcium? Für ein gutes Depot an Nerven?

  • Hat einer von euch mal Tramadol ausprobiert? Potato muss gerade schmerzbedingt Tramadol nehmen, und ist ne ziemlich gechillte Socke und schläft sehr viel. Also es ist sicher keine langzeit-Lösung, aber so um erstmal wieder Ruhe reinzukriegen?

    Potato hatte das mit den "Gespenstern" sehen auch ganz stark, ich hatte da hier auch mal nen Thread dazu, weil ich nicht mehr weiter wusste. Zu Hochzeiten war das täglich, und ging Stunden. Im Nachhinein ist meine Theorie dass das daher kam dass er einfach so grundgestresst/verängstigt war. Seit wir vor einem Jahr umgezogen sind und er sich in der Wohnung super wohlfühlt hatte er das nie mehr.

  • tinkar Dankr dir. Ich hab ja schon lange das Gefühl dass Trazodol nicht das richtige für uns ist, aber wenn man sich damit nicht auskennt ist so eine Beurteilung einfach schwierig. Aber jetzt bin ich mir eigentlich sehr sicher dass ich es absetzen will. Ich warte mal auf die Antwort der Verhaltenstierärztin.

    Denn dann geht ja wieder die Suche nach einem neuen Medikament los. Ich war einfach nur froh dass er die vom Magen her vertragen hat.


    Am Futter änder ich bei Nuka nichts mehr. Er hatte ja vor zwei Jahren eine Pankreatitis und nur dadurch konnte die ganze Angstgeschichte so groß werden. Ich koche ihm seit Futter und das ist alles mit Napfcheck abgestimmt.


    Mh ja sein Rücken ist ein Resultat aus den Ängsten. Da basteln wir nun auch seit 1,5 Jahren dran. Ich war schon zweimal in der TK und mehrmals mals Tierarzt damit, aber es gibt immer wieder nur Schmerzmittel weil er aus dieser Angstspirale raus muss. Ich mache Rückenübungen mit ihm und versuche ihn jeden Tag mit dem Novafon zu behandeln. Ich finde es sieht echt schlimm aus. Senkrücken, Feldwirbel, Schwäche der Hinterhand. Aber die Tierärzt*innen meinen dass das alles aufeinander aufbaut.

  • Hallo Zusammen,


    wir setzen uns mal zu euch. Wir sind Tina und mein Großpudel Elliot ( 2,5 Jahre alt). Bei Elliot fingen die starken Ängste ab ca. 1. Lebensjahr an. Knallgeräusche / Gewitter / Wind und auch Fahrradfahrer und auch fremde Menschen sind der Feind, er geht aber nicht nach vorne sondern möchte Weg, zittert hecheln alles. Als Welpe war er mutig aber schon immer ein Sensibelchen. Mit Menschen und Fahrradfahrern ist es mal besser mal schlechter. Aber Gewitter und Wind gehen garnicht.


    Parallel wurde bei Elliot Borreliose diagnostiziert und wenn er in einem Schub ist ist alles mega gruselig er will dann nicht raus hat wirklich vor allem Angst und verfällt dann auch in richtige Panik.


    Außerhalb der Schübe sind es "nur" die o.g. Dinge die ihm Angst machen. Derzeit ist ja auch viel Gewitter und er zittert, hechelt und er tut mir dann einfach Leid. Als Rückzugsort hat er sich das Bett ausgesucht am "ruhigsten" ist er noch wenn ich auch drin liege aber das geht manchmal nicht.


    Ich kann euch so gut nachempfinden und ich hoffe ich darf hier auch mal mein Leid klagen wenn es mal wieder ganz schlimm wird.


    Viele Grüße Tina

  • Das mit den Rückenproblemen hat Betti ja auch, ich hatte das noch gar nicht mit der An(gst)spannung in Verbindung gebracht. Hatte nur bemerkt, dass die meisten Behandlungen wenig bringen, weil schon auf dem Heimweg alles wieder doof war. :headbash:


    So fies es klingt, Physio ist bei ihr für die Tonne. Schon dorthin zu kommen...


    Das Thema (chronische) Krankheiten und dadurch stärkere Angstphasen scheint ja bei vielen eurer Hunde auch eine Rolle zu spielen.


    Ich kann euch eigentlich nur gute Nerven wünschen und magische Lösungen. Gleichzeitig klopfe ich auf Holz, dass bei uns alles noch eine Weile stabil bleibt. Also bis zum Herbst.


    Die Chiropraktikerin hatte mal empfohlen ein Laufband zu kaufen, für die windigeren Tage + älterer Hund (gegen Muskelschwund usw). Jetzt, wo ich das Geld hätte, denke ich bißchen darüber nach.

    Hat von euch noch keiner probiert, oder?

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