Der Angsthund-Thread....
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Ich denke, anfangs wirst du wohl nicht drumrum kommen, aber mit der Zeit könnte auch das weniger werden.
Hach ja, bei uns wars heut wieder recht schrecklich. Wir haben ja gar keine Wahl als am Kindergarten vorbeizugehen, dann sind wir nach links - wo direkt ein Quad und 2 ewig bellende Hunde auf uns warteten
Das war schon wieder zu viel dann...Mittags ging es dann einigermaßen.
Abends ging es soweit gut, bis ich gemerkt hab, dass einige Leute Sperrmüll rausgestellt hatten. Nala hatte furchtbare Angst und hing richtig schlimm in der Leine. Durch Zufall sah ich dann einen Karton wo Kuscheltiere drin lagen und zeigte sie Nala, die steht da ja so drauf. Anschließend adoptierte sie einen kleinen schwarz-weißen Pinguin, der erstmal in der Waschmaschine landete :^^:
War schon goldig, die hat des Viech wirklich bis heim in ihren Korb geschleppt. Der Sperrmüll-Haufen wurde dadurch allerdings leider nicht sympathischer in ihren Augen, des weiß ich jetzt schon :/ -
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Da reihen wir uns auch mal ein:
mein Angsthund Nr. 1 und absoluter Engel ist meine Luna(tic):
- sie kam mit 4 Monaten aus mindestens 5. Hand
- war misshandelt worden
- lebte zeitweilig in einem sehr lauten Haushalt unter ... sagen wir mal 'gestörten' Bedingungen
- war mit Ungeziefer (Milben, Haarlinge, Flöhe, Würmer) beladen
und BISSIGer als jede Schnappschildkröte.
- hatte zudem diverse KRankheiten
- war oft rastlosLärm ging nicht, Gassigehen wurde zu einer Zer(b)eißprobe vornehmlich für mich, Hundekontakt endete anfänglich immer damit, dass sie was auf die Mütze bekam (scheinbar einfach nur deshalb, weil sie das ausstrahlte) und mit jemand anderem außer mir im Dunkeln raus ging gar nicht. Bis heute geht sie an manchen Dingen (z.B. Männer mit dunklen Jacken) nicht freiwillig vorbei. Panik führte zur sofortigen Flucht.
Neben der Angst hatte sie aber auch Marotten, die auf andere eher frech wirkten. Die Beißerei z.B., allerdings erklärt eine fehlende Beißhemmung das in Lunas Fall nicht hinreichend.
Was haben wir im Griff?
- das Beißen
- die Panik+Flucht draußen
- HundekontakteWie?
Zum Teil habe ich das Beißen einfach hingenommen. Das klingt blöd, hat aber am Besten funktioniert, weil sie sich so nicht hoch geschaukelt hat. Ich habe dann eher ruhig (wie bei einem kleinen Kind) 'Nein' gesagt und Situationen gemieden, in denen sie hätte andere beißen können. An die einzelnen Auslöser haben wir uns dann Schritt für Schritt rangetastet. Immer wieder von vorn. War schmerzhaft, aber heute ist es i.O. und sie ist geländesicher. Zudem bin ich überzeugt davon, dass ihre HD eine große Rolle gespielt hat, aber dank der OP ist das schon fast Geschichte.
Bei Panik auf und davon - das war eine harte Nuss und ist auch heute unsere schwierigste Disziplin. Ich streichle schonmal Rohre, Müllautos, Straßenschilder, Rollatoren etc. damit wir dran vorbeikommen. Wenn die Situation es zulässt, ziehe ich es vor einfach weiterzugehen und zu tun, als wäre nix - dann steht sie nach einem Sprint mit eingekniffener Rute schnell neben mir. Bestimmte Dinge üben wir immer wieder und kommen bis heute nciht dran vorbei... was solls, längere Spaziergänge haben auch etwas für sich.
Die Angst vor bestimmten Männern werde ich wohl nie aus ihr raus bekommen, aber solange sie Meideverhalten zeigt und nur bellt, kann ich damit leben.
Generell benötigt sie einen sehr festen Tagesablauf, Ruhephasen (wir haben ein Entspannungssignal trainiert), nicht zu viel oder zu wenig Kopfarbeit und körperliche Auslastung. Ganz wichtig ist eine Rückzugsmöglichkeit, an der sie nicht gestört wird. Kinder dürfen zu Besuch kommen, wenn sie sich benehmen, aber im Haushalt sollten keine leben - das ist Streß pur für Luna.
Da sie einige Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion aufweist, haben wir das testen lassen. Ihre Werte liegen im Normbereich - nur überzeugt davon, dass alles i.O. ist bin ich nicht. Da ich schon einen Hund mit Schilddrüsenunterfunktion hatte, kann ich nur empfehlen bei verhaltensauffälligen Hunden dieses Organ auf Fehlfunktionen hin untersuchen zu lassen. Eine Menge ungewöhnlicher Verhaltensweisen können erfolgreich behandelt werden, wenn die Schilddrüse ein Verursacher ist.
Angsthund Nr. 2 ist unser Miniaturtier Lena:
- sie kam aus einer Barackenhaltung mit vielen Hunden und wurde als Wurfmaschine missbraucht. Sie kannte nix und sprang bei jeder Bewegung (Tischdecke, Schüssel auf dem Tisch, Gardine etc.) drei Meter seitwärts, fing an zu zittern und in eine Art Starre zu verfallen. Hundekontakt mied sie, war aber souverän, wenn er zu Stande kam.
Bei ihr hat sich fast alles normalisiert. Sie ist schreckhaft, aber orientiert sich so sehr an ihrem Menschen, dass sie nur noch in Panik verfällt, wenn der das auch tut. Wird man allerdings laut, dann macht sie fast unter sich vor Angst und verzieht sich dann. Kinder gehen gar nicht. Niesen oder Husten sollte man auch nicht unbedingt, weil der Hund dann gleich auf dem Rücken liegt und den Schwanz einzieht. So lange man tut, als wäre nix gewesen, gibt sich das aber sofort wieder.
Gottlob haben sich unsere Hunde nie gegenseitig in ihren Ängsten bestärkt. Im Gegenteil - jede hat bei anderen Dingen Angst und dann hilft es, wenn die andere 'cool' bleibt.
Ich habe bestimmt einige Sachen vergessen, die mir 'kleckerweise' wieder einfallen werden und die ich dann ergänze.
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Was mir noch eingefallen ist - die Sache mit den Männern,
der Trick wie das so halbwegs ging, war unser Collie-freund.Der kam als Welpe zu meiner Freundin und deren Freund und hat in den ersten Tagen draußen nicht gekackt und im Auto buchstäblich geweint.
Also haben wir das zusammen mit Max geübt, weil das kann er ja.
Und da muß er irgendwie begriffen haben, dass der Freund - ein großer Mann der Max auf Anweisung völlig in Ruhe gelassen hat und auch Abstand gehalten hat - ja ganz lieb zu dem Kleinen ist - und Max wollte auf einmal auch von dem Man gestreichelt werden. Ich war völlig verblüfft. Das war ja gar nicht geplant bei der ganzen Sache.
Inzwischen ist diese Angst händelbar.
Er hat immer noch Angst und wenn der Kontakt zu eng wird (was ich nach Möglickeit vermeide) auch Panik.
Aber wenn er genügend Abstand halten kann zu dem Man und dieser ihn ignoriert ist die Welt in Ordnung und nach wirklich Stunden kommt er auch mal an und guckt. Ein großer Erfolg!Und dann wie gestern, daher komme ich gerade drauf, hat er so ganz seltene "Mut-tage".
Also wirklich einmal alle viertel Jahr. Ich weiß nicht was da in dem Kopf vorgeht, aber da will er auf einmal fremde Männer beim Spazierengehen beschnüffeln. Er zieht da richtig hin.Das muß völlig bescheuert aussehen. Großer Hund, der auf den Mann zusteuert. Frau, die den Hund krampfhaft festhält, dabei aber vor lachen gar nicht mehr kann.
Wenn solche Aktionen planbar wären, würde ich das ja zum Üben nutzen.
Die Männer ansprechen, erlären, fragen ob ok, Hund hinlassen....Aber das kommt immer so unerwartet und ich bin dann immer so verblüfft und muß einfach nur lachen über diese verkehrte Welt, dass die mich für völlig high halten würden.
Darum verstehe ich manche Nichthundehalter, die denken, die mit Hund spinnen völlig.
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Guten Morgen alle zusammen,
viele dieser Ängste die ihr beschreibt kenn ich von Snuup.Ich bin ja seit einiger Zeit dabei ihm den Rücken zu stärken was andere Hunde betrifft(hatte ich hier schon geschrieben)bisher ist er immer ausgewichen bei fremden Hunden.
Auch der Trainer sagt das er keinen Streit will und dem Ärger aus dem Weg geht.
Bis gestern.......
Seit 2-3 Tagen merke ich wie er auch mir gegenüber immer probierfreudiger wird.Auch auf eine freche Art.
Seit 2 Tagen fordert er den Hund mit dem wir spazieren gehen auf mit ihm zu spielen,der andere hat kein Interesse und zeigt es ihm mit abdrehen und ignorieren.Bis jetzt ist Snuup dann auch abgedreht und hat es verstanden,nun wird er immer aufdringlicher auch mit grummeln und scheinangriffen.
Ok ich denke der andere wird es ihm schon"sagen"wenns ihm zu bunt wird.
Gestern dann saßen wir auf einer Bank mit unseren Hunden,ein neuer kommt hinzu schwanzwedelnd,
Snuup fängt an zu knurren und zu bellen,dabei prescht er nach vorne(er war angeleint).
Das war das 1temal das er den direkten Kontakt wollte.
So,bis jetzt ging er weg,nun hat er das 1temal das vorpreschen ausprobiert,mit Erfolg der andere Hund drehte ab.Ich habe Snuup zurecht gewiesen mit einem lautem nein.
Shit nun hat Snuup gemerkt:aha ich mach Krach und der andere haut ab.Na super,ich muß sehen wie es weiter geht,ich wollte ja das er Selbstbewußtsein kriegt aber nicht so
Was haltet ihr davon??
Ist er auf dem Weg zum sicheren Hund oder eher das Gegenteil?? -
Hallo miteinander,
hier tut sich ja ganz schön was!ZitatErst war es sehr entspannt und schön, doch dann hat der 3. Hund angefangen sie zu bedrängen und dann hat er sie mehrmals gebissen! Immer wieder ist er auf sie los. Ihre reaktion war nichts. Ja sie ist stehen beblieben und hat sich schön beissen lassen!
Tschana währt sich nicht, ich wusste nicht was ich tun sollte!...
Sie verteidigt Sich nicht und mich auch nicht! Das finde ich sehr schade,
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Deiner Hündin einfach so ging wie Dir selbst - sie wusste nicht, was sie tun sollte....
Und hatte niemanden, an dem sie sich orientieren konnte, weil Du auch recht ratlos als Zuschauer danebengestanden hast... Dabei bist Du doch diejenige, die in solchen Momenten der Entscheidungsträger sein sollte....Du entscheidest, wie Ihr Euch in solchen Situationen verhaltet und Du bist für die Sicherheit Deiner Hündin zuständig...
Eine Möglichkeit, die durchlebte Situation im Verlauf wesentlich günstiger zu gestalten, wäre, in dem Moment schon einzugreifen, in dem der Fremdhund die ersten Anzeichen von Bedrängen zeigt. Das geht - völlig unabhängig von der Größe des Fremdhundes - ganz unspektakulär mit Körper-Blocks, indem man sich in orthopädisch einwandfreier, gerader Haltung zwischen Fremdhund un den eigenen schiebt. Manchmal muss man dann ein wenig im Kreis arbeiten, wenn der Fremdhund dann halt einen Versuch von hinten startet, das ist aber problemlos machbar...
Du musst dem Fremdhund einfach durch Deine ruhig-energische Köperhaltung und Dein Dazwischen-Schieben klar machen: "Hey, Alter, das ist MEINE Hündin und nun ist gut" - ein Großteil aller "normalen" Hunde läßt sich davon schon soweit beeindrucken, dass sie ihres Weges gehen. Reicht das noch nicht aus, kommt noch die breit-gefächerte, abwehrende Nein-Hand als Stopp-Signal dazu, ggf. mit einem strengen, aber nicht lauten "Laß das".Wenn der zum Fremdhund gehörende HH dabei ist, kann man ihn bitten, seinen Hund abzurufen.
Je mehr man die Körpersprache der Hunde lesen kann, desto sicherer wird man darin, Situationen richtig einzuschätzen und umso eher kann man Situationen, die kurz vorm kippen sind, einfach abbrechen.
Wenn Du nichts unternimmst, um Deiner Hündin in solchen Momenten zu helfen, wird sie noch ein paar Mal zusammengebissen werden und sich dann eine eigene Lösungsstrategie ausdenken: Selber zum Angstbeisser bei Hundekontakten werden....
Jetzt habt Ihr noch die Möglichkeit, recht einfach die Kurve zu kriegen: Deine Hündin sollte in der nächsten Zeit möglichst positive Hundekontakte haben und Du solltest versuchen, ihr mehr Führung und Sicherheit zu geben.
@ Tina - Tinsch
ja, Hunde können Weltmeister darin sein, die wildesten Verknüpfungen herzustellen... Die Kindergarten-Sache könnte man so angehen, dass man den Ort selbst und den Ort plus Kinder getrennt behandelt.... Indem Du den Kindergarten zu Zeiten aufsuchst, an denen auf gar keinen Fall Kinder da sind, anfangs einen großen Abstand einhältst, indem Du die Distanz herausfindest, wo Deine Hündin sich den Kindergarten noch ohne Streßzeichen anschauen kann und den Ort an sich per Gegenkonsitionierung "schön" fütterst. Die Distanzen in kleinen Schritten ganz allmählich verringern...
Die Kinder selbst - ein ähnliches Problem löse ich mit unserer Doba gerade so, dass sie nicht per Pedes an die Menschenmengen herangeführt wird, sondern im Auto, dort fühlt sie sich nämlich sicher, man kann ein wenig die Geräuschkulisse beeinflussen, durch Fenster zu und Radio an und erst mal "Menschen nur Gucken" fahren... Das haben wir jetzt zunächst an einem Einkaufscenter in einer ruhigen Ecke des Parkplatzes geübt... Mittlerweile mache ich die Heckklappe auf und sitz mit Doba ganz gemütlich da, sie mampft ab und an (wenn Menschen da rumlaufen) Käsehäppchen und ich rauch eine... Mehr ist da eine ganze Weile nicht passiert.... Mittlerweile lasse ich sie mal kurz aus dem Auto hüpfen, um sie gleich wieder reinspringen zu lassen.... Dann parke ich schon mal dichter bei, mache dabei aber dann woanders einen kleinen Schritt zurück, indem ich nur den oberen Teil der Heckklappe öffne, so dass sie rausschauen kann, aber noch was "zwischen" ihr und den Menschen ist.... und so machen wir in kleinen Häppchen einfach immer weiter.... Mittlerweile ist Doba schon deutlich entspannter dabei und irgendwann - wenn der Moment günstig erscheint, geht dann auch beim Parken an der Eingangstür die Heckklappe auf...Das soll nur eine Idee sein, wie man so etwas angehen könnte.
Ein guter Buchtipp zum Vorgehen beim "Gegenkonditionieren" ist "Trau nie einem Fremden" von Patricia McCornell - theoretisch geht es dort um Angst vor Menschen, man kann das grundlegende Prinzip aber auf jede beliebige Situation anwenden.@badididi *mal über nicknamen flucht*
Natürlich ist ein Hund erst mal mächtig durch den Wind, wenn ihm so was passiert ist... Der Zeitfaktor und natürlich der Umgang mit "netten" Hunden sind jetzt erst mal das Wichtigste für Euch. Wenn sich Deine Hündin bei Begegnungen mit fremden Hunden hinter Dir versteckt, ist das auch eine recht gute Lösung, indem Du als Puffer dazwischen bist, nimmst Du ihr schon eine Menge von der vermeintlichen Bedrohung. Bleibt sie dann stehen oder geht sie mit Dir weiter?Was so Dinge wie das abgedeckte Motorrad angeht, habe ich mit unserer Doba die Erfahrung gemacht, dass sie, wenn sie in solchen Momenten Unsicherheiten zeigt, bei dem ersten Gegenstand mehr Versuche benötigt, sich die Intervalle aber mit jedem neuen Gegenstand deutlich verkürzen. Wenn man bei Objekt 1 also noch zig Annäherungen üben muss, bis der Hund sich entspannt nähern kann, ist es bei Objekt 3 nur noch halb so wild, dann "scheut" sie zwar zunächst davor, hat aber ja mittlerweile gelernt, dass ich die Dinge für unbedeutend halte und dem paßt sie sich dann immer zügiger an. Allerdings verdeutliche ich ihr auch bei jedem Objekt kurz, dass das "Ding" harmlos ist, entweder, indem ich hingehe, es anfasse und in leicht abfälligem Ton "Ach, das ist nix" murmele oder indem ich es betont ansehe und auch wieder "ach, das ist nix" sage und einfach ruhig weitergehen.... Dinge, die dem Hund Angst machen kompett zu ignorieren, kann zu dem Problem führen, dass der HUnd "denkt" nur er allein nimmt die vermeintliche Gefahr wahr und der Mensch hätte gar nicht registriert, dass da etwas Bedrohliches ist.... Das hilft dem ängstlichen Hund nicht wirklich, besser ist immer, ihm die Verantwortung abzunehmen, indem man Dinge selbst als harmlos "bewertet".
Maxzimmer:
Mein Schädel ist ja seit Jahren im Doggen-und-Pferde-Training....Was die "undenkbaren" Situationen angeht, finde ich, muss man als Angsthund-Halter eben auch realistisch bleiben. Wir können vieles erreichen, aber bei vielen Hunden mit Vergangenheit kann es auch gut sein, dass man sich bei manchen Dingen klar sein muss, dass man nie einen ganz normalen Hund haben wird. Da ZU hohe Erwartungen aufzubauen, halte ich eher für kontraproduktiv. Unsere Doba wird nie auf irgendwelchen Volksfesten mitlaufen, beim TA wahrscheinlich immer sehr angespannt sein und all sowas, aber das sind alles Momente, die man entweder einfach aus dem Programm streichen kann oder aber ein Level hinkriegen kann, wo es für den Hund, "watt mutt, datt mutt"-mäßig wenigstens schadlos auszuhalten ist.
Unsere Doba profitiert sehr davon, dass wir durch unser vieles eigenes Land die Situationen gut steuern können und ihr die Konfrontation mit Ängsten ganz dosiert zumuten können. Das nimmt uns den Druck, unbedingt alles erreichen zu müssen, denn auf unserer "Ranch" ist Doba einfach nur ein glücklicher HUnd.
@ Nocte
Du schreibst: "dann steht sie nach einem Sprint mit eingekniffener Rute schnell neben mir. "
In meiner Arbeit als Tierphysiotherapeutin nutze ich oft auch die "Hindernisarbeit nach Tellington". Dabei geht es darum, dass Hund oder Pferd lernen, langsam und ihres eigenen Körpers bewußt, Hindernisse zu bewältigen.
Ich glaube, dass bei Deiner Hündin, wenn sie an Angstauslösern "vorbeigesprintet" ist, mehr so der Effekt "Puh, das hab ich ja gerade so geschafft, ehe das mich angreifen konnte" überwiegt - so dass der Lerneffekt zur Angst"bewältigung" in diesen Momenten gen Null tendiert, eher wird sie in ihrem "schnell, schnell" bestärkt, aber nicht darin, sich bewußt mit Angstauslösern auseinanderzusetzen. Vielleicht versuchst Du einfach mal, Dinge, an denen sie sonst vorbeisprinten würde, bewußt, angeleint, langsam anzugehen, wirklich Schritt-für-Schritt, vielleicht anfangs noch in größerem Abstnad und vorweg vielleicht zum Lernen, was Du eigentlich von ihr willst, Übungen zu Hause, in denen sie im Schritt mit Stehen-Bleiben zwischendurch hingelegte Besenstiele "überwindet", damit Ihr Kommandos wie "laaaangsaaaam" in aller Ruhe üben könnt....Boah - lang geworden und fast nix über Dobas Fortschritte..... Werden nachgereicht....
Liebe Grüße, Chris
Edit: @ sandelo
Vielleicht ist es einfach so, dass Snuup jetzt zwar gelernt hat "andere Hunde sind nicht mehr aus Prinzip schon mal doof und außerdem paßt die Chefin ja auf mich auf", Du ihm aber genauso erstmal den richtigen Umgang mit den anderen Hundis zeigen musst....
Wenn wie in Deinem Beispiel der andere Hund wirklich deutlich signalisiert hat, dass er jetzt einfach mal nicht will und Snuup ihn weiter bedrängt, würde ich Snuup anfangs mit "Nein" oder Abrufen Hilfestellung geben...
Ähnlich wie in dem Beispiel, als Snuup angeleint war und bellend und knurrend in die Leine preschte - entweder den Hundekontakt komplett unterbinden (wegen der Leine) oder Snuup ein Alternativ-Verhalten abverlangen.... Ich glaube einfach, dass Hunde wie Snuup ihre eigene Sprache neu lernen müssen.... -
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Danke für Deine Antwort! Der frende Hund der meine Hündin angegriffen hat war nicht mit dem eigenen Halter unterwegs sondern mit der Mutter von Ihm, schon eine recht ältere Frau. Sie konnte nichts machen da der Hund nicht auf sie hörte, er hat sich 3 mal vom Halsband gerissen und ist auf Tschana los. Mit rufen und strenge (nicht bedrohliche) Haltung war auch nichts zu machen da die Hunde auch recht weit weg gerannt sind! Selbst als ich Tschana rufte kam sie nicht...
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Zitat
(...)
@ Nocte
Du schreibst: "dann steht sie nach einem Sprint mit eingekniffener Rute schnell neben mir. "
In meiner Arbeit als Tierphysiotherapeutin nutze ich oft auch die "Hindernisarbeit nach Tellington". Dabei geht es darum, dass Hund oder Pferd lernen, langsam und ihres eigenen Körpers bewußt, Hindernisse zu bewältigen.
Ich glaube, dass bei Deiner Hündin, wenn sie an Angstauslösern "vorbeigesprintet" ist, mehr so der Effekt "Puh, das hab ich ja gerade so geschafft, ehe das mich angreifen konnte" überwiegt - so dass der Lerneffekt zur Angst"bewältigung" in diesen Momenten gen Null tendiert, eher wird sie in ihrem "schnell, schnell" bestärkt, aber nicht darin, sich bewußt mit Angstauslösern auseinanderzusetzen. Vielleicht versuchst Du einfach mal, Dinge, an denen sie sonst vorbeisprinten würde, bewußt, angeleint, langsam anzugehen, wirklich Schritt-für-Schritt, vielleicht anfangs noch in größerem Abstnad und vorweg vielleicht zum Lernen, was Du eigentlich von ihr willst, Übungen zu Hause, in denen sie im Schritt mit Stehen-Bleiben zwischendurch hingelegte Besenstiele "überwindet", damit Ihr Kommandos wie "laaaangsaaaam" in aller Ruhe üben könnt....
(...)Liebe Grüße, Chris
Klingt logisch, was Du schreibst, allerdings klappte es bei uns so nicht. Mit Leine dran gibt es nur den Rückwärtsgang in solchen Situation (sonst nicht).
Langsam, Absitzen- und Ablegen etc. aus der Bewegung kann sie und macht es auch. Ich kann mit ihr über Hindernisse, wackelige Böden, Baumbrücken etc. so ruhig und gelassen drüberkommen - das macht sie mit.
An solchen Dingen wie großen Tieren auf einer Koppel, die vorher nie da waren, geht es aber so nicht vorbei. Leine ich sie ab und gehe weiter, dann kommt sie angerannt (mit eingekniffener Rute) und da gebe ich dir absolut Recht, dass das nicht nach Auseinandersetzung mit Ängsten aussieht. Ist es bestimmt auch nicht, aber tritt diese Situation dann nochmals auf, geht es ohne gravierende Angst und durchaus langsam. Die Rute ist dann nicht eingekniffen, sondern auf Hakbmast und sie läuft vorsichtig (sieht ein wenig geduckt aus).
Deshalb nahm ich an, dass es eine Frage ist, ob ich sie in ihren Ängsten bestärke. Ist das falsch? Hast Du da eine bessere Idee? Wie gesagt, wenn die Leine in einer solcher Situation dran ist, schaltet sie auf Panik und dann geht es nur rückwärts.
LG
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Das kenn ich auch mit der verbliebenen Schussangst:
Hört Laika einen Knall und ist an der Leine, beruhigt sie sich ewig nicht und ist auch nicht abzulenken. Wir kommen dann nicht vom Fleck, weil sie immer mit Vollgas in die Leine rennt, ich anhalte.......
Wenn sie ohne Leine ist, rennt sie erstmal in Panik davon, kommt aber dann wieder und läuft ne Weile geduckt und nervös immer im Kreis oder vor und zurück, aber nach ein paar Minuten lässt sie sich dann wieder auf andere Reize ein.
Alles mit der Voraussetzung, dass nicht gleich der nächste Schuss kommt. Dann wird´s unkontrollierbar.
Wir haben auch Probleme an dem Schiessstand vorbeizulaufen, wenn nicht geschossen wird. Das versuch ich dann wirklich mit langsam ohne Leine vorbeilaufen und immer wieder füttern und dann geht das irgendwann. Mit Leine wird viel panischer gezogen.
Sehr bekannt ist mir auch diese Situation: Eine Stunde irgendwo sitzen und warten bis sich Hund entspannt. Laika lässt sich, wenn wir nicht zu nah an der Angstquelle sind, problemlos ablegen oder -setzen (mit gekniffenem Schwanz, angelegten Ohren und "Sorgenblick"). Sobald es dann aber weitergeht, zieht sie mit aller Kraft und Panik wieder los....ich hoffe auch ein bischen auf Zeit und darauf einen sehr souveränen hund und hundehalter kennenzulernen, von dem sie sich trotz knallkulisse ablenken lässt.....
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Hallo,
ich brauchte ganz aktuell mal einen Rat für morgen. Mittwoch früh habe ich mit Snoopy einen Termin beim Tierarzt zum röntgen. Die linke Schulter von ihm macht Probleme nach längeren Spaziergängen und Fahrrad fahren. Im Vorgespräch waren die Tierärztin und ich uns nicht sicher ob wir im Vorraus eine leichte Sedierung vornehmen oder nicht?.
Ich war mit Snoopy schon ein paarmal dort 2 mal zur Untersuchung und 3 mal nur zum Praxis anschauen und warten und auf den Tisch springen. Beim letzten mal war er ganz entspannt und hat sich über die Lecker auf dem OP Tisch gefreut.
Die Frage ob Sedieren oder nicht kann ich für mich noch nicht lösen. Ich bin mir nicht sicher wenn er keine Vollnarkose bekommt ob es nicht für ihn schlimmer ist alles mitzubekommen bei Bewegungsunfähigkeit.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Allgemein ist es bei Snoopy so das wenn er gegen seinen Willen festgehalten wird das leichte bis mittlere Panikattacken auslöst.
LG
Micha -
Zitat
ja, Hunde können Weltmeister darin sein, die wildesten Verknüpfungen herzustellen... Die Kindergarten-Sache könnte man so angehen, dass man den Ort selbst und den Ort plus Kinder getrennt behandelt.... Indem Du den Kindergarten zu Zeiten aufsuchst, an denen auf gar keinen Fall Kinder da sind, anfangs einen großen Abstand einhältst, indem Du die Distanz herausfindest, wo Deine Hündin sich den Kindergarten noch ohne Streßzeichen anschauen kann und den Ort an sich per Gegenkonsitionierung "schön" fütterst. Die Distanzen in kleinen Schritten ganz allmählich verringern...
Die Kinder selbst - ein ähnliches Problem löse ich mit unserer Doba gerade so, dass sie nicht per Pedes an die Menschenmengen herangeführt wird, sondern im Auto, dort fühlt sie sich nämlich sicher, man kann ein wenig die Geräuschkulisse beeinflussen, durch Fenster zu und Radio an und erst mal "Menschen nur Gucken" fahren... Das haben wir jetzt zunächst an einem Einkaufscenter in einer ruhigen Ecke des Parkplatzes geübt... Mittlerweile mache ich die Heckklappe auf und sitz mit Doba ganz gemütlich da, sie mampft ab und an (wenn Menschen da rumlaufen) Käsehäppchen und ich rauch eine... Mehr ist da eine ganze Weile nicht passiert.... Mittlerweile lasse ich sie mal kurz aus dem Auto hüpfen, um sie gleich wieder reinspringen zu lassen.... Dann parke ich schon mal dichter bei, mache dabei aber dann woanders einen kleinen Schritt zurück, indem ich nur den oberen Teil der Heckklappe öffne, so dass sie rausschauen kann, aber noch was "zwischen" ihr und den Menschen ist.... und so machen wir in kleinen Häppchen einfach immer weiter.... Mittlerweile ist Doba schon deutlich entspannter dabei und irgendwann - wenn der Moment günstig erscheint, geht dann auch beim Parken an der Eingangstür die Heckklappe auf...Erstmal vielen Dank für deine Tipps!
Bin gespannt, wie es bei dir und Doba weitergeht.Nala kommt relativ oft zum Einkaufen mit und bleibt im Auto auch völlig cool und die Ruhe selbst. Sie kläfft oder wimmert nie beim Autofahren, sie legt sich einfach hin, wenn wir stehenbleiben schaut sie mal raus, aber ist dabei niemals nervös oder ähnliches.
Eventuell hätte ich auch noch erwähnen sollen, dass Nala trotz ihrer Angst vor laut redenden Menschen immernoch (gegen Menschen) extrem freundlich bleibt. Des sieht manchmal etwas doof aus, wenn sie vor jemanden Angst hat, sich dabei aber trotzdem freutWährend ihren Panikattacken nimmt sie übrigens auch kein Leckerlie, auch keine Wurststücken oder Käsehappen. Da interessiert wirklich NICHTS.
Deshalb gehen mir hier auch die Ideen aus, wie ich ihre Aufmerksamkeit eventuell wieder auf mich ziehen könnte, dass sie sich nicht so extrem reinsteigert.Beim Kindergarten haben wir ebenfalls ein Problem
Durch die architektonische Glanzleistung irgendeines Betrunkenen haben wir nur die Möglichkeit, am Kindergarten vorbeizulaufen, um aus unserer Straße rauszukommen. Von der Straße aus gesehen ist auf der linken Seite also der Kindergarten - und rechts hinter einem Gittertor etwas entfernt das Gemeindezentrum (was ja auch ganz böse ist...). Laufe ich also im großen Abstand zum Kindergarten, komm ich dem Gemeindezentrum zu nahe, und andersherum. Doof :/
Den Tipp, Nala den Kindergarten mal in Ruhe inspizieren zu lassen,werd ich aber mal umsetzen, danke dafür.ZitatDas kenn ich auch mit der verbliebenen Schussangst:
Hört Laika einen Knall und ist an der Leine, beruhigt sie sich ewig nicht und ist auch nicht abzulenken. Wir kommen dann nicht vom Fleck, weil sie immer mit Vollgas in die Leine rennt, ich anhalte.......
Wenn sie ohne Leine ist, rennt sie erstmal in Panik davon, kommt aber dann wieder und läuft ne Weile geduckt und nervös immer im Kreis oder vor und zurück, aber nach ein paar Minuten lässt sie sich dann wieder auf andere Reize ein.
Alles mit der Voraussetzung, dass nicht gleich der nächste Schuss kommt. Dann wird´s unkontrollierbar.
Wir haben auch Probleme an dem Schiessstand vorbeizulaufen, wenn nicht geschossen wird. Das versuch ich dann wirklich mit langsam ohne Leine vorbeilaufen und immer wieder füttern und dann geht das irgendwann. Mit Leine wird viel panischer gezogen.
Sehr bekannt ist mir auch diese Situation: Eine Stunde irgendwo sitzen und warten bis sich Hund entspannt. Laika lässt sich, wenn wir nicht zu nah an der Angstquelle sind, problemlos ablegen oder -setzen (mit gekniffenem Schwanz, angelegten Ohren und "Sorgenblick"). Sobald es dann aber weitergeht, zieht sie mit aller Kraft und Panik wieder los....ich hoffe auch ein bischen auf Zeit und darauf einen sehr souveränen hund und hundehalter kennenzulernen, von dem sie sich trotz knallkulisse ablenken lässt.....
Wir hatten das Problem mit der Schussangst ja auch.
Bei uns haben die Ballerspiele meines Freundes wirklich Wunder vollbracht!
Erst leise nur mal für 10 Minuten, letztlich durfte der Freund dann mit Surround Sound solang spielen wie er wollte, es störte Nala dann nicht mehr. -
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