Der Angsthund-Thread....

  • Hab heute die Fäden der Bisswunde gezogen. Bin stolz auf uns, kein weiterer Tierarzthorror.


    Was mich mal interessieren würde, wie weit seid ihr mit der Leinenführigkeit bei euren Hunden? Bzw. gebt ihr eher mehr Leine oder eng bei euch? Gibt da ja verschiedene Ansätze.


    Ich darf meine niemals hinter mir führen, dann "beißt" sie Leute und Radfahrer hinter mir. Ansonsten sind gerade die Reize unterwegs noch zu groß.

  • Ich gebe immer so viel Leine wie möglich. (In der Stadt natürlich nicht immer unbegrenzt möglich.)
    Ich hab allerdings nur 4 kg Hund. Hätte sie mehr Kraft beim plötzlichen Wegspringen oder so, müsste ich das wohl anders handhaben.

  • Was mich mal interessieren würde, wie weit seid ihr mit der Leinenführigkeit bei euren Hunden? Bzw. gebt ihr eher mehr Leine oder eng bei euch? Gibt da ja verschiedene Ansätze.

    Milow bekommt immer viel Leine, damit er einen möglichst großen Radius zum Ausweichen hat.
    Ihn kurz zu halten stresst ihn so sehr, dass es für niemanden mehr Spaß macht.

  • Bei uns kommt die Leinenlänge oft auf die Situation an. Wenn wir an einem "stehenden Hindernis" vorbeikommen, also z.B. zwei Passanten, die sich unterhalten und uns nicht beachten, gebe ich schon gern etwas mehr Leine, damit Marley einen größeren Bogen gehen kann. Auch auf dem Feld bekommt er gern etwas mehr Schleppleine, wenn Leute entgegenkommen, damit er sich mehr Platz verschaffen kann und ich nicht auch noch in die Wiese latschen muss (in bewachsene Felder lasse ich ihn nicht rein, da gehe ich so vor, als wäre halt wenig Platz).


    Ist insgesamt nicht so viel Platz oder die gruseligen Menschen sind in Bewegung (von vorne oder hinten auf uns zu), nehme ich ihn dagegen gern kurz, führe ihn so weit wie möglich an den Rand und halte an. Wenn er zu viel Leine bekommt und/oder ich in einer bewegten Situation nicht unsere Bewegung rausnehme, stresst er sich mehr. Da bekommt er die Tendenz, kopflos und hektisch zu werden.
    Anhalten und gucken lassen ermöglichen ihm dagegen, wieder mehr zu denken. Auch wenn hinter uns irgendein Lärm war, dessen Ursache aber nicht in unsere Richtung kommt, halte ich an und lasse ihn nochmal gucken. Sonst geht er auf maximale Leinenlänge und zieht hastig weg. Wenn er nochmal gesehen hat, dass uns die "Gefahr" nicht folgt, kann er danach an lockerer Leine weiterlaufen. Und sollte die "Gefahr" doch einmal in unsere Richtung kommen, nehme ich ihn zur Seite, stelle mich dazwischen und wir warten ab, bis das gruselige Ding - was auch immer es sein mag - an uns vorbei ist.

  • Ich hab bei Lilly erstmal akzeptiert, dass in Angstsituationen lockeres Leinengehen nicht geht. Speziell für sie hab ich eine zweieinhalb Meter Leine.


    Grundsätzlich halte ich sie unterwegs im Dorf kurz, und bin zwischen ihr und der Straße. Bei Hindernissen weichen wir gemeinsam aus. Klappt immer besser auch mit lockerer Leine, auch wenn Autos vorbeifahren. Sie läuft tendenziell eher ein wenig hinter mir, wenn sie nicht zieht.


    Da unsere Bürgersteige - sofern vorhanden - sehr schmal sind, gebe ich bei Verkehr kaum Leine.


    Anders ist es bei Wegen mit viel Grünstreifen am Rand, da bekommt sie Spielraum.


    Auf Feld- und Waldwegen läuft sie ohne Leine. Bei Begegnungen mit angeleinten Hunden leine ich an und stelle mich mit beiden an den Rand und lasse die anderen passieren. Außer, jemand bittet mich, dass ich vorbeigehe (was ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen kann - wenn ich einen Tobekandidaten an der Leine habe, ist es mir immer lieber, in Bewegung zu bleiben. Aber da sind andere wohl anders).

  • Bei Speedy ist es so, dass er bei längerer Leine unsicherer ist. In der Stadt und auf Gehwegen halte ich ihn daher an der kurzen Leine. Er läuft am liebsten direkt neben mir. Wenn uns ein Hund entgegen kommt und wir nicht ausweichen können, ist er sehr unruhig, das Anbellen von Hunden und ihm unheimlichen Dingen ist im Moment weniger geworden. Wenn er unsicher wird, lenk ich seine Aufmerksamkeit auf mich (klappt immer besser) und dann kann er sich entspannen. Ich muss ihn allerdings rechtzeitig ansprechen, wenn er erstmal anfängt sich aufzuregen, erreiche ich ihn nicht mehr.


    Wenn wir im Wald oder ähnlich unterwegs sind, nutze ich im Moment die Schleppleine (wegen Brut- und Setzzeit). Er ist sehr auf mich fixiert und darf - wenn wir niemanden weit und breit sehen, sonst frei laufen.


    Liebe Grüße
    Chrissi mit Speedy

  • Oona kann ich auch nicht lang lassen bei Dingen die für sie gruselig sind, die geht ja eher nach vorne. Ich nehme sie nach außen, je nachdem wie sie drauf ist lade ich sie zum Fuß-laufen-mich-anstarren ein (das ist die Notlösung wenn sie kurz vorm eskalieren ist), ansonsten lasse ich sie schauen und bestätigte das mit einem “gut“. Dabei ist sie immer leicht vor mir.
    Sie ist gestresst wenn ich die Leine hektisch kürzer fasse, wenn wir Zeit zum sortieren haben ist aber alles fein.


    Sie ist grundsätzlich überall an der Leine weil sie mitm unvorhersehbaren Ereignissen sehr überfordert ist und eben auch zubeißen würde. Dazu der Jagdtrieb..
    Im Moment bin ich aber suuuper zufrieden mit ihr. Auf unserer Morgenrunde ist ein Radweg und ein Spielplatz, mittlerweile geht es dort fast immer ohne Aufmerksamkeit von mir. Sie eskaliert bei keinen Rädern, ist recht entspannt bei Hunden und immer ansprechbar.


    Gestern habe ich ihr endlich mal ihren Maulkorb angepasst und mit auftrainieren begonnen. Nach 3 Einheiten geht sie nun schon von selbst mit dem Kopf kurz vor den Korb :applaus:
    Besuch wird nicht mehr ohne empfangen werden, weil sie letztens einen Bekannten maßregeln wollte |)

  • Es beruhigt mich immer wieder dass hier einige geduldig soviel geschafft haben. Hier läuft es sehr achterbahnig, manchmal läuft sie freiwillig neben mir und öfter ist es Flucht und suche nach dem Feind...


    Nun habe ich eine Frage an die Leute, die mit einem Trainer an dem Problem gearbeitet haben. Also allgemein Angst vor Hund / Mensch etc oder wie bei uns alles zusammen.


    Ich schaue mich gerade nach einen neuen Trainer um. Mit der vorherigen gibts Zeit und ein paar andere Probleme.
    jedenfalls hab ich jetzt einen Termin. Einziges Bauchschmerzmango, wir treffen uns in einem öffentlichen Park. Betti dreht zurzeit teilweise bei Fährte eines Hundes schon ins Limbo ab. Dazu noch fremdes Gelände. Weis noch nicht wie ich den Hund dort „trainingsbereit“ machen soll.


    Wo habt ihr euer Training gemacht? Gerade auch das erste kennenlernen. :winken:


    Ich werde es einfach probieren, aber ich hab Angst meinen Hund gemein zu stressen... irgendwann steckt der gestresste Hund einen damit an.

  • Ich werde es einfach probieren, aber ich hab Angst meinen Hund gemein zu stressen... irgendwann steckt der gestresste Hund einen damit an.

    Du bist der Fels in der Brandung. Du gibst vor, wohin sich die Reise entwickeln wird. Jeder Tag ist ein neuer Tag und nicht die Angst des Hundes sollte Dich und Deine Gedanken dominieren, sondern die Lebensfreude, die Neugierde und alle anderen Talente Deines Hundes.
    Bonnie hilft es ungemein, daß ich nicht an ihrer Angst gezielt trainiere, sondern alles andere fördere. Das gab und gibt ihr das notwendige Rüstzeug, mit aufregenden Situationen umzugehen.

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