Der Angsthund-Thread....
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Ich habe dieses Buch
da werden die einzelnen Angstsituationen durchgegangen und deren Behandlung angesprochen. Also z.B. Arztbesuche, Autofahren oder Hundebegegnungen usw.
Ist nicht schlecht, aber vielleicht kennt jemand anders noch ein anderes Buch. Mir hat es nicht so geholfen, da viele der Kapitel auf uns nicht zutrafen. Auch ist Schara so mißtrauisch, dass ich mit Geduld, List und Tücke und Leckerchen in dem Fall nicht weiter komme. Sie durchschaut das sofort.
Dinge wie Arztbesuch funktionieren z.B. am besten, wenn ich das Ganze einfach konsequent durchziehe. Zur Not eben mit Maulkorb.
Verarztungen zuhause gingen anfangs gar nicht. Hab alle Tricks angewendet. Irgendwann kam halt dann der MK dran und ich habs einfach durchgezogen. Jetzt hat sie kapiert, dass es sie nicht umbringt und läßt das meiste über sich ergehen. Hab grad ihre Wunde gespritzt und sie blieb dafür einfach in ihrem Bettchen liegen. War früher undenkbar. -
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Meine preiswerte Dauerempfehlung:
"Trau nie einem Fremden!: Angstbedingtes Verhalten bei Hunden erkennen und beheben"
Patricia B. McConnell
7.-Und was du, Gaby schreibst, kann ich nur unterschreiben, bei Joy funktioniert das auch.
Wobei ich glaube, dass Angsthund und Mensch sich über die Zeit auch gut kennen lernen und da Vertrauen wächst. Ich kann mit Joy viel machen, aber ich achte auch darauf, dass es in ihrem Sinne ist. Und das merkt sie, glaube ich und deshalb hat sie auch Zutrauen, dass etwas zwar unangenehm ist, aber keine totale Bedrohung. Dafür muss man auch einfach einige Situationen gemeinsam gemeistert haben, damit beide diese Erfahrung machen können: Der Mensch, dass ein ruhiges Beharren und Durchziehen gut ist und der Hund, dass der Mensch offensichtlich weiß, was er da tut.
Aber das kann man auch nicht einfach abrufen, das muss auch wachsen, das ist auch Bindung, die da entsteht.Und was ich auch noch wichtig finde: Den Hund nicht nur als Angstkandidaten zu sehen. Sondern auch die Seiten an ihm, die entspannt sind, wo er ausgelassen ist, wo er Freude hat. Und das dem Hund auch ermöglichen. Dass man ihn nicht in Watte packt, sondern sieht: Die Angst ist eine Seite, er hat immer auch andere. - Das hilft, den Hund nicht auf seiner Angst "festzunageln".
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Danke ihr zwei, das ist doch was
Die Maus um die es hier geht ist auch nicht "immer" unsicher/ängstlich, aber was Fremde angeht oder auch Menschen die nicht ständig um sie rum sind, ist es schwierig.
Zuhause ist sie dafür umso selbstbewusster und akzeptiert Grenzen ungefähr gar nicht.Naja, das überlasse ich dem Trainer, zu dem sie mit ihr ja wieder gehen wollen. Aber ich schenke ihnen trotzdem so ein Buch
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Lara, so wie du schreibst glaube ich nicht, dass mein Buchtipp was für dich ist. Das andere Buch kenne ich nicht, noch nicht. Aber so wie es klingt könnte es für euch das richtige sein.
BigJoy, ja deine Sichtweise kann ich auch teilen.
Ich glaube auch dass Frauchen oder Herrchen bei der vorsichtigen Herangehensweise sehr viel Unsicherheit ausstrahlt. Das gibt dem Hund kein Vertrauen.
Gehe ich zielbewusst und mit dem Gedanken "da müssen wir jetzt durch" an die Sache heran, trete ich schon ganz anders auf.
Erstens weiss der Hund da gibts jetzt kein wenn und aber und nach einigen Wiederholungen lernt er auch, dass er nicht geköpft wird.
Aber wie du schon sagst, dass muss man mit der Zeit alles selber rausfinden und auf den jeweiligen Hund eingehen. -
Zitat
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Die Maus um die es hier geht ist auch nicht "immer" unsicher/ängstlich, aber was Fremde angeht oder auch Menschen die nicht ständig um sie rum sind, ist es schwierig.
Zuhause ist sie dafür umso selbstbewusster und akzeptiert Grenzen ungefähr gar nicht.
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Ich glaube, diese Kombi ist recht häufig
Denn Angsthunde zeigen häufig ein gesteigertes Kontrollbedürfnis, wollen "das Ruder in der Hand haben". Das kann sich dann in anderen Situationen als "Selbstbewusstsein" oder Sturkopf zeigen, ist aber letztlich das Verhalten eines unsicheren Hundes, der seine Unsicherheit zu kompensieren versucht.Bei Joy ist es zB so, dass sie extrem stur ist, wenn sie etwas Neues machen soll. Sie will wissen, was auf sie zukommt. Sie macht es, wenn sie weiß, was ich will. Aber zuerst überlegt sie immer, was ich denn will/meine - und macht nicht einfach drauf los.
Das ist beim Training von neuen Sachen immer wieder blöd, eine Hürde, die es zu nehmen gilt.
Und inzwischen, nach 5,5 gemeinsamen Jahren, bin ich mir nicht mehr so sicher, was davon Angstreaktion ist und was tatsächlich persönlicher Sturkopf (zB Halter von Terriern oder Hütehunden erzählen so was auch, dass ihre Hunde immer den Sinn sehen wollen und nix machen, was ihnen sinnlos erscheint, nur weil es der HH will)
Und ich hab noch eine kleine Liebeserklärung los zu werden:
Letzte Woche war Joy mit in Köln, auf der Rückfahrt war der Zug total überfüllt und wir standen deshalb an der Tür zwischen den Abteilen. Eine Mitfahrerin bat mich unvermittelt, ob ich etwas zur Seite treten könnte, sie würde sich gerne setzen, ihr sei komisch. Ups. Sie setze sich also, wollte aber nicht mit mir sprechen. War etwas komisch für mich, weil ich nicht wusste, ob die Frau vielleicht mehr Hilfe braucht als einen Platz auf dem Boden.
Und was macht Joy?
Rückt gaaaaanz vorsichtig an die auf dem Boden sitzende Frau heran, macht ganz zart Kontakt und hält ihn. Und die Frau erwidert den Kontakt, lächelt Joy an, mich an und stabilisiert sich zusehend. Das ging über ca. 20 Min. so. Joy blieb bei ihr und alle paar Minuten schaute sie zart mit ihrer Nase nach, und die Frau "grüßte" ebenso zart zurück.
Das war so eine schöne Situation. Diese Zartheit von Joy, ihre Sensibilität, dafür liebe ich sie ganz doll. Scheiß auf die Angst. Joy ist genau richtig, wie sie ist -
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Das ist doch schön :)
Da bewundere ich die Tiere immer für ihre Sensibilität und Empathie.Ich habe nun das Buch "Trau' nie einem Fremden" gekauft, da du ja auch sagtest, Gaby, dass das andere nicht unbedingt passt nach meiner Beschreibung.
Ich bin gespanntIch wusste nicht, dass das quasi eine "normale Kombi" ist - also die Unsicherheit einerseits und das Kontrollverhalten und keine Grenzen akzeptieren andererseits; aber ich habe auch absolut keine Erfahrung mit Angsthunden ... ich wünsche nur sowohl dem Hund als auch den Haltern, dass sie das hinbekommen. Es ist ja schon schön -für alle - wenn der Hund sich nicht jedesmal völlig vergisst, sobald sich jemand der Tür nähert oder klingelt oder er fremde/nicht allzu bekannte Menschen trifft ... nach meinen Eltern z.B. hat sie auch geschnappt, obwohl diese sich nicht aufdrängten oder sonstiges - wir hatten sie ja "vorgewarnt" dass man bei ihr behutsam sein muss und ignorieren sollte.
Naja, ich kann leider nur "von außen zusehen" und immer wieder zum Trainer raten ... es ist ja nicht mein Hund, entscheiden/befehlen kann ich da nichts :-/
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Zitat
... nach meinen Eltern z.B. hat sie auch geschnappt, obwohl diese sich nicht aufdrängten oder sonstiges - wir hatten sie ja "vorgewarnt" dass man bei ihr behutsam sein muss und ignorieren sollte.
Naja, ich kann leider nur "von außen zusehen" und immer wieder zum Trainer raten ... es ist ja nicht mein Hund, entscheiden/befehlen kann ich da nichts :-/
Zum Trainer einen großen Daumen nach obenVor allem, wenn ein Hund seine Zähne gegen Menschen einsetzt. Das ist für einen Hund, der unter Menschen lebt, ein No-Go in meinen Augen - selbst wenn es situativ angemessen und "artgerecht" sein kann.
Und wenn Hunde merken, dass sie ihre Zähne als Kommunikationsmittel einsetzen können, ist das auch eine ausgesprochen blöde Sache.
Hoffentlich gehen die HH des Hundes verantwortungsvoll mit der Situation um und bevor es zu spät ist. Ein schnappender Hund wird - je nach Größe - schnell zu einem unvermittelbaren Hund und das ggf. nur, weil man ihm nicht rechtzeitig mit einem Trainer geholfen hat. -
Ein kleiner Bericht von Kito und einmal Jammern:
Kito ist klasse! Er geht inzwischen ganz toll mit auf die großen Runden und hat sichtlich Spaß. An der Schleppleine rennt und spielt er, fremde Menschen verunsichern ihn, aber er gerät nicht in Panik und wir arbeiten am Rückruf. Er benimmt sich draußen fast wie ein neuer Hund, schmeißt sich zum Kuscheln richtig an mich ran und wenn die Leine mal wieder blöd um ein Bein gewickelt ist bleibt er stehen und wartet das er befreit wird.
Ein bisschen nervig ist, dass er sich immer wieder ziemlich in sein Halsband schmeißt und zieht, wenn er an der kurzen Leine ist. Aber ich bleibe geduldig immer wieder stehen- die anderen beiden finden das natürlich entsprechend nervig...
Hektisch wird er immernoch, wenn wir an der kurzen Leine ein Stück durch den Ort gehen und wir dort Menschen (oder gar Kinderwagen) begegnen. Aber es wird besser.
Und nun das Jammern: Kito läuft hinten wirklich nicht gut. Er scheint nicht schmerzhaft zu sein und rennt und spielt gerne, aber das Gangbild ist eine Katastrophe. Er steht sehr steil und eng, beim Laufen winkelt er ein Bein nicht richtig an und beim Rennen bleiben die Hinterbeine eng zusammen (siehe Avatar). Ich befürchte, dass das von der Hüfte herrührt, vielleicht auch "nur" von der Kniescheibe (da werde ich mal nachfühlen). Er ist ein junger Hund und hat in seinem Leben mehr in Ecken gekauert als das er gerannt ist. Vielleicht ist er dadurch auch "fehlentwickelt". Ein ganz klein bisschen Hoffnung hatte ich bisher, dass sich das Laufen bessert, wenn er Muskulatur aufbaut, aber ich habe eher den Eindruck das es deutlicher wird.
Wenn es ein anderer Hund wäre, hätte ich schon längst (nach Rücksprache mit der Tierschutzorganisation) einen Orthopäden aufgesucht und hätte die Hüften und Knie röntgen lassen. Aber ich mag jetzt nicht dem wachsenden Vertrauen wieder eins auf den Deckel geben.
Im Moment überlege ich schon die schonendste Variante: Vorgespräch ohne Hund und mit Video des Gangbildes. Ja und dann? Den Hund den Stress in der Klinik durchleben lassen? Die Hüfte würde sowieso in Narkose geröngt, also vielleicht die Narkose schon zu Hause oder im Auto geben? Ich könnte das ja auch selbst machen, aber weder der Ort noch ich sollen ja negativ besetzt werden. Vielleicht würde er eine Spritze gar nicht richtig mitkriegen, wenn man es richtig anstellt und er könnte in seiner Box einschlafen...
Wenn ich aber noch so lange warte bis es kein so großes Problem mehr für ihn wäre, wäre genug Zeit vergangen um eventuell richtige Arthrosen entstehen zu lassen.*seufz*
Ich werde mal zusehen, dass ich mit einer Kollegin aus der Klinik darüber spreche.
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Hey,
ich finde die Idee mit dem Video garnicht so schlecht.
Vllt kannst du das auch einem Hundephysiotherapeuten zeigen, der dir was dazu sagen kann, ohne dass Kito geröngt werden muss?
Und auch das mit der Untersuchung in Narkose klingt gut, ich glaube auch, dass ein Besuch in der Klinik viel zunichte machen würde... -
hallo ihr lieben
ich (w, 44) bin ganz neu hier im forum und im thread. habe seit vier tagen eine angsthündin aus griechenland. lese mir den thread nach und anch durch, da werden sicher schon einige fragen beantwortet. vielen dank dafürtrotzdem hier schon mal eine frage - ich möchte es so halten, das die kleine einfach "selbstverständlich" alles mitbekommt, ich sie nicht abschirme vor z.b. besuch oder anderen gefährlichen dingen. ich will da auch gar nicht so viel bohey machen, sie wird doch nach und nach an mir und meinem ruhigen "normalen" verhalten merken, dass es ungefährlich ist, oder? (autofahren, geschirrspülmaschine). ist das ok, oder überfordere ich sie total???
was haltet ihr von beruhigenden mittelchen?
betty hat immer und vor allem angst, nur wenn sie in ihrem "bettchen" ist und ich mich zu ihr setze und streichel usw nimmt sie iwann ganz vorsichtig kontakt auf. ich will damit sagen, alles, der ganze alltag ängstigt sie, sie kennt NICHTS sie verlässt auch das sichere bettchen nicht freiwillig, ich muss sie zum gassigehen da raus heben und auf dem arm vor die tür tragen. würde bei einer so genralisierten dauerunsicherheit und angst etwas wie z.b. zylkene helfen?sie kann so viel zeit ahben, wie sie braucht. es MUS nichts wegen mir, ich will es ihr nur so "leicht" wie möglich machen. deshalb der gedanke.
vielen lieben dank für eure gedanken dazu.
liebe grüße von alexandra und betty
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