Plötzlich steht der Jäger ohne Hund da

  • Mich würde nun mal - ganz sachlich - der "Plan" der Jagdgegner interessieren, wie sie denn an "Überpopulationen" usw. rangehen würden? Würden die Jäger nicht mehr jagen, gäbe es binnen kürzester Zeit recht hohe Zahlen bestimmter Tierarten, was wiederum Folgen hätte und auch zu diversen anderen Problemen führen würde. Was also tun?


    Ich könnte jetzt polemisch werden und fragen, ob man die Tiere vielleicht bitten könnte, ob sie nicht vielleicht freundlicherweise die Güte hätten, sich weniger zu vermehren, nachdem wir ihnen ihren Lebensraum Stück für Stück genommen haben und sie nun zu viele werden, aber ich wollte ja sachlich bleiben *mir selbst auf die Finger hau*


    Also, welche Alternativen schlagt ihr vor?


    LG, Henrike

  • Zitat

    Mich würde nun mal - ganz sachlich - der "Plan" der Jagdgegner interessieren, wie sie denn an "Überpopulationen" usw. rangehen würden?


    Leben lassen, Bauern entschädigen, die Flurschäden mit viel Geld wieder in Ordnung bringen, Zäune bauen.
    Oder:
    Doch abschießen.


    Interessant ist in dem Zusammenhang, daß irgendwo in der Schweiz (Genf?) die Jagd verboten ist, aber trotzdem jedes Jahr jede Menge Wildschweine geschossen werden.
    Aber das sind natürlich nur die Jagdflüchtlinge aus Frankreich und den anderen Kantonen.

  • Wieso disqualifizier ich mich denn jetzt entgültig? Bloß weil ich mir nicht aufgeschrieben habe wann und wo die Sendung gelaufen ist?


    Ja ich habe einen Jagdschein, habe Forst studiert und arbeite in der Wildtierforschung, ich denke ich bin für diese Disskusion durchaus qualifiziert.
    Und falls es dich beruhigt, ich gehe nicht im Ausland jagen.


    Wo sind denn deine Quellen, das Jägern einer abgeht wenn sie was schießen und das sie Idioten sind?

  • Wow, habe mich jetzt durch alle Seiten gekämpft. Manche Dinge, die man hier ließt sind doch arg beschämend.


    Also, meine Meinung:


    1. Nur weil man was im TV gesehen hat (weil es sich Doku nennt) oder weil man 5 Texte im I-Net dazu gefunden hat, handelt es sich nicht um die Realität. Hat Mama früher schon immer gesagt, glaub nicht alles was du im Fernseh siehst.
    2. Ich denke nicht, dass man sich wirklich ein Bild von der Jagd, den Jägern und den Jagdhunden machen kann, wenn man nicht dabei war/ ist.


    Wir haben min. 50 Jäger im Verwandten-, Bekanntenkreis und unter meinen Arbeitskollegen. Bei denen wäre ich lieber ein Hund als ein Mensch!!!


    Ich war schon etliche Male mit bei der Jagd dabei. Anfangs dachte ich man wolle mich vereppeln, weil ich fünf Mal um vier Uhr früh auf der Kanzel saß und wir Vögelchen beobachteten und absolut gar nichts passierte. Ich verstand es erst als man mich über das Vorgehen genauer aufklärte. Es gibt zig Regeln die bei der Jagd eingehalten werden müssen, deshalb wird erst einmal beobachtet. Es darf nicht einfach auf irgendein Tier geschossen werden. Es gibt nur bestimmte Wochen im Jahr für bestimmte Tiere. Diese wiederum müssen bestimmte Kriterien (Gewicht, Alter,....) "erfüllen". Außerdem kennen sich Jäger wie kaum ein anderer mit Krankenkeiten der Wildtiere aus. Diese werden bei der Jagdscheinprüfung bis ins Detail abgefragt. Es ist also nicht einfach so, dass ein grüngekleideter Mann bzw. Frau in den Wald geht und wahllos Tiere erschiesst. Das wäre doch sehr naiv zu glauben.


    Und wenn es jm. um das Schiessen an sich geht, wird er/sie doch wohl eher Sportschütze anstatt Jäger. Ich glaube, die Antipathie Jägern gegenüber liegt doch reinweg an der Tatsache, dass sie Waffen besitzen und benutzen. Das macht den Menschen Angst.

  • *seuftz* ganz ehrlich, ich fänds auch viel schöner wenn kein Tier geschossen werden müsste, aber... Wie sonst in den Griff bekommen?


    Auch jeder Jagdgegner möchte Essen, er verzichtet aber auf Wild ... Soweit so gut... Brot möchte er trotzdem haben... N Lecker Maiskolben... Seine Frühstücksflocken etc.pp
    Dafür braucht man Felder ... Felder finden Wildschwein und co. nunmal total cool, Nahrung per Wildtiermacces quasi.
    Viel Futter bedeutet auch viel Nachwuchs ... Nur nutzt das den Tieren wenig wenn das Feld im Winter leer ist, bedeutet weniger Futter für viel mehr Tiere. Und jetzt? Verhungern? Ich würde einen Schuss vorziehen



    Beispiel Fuchs, ich ziehe fast jedes Jahr Fuchswelpen gross... Trotzdem bin ich für eine entsprechende Bejagung des Fuchses, die schwachen und kranken werden durch die vor der Türe stehende Mülltonne nicht mehr aussortiert, das heisst der Bestand wird immer kränklicher ( Ja auch meine Babys müssen da durch.. ich verschaffe ihnen einen guten Start und wer sich zum auswildern eignet wird ausgewildert, allerdings in ausgesuchten Gebieten, "meine" Jäger rufen mich auch an wenn eins meiner Babys geschossen werden musste, leicht zu erkennen durch eine Markierung und einen Chip)


    Das es unter den Jägern auch Drecksäcke gibt, braucht man sich nicht drüber zu unterhalten, bei mir stand auch schon einer mit Gewehr im Anschlag und wollte meine 7 Wochen alten Babys schiessen ... Hat er nicht geschafft, es kam zu einer Anzeige wegen Wilddieberei ... Meinen Hintern hat dann ein anderer Jäger gerettet der vor Gericht aussagte ich hätte die Welpen von ihm bekommen aus seinem Revier ( :D )


    Jäger werden nunmal gebraucht ... Ob das uns nun passt oder nicht .. Ist eben so

  • *sfz* Nun gibt es da einige Deppen unter den Jägern und schon sind alle dumm?
    Wieso verallgemeinert man immer wieder?
    Ein SoKa beißt -> alle sind gefährlich (da regen sich komischerweise 90% der HH auf).
    Ein Hund kackt auf nen Spielplatz -> Alle hunde machen das (das nervt die braven HH), usw.
    Dafür gibt es ebenfalls Belege, aber das ist was anderes, oder? Immerhin werden dann ja alle HH angegriffen/abgestempelt und das obwohl sie doch soooo tolle und so gut erzogene Hunde haben..


    Aber wenn ne handvoll Jäger Scheiß baut, sind alles gleich blutrünstige Kerle, die es geil finden, Tiere zu töten?


    Manchmal frag ich mich echt, was das für ein Denken ist. Wehe es geht irgendwie gegen einen selber, dann ist das Geheule groß. Aber gegen andere schießen, ja das ist was feines :no:

  • Was mich wundert ist, daß hier noch nicht einmal das Wort -Jagdaufseher -gefallen ist.
    Denn das ist ja eigentlich der, der im Revier nach dem rechten sieht und von dem Jagdpächter eingesetzt ist.
    Wir gehen viel im Wald spazieren, hatten schon in verschiedenen Gebieten Begnungen mit diesen, und da unsere Hunde ordentlich auf den Waldwegen laufen, auch noch keine Probleme.
    Im Gegenteil, sie haben uns auch schon öfter gefragt ob uns was aufgefallen ist oder ähnliches.
    Diese Jagdaufseher sind es, die im Winter das Wild füttern und wir haben vor kurzem gesehen, daß ein großer Bottich an einem Baum gebunden war, mit Wasser, ich denke weil die natürliche Tränke kein Wasser mehr hat.


    Eine ganz unliebsame Erfahrung haben wir gemacht als wir mal 6 Jahre in Bayern gewohnt haben.
    Da war ein Jagdpächter (er hatte ein Speiselokal) der hat wirklich alles abgeknallt was ihm vor die Flinte kam.
    Aber ich denke das ist eher die Seltenheit.

  • Zitat:
    Jäger werden nunmal gebraucht ... Ob das uns nun passt oder nicht .. Ist eben so[/quote]


    Wieviel Berufsjäger gibt es noch?
    Über 90% sind Hobbyjäger?
    Irgendetwas stimmt hier doch nicht!

  • Also jetzt muss ich mich als Jägerstochter auch mal zu Wort melden...und Papa ist auch noch Hobbyjäger!!!
    Als Papa vor über 10 Jahren mit der Idee nach Hause kam, den Jagdschein zu machen, war ich entsetzt und wollte es ihm ausreden, aber, keine Chance. Ich fands auch immer widerlich, und verstand nicht, wie man Tiere einfach so abknallen konnte, nur so zum Spaß. Ich wurde eines besseren belehrt.
    Mein Vater teilt sich ein großes Revier mit 3 Freunden, auch allesamt Hobbyjäger. Warum? Ganz einfach: So viele hauptberufliche Jäger gibts doch gar nicht mehr, als dass die sich um alles kümmern könnten!!
    In den Jahren, in denen sie das Revier haben, wurde deurtlich mehr Wild überfahren als sie alle zusammen geschossen haben. Sie schiessen alle zusammen sehr wenig Wild, da gerade der Rotwildbestand sehr gering ist, haben sie diesen erstmal wieder aufgepäppelt! Und das war eine Menge Arbeit, die man eigentlich zu schätzen wissen sollte!!! Keiner von ihnen würde jemals eine Katze oder einen Hund erschiessen, eher würden sie sie mit nach Hause nehmen und betüddeln...da schimpf mir mal einer über "die Jäger"... :/

  • Zitat

    Zitat:
    Jäger werden nunmal gebraucht ... Ob das uns nun passt oder nicht .. Ist eben so


    Wieviel Berufsjäger gibt es noch?
    Über 90% sind Hobbyjäger?
    Irgendetwas stimmt hier doch nicht![/quote]


    Siehe das Posting der Dame unter Dir :smile: Kostentechnisch wurde es privatisiert, wieviel Wald gehört dem noch dem Staat und wird von eben diesem Verwaltet?
    Wieviele Berufshundehalter gibt es denn? Wenn Du die Schiene fährst ... Hobbyjäger, Hobbyhundehalter... Gut was ein Hobbyjäger nicht kann, kann auhc ein Hobbyhundehalter nicht *schulterzuck* Der Vergleich hinkt? Wirklich?

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