Plötzlich steht der Jäger ohne Hund da

  • Hallo,


    ich hüte Schafe auf einem Truppenübungsplatz.
    Fläche: 120 Quatratkilometer, hier werden Jährlich ca. 2.000 Dammwild und Rotwild geschossen.
    Würde dies nicht geschehen wäre die population dieser Tiere so hoch, das sie zur Plage würde, das Futterangebot sinken würde, andere Schützenswerte Arten wie Insekten oder Planzen verdrängt würden, durch die zu hohe Ausbeute des futters, durch das Wild.


    An guten Tagen haben wir schon über 250 Dammwild gezählt alleine bis ich an meinem Nachtpferch für die Schafe war.



    Ich würde es jedem Tier wünschen solch ein Leben wie das Wild zu haben in absoluter Freiheit, sich das Futter selbst suchen zu können, dahin zu gehen wo man will etc.
    Da kann ich mit dem Kompromiss leben, das diese Tiere getötet werden, auch wenn es nicht immer der Sofortige Tot des Tieres ist.


    Gerade ein Hundehalter, selbst wenn er Vegetarier ist, sollte sich darüber im klaren sein, das sein Hund fleisch frisst, wäre es nicht schön wenn dieses Fleisch von Glücklichen Tieren stammt?


    LG

  • Zitat


    .. auf einem Truppenübungsplatz.
    Fläche: 120 Quatratkilometer, hier werden Jährlich ca. 2.000 Dammwild und Rotwild geschossen.


    Aber nur zwei Monate im Jahr, oder? Den Rest des Jahres haben sie ihre Ruhe. (anders als woanders) Deshalb siehst du sie, weil sie sich raustrauen, aus dem dunklen Wald.
    http://www.oberpfalznetz.de/ze…_schont_den_wald,1,0.html
    http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/1807531-100,1,0.html
    http://www.rbb-online.de/theod…_fuer_die_schoenower.html
    http://www.bmelv-forschung.de/…2-04-Weidende_Hirsche.pdf

  • @matrinklassen
    ist dir mal aufgefallen das mit dir keine Diskussion möglich ist? Du hast einen Standpunkt. Dabei bleibst du. Basta. So kann man nicht lernen. Weder wir von deiner Ansicht, noch du von unserer. Das finde ich schade. Zumal hier niemand den Thread zum eskalieren bringt, nur du hast diese Jagd ja oder nein Diskussion ausgelöst. Da finde ich es sehr schade, dass du nicht bereit bist, deine Ansichten zu diskutieren.


  • Hallo Britta


    Du weisst, dass ich Dich und Deine Kommentare sehr schätze. Ok, die eingestellten Videos waren krass und sollten auch provozieren. Und gottlob sind nicht alle Jäger so. Es freut mich, dass Dein Mann seine Passion ernst nimmt und ich masse mir sicher nicht an, alle Jäger über einen Kamm scheren zu wollen. Aber es ist so, dass die Jagd für viele Jäger als Sport, bei dem das Töten eindeutig im Vordergrund steht - gesehen wird - und es gar nicht darum geht - mit der Natur "im Einklang" zu leben.


    Glaube mir, die Videos sind keine Einzelfälle. Warum ich seit Jahren ein Jagdgegner bin ? Das kann ich Dir erklären:


    Mein Onkel hat einen Einsiedler-Hof in der Eifel. Das riesen Grundstück ist sein Eigentum. Dort lebt er mit Frau, Pferden, Hunden und einer Katze. Nun sollte man meinen, dass man Leuten, die man nicht auf seinem Grundstück haben will, das Betreten verbieten könnte - nein, das ist nicht der Fall.


    Ein Jungfuchs ist vor Jahren in den Pferdestall meines Onkels geflüchtet. Über die Weide kamen zwei "Weidmänner" daher gestiefelt. Mein Onkel wollte ihnen den Zutritt zum Stall verwehren - dazu hat er gesetzlich gar kein kein Recht - denn - und da greife ich mir an den Kopf - er ist als Grundstückseigentümer automatisch Mitglied der Jagdgenossenschaft und gibt somit sein Einverständnis, dass auch auf seinem Hof gejagt werden kann - selbst wenn er das gar nicht will.


    Den Fuchs haben sie im Hof auf seinem Grund und Boden vor seinen Augen erschossen, obwohl er seine Einwilligung nicht dazu gegeben hat. Und nein, das Tier hatte keine Tollwut. Mein Onkel wurde auch bedroht. Er solle in Zukunft gut auf seine Hunde und Pferde aufpassen.


    Mein Onkel ist kein Vegetarier und auch kein Tierschützer. Er ist auch nicht so emotional wie ich. Eher bodenständig. Und er lebt bei einem kleinen Dorf, wo nichts "geheim" bleibt. Er bekommt Jagden seit vielen Jahren fast hautnah mit und was er dabei erlebt, ist z.T. so tierverachtend, dass es selbst ihm, den gestandenen Mann, sehr, sehr nahe geht. Er weiss, was z.B. passiert, wenn verletzte Tiere das Revier wechseln - nämlich erst mal nix. Da wird erst Tage später, wenn überhaupt, eine Nachsuche nach dem angeschossenen Wild veranlasst.


    Ihm verdanke ich übrigens die besondere Liebe zu Wildtieren. Er hat mir viel beigebracht, hat unzählige verletzte Tiere - u.a. auch angeschossene Raubvögel aufgepäppelt. Mein Onkel ist ein wunderbarer, manchmal verschlossener Mensch, aber ganz bestimmt kein Märchenerzähler.


    Ja, ich bin Jagdgegner und stehe dazu.


    LG

  • Zitat


    Aber nur zwei Monate im Jahr, oder? Den Rest des Jahres haben sie ihre Ruhe. (anders als woanders) Deshalb siehst du sie, weil sie sich raustrauen, aus dem dunklen Wald.


    Ich bin zwar kein Jäger, aber soweit ich weiß darf Rot und Dammwild erst geschossen werden, wenn es die Jungen aufgezogen hat und nicht wieder tragend ist.


    Ja ich sehe das Wild hier, aber nicht weil es ruhe hat vor den Jägern, sondern vor Fußgängern, Autos und Tourristen, denn da auf dem Platz noch geschossen wird, darf hier keiner hin.

  • Also, soweit ich weiss darf auch befriedeten Gebiet (auf einem Hof) nicht gejagt werden. Wie viele jäger kennst du das du von diesen zwei negativ Beispielen eine ganze gruppe menschen verurteilen kannst? das ist wie jemand der von einem scharfen Soka bedroht wurde und nun sagt: Alle Sokas sind scharf und gefährliche bestien.

  • Ich kenne nur eine Sorte Jäger ...


    ... und genau deshalb mag ich Jäger auch nicht!


    Die Jäger, die Katzen abknallen, weil sie sich außerhalb bebauten Ortschaften aufhalten.
    Die Jäger, die Hunde (kleiner Mischling, Collie usw.) abknallen, weil sie auf Freiersfüßen sind.
    Die Jäger, die die eigenen Hunde mit TT-Geräten erziehen.
    Die Jäger, die ihre eigenen Hunde mit regelmäßigen Prügeln erziehen, weil die Hunde das angeblich brauchen um zu wissen, wer der Herr ist.
    Die Jäger, die den eigenen Hund lieber krepieren lassen, statt mit ihm zum Tierarzt zu fahren, um ihn einschläfern zu lassen.
    Die Jäger, die sich mit diesen Geschichten auch noch brüsten.
    Und vor allem mag ich Jäger nicht, weil sie meine Freiheit einschränken, weil ich mich wegen solcher Typen nicht mehr mit dem angeleinten Hund in den Wald traue - aus Angst vor solch schießwütigen Gestalten!


    Ich beziehe mich jetzt übrigens nur auf Jäger aus meinem Umfeld, denn würde ich die Jäger mit einbeziehen, deren Hunde wir in Italien aufnehmen, würde meine Liste noch viel länger werden.


    Jäger? NEIN DANKE!


    Doris

  • @ mollrops
    Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein Erlebnis negativ prägt, aber
    ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob das überhaupt rechtens war :???: , habe es in dieser Form noch nie gehört.
    Dann waren das genau die "rohen und unguten Jäger", von denen ich vorhin schrieb.

    Zitat

    Ich kenne nur eine Sorte Jäger ...


    Das ist aber sehr schade und fast nicht zu glauben.
    Ein Jagdkollege meines Mannes hat auf seinem Bauernhof immer eine kleine Auffangstation "ganzjährig" geöffnet.
    Da wird alles aufgepeppelt, vom Kitz bis zum Wildschwein.
    Dieses Jahr waren es zwei Kitze und ein Wildschwein, und es kann doch nicht sein, dass nur in unserem Umkreis die Mehrzahl an menschlichen Jägern leben :???:
    Desweiteren wildert seid fast zwei Wochen ein Hund im Revier, mit großem Erfolg. :/ Vorgestern ist er über ein Gatter gesprungen und hat 2 Kälber gerissen.
    Die ausfindig gemachte Besitzerin wurde mehrfach gebeten dafür Sorge zu tragen, dass ihr Hund nicht wieder ausreißen kann. Leider erfolglos, ebenso das Einfangen des Hundes durch einen Jäger.
    Erst gestern wurde er zum Abschießen an die Jagdpächter freigegeben, und ich hoffe, dass es noch gut enden wird.
    Doris, in deinen Beiträgen liest man wirklich den blanken Hass :hilfe: , und der trifft alle ganz pauschal.


    LG Britta

  • Zitat

    Also, soweit ich weiss darf auch befriedeten Gebiet (auf einem Hof) nicht gejagt werden. Wie viele jäger kennst du das du von diesen zwei negativ Beispielen eine ganze gruppe menschen verurteilen kannst? das ist wie jemand der von einem scharfen Soka bedroht wurde und nun sagt: Alle Sokas sind scharf und gefährliche bestien.


    Ich schrieb doch, ich bin Jagdgegner - ich verurteile die Jagd, nicht pauschal eine Gruppe Menschen. (Jäger mit Sokas zu vergleichen - da muss ich doch glatt mal lächeln ;-))


    Und ja, neben der "Verurteilung" verabscheue ich Jäger, die ihr Handwerk nicht verstehen. Die Tiere unnötig quälen. Die lieber ihren Jagdschein abgeben sollten, weil sie nicht mehr in der Lage sind, das Wild richtig zu erkennen oder die Waffe ruhig zu halten. Diejenigen, die einfach auf Haustiere draufhalten oder meinen, sie seien Herr von Wald und Flur und ihre Passion ausnutzen, um Gäste im Revier schickanieren zu können. Und ja, ich kenne eine Menge Jäger - mehr als mir lieb ist.


    Wo ist also das Problem ? Um bei Deinen merkwürdigen Vergleichen zu bleiben - ich bin auch gegen Autofahrer, die im Suff ins Auto steigen. Verurteile ich deshalb jetzt auch alle Autofahrer ?


    @ Britta


    ob rechtens oder nicht - sie haben leider den Jungfuchs im Hof erschossen. Mein Onkel hat damals aus Sorge um seine Pferde nichts unternommen. Was ich übrigens nicht als Feigheit, sondern als Furcht, dass den Tieren etwas passieren könnte, interpretiere.


    Und um wenigstens nicht nur negatives von Jägern zu schreiben - als mein Sohn einen Wildunfall hatte, war der Jäger sehr schnell da, hat das schwer verletzte trächtige Reh sofort erlöst, meinen total aufgelösten Sohn in den Arm genommen und getröstet. Dem Jäger war anzumerken, dass es ihm auch um das Tier leid tat.


    Aber meine Einstellung zur Jagd ändert das natürlich nicht.



    Achso - um die Eingangsfrage zu beantworten. Kommt mir ein herrenloses Hundetier im Wald entgegen und schliesst sich mir an - würde ich es auch mitnehmen. Egal ob Hund des Jägers oder nicht, bevor er - sollte es nicht der Jagdhund des Jägers sein - im Revier erschossen wird.

  • .

    Zitat


    und es kann doch nicht sein, dass nur in unserem Umkreis die Mehrzahl an menschlichen Jägern leben :???:


    Nein, nicht nur in eurem Kreis. Ich habe aus familientechnischen Gründen sehr viel Jägerkontakt und bin sehr betroffen von den abwertenden und hasserfüllten Pauschalurteilen. Zum Jagen gehört noch sehr viel mehr, als bloßes Rumgeballer.
    Wem die Jagd in Deutschland nicht zusagt, sollte mal über den Tellerrand schauen, wie das denn so in anderen Ländern aussieht. Deutschland hat so ziemlich die strengsten Jagdgesetze.
    Ich habe nie erlebt, dass ein Hund erschossen wurde, sondern nur, dass diese zurück nach Hause oder ins Tierheim gebracht wurden.
    Ausnahmslos alle Jagdhunde in Jägerhand, die ich kenne, schlafen im Bett oder zumindest im Schlafzimmer :hust:, auch wenn sie zwischendurch im Zwinger untergebracht sind. Und sie dürfen das tun, wofür sie geschaffen wurden. Welch glücklicheres Hundeleben sollte es geben?
    Ich halte es auch für unverschämt und ignorant, alle italienischen Jäger über einen Haufen zu werfen.


    Wie immer, ist es natürlich einfacher, seine Vorurteile zu pflegen.


    VG, Anna

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