Obedience Präzision oder Schnelligkeit? Wie haltet Ihr das?

  • Huhu,
    hier sind ja erfreulich viele Obiler und auch welche die keine typischen Obirassen haben :gut:
    Mein Dicker ist ja nunmal kein Border, also nicht so wirklich flippig schnell. Dewegen versuche ich mehr Wert auf Präzision zu legen, also ihm die Übungen so beizubringen, dass er sie vielleicht nicht so schnell, aber dafür genau ausführt. Manchmal kommt die Schnelligkeit dann später noch, aber z.B. bei der Distanzkontrolle wird er wohl nie wirklich schnell...
    Wie haltet Ihr das denn so?
    Lg
    Finnrotti

  • Mmh, gute Frage.


    Bei mir kommt es ganz auf die Übung an. Bei der Grundstellung z.B. habe ich anfangs nur Wert auf Präzision gelegt, schneller wurde das Ganze dann von alleine.


    Bei der Box aber habe ziemlich schnell angefangen auch die Schnelligkeit aufzubauen. Da ist mir nur das schnelle, zielgerichtete Anlaufen des Targets (im Moment die Leine, wollte aber demnächst noch ein zusätzliches Target aufbauen) wichtig. Ich rufe sie nur ganz selten ins Steh und ins Platz noch gar nicht.


    Beim Sitz aus der Bewegung ist mir auch in erster Linie das korrekte Sitzen wichtig - wobei sie das zumindest das Kommando sofort annehmen sollte. Also, wenn sie langsam ins Sitz geht, ist das für mich erstmal okay, aber noch 2-3 Schritte nachlaufen ist nicht okay.


    Ansonsten haben wir ja noch gar nicht so viel gemacht, wir stehen ja noch am Anfang. Grundsätzlich würde ich aber bei den meisten Übungen erstmal Wert auf Präzision legen, da ich der Meinung bin, dass die Schnelligkeit dann nach und nach kommt. Auf Schnelligkeit lege ich dann wert, wenn es um das Rennen des Hundes geht. Also beim Abruf, beim Schicken in die Box oder zum Apport.

  • Hi,


    kommt bei mir zum einen auf den Hund, zum anderen auf die Übungen an. Mein Gartenzwerg gehört zu der Sorte Hund, die gern alles mit Überschall erledigen würden.
    Deshalb versuche ich bei ihr immer auch etwas mehr Präzision reinzubekommen. Was bei ihr durchaus ein "Problem" ist, eben weil sie alles gern rasant erledigt. Betonung liegt daher auf "versuchen". Dazu kommt, dass sie "nur" ein Leihhund ist und wir maximal 1-2x die Woche überhaupt zum Trainieren kommen. Und das dann aber auch nicht jede Woche. Was für echte Präzisionsarbeit im Obi schlicht und ergreifend zu wenig an Training ist.
    Meine zweite GP-Hündin ist eher das trampelige Riesenmonster. Präzision ist für sie grundsätzlich schon mal ein Fremdwort. So was passt nicht in ihr Weltbild (Hau drauf, hau durch). Bei ihr lege ich mehr Wert auf schnelle, freudige Ausführung, da wir zwei sowieso nie in irgendwelche höheren Gefilde kommen werden, bei denen ernsthaft Punkte zählen. Und für ein V reicht es dann doch irgendwie - hoffentlich.
    Meine erste GP-Hündin war diesbezüglich "perfekt". Einerseits ein Hund, der präzise arbeiten konnte und es auch mit entsprechender Anleitung zu 99,9% sicher tat. Andererseits ein Hund, der auch schnell arbeiten konnte. Bei ihr habe ich das Ganze dann eher von den Übungen abhängig gemacht.

  • Ich denke,am Besten wäre natürlich beides,aber eigentlich finde ich Präzision noch ein bisschen wichtiger.Natürlich ,wenn man einen sehr langsamen Hund hat würde ich schon schauen,daß er ein wenig an Geschwindigkeit zulegt. Aber man muß halt auch die Rasse berücksichtigen,man kann von einem großen schweren Hund nicht die geschwindigkeit wie von einem Border Collie erwarten.


    LG
    Sigrid und Co

  • Hallo,


    ich bin zwar in noch keinem Verein (wir wollen da ja perfekt ankommen :hust: - ne Quatsch :ops: bin noch auf der Suche)


    Folgendes Problem. "Problem".


    Und zwar ist es so, dass Hündchen "langsam" und fehlerfrei arbeiten kann, dafür aber langsamer oder eben schnell aber dann auch öfter mal Fehler macht.


    Natürlich sieht letzteres viel geschmeidiger aus...


    Ich komme da nicht so ganz weiter...beim Vereinen von beidem...


    Wisst ihr, was ich meine?

  • Jo - Du hättest gern einen Hund, der schnell und präzise arbeitet. Aber im Moment arbeitet dein Hund entweder präzise und dafür langsam oder schnell und dafür nicht präzise.


    Ist schwierig, beides zu vereinen. Und erfordert sehr sehr viel Training. Abhängig vom Hund.



    Grösstes Problem dabei ist, dass man sich für eine Vorgehensweise entscheiden sollte. Zumindest für eine bestimmte Übung.


    Ich habe mich bsp. dazu entschlossen, beim Fußgehen erst mal auf Präzision Wert zu legen. Die "schnelle" Ausführung kommt dann idR mit der Sicherheit von allein.
    Bei allen Übungen, wo richtig Schnelligkeit erforderlich ist, ziehe ich es vor, zuerst die Schnelligkeit zu trainieren und dann erst wenn die hohe Motivation dafür da ist, langsam an der Präzision zu feilen.


    Wobei ich mit Übung nicht automatisch die gesamte Übung meine. Bitte beachten, das ist wichtig.


    Apport besteht für mich aus mehreren Übungsteilen. Und je nach Übungsteil gehe ich auch unterschiedlich vor.


    Bsp. ist mir beim reinkommen mit Apportel die Geschwindigkeit wichtig. Das übe ich entsprechend von dem Moment an, wo Hund mit Apportel über eine längere Strecke reinkommt auch auf Geschwindigkeit.


    Dagegen ist mir der korrekte Abschluss wichtig - und deshalb übe ich den korrekten Abschluss so lange gesondert, bis Hund diesen wirklich sicher und präzise beherrscht.


    Erst wenn beides einzeln stimmt - präziser Abschluss und schnelles Hereinkommen - setze ich die beiden Übungsteile zusammen.


    Und idR passt das dann auch.

  • Zitat

    Aber man muß halt auch die Rasse berücksichtigen,man kann von einem großen schweren Hund nicht die geschwindigkeit wie von einem Border Collie erwarten.


    Ein grosser schwerer Hund muss nicht die Geschwindigkeit eines Border Collies erreichen. Wobei auch Border Collies sich in der Geschwindigkeit deutlich unterscheiden.


    Aber auch ein grosser Hund kann schneller als nur "etwas schneller als sehr langsam" arbeiten.


    Ich sehe auf Prüfungen viele Hunde, die zwar die Übungen von der technischen Abfolge her korrekt ausführen. Aber eben nicht präzise und korrekt. Denn zum präzisen korrekten Ausführen gehört für mich auch eine gewisse Geschwindigkeit dazu. Die auch bei einem grossen Hund über "langsamen Zuckeltrab" bsp. beim Apport hinausgehen sollte. Zumindest galoppieren sollte ein Hund. Dass dabei ein schwerer Berner Sennenhund nicht genauso flitzig aussieht wie mein kleiner Zwergpudel - nun, das dürfte jedem Richter klar sein.
    Aber eben - ich weiss aus persönlicher Erfahrung, dass auch bsp. Berner Sennenhunde rennen - galoppieren - können. Also denke ich, man kann diese Bewegungsform auch von einem Berner erwarten. Jetzt nur mal als Beispiel.


    Deshalb verstehe ich es absolut nicht, wie es nach wie vor Richter geben kann, die einem Hund, der bsp. einen Apport in langsamem Zuckeltrab absolviert, dafür nur 0,5 Punkte ziehen, einem Hund der dagegen Apport in rasanter Geschwindigkeit absolviert und einmal beim Apportel nachfasst, deutlich mehr Punkte ziehen.


    Beides ist nicht korrekt. Wobei für mich persönlich das einmalige Nachfassen deutlich weniger tragisch ist wie der langsame Zuckeltrab. Denn letzteres steht entgehen der grundlegenden Einstellung "der Hund soll FREUDIG arbeiten". Ein Hund im Zuckeltrab arbeitet nicht freudig. Und kann daher per definitionem schon gar kein Vorzüglich für diese Übung mehr erhalten.

  • ich hab vorher 5 jahre ths mit meinem gemacht und im herbst zum obi übergesiedelt. manche übungen haben wir zwischendurch mal gemacht, damit es dem hund nichtlangweilig wird. ich musste meinem hund daher nicht viel neues beibringen. apportieren hat er von anfang an gemacht. ich brauchte es ihm garnicht beibringen, nur verbessern. box kannte er schon. wir haben probleme mit dem stehen und betasten wenn er arbeitet will er nicht angefasst werden. wir sind jetzt sowit, dass meine trainerin ihn streicheln darf. mit viel leckerlies und einem zollstock haben wir es geschaft. meine trainerin mein, eigentlich könnten wir prüfung laufen, wenn diese sache nicht wäre. ich habe beim hundesport egal wobei gelern ersteinmal auf präzision zu gehen. schnelligkeit kommt irgendwann automatisch. was bringt es mir, wenn mein hund in die box rast sich hanschmeißt und halb draußen hängt?

  • das ist mir auch neu. mein hund arbeitet seit 7 jahren im zuckeltrab und hat fast immer spaß dabei. ein gallopierender hund erscheint uns vllt freudiger. aber ob es wirklich so ist? meiner hat es mir noch nicht verraten.

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