Meiner Katze musste ein Auge entfernt werden

  • Hallo Fories,


    hat jemand Erfahrung mit einäugigen Katzen? Wie kommen die Tiere damit klar? Muss ich irgendwas beachten? Wie sieht es aus mit hoch- und runterspringen (der Katzennapf steht aus hundesicherungstechnischem Grund auf der Küchenarbeitsplatte ;)


    Hintergrund meiner Fragen:


    Ich war heute mit meiner Mietze in der TK, nachdem seit gestern abend das linke Auge regelrecht "triefte". Es sah aus, als würde sie weinen, nachschauen und anfassen ließ sie mich natürlich nicht. Also ab in die Notfallsprechstunde.
    Diagnose: Loch im Augapfels - vermutlich durch einen hündischen Eckzahn :( : Die Verletzung war schon älter und hatte sich bereits infiziert.
    Mögliche Behandlungen wären gewesen: "zunähen" des Loches und dann die Nickhaut darüber legen. Vorteil: das Auge bliebe erhalten. Aaaaaber, Behandlungserfolg durch die Infektion eher fraglich, aufwendige Nachsorge mit der großen Wahrscheinlichkeit, das Auge früher oder später doch noch entfernen zu müssen.
    Alternative: sofortige Entfernung des Auges, wofür ich mich dann entschieden habe.


    Habe grade mit der TK telefoniert, sie hat die OP gut überstanden, bleibt aber noch über Nacht da. Nachdem sie mit ihrem Kragen randaliert hat, haben sie ihn ihr wieder abgenommen, jetzt ist sie ruhiger.


    Natürlich frage ich mich auch, ob es mir eher hätte auffallen müssen, das sie was hat, aber sie war die letzten Tage so wie immer :(


    LG
    Claudia

  • Das Problem mit Katzen ist eben, dass sie Meister im verstecken von "Unanehmlichkeiten" sind. Deswegen fallen einem viele Sachen erst auf, wenn es schon kurz vor Zwölf ist. Das hat aber nichts mit menschlicher Unachtsamkeit, sondern mit dem schauspielerischen Talent der Katzen zu tun.


    Wenn es ein Loch vom Hundezahn war, war es dein eigener Hund, oder ist Miez Freigänger? Und wenn es der eigene Hund war, war es ein Unfall beim Spiel oder ein Abwehrverhalten seiten des Hundes? Das wäre in sofern wichtig, als das sich die Katze unter Umständen auch erst auf ihr eingeschränktes Sichtfeld gewöhnen muss. WENN das Auge nicht schon die letzte Zeit ohnehin blind war.


    Ich denke auch nicht, dass sich groß etwas im Leben deiner Miez ändern wird. Ich habe mal Videos einer völlig blinden Katze gesehen, die Bälle und andere Dinge gejagt hat und bei der man nur vom Zusehen gar nicht vermutet hätte, dass sie blind ist.


    Deine Miez hat ja noch ein Auge und auf der anderen Seite wird sie viel mit ihren anderen Sinnen arbeiten. Also Hören, Tasten und Riechen. Die stärkste Umgewöhnung wirst du haben, denn du musst dich an den Anblick auch erstmal gewöhnen! ;)


    Ich wünsche deiner Katze eine gute Besserung und ein unfallfreies weiteres Leben!

  • Tiere kommen erstaunlich gut mit einem Auge zurecht, so dass man es ihnen eigentlich gar nicht anmerkt, da sie sich auch auf ihre anderen Sinne verlassen können. Selbst wenn sie nicht mehr "voll 3D" sehen können, lernen sie schnell, Entfernungen einzuschätzen und wie gewohnt, rumzuspringen.


    Auf dem Dorfe, wo ich mal gewohnt habe, lief ein alter, völlig zerrupfter Kater mit einem Auge rum, der alles und jeden kontrolliert hat, auf den Mauern trohnte und den schönsten Sonnenplätzchen genüßlich lag. Da war selbst uns Menschen beim Anblick klar, dass niemals die Frage aufkommen würde, wer der absolute Dorfchef ist. Mein Kater hat sich nicht nicht mal getraut, Haus und Scheune zu verlassen, so sehr hat ihn dieser Kater eingeschüchtert. :D


    Falls sie Freigängerin ist, dann würde ich sie erst einmal einige Zeit in der Wohnung lassen, bis sicher ist, dass sie sich ganz normal bewegen kann.


    Und mach Dir nicht zuviele Vorwürfe, Du hast doch ganz schnell gehandelt, als Du es festgestellt hast.


    Drücke Euch die Daumen zur schnellen Genesung.

  • Danke für eure Antworten.


    Heute mittag habe ich sie aus der Klinik abgeholt - ich glaube, das Personal war darüber ziemlich froh, sie zeigte sich recht "unkooperativ" :hust: Sie sieht ziemlich mitgenommen aus :( :


    Im Moment habe ich sie in einer großen Hundefaltbox, sie soll nicht großartig rumlaufen. Natürlich protestiert sie dagegen. Fressen und Trinken tut sie nicht, habe ihr mit Mühe das Schmerzmittel aufs Mäulchen geschmiert, das sie dann abgeleckt hat. Werde morgen zur Nachsorge zu meiner TÄin gehen, vielleicht ist es besser, ihr das Schmerzmittel zu spritzen.


    Freigängerin ist sie nicht (nur Balkongängerin), daher wird die Verletzung von einem meiner Hunde stammen :sauer: Ich glaub´, ich weiß auch, von welchem.....heißt als Konsequenz: getrennte Räume, wenn ich nicht da bin. GsD habe ich Platz genug.


    LG
    Claudia

  • Hallo Claudia,


    toll, dass sie alles bisher so gut überstanden hat, auch wenn sie sich noch "behandlungsresistenz" zeigt.


    Ein Augenunfall zwischen Hund und Katze passiert echt selten und dann eher im übermütigen Spiel, weil beide ihre Köpfe zueinander bewegt haben müssen.
    Und keine Katze ist so blöde, ihr Auge im Kampf herzuhalten (eher hätte der Hund was am Auge abbekommen ;)). Und wenn die beiden bösartig oder allein aufgrund von Jagdverhalten aufeinander losgegangen wären, dann wären die Verletzungen woanders passiert.


    Da Du ja genügend Platzt hast, ist es sicherlich nicht schlecht sie zu trennen in Deiner Abwesendheit. Aber eigentlich glaube ich, dass diese Verletzung nur ein blöder Unfall war, die von Deinem Hund, den Du für den Verursacher hälst, völlig unbeabsichtig verursacht wurde. :ops:

  • Hallo zusammen,


    leider nicht so tolle Nachrichten heute morgen. Die kleine Flavia braucht all eure Daumen - es sieht nicht gut aus.


    Gestern spätabends habe ich sie wieder in die Klinik bringen müssen, die Augenwunde blutete und es hörte einfach nicht auf.
    Grade habe ich mit der TÄin telefoniert, und sie sagte, das die Miez ein Problem mit der Blutgerinnung hat. Sie wollten Blut für einen Gerinnungsstatus abnehmen, aber es läuft nur so aus ihr raus, und sie wissen nicht, warum. Sie bekommt Vitamin K, Cortison, Infusionen und ist ruhiggestellt.


    Vielleicht kriegen sie`s in den Griff, vielleicht auch nicht. :nosmile: Vorerst bleibt sie in der Klinik, auch wenn mich das wahrscheinlich an den Rand des Ruins treiben wird - aber ich geb die Hoffnung nicht auf.


    LG
    Claudia

  • Hallo,


    also ich habe die beschriebene OP zur Erhaltung des Auges mit meinem Kater Ysmo vor einigen Jahren durchgemacht.


    Sein Auge traente auch ununterbrochen und ich kam in letzter Sekunde.


    Das Auge blieb ihm erhalten.


    Die Nachsorge war sehr aufwendig, alle 2 Stunden Augentropfen, alle 3 Tage in die Tiermedizinische Hochschule, Medikamentenwechsel, weil die ersten nicht anschlugen. Ueber einen Monat Halskrause und natuerlich Stubenarrest.


    Hier im Sueden sieht man viele Katzen mir nur einem Auge. Meisst haben diese ihr Auge durch Katzenschnupfen verloren.


    Sie kommen alle gut zurecht.


    Ich hatte auch schon eine einaeugige als Futtergast. Sie war seeeeeeehr anhaenglich und sooo suess. Leider ist sie verschwunden :( : .


    Sie kam aber sehr gut zurecht.

  • Hier sind alle Daumen und Pfoten gedrückt, dass die kleine Flavia es schafft.
    Meiner Micky musste wegen eines Tumors auch ein Auge entfernt werden. Sie kam gut damit zurecht, war anfangs etwas vorsichtig mit allem, aber später war alles wieder ganz normal. Leider musste ich sie ein halbes Jahr später einschläfern lassen, da sie dann einen schnell wachsenden Tumor an Kiefer/Lippe hatte.

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