Owczarek Podhalanski/Podhalaner (u.a. Schutztrieb)

  • Hallo...
    Ich frage mich, ob es hier ein paar Leute gibt, die einen Hund einer solchen Rasse besitzen?
    ...und vielleicht mit mir ein paar Erfahrungen teilen könnten, natürlich zum schutztrieb und wie er sich so entwickelt hat aber auch allgemein zur Erziehung und Haltung...


    (ein paar Bilder zusätzlich wären auch sehr schön)


    ich warte sehr interessier und hoffe auf baldige Antworten ;)
    lg magmonko

  • danke für den link, aber ich hätte am liebsten einen erfahrungsaustausch hier im forum... dort gibt es nur ein recht knappes gästebuch...
    also...podhalanerbeitzer im DF?

  • Hallöchen,


    wir haben keinen solchen Hund aber einen HSH-Mix.


    Aarons hat in gewissen Situationen einen Schutztrieb, sprich wenn es dunkel wird, bellt er in der Wohnung sobald sich außerhalb der Wohnung was regt und er es nicht zuordnen kann. Außerdem ist er sehr wachsam in unserem Garten und war im Urlaub auf dem großen Grundstück immer in Hab-acht-Stellung. Den Schornsteinfeger hat er verbellt. :roll:


    Wenn wir mit ihm draußen spazieren gehen, checkt er immer das Umfeld und ist auch sehr eigenständig, was wir ihn aber schon gut abgewöhnen konnten, aber sicher nicht völlig raus bekommen.


    Vielleicht konnte ich dir ja mit den paar Ausführungen etwas helfen. Ansonsten schau doch mal in diesem Forum nach http://forum.pro-herdenschutzhunde.de/. Da findest du bestimmt Ansprechpartner. ;)

  • wie sieht es denn mit besuch aus? akzeptiert er gleich, wenn ihr sagt das hier ist freund und nicht feind? wie verhält er sich, und wie macht ihr ihm das klar?
    und wie läuft es denn so mit grundgehorsam? ist ja oft bisschen schwierig, wenn der hund so nen eigenen kopf hat...?!?

  • Besuch akzeptiert er. Manchen bedrängt er etwas mehr, aber da wird unsererseits ein Riegel vorgeschoben. Wir haben aber auch öfters Besuch, so dass wir von Anfang an üben konnten.


    Ja, mit dem Grundgehorsam ist es so eine Sache. Drinnen hört er fantastisch. Draußen ist es mal so und mal so. Er ist jetzt mitten in der Pupertät und hat an manchen Tagen absolut keine Ohren, dann bleibt er aber auch konsequent an der Schleppleine. Sein jagdinstinkt ist sehr stark und leider ist er schon 2 mal Rehen nachgestiegen und 1 mal einer frischen Rehspur. Da half alles Rufen nichts. :|


    Bestechlich ist Aaron schwer, weder Leckerlies, Spielzeug noch total verrücktes Loben ziehen bei ihm nicht wirklich.


    Du wirst auch auf viele Hundehalter treffen, die dann nur mit dem Kopf schütteln und meinen, dass der Hund total unerzogen ist und eine straffere Hand brauch. Aber davon darfst du dich nicht leiten lassen. Ich habe mich im HSH-Forum mit einigen Haltern dieser Rassen unterhalten und auch noch persönliche Gespräche auf Messen und anderen VA geführt. Fast jeder HSH-Halter wird dir bestätigen, dass du solch einen Hund mit anderen Augen sehen musst und sie auf keinen Fall mit anderen Rassen zu vergleichen sind. Ihr Ursprung liegt ja darin, ALLEIN bei der Herde zu bleiben, diese zu bewachen, zu beschützen und auch teilweise selbstständig auf Nahrungssuche zu gehen. Diese Gene sind halt tief verwurzelt und immer noch in den HSH-Rassen verankert. ;)

  • Das wichtigste bei HSH:


    Niemals mit Härte erziehen ... der "Schuss" geht nach hinten los.
    Ein echter HSH kennt keinen Schmerz und auch keine Furcht davor, d.h. er wird darüber niemals ins Meideverhalten fallen. Sonst wäre er ja nach dem ersten Wolfsrudel-Angriff nicht mehr zu gebrauchen gewesen.


    HSH sind Denker, sie müssen den Sinn der "Anfrage" nachvollziehen können (Kommandos kennen sie nicht :lol: )
    Und sie spiegeln die Stimmungen ihres Halters ... ist man selbst souverän und gelassen, so werden sie es auch.
    Wird man selbst hektisch, gereizt oder auch verärgert ... dann wird es der Hund auch.


    Take it easy and have fun

  • susami: ja, das kann ich nur bestätigen!und störrische esel sind sie auch, kenne das zwar von anderen hunden auch, aber bisher nicht in dem maße...aber vielleicht istr es auch einfach die besondere eigenschaft dieses exemplars...:)
    (hast du auch einen HSH? und was für einen?)


    jagdtrieb war bei diesem bisher noch nicht vorhanden (zwei rehe liefen 2 mal kurz nach einander direkt an ihrer nase vorbei, hat sie nicht interessiert), die podhalaner haben ja eigentlich kaum welchen...


    ich wußte ja schon, dass es nicht so viele podhalaner gibt (auf der Hundemesse in Leipzig waren 3 dort, nur weibchen), aber im DF nicht mal einen besitzer?


    nochmal zum schutztrieb, wie handhabt ihr das denn konkret, das der nicht aus dem Ruder läuft? oder läuft das von selbst mit, bei einer richtigen bzw. konsequenten Erziehung (also keine speziellen Maßnahmen, wie bei einem Hund ohne besonders ausgeprägten schutztrieb)?
    versteht ihr was ich meine?


    und wie sieht es mit aktivität aus?
    habe hier einen Kangalmix (10 Monate), der am liebsten überall (sogar auf der Hundewiese bei vollem betrieb) faul in der gegend rumliegt, aber das Podhalaner-Mädchen meiner Eltern rast beim Spazierengehen wie ein kleiner windhund durch die gegend, und ist nur im Garten faul...
    wie ist das mit euren Hunden so?


    lg magda

  • Hallo Magda,


    meine schon recht betagte Hündin ist ein Bernhardiner/Podhalaner-Mix. Warum sie in Polen, trotzdem sie ein Mischling ist, zur Podhalanerzucht eingesetzt wurde, ist mir nie ganz klar geworden.
    Zum Glück hat sie viel von der Sanftheit der Bernhardiner, aber sie kann auch wahnsinnig stur sein und wenn sie unbedingt irgendwo hin muß, dann ist sie schon ein paar Mal im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kopf durch die Wand. (Das hat sich inzwischen aber zum Glück gelegt.)
    Am sturesten ist sie, wenn es um "ihr" Auto geht - da liegt sie nämlich am liebsten den ganzen Tag drin und überwacht von dort aus das gesamte Grundstück und den halben Ort.
    Wehe, wenn wir und dann mal das Auto "leihen" müssen...


    Auch ihr Schutztrieb ist sehr stark ausgebildet - das ist so der härteste Brocken, an dem ich immer noch arbeite. (Sie selber sieht sich wahrscheinlich als "Supermami".) Konsequenz und eine sichere Stimme (deshalb habe ich die Hundepfeife als Notsignal, wenn ich mich auf meine Stimme nicht verlassen kann) sind absolut notwendig. Ansonsten kann ich das nur bestätigen, was susami sagt, wird man hektisch gereizt oder ärgert sich, überträgt sich das sofort und nicht so, wie man es für gut fände.


    Was ich noch schwierig finde ist, dass ihr Schmerzen erst dann anzumerken sind, wenn es schon sehr heftig ist. Dadurch ist es erschwert rechtzeitig auf Erkrankungen zu reagieren.


    Was Besucher anbelangt, so ist sie zwar immer sehr interessiert, aber sie hat nun verstanden, dass sie nur auf Signal hin kann. Da ist von Vorteil, dass sie aufgrund ihres Alters recht gelassen ist.


    Ansonsten ist sie einfach eine Seele von Hund und ich liebe es nach Feierabend auf der Couch zu liegen und mich von ihrem Schnarchen einlullen zu lassen.


    LG

  • Ich hab nen Kaukasen-Kuvac-nochwas-Mix - der Nochwas war vermutlich Hüti, so gesehen hab ich ein wenig leichteres Spiel bezüglich der Sturheit meines Hundes.
    Er ist erst drei Jahre - also noch relativ aktiv und verspielt, zumindest draußen. Ich nehme aber an das sich das im Laufe der Zeit noch legen wird.


    Ich weiss das er starken Schutztrieb hat und akzeptiere es als seine Eigenheit. Ich versuch nicht ihn zu verbiegen und es ihm komplett zu verbieten. Er darf unser Grundstück bewachen, muss aber aufhören zu bellen wenn ich Entwarnung gebe - d.h. ich muss ggf. öfters mal meinen Hintern bewegen und nachsehen, nur um zu sagen "ist ok" :gott:


    Stattdessen bringe ich ihm bei, in welchen Situationen keinerlei Gefahr droht und er daher auch nicht schützen muss; d.h. ich gewöhne ihn an Besuch (z.B. viele Pakete bestellen) und auch an Begegnungen unterwegs (gezielte Begegnungen mit Figuranten aus der Hundeschule)


    Das ist mühsam und langwierig - und bis dieses Ziel erreicht ist muss man Management betreiben, d.h. den Hund ordentlich sichern und darauf achten das keine Aggro-Situationen entstehen die die Arbeit von Monaten in Frage stellen würden.
    (Ich hab leider fast 2 Jahre gebraucht um das zu begreifen, daher bin ich noch lange nicht so weit wie ich gern wäre)


    Und richtig: man muss seinen Herdi immer sehr gut beobachten, wegen möglicher Krankheiten.
    Die tägliche Fellpflege gehört vor allem deshalb für mich zum Pflichtprogramm.

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