Wozu täglicher Kontakt mit anderen Hunden?

  • Ich finde tägliche Kontakte zu fremden Hunden höchst überflüssig und auch ziemlich unnatürlich...
    Hunde wollen doch eigentlich gar nicht ständig auf fremde HUnde treffen, denn eigentlich ist das purer Stress...man kann das Gegenüber nicht einschätzen, muss taxieren...abwarten...und im schlechtesten Fall kommt es zu einer Auseinandersetzung...
    Klar, Einzelhunde in Ermangelung eines Rudels nehmen mit Sicherheit lieber ständig mit fremden Hunden Kontakt auf als gar keine Sozialkontakte zu haben...aber ob das so erstrebenswert ist?
    Ich selber habe ja zwei Hunde, zusätzlich hab ich einen kleinen Gassi-Service und so bin ich täglich mit 4-6 Hunden unterwegs, die sich alle schon seit vielen Monaten bzw. Jahren kennen und mehrmals die Woche sehen...
    Seit dem ich diese Gruppenspaziergänge mache hat keiner der Hunde mehr ein gesteigertes Interesse an fremden Hunden...obwohl das vorher durchaus gegeben war.
    Ich hab das Gefühl, dass ALLE Bedürfnisse nach Sozialkontakten innerhalb dieser Kleingruppe befriedigt werden können!

  • Zitat

    Ich finde tägliche Kontakte zu fremden Hunden höchst überflüssig und auch ziemlich unnatürlich...
    Hunde wollen doch eigentlich gar nicht ständig auf fremde HUnde treffen, denn eigentlich ist das purer Stress...man kann das Gegenüber nicht einschätzen, muss taxieren...abwarten...und im schlechtesten Fall kommt es zu einer Auseinandersetzung...
    Klar, Einzelhunde in Ermangelung eines Rudels nehmen mit Sicherheit lieber ständig mit fremden Hunden Kontakt auf als gar keine Sozialkontakte zu haben...aber ob das so erstrebenswert ist?
    Ich selber habe ja zwei Hunde, zusätzlich hab ich einen kleinen Gassi-Service und so bin ich täglich mit 4-6 Hunden unterwegs, die sich alle schon seit vielen Monaten bzw. Jahren kennen und mehrmals die Woche sehen...
    Seit dem ich diese Gruppenspaziergänge mache hat keiner der Hunde mehr ein gesteigertes Interesse an fremden Hunden...obwohl das vorher durchaus gegeben war.
    Ich hab das Gefühl, dass ALLE Bedürfnisse nach Sozialkontakten innerhalb dieser Kleingruppe befriedigt werden können!


    :gut:

  • @Shenja:


    Ich verstehe den Sinn deiner Frage nicht ganz. Was stört es dich denn, wenn unsere Hunde täglich Kontakt zu Artgenossen haben können? Ich glaube keiner von uns hat Zeit, täglich extra nach Hunden zu suchen, wenn man gerade keinen trifft. Wenn sich aber (fast) täglich die Gelegenheit bietet, gibt es doch kein Problem, solange sich alle einig sind.


    Kommt einem im Freilaufgebiet ein angeleinter Hund entgegen, dann gibt es zu diesem Hund eben keinen Kontakt. (Hier ein Jagdhund, der nie zu anderen Kontakt haben darf.) Mit anderen wird gespielt, wieder andere sind unspannend und wieder andere laufen einfach ein Stück mit.


    Mit bestimmten Hunden, die man wirklich täglich trifft, gibt es einen lockeren Verband und kein Halter wird zum Gespräch genötigt.


    Unseren Hunden tut es sehr gut, ich sehe keine Nachteile. Hat besonders die jüngere jedoch mal mehrere Tage keinen Kontakt zu fremden Hunden, dann fehlt ihr was und sie strebt deutlich dorthin, wo ihre Kumpels wohnen.


    Viele der anderen HH, die dasselbe Auslaufgebiet benutzen, sind sehr froh darüber, dass man dort alle Arten von Hunden trifft. Die Rüdenbesitzer (die ich bislang getroffen habe) sind sogar erfreut, dass die läufigen Hündinnen weiterhin dort Gassi gehen. Da gibt es keinen Streß, dass man das den Rüden nicht zumuten dürfe. Die Hunde der Hundeschulen kommen auch dorthin und ebenso die Rettungshundestaffen und die Polizeihundestaffel. Es gibt also immer Hunde dort, die nicht zum Spielen, sondern Arbeiten da sind.


    Üben können wir mit und ohne andere Hunde - es sind dann eben andere Sachen. Sichten wir Hunde, dann versichert sich meine jüngere, ob sie laufen darf und bleibt sehr schön bei mir.


    Was stört dich daran? Du brauchst es doch mit deinem Hund nicht genauso zu handhaben.

  • Mein Hund hat eigentlich täglich Hundekontakte. Klar kommt es mal vor, dass wir keinen treffen oder sie aus Krankheitsgründen mal nicht hindarf, aber so ganz prinzipiell hat sie häufig Begegnungen mit anderen Hunden. Und dann darf sie selbst entscheiden, wie sie damit umgeht. Ob sie spielen möchte, ob sie nur kurz schnüffelt und dann desinteressiert weitergeht oder ob sie einen übermütigen Junghund auch mal zurechtweist, wenn er an ihr rumhüpft.


    Ich zwinge ihr diese Kontakte mit Sicherheit nicht auf und ich erwarte auch, dass andere das nciht tun, indem sie ihre Hunde hinlassen, solange meine an der Leine ist (weil sie da dann nicht wegkann), aber wenn sie möchte, dann darf sie. Voraussetzung ist halt, dass ich vorher die anderen Besitzer frage, ob die Hunde Kontakt haben dürfen und wenn jemand sagt, dass das nicht geht (sei es, weil die Hündin ein Problem mit anderen Mädels hat oder weil der Hund generell ein Angstbeißer ist oder was auch immer), dann geht es eben nicht. Mein Hund muss nicht zu jedem anderen hin und darf es auch nicht. Aber ich habe sehr gemerkt, wie dringend sie das braucht, als ich ihr krankheitsbedingt einige Wochen den Kontakt mit anderen verbieten musste.


    Der Illusion, ich sei meinem Hund als Sozialpartner genug, gebe ich mich nicht hin. Ich kann meinem Hund ebenso wenig bieten, was andere Hunde ihm bieten, wie andere Hunde das für ihn bedeuten was ich für ihn bedeute. Das kann man nicht vergleichen.


    Und nur durch Kontakt mit fremden Hunden hat MAja gelernt, andere Hunde einzuschätzen, ja auf andere Hunde zu achten. Ihre Kumpanen kennt sie. Neue Hunde, mit denen sie noch nicht getobt hat, die sind die Herausforderung, da zu schauen, wie die reagieren, ob man die anspielt, ob man sie ignorieren kann, ob man sich besser mal kurz hinschmeißt oder ob man sie sogar zusammenfalten sollte, weil sie sich daneben benehmen, das hat sie nur gelernt, weil sie die anderen Hunde lesen musste.


    LG, Henrike

  • Ich verstehe dein "Problem". Klar hat man keine Lust den Hund mehr mit unbekannten Hunden zusammenzulassen, wenn diese einfach unsozial sind und nix drauf haben.


    Trotzdem braucht ein Hund prinzipiell andere Hunde, gerade als Welpe und Junghund bis zum vollkommenen erwachsen sein.


    Zitat

    mein hund hat mich, mein hund wird von mir artgerecht beschäftigt und wir haben miteinander spaß. dazu braucht er keine anderen hunde.


    Das DU den Kontakt zu anderen Hunden durch dich ersetzen kannst, ist eine reine Illusion.


    Aber so was merkt man wohl wirklich erst, wenn man mal selber erlebt , wie ein Welpe im Hunderudel gross wird.

  • Eine Anmerkung noch:


    Die Hunde die wir treffen, sind uns selten wirklich fremd. Es sind ja doch meist die üblichen 'Verdächtigen' zur selben Zeit draußen, wie wir.


    Fremde Hunde treffen wir, wenn wir im Urlaub, Außendienst etc sind oder zu völlig anderen Zeiten unterwegs.


    Also haben unsere zwar täglich Kontakt zu anderen Hunden, jedoch nicht jeden Tag Kontakt zu neuen Hunden.

  • Sleipnir


    Vollkommen deiner Meinung. Aber wie du sagst, mit einem Einzelhund hat man meistens nun mal nicht wirklich die Wahl. Und zu denken, dass er GAR keinen Kontakt zu anderen Hunden braucht, weil man eh als Mensch sein "Rudel" ist, dast stimmt so einfach nicht.

  • Hallo!


    Ich sag, täglicher Hundekontakt ist gut zur Sozialisation und Interaktion mit Artgenossen. Meine Speckbacke ist ein ganz souveräner Mann in bestem Alter und darf zu jedem Kontakt haben der mag. Wenn keiner will dann eben nicht. Aufgezwungen wird nichts. Und da mein Wauzi ein ausgesprochener Hundefreund und Spielemax ist, gehe ich auch gern in Auslaufgebiete, treffe (über dieses Forum) fremde und bekannte Leute zum Gassigehen und auch sonst trifft Bokey fast täglich Hunde allein schon auf unserem Arbeitsweg.
    Meine Aufgabe ist es eigentlich nur, darauf zu achten, wann es zuwenig oder zuviel mit anderen Hunden wird. Ansonsten WILL ich gar nicht der einzigste Sozialpartner meines Hundes sein. Ich spiele zwar gern mit ihm aber ich entspanne auch genauso gern wenn er mit einem Artgenossen ausgelassen spielt.


    LG

  • Ich sehe es auch so, dass es Lily gut tut andere Hunde zu treffen. Sie genießt es zu spielen und zu toben, ot treffen wir die üblichen "verdächtigen", aber auch mal den ein oder anderen neuen Hund.


    wenn wir nach Hochheim an die Mainwiesen fahren, gibt es nur fremde Hundebegegnungen und das ist einfach super für sie.


    Zur Zeit müssen wir aufgrund ihre Verletzung am Bein allen aus dem Weg gehen und das ist für sie total doof.

  • Zitat

    mein hund hat mich, mein hund wird von mir artgerecht beschäftigt und wir haben miteinander spaß. dazu braucht er keine anderen hunde.


    Hm, wenn du nicht geschrieben hättest, das dein Hund ab und an Kontakt hätte, würde ich sagen überdenk bitte mal deine Einstellung.


    Ein Hund braucht Kontakte, das ist einfach mal Fakt. Ich gehe mit Lilly täglich einmal auf die Hundewiese. Mit ihren 2,5 Jahren spielt sie nur noch mit ausgewählten Hunden, also keinesfalls täglich und das ist auch ok so. Aber Hundekontakt bedeutet eben mehr als nur Spiel, und wenn ich meinen Hund ansehe, wie sie in einer Hundegruppe agiert, dann sehe ich, das sie das einfach braucht.


    Klar gibt es mal Menschen mit denen ich nicht reden möchte, dann grüße ich nett und gehe weiter. Die Hunde schnüffeln kurz und laufen dann weiter. Wo ist da das Problem? Wir haben jedenfalls keines, Lilly geht an anderen Hunden vorbei, wenn ich keinen Kontakt will, wenn einer sie angeht, dann geht sie dem aus den Weg, sie kläfft nicht, mobbt nicht, ich würde sagen, alles so wie es sein muß.


    Obs auch so wäre wenn sie nicht regelmäßigen Kontakt gehabt hätte...ich weiß es nicht, was ich aber weiß, das sie diese Kontakte braucht und geniesst.

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