Wie können Sie Freunde werden ???

  • Ich hab mal eine Frage... :?:
    Ich geb nämlich die Hoffnung nicht auf :runterdrueck:
    Also:
    Mein Rüde ( 4 J. , seit 3 Wochen kastriert) kann gar nicht gut mit anderen Rüden. An der Leine werden alle Rüden über 40cm (der Rest wird immer gekonnt ignoriert) angeknurrt und angebellt dazu wird schön an der Leine gezogen oder wahlweise wie ein Gummiball rumgesprungen. :shock:
    Ich übe so oft es geht mit ihm artig an anderen Hunden vorbeizugehen (positive Verstärkung, Ball...etc.) in der Hundeschule ist das auch gar kein Problem, nur draußen ist sein Akzeptazabstand (zwischen 3 und 50 m ) von seiner, unserer (?) Tagesform oder dem anderen Hund abhängig.
    Treffe ich andere Rüden ohne Leine , läuft es meist so ab, dass er hinrennt. Meist wird dann kurz geknurrt, die Haare aufgestellt und schon ist er wieder bei mir. Ganz selten wird auch mal kurz gespielt.
    Leider haben wir nicht allzuviele Hundekontakte ohne Leine, dass ich es irgendwie "üben" (soweit möglich ) könnte.
    Er hat zwei Rüden ( und einen Kastrierten - aber der zählt wohl nicht) mit denen er zurecht kommt (einmal Goldi - 8.J. unkastriert und einen Wolfshund mix 1 Jahr) - mit denen gehen wir ab und zu mal gAssi und da wird sich einfach ignoriert.
    Sein Verhalten gegenüber Rüden rührt wohl zum einen daher, dass er früher ( ich hab ihn erst seit 1 Jahr) kaum Kontakt zu anderen Hunden hatte und zum anderen dass er schon 3 mal gebissen worden ist (1 mal davon seit er bei mir ist)


    Aber jetzt meine Frage:
    Freunde haben einen Boxerrüden ( 4 J.) mit dem ich ihn gerne anfreunden würde (soweit man dass so sagen kann)
    Es wäre einfach schön wenn es mit den beiden klappen würde zwecks Gassigemeinschaften und gemeinsamen Unternehmungen etc.
    Der Boxer ist unkastriert, etwas rüpelig, eigentlich freundlich aber eben auch nich akzeptanzlos mit allen anderen Rüden verträglich.
    Wir haben die beiden bis jetzt noch nie zusammengelassen (haben sich auch noch nicht gesehen)


    Gibt es eine Möglichkeit dass die erste Begegnung friedlich abläuft und sie sich eventuell akzeptieren?
    Nätürlich hatten wir vor die Begegnung auf neutralem Boden und die beiden Herrchen möglichst weit weg.
    Woran merke ich dass die Positionen eventuell geklärt sind?
    :help:

    Danke schon mal für die Antworten

  • Ich würde Sie auf einer großen Wiese beide von der Leine lassen und sich beschnuppern lassen. Inprinzip klären das die Hunde unter sich es kann zwar zu einer beisserei kommen die aber mehr oder weniger nicht schlimm ist ,so klären Sie unter einander wer das sagen hat wer sich von den beiden unterzuordnen hat.
    Es ist nicht immer sicher ob es klappt, es kann auch gleich zur richtigen beisserei kommen je nachdem wie die Hunde sozialisiert sind.

  • Nun ja, ob sie letztendlich wirklich "Freunde" werden müssen die Hunde selber entscheiden. Aber regelmäßig zusammen spazieren gehen sollte wohl drin sein.
    Ich würde dir auch raten, den Hunden auf einer großen Wiese o.ä. die Gelegenheit zu geben sich kennen zu lernen. Wichtig ist, dass es neutrales Gelände ist, also nicht der Garten oder eine Wiese von der einer der beiden meint sie gehöre ihm.
    Wenn ein Hund einen fremden Hund beim Spazieren gehen angeht ist das nicht in Ordnung, im Rudel entscheidet der Chef, welcher fremde Hund wann angegriffen wird. Aber an dem Problem arbeitest du ja schon fleißig.
    Wenn dagegen zwie Hunde regelmäßig zusammen spazieren gehen bilden sie gewissermaßen ein Rudel, also sollte man ihnen die Gelegenheit bieten, die Rangfolge zu klären. Dabei kann es anfangs zu Rangeleien kommen. Wenn du sicher bist, dass beide Hunde ein absolut gesundes Sozialverhalten haben und es nicht zu ernsteren Verletzungen kommt solltest du diese Auseinandersetzungen dulden und dich auf gar keinen Fall einmischen.
    Wenn die Rangordnung erst einmal geklärt ist werden solche Auseinandersetzungen zur Ausnahme werden.
    Ich hoffe ich konnte dir helfen!

  • Mal unabhängig davon, daß du dein Alltagsproblem (andere anknurren) in den Griff bekommen solltest ...


    Ich würde die zwei nicht einfach zusammen lassen. Wenn sie sich dann wirklich in die Wolle kriegen und ihr dazwischen gehen müßt, ist es ein für alle mal vorbei.


    Ich würd mir beide schnappen, neutrales Gebiet und mit ihnen an der Leine spazieren gehen. Erst mit etwas Abstand, dann näher, bis ihr nebeneinander laufen könnt. Dabei wird zwar Rücksicht auf die Hunde (Individualdistanz zu Anfang) genommen, aber ihr wollt wandern, es gibt keinen Grund sich aufzugregen und die zwei haben kommentarlos mitzugehen. Wenn einer Stress macht, zügig weiter - das wird nicht toleriert und er hat mitzukommen, ist ja nicht zuviel verlangt !


    Knurren, fixieren etc. würd ich nicht zulassen, sie sollen artig mitgehen. Dann mußt du schauen wie sich das Ganze entwickelt. Laufen sie bereits nach 20 min entspannt neben einander her, schnuffeln an der selben Stelle und beachten sich nicht mehr, würd ich sie loslassen. Leine kommentarlos ab, kein freudiges Lauf etc., einfach weitergehen ...


    So haben sie erstmal die Möglichkeit, den anderen einzuschätzen und wenn die "Chefs" Frieden haben wollen, sollten sie sich zumindest akzeptieren. Ob sie spielen und die besten Freunde werden, wer weiß ... Hund sind für Überraschungen immer gut !

  • Der Tip von Staffy ist eine weitere Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen.
    Hier gehören die beiden Hunde nicht zum selben Rudel, sondern es läuft ab, wie ich es für fremde Hunde beschrieben habe: Die Rudelführer wollen keine Auseinandersetzung und daran haben die Hunde sich zu halten.
    Hat beides seine Vor- und Nachteile, letztendlich musst du selber entscheiden, welche Möglichkeit für dich die geeignetere ist.

  • Was ich machen wuerde, mit den beiden oft spazieren gehen. Beide an der Leine. Dein Hund ganz links aussen, rechts daneben du, rechts neben Dir das andere Herrchen, anderer Hund ganz rechts aussen. Ihr seid sozusagen die Puffer und dann einfach laufen. Wenn sie sich angiften, wuerde ich gar nichts machen, ignorieren und weiter laufen. Wenn Ihr seht, dass sich die Lage entspannt und die beiden schoen laufen, koennt ihr die Positionen wechseln. Hund, Herrchen, Hund, Herrchen und weiter laufen, geht das auch gut, koennt Ihr immer noch die Hunde frei laufen lassen.
    Drueck Dir die Daumen

  • Danke für eure vielen Tips.


    Ich hab aber dochmal eine Frage zum Leinengehen.
    Da meiner wie gesagt ja so ein Leinenpamper ist, wird er an der Leine den Boxer wahrscheinlich, ganz sicher..., in der üblichen Manier anmachen.
    -> Ich werd dann versuchen zu splitten und ihm klarmachen das ich das nicht will.
    Aber so ist doch das Verhältnis ja schon von vornherein negativ, oder?



    Nochwas:
    Ich kenne seine Vorgeschichte ganz gut: viele kleine Beißereien, 3 sehr Schlimme (die letzte ging aber definitiv nicht von ihm aus - bei den anderen war ich niht dabei), zwar als Welpe anscheinend einigermaßen sozialisiert ( Welpenschule, Junghundekurs) , dann kaum Sozialkontakte mehr, hat erst bei mir gelernt dass man auch entspannt an der Leine gehen kann (ohne das Herrchen hinter sich her zuziehen) , vorher mit Kettenwürger (ohne Stopp) geführt. Rassebedingt etwas Schutztrieb gepaart mit Unsicherheit (schlechte Mischung, ich weiß...)


    Was kann ich denn noch machen , dass er allgemein sicherer bei anderen Hunden/ Rüden ist ?

  • Hallo!


    Ich glaube nicht, dass euer Unterfangen aussichtslos ist - wenn ihr einige grundlegende Dinge beachtet.
    Ich würde auch absolut davon abraten die Beiden, ohne vorhergehende Annäherung auf einer Wiese einfach abzuleinen und sie mal machen zu lassen. Kommt es nämlich in diesem Zusammenhang zu einer Auseinandersetzung habt ihr richtige Probleme!
    Wenn dir die Gewöhnung an diesen Boxer-Rüden wirklich wichtig ist kann ich dir nur das Buch "Hundereich" von Mirjam Cordt empfehlen. Es ist ganz neu im animal-Learn Verlag erschienen und beschreibt die Möglichkeiten der Zusammenführung ehemals unverträglicher Hunde. Ein wirklich sehr tolles Buch!
    Ich versuche jetzt mal die grundlegensten Elemete einer Zusammenführung darzulegen.
    Ideal zum ersten Kontakt ist ein Spaziergang auf neutralem Gelände. Bei diesen ersten Spaziergängen (Turid Rugaaas prägte dafür den Begriff "social walk") soll es zu gar keinem direktem Kontakt zwischen den Hunden kommen, vielmehr geht es darum das die Hunde sich allmählich und in kleinen Schritten an Anblick und Gegenwart des Anderen gewöhnen. Man geht hintereinander und beginnt mit einem Abstand bei dem bei keinem Hund Aggressionen aufkommen, das können am Anfang gut und gerne 50-100 Meter sein!
    Die Reihenfolge sollte immer wieder geändert werden um jedem Hund die Möglichkeit zu geben auf der Fährte des Anderen olfaktorische Informationen des Gegenüber zu erlangen.
    Bleiben beide Hunde ruhig und entspannt kann die Distanz nach und nach abgebaut werden bis man nebeneinander geht wobei die Halter splittend zwischen den Hunden gehen.
    Zusätzlich sollten positive Assoziationen aufgebaut werden, so könnte man beide Hunde in einem großen Abstand zueinander füttern, bei ruhigem Verhalten Leckerchen geben usw.
    Zur ersten direkten Kontaktaufnahme bietet sich ein Zaun an. (natürlich nicht der Gartenzaunes des Grundstücks auf dem einer der Hunde wohnt!)
    Hunde wissen sehr wohl, dass ihnen ein Zaun Schutz bietet und sind dementsprechend gelassener. Sie können Beide unabhängig vom anderen über Distanz und Nähe bestimmen und den Kontakt so zulassen wie sie es möchten!
    Habt ihr dabei das Gefühl, dass beide Hunde die Anwesenheit des Anderen wirklich gut akzeptieren können würde ich die erste direkte Konfrontation ohne sichernden Zaun wagen. Zu diesem Zeitpunkt würde ich aber beide Hunde noch mit einer Schleppleine absichern!
    Ich wünsche euch viel Erfolg bei euerm Vorhaben, lässt euch von kleinen Rückschritten nicht entmutigen und halte uns doch bitte auf dem Laufenden!


    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Hallo!


    Bekannte von mir hatten mit ihrem Hund genau das selbe Problem!


    Sie wollten auch, dass er sich mit einem Hund einer Bekannten versteht. Sie haben es ganz einfach gemacht. Beiden Hunden einen Maulkorb drauf, so konnten sie sich wenigstens nicht verletzen, und dann laufen lassen. Uns laut ihrer Aussage ging das auch gut. Heute gehen sie oft gemeinsam spazieren (OHNE Maulkorb) und es klappt.


    Ob es eine wirklich gute Idee ist weiß ich nicht, aber sie haben es so gemacht.


    RoTy

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