Problemhund durch Hundesitten?
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Hallo,
meine Tochter hat seit Mai eine Boxerhündin, die jetzt 4 Monate alt ist.
Wir hatten vereinbart, wenn sie arbeiten muss, dass die Hündin in der Zeit zu uns kommt.
Ihre Arbeitszeiten sind 3 Wochen nachmittags, 1 Woche Nachtdienst. Dazwischen 1 freie Woche und auch alle 14 Tage ein freies Wochenende.Wir haben den Boxer von Anfang an an beide Familien gewöhnt. Sie freut sich, wenn sie zu uns kommt. Wir haben einen großen Garten und auch noch einen 12 jährigen Sohn, mit dem sie gerne spielt. Sie freut sich auch, wenn meine Tochter sie wieder abholt.
Eigentlich haben wir kein Problem, nur einige meiner Bekannten reden ständig auf mich ein, dass das nicht o.k. ist, was wir da machen.
So würde man sich einen Problemhund heranziehen.Wir sind uns aber auch was die Erziehung des Hundes betrifft einig und sie hat sich bisher sehr gut entwickelt, hat schon sehr viel gelernt und ist auch sehr lieb.
Bin aber doch verunsichert, durch die Aussagen meiner Bekannten. Sie reden jedesmal auf mich ein, wie verantwortungslos wir alle handeln.
Nun würde ich gerne wissen, ob hier jemand auch Erfahrung damit hat, ob es seinem Hund geschadet hat, wenn er stundenweise von einem Hundesitter betreut wird.
Lieben Gruß
Sonja -
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Ein Hund braucht eine feste Bezugsperson. Wenn er die Wahl hat, sucht er sich diese auch selbst aus. Als Rudeltier ist ein Hund darauf geeicht ene höhere Anzahl von Sozialpartnern zu haben. In einem Wolfsrudel sind auch nicht immer alle Tiere anwesent.
Wenn sich der Hund wie Du schreibst, offensichtlich wohl fühlt und keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, wüsste ich nicht was dagegen sprechen sollte.Sollten Dich Deine Bekannten nochmals auf Deine Verantwortungslosigkeit ansprechen, frage sie doch mal ob sie ihre Kinder zur Schule geschickt haben. Nach deren Theorie müssten die Kinder dann ja ebenfalls Verhaltensgestört sein. Auf der einen Seite die Familie, auf der anderen Seite Lehrer, Klassenkammeraden und Freunde. Das wäre dann auch verantwortungslos.
Ich denke das Thema wird erschöpfend behandelt sein wenn Du ihnen so kommst.
Gruß
Wakan -
Hi,
also meiner war auch als Baby untertags bei meinem Freund, da ich ihn noch nicht mit zur Arbeit nehmen wollte. Mit 4 Monaten hab ich ihn dann mit zur Arbeit genommen und er ist jetzt mehr oder weniger rundum die Uhr bei mir.
Was noch dazu kommt, ist, dass ich ab und zu (ca. alle 2 Monate mal 3-4 Tage) geschäftlich weg muss. Da kann er leider auch nicht mit. Dann ist er auf Besuch bei "Tante Petra", die er von klein auf kennt und liebt.
Ich finde überhaupt nicht, dass ihm das schadet. Eher im Gegenteil. So lernt er, dass ich nicht dauernd verfügbar bin und es nichts schlimmes ist, wenn er mal kurz bei wem anderen (natürlich nur vertrauenswürdige, bekannte Personen) bleiben muss. Schließlich kann es ja immer mal passieren, dass ich (gottbewahre) ins Krankenhaus müsste oder mal auf Urlaub, wo er ned mitkann oder was weiss ich...
Lasst euch nicht verunsichern! Solange ihr in Erziehungssachen übereinstimmt und die Bezugspersonen nicht dauernd wechseln, ist meiner Meinung nach alles wunderbar. Und vieeeel besser, als den Hund 8 Stunden alleine zu Hause lassen, während man arbeitet!!!
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In der Weise wie du es beschrieben hast sehe ich da gar kein Problem!
Wakan hat ja schon ein wunderschönes Beispiel gebracht!
Mich würde aber mal interessieren was eure Bekannten euch denn ganz konkret vorwerfen?
In welcher Weise sollen sich denn Probleme entwickeln?
Sind diese Bekannten eigentlich hundeerfahren oder sind das mal wieder so "Stammtischweisheiten"?Liebe Grüsse,
Björn -
hallo zusammen,
ich glaube es gibt solche und solche hunde, manchen brauchen eine feste bezugsperson, andere richten sich auch nach anderen.
eurem hund geht es nach deiner aussage doch gut und das is die hauptsache.
als ich mit meinem freund zusammen gekommen bin hatte er bereits eine hündin. jetzt ist sie, wenn er arbeiten muß auch immer bei mir, sie fühlt sich wohl, genießt die aufmerksamkeit die sie bekommt.
probleme haben sich garkeine entwickelt, eher im gegenteil. da jetzt auch gleich mehr mit ihr gearbeitet wird hört sie viel besser, hat neue sachen gelernt und es macht ihr einen heidenspaß.laß dir nichts einreden, solange der hund glücklich ist, ist doch alles bestens.
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Zitat
[...] Nun würde ich gerne wissen, ob hier jemand auch Erfahrung damit hat, ob es seinem Hund geschadet hat, wenn er stundenweise von einem Hundesitter betreut wird.
Hi Sonja,mein Hund verbringt auch den Tag über bei ihrem Dogsitter. Abends und am WE ist sie bei mir. Dieses Agreement besteht seit 4 Jahren. Und obwohl Dogsitter und ich uns nicht mal in allen "Erziehungsfragen" ganz 100%-ig einig sind, geht das recht gut. Mein Hund hat das nicht von Welpenalter so kennengelernt, aber ich denke, hätte sie die Beständigkeit die sie jetzt hat, schon immer gehabt, hätte ihr das besser getan, als sie es so mit vielen, vielen Halterwechseln vorher erfahren hat.
Auch ich hatte Bedenken von Bekannten auszuhalten, die meinten, das wäre nix für einen Hund. Meine Erfahrung ist eine andere. Ich denke, es ist nicht viel anders, als wenn ein Hund in einer Familie lebt, in der es mehrere Familienmitglieder gibt, die sich abwechselnd um den Hund kümmern. Hunde sind ja nicht doof und lernen sowas recht gut. Mein Hund weiß z.B. ganz genau, dass wir unter der Woche recht früh aufstehen müssen (und dass es dann zum Dogsitter geht) und dass wir am WE ausschlafen können (und dann gehts zum Markt, wo sie Käse spendiert bekommt).
Also, mach Dir keinen Kopp wegen dieser Bedenkenträger. Eurer Hund lernt schon, mit den regelmäßig anderen Verhältnissen umzugehen.
Gruß, Fisch
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Vielen Dank Euch allen für Eure Antworten. Finde sie sehr hilfreich. Werde mich nicht mehr so verunsichern lassen und beim nächsten Mal habe ich nun einige Antworten parat. Hoffe, dass das Geläster dann ein Ende hat.
@ Björn: Eine hatte einen Hund, der im Alter bissig wurde. Von dem Hund behauptet sie, dass es auch dadurch kam, dass er in der Familie ständig hin und hergereicht wurde (Scheidungshund).
Die andere Bekannte ist überhaupt nicht Hundeerfahren und wettert natürlich am meisten dagegen. Sie glaubt einfach zu wissen, dass wir einen Problemhund heranziehen, weil er nicht rund um die Uhr bei meiner Tochter ist.Vorgeworfen wird mir, dass ich es nicht verhindert habe, dass meine 22jährige Tochter sich einen Hund angeschafft hat. Sie wird als verantwortungslos bezeichnet., weil sie beruftstätig ist. Lt. meines Bekanntenkreises sollten Berufstätige überhaupt keinen Hund halten.
Gruß
Sonja -
Hallo!
Du hast es schon richtig erkannt - las dich bloß nicht mehr verunsichern!
ZitatVon dem Hund behauptet sie, dass es auch dadurch kam, dass er in der Familie ständig hin und hergereicht wurde (Scheidungshund).
So macht man es sich natürlich furchtbar einfach, hoffentlich gab es durch die Scheidung nicht auch bissige Kinder! :wink:ZitatDie andere Bekannte ist überhaupt nicht Hundeerfahren und wettert natürlich am meisten dagegen
Na...das sind mir sowieso die Liebsten! :wink:Macht weiter so und noch viel Spass mit dem Hund!
Björn
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Hallo!
Was für ein Quatsch :blah: Wenn der Hund eine ordentliche Betreuung erhält, sehe ich darin auch kein Problem. Wenn er acht Stunden alleine wäre, würde ich auch sagen "muss man sich dann unbedingt einen Hund anschaffen". Genauso wie ihr es handhabt, mache ich es auch. Ich wollte schon immer und ewig einen Hund haben, durfte mir aber zu Hause nie einen halten. Hauptsächlich war mein Vater dagegen. Kaum von zu Hause ausgezogen, musste ein Hund her. Ich habe mir meine Hündin zusammen mit meiner Mutter ausgesucht. Wir haben sie mit 11 Wochen bekommen. In den ersten Wochen hatte ich Urlaub und habe mich sehr viel mit ihr beschäftigt, weil ICH ihre Bezugsperson sein wollte. Aber danach kam sie dann zu meiner Mutter, die nicht berufstätig ist. Ich hole sie nach der Arbeit ab und natürlich am Wochenende habe ich sie (es sei denn ich bin unterwegs). Dann und wann haben wir sie auch zu anderen gegeben, die auch Hunde hatten und wo sich die Hunde von Anfang an kannten. Sie war auch über Nacht schon woanders. Allerdings nur in Notfällen. Ein bisschen Abwechslung tut dem Hund vielleicht auch mal ganz gut. Es hat bei meinem Hund (Terrier) keinen Schaden angerichtet. Sie ist mittlerweile 10 Jahre alt und immer noch die "Alte"; mal mehr mal weniger durchgeknallt :scherzkeks:
Ihr macht das schon ganz richtig; man sollte flexibel sein; wenn mal was ist, muss man auch jemanden für den Hund haben. Sei es Krankheit, Urlaub oder einfach so mal ein hundefreies Wochenende :wink:lg
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Ich kann Dich ebenfalls beruhigen. Ich hab meine Hündin mit 11 Wochen geholt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich in dem Fall tatsächlich verantwortungslos war, denn ich hatte mich vorher nicht informiert. Der Hund sollte ursprünglich allein bleiben tagsüber. Aus heutiger Sicht muss ich nur sagen, dass meine Hündin wahnsinnig Glück hatte; denn ich hab mich dann doch noch kundig gemacht (hab ja auch schon am ersten Abend gemerkt, wie wenig Ahnung ich hab) und so natürlich gleich gemerkt, was ich ihr da antun würde. Speziell einem Welpen!
Ein weiteres Bißchen Glück und ihr süßes Aussehen führte dann dazu, dass eine Nachbarsfamilie sich bereit erklärte, auf sie aufzupassen. Zunächst nur stundenweise, und mein Freund und ich arbeiteten so, dass sie möglichst wenig allein war. Später, als die Bindung gefestigt war, war sie auch mal länger unten. Manchmal auch den ganzen Tag, das aber eher selten.Im Nachhinein tut mir auch das leid, denn es war trotzdem noch hart für die Kleine. Ich tröste mich damit, dass ich sie ansonsten wohl doch sehr gut behandelt haben muss und sie vom Wesen her auch superlieb ist und viel Vertrauen mitbringt, so dass sie keine Schäden davon getragen hat. Zumindest ist sie ein sehr umgänglicher, gut erzogener und folgsamer Hund - auch wenn sie eine kleine Prinzessin ist, die man manchmal daran erinnern muss, wer der Boss ist ;o)
Eure Lösung erscheint mir gut und ich wüsste keinen Grund, wieso der Hund dadurch Schaden erleiden würde. Zumal ich denke, dass es bei Euch diverse Probleme nicht geben wird, mit denen ich leider zu kämpfen hatte:
Wichtiges wird einem nicht erzählt, grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten über die Erziehung und dabei noch einen Gegenüber, der der Meinung ist, er habe mehr Ahnung; obwohl er selbst zugeben muss, dass der eigene Hund seltsamerweise kein Stück weit hört.
Dazu Füttern trotz der Bitte, das nicht zu tun, damit ich bei einem sowieso schlecht fressenden Hund die Kontrolle über die Mengen habe (komischerweise hat mein Hund 700 Gramm abgenommen innerhalb von zwei Wochen nachdem wir den Hundesitter gewechselt hatten, obwohl wir ihre Futterdosis verdoppelt haben, als sie anfing abzunehmen; Check beim Tierarzt brachte kein Ergebnis. Hm woran liegt das wohl?)
Zuletzt dann noch diverse zwischenmenschliche Probleme, die mich regelmäßig vor Wut kochen ließen. Das alles bleibt Euch als Familie wohl erspart, und das ist auch gut so.
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