Stromimpulsgerät
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Zitat
Jegliches Verhalten des Hundes beruht auf dem Trieb zu überleben,
schadens- bzw. schmerzfrei zu bleiben und sich fortzupflanzen.
Möglicherweise befriedigen Komfortsituationen auch noch einen
Sich-Wohlfühl-Wollen-Trieb.... keine Ahnung.
Diese wenigen "Triebe" (die genauso bei uns wie bei allen anderen
höheren Tieren vorhanden sind) schaffen innere Bedürfnissituationen,
aus denen Handlungsbereitschaften entstehen.Es gibt keinen Spieltrieb, dafür aber die Freude am Spiel, es gibt
keinen Jagdtrieb, dafür aber das Bedürfnis zu Fressen. Es gibt keinen
Beutetrieb, keinen Stöbertrieb, keinen A-Wand-Trieb, keinen
Schutzhundärmeltrieb, und auch keinen Bring-Trieb.
Es gibt Funktionskreise, mit einem bestimmten Ziel - und zwar der
Bedürfnisbefriedigung. Und die dazu notwendigen Verhaltensweisen
sind nicht die eíndimensionalen Abfolgen von Trieben.Die zielgerichtete Nutzung von Trieben beschränkt sich allzuoft auf
die künstliche Schaffung einer unspezifizierten Bedürfnissituation. Man
hat zwar ein bestimmtes Ziel im Auge, weiss aber eigentlich gar nichts
über Ursache und Wirkung bei den durchgeführten Aktionen. Denn was
man da gerade tut , beruht im wesentlichen auf menschlichen von
Voruteilen geprägtem Wunschdenken. Man ist davon überzeugt, zu
wissen, wie oder was der Hund ist oder wie er zu sein hat.
Im allerschlimmsten Fall wird dabei das Bedürfnis Schaden zu vermeiden provoziert. Beliebt ist natürlich auch der Triebstau im
Zwinger, der in Wahrheit nix anderes ist als soziale Deprivation.Aber eigentlich mag ich das heute nicht mehr diskutieren. Das war
schon vor über 10 Jahren erfolglos.Sorry Leute...ich weiss... ist Off Topic.. ich bin dann mal lieber ruhig.
Und jetzt mal Hand aufs Herz.. was ist jetzt der Unterschied zwischen, "Befriedigung eines Bedürfnisses" und z.B. der Bezeichnung Beutetrieb?
Sicher besteht ein Hund nicht nur aus "Trieben", dass hat auch niemand behauptet.
Ich stimme Schnauzermädel da absolut zu - auch wenn ich mit bestimmten Ausbildungsmethoden nicht übereinstimme, bzw sie so nicht anwenden möchte, sollte ich sie doch kennen, unabhängig von Begrifflichkeiten.
Für mich ist allerdings immernoch entscheidend was hinter einem Begriff steht, nicht die hübsche Verpackung.
Wenn mein Hund heute hinter dem nächsten Jogger, Kleinwagen, Fahrradfahrer hinterherrennt, dann kann ich sicher sagen er folgt da einem "Bedürfniskreislauf". Hört sich halt viel schöner an als "er geht unkontrolliert seinem Beutetrieb nach". An der Tatsache ändert das aber eben auch nichts. -
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OFF TOPIC
Zitat
Und nur weil jemand mit den Trieben seiner Hunde arbeitet gleich Deprivation im Zwinger oder Schadensvermeidung anzuführen, das finde ich frech.Das Anführen von Negativbeispielen wäre dann frech, wenn ich sie
unbegründet mit einer bestimmten Person in Zusammenhang bringen
würde. Das ist aus meinem Posting so nicht abzuleiten.
Insofern sind es einfach nur Negativbeispiele, die ich im Laufe eines
langen Zeitraums erlebt habe.- nicht mehr, nicht wenigerFrech wäre es allerdings ganz bestimmt, wenn jemand einen anderen
dafür maßregeln würde, weil dieser eigene Erfahriung geschildent hat.
Und das nur deshalb, weil diese Erfahrungen bestimmten Sachen
vielleicht in ein unbequemes Licht rücken.Ich habs lange abgelegt, ein Hunde-Weltverbesserer zu sein. Gegen
fehlendes Unrechtbewusstsein kommt man eh nie an... kein einziges
Argument kann da ziehen.
Wenn jemand nach irgendwelchen Trieb-Theorien arbeitet, soll ers
meinetwegen tun. Ich persönlich kann nicht einen einzigen isolierbaren
Trieb benennen, der auch nur ansatzweise für mich sinnvoll nutzbar
in der Hundeausbildung sein könnte. Das liegt aber eindeutig an meiner
Unkenntnis. -
Ich muss hier beiden Seiten etwas Recht geben, so dies überhaupt zulässig ist. Trieb ist ein mit sehr viel veraltetem Ballast behafteter Begriff, der in der Verhaltensforschung eigentlich nicht mehr gebräuchlich ist. Vermutlich käme ihm "intrinsische Motivation" am nächsten, was aber etwas mühsam ist für den täglichen Gebrauch. Allerdings ist mir schon oft aufgefallen, dass gerade im Hundesport Trieb auch oft gebraucht wird, wenn es sich eher um extrinsische Motivation handelt. Und oft wird es gebraucht, als ob es sich um eine unveränderliche Eigenschaft handeln würde. Von daher kann ich die einwände verstehen.
Andererseits hat ein Hund nunmal gewisse Anlagen und Neigungen; er kommt nicht als unbeschriebenes Blatt zur Welt. Diese haben einen Einfluss auf das Verhalten - wieviel, vermag niemand zu beziffern. Wie soll man das nennen?
Ich wollte schon lange einmal die Hundesportler hier, speziell die vom VPG fragen, was sie mit "triebig" meinen. Im Zusammenhang scheint es meist so, als ob das identisch mit motiviert wäre, aber sicher bin ich da nicht. Ich spreche selber auch schon mal salopp von Jagdtrieb und meine damit eher die Anlagen....
PS: von einem Meideverhalten als Trieb zu sprechen käme mir allerdings nie in den Sinn
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Gegen fehlendes Unrechtsbewusstsein kommt man nicht an, das stimmt, trotzdem kann man etwas ändern, auch bei diesen Leuten. Man braucht nur regelmäßig mehr Punkte.
Und so haben Neulinge auch gleich Alternativen , die sonst fehlen würden.Und deshalb finde ich es schade, wenn jemand aufgibt.
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Und jetzt mal Hand aufs Herz.. was ist jetzt der Unterschied zwischen, "Befriedigung eines Bedürfnisses" und z.B. der Bezeichnung Beutetrieb?Weil es das willkürliche Herauslösen eines einzelnen Elementes aus
einem umfangeichen biologischen Funktionskreis ist und dieses Element
als für sich alleinstehend angebliche Wirkreaktionen des Hundes auslösen
soll.
Und gleichzeitig wird dabei ignoriert, dass dieses Element als alleiniges überhaupt keinen biologischen Sinn ergibt. Der Beutegreifer
hat keinen Beutetrieb, wenn er satt ist. Und wenn er einen Beutetrieb hat,
ist dieser nur Bestandteil eines höherwertigeren Funktionskreises.Du fährst auch nicht nach McDonalds, wenn Du satt bist. Der leckere
Burger ist für Deinen Beutetrieb dann uninteressant. Und Du fährst
nie nach McDonalds um einen Burger zu erbeuten, nur um der Beute
willen und ohne ihn dann zu verspeisen. -
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Zitat
PS: von einem Meideverhalten als Trieb zu sprechen käme mir allerdings nie in den SinnAber es ergibt dann wieder einen Sinn, wenn Du es "Antrieb" nennst.
Antrieb (oder auch Trieb) steht ja eigentlich für Handlungsbereitschaft.
Und die ist sehr gut nachvollziebar beim Stichwort "Schadensvermeidungs-
strategien".
Also, der Hund tut was, um unangenehmes zu verhindern, abzuwenden,
oder zu beenden. Der höhere Funktionskreis ist der Selbsterhaltungstrieb,
das subjektive Interesse auf körperliche Unversehrtheit.Ich habe diesen Trieb... eindeutig...
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Zitat
Weil es das willkürliche Herauslösen eines einzelnen Elementes aus
einem umfangeichen biologischen Funktionskreis ist und dieses Element
als für sich alleinstehend angebliche Wirkreaktionen des Hundes auslösen
soll.
Und gleichzeitig wird dabei ignoriert, dass dieses Element als alleiniges überhaupt keinen biologischen Sinn ergibt. Der Beutegreifer
hat keinen Beutetrieb, wenn er satt ist. Und wenn er einen Beutetrieb hat,
ist dieser nur Bestandteil eines höherwertigeren Funktionskreises.Du fährst auch nicht nach McDonalds, wenn Du satt bist. Der leckere
Burger ist für Deinen Beutetrieb dann uninteressant. Und Du fährst
nie nach McDonalds um einen Burger zu erbeuten, nur um der Beute
willen und ohne ihn dann zu verspeisen.Das würde aber z.B. bedeuten das man die Jagdproblematik bei vielen Hunden schon einfach dadurch lösen könnte das man sie immer satt hält. Die ganzen fetten Couchpotatoes dürften also keinerlei Interesse an Jagdverhalten haben und kein Hund dürfte mehr als einmal einem Ball hinterherlaufen - denn spätestens dann hätte er herausgefunden das man diesen nicht essen kann.
Ich stimme dir durchaus zu, dass diese ganzen Verhaltensweisen grundsätzlich Teil eines Verhaltenskreislaufes waren. Allerdings ist ein großer Teil der Domestikation und der gezielten Zucht das gewisse Teile dieses Verhaltensrepertoires gezielt verstärkt und andere unterdrückt wurden.
Kein Wolf, Fuchs, etc. würde 20 Mal einem Ball oder Stock hinterherlaufen, der durchschnittliche Labbi oder Schäferhund wird das allerdings durchaus tun. Kein wilder Beutegreifer wird unzählige Male einem Rudelmitglied Beutetiere zutreiben ohne hungrig zu sein, bzw ohne eines dieser Tiere dann durch einen Beutesprung/Biss zu erlegen. Das ist allerdings was zahllose Border Collies jeden Tag an der Herde tun.Sicher steckt hinter Bezeichnungen wie "Hütetrieb", "Beutetrieb" oder "Jagdtrieb" mehr als nur eine einzige Handlung. Es sind, wie schon von naijira erwähnt, Sammelbegriffe für gewisse Anlagen. Das macht den Begriff "Trieb" ansich aber noch nicht generell falsch.
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Zitat
Das würde aber z.B. bedeuten das man die Jagdproblematik bei vielen Hunden schon einfach dadurch lösen könnte das man sie immer satt hält. Die ganzen fetten Couchpotatoes dürften also keinerlei Interesse an Jagdverhalten haben und kein Hund dürfte mehr als einmal einem Ball hinterherlaufen - denn spätestens dann hätte er herausgefunden das man diesen nicht essen kann.Nein... da greift das, was an anderer Stelle hier schon gesagt wurde.
Neotenie... juveniles Verhalten trotz körperlicher und sexueller Reife...
Verkindlichung im Verhalten...BTW: Radfahrer und Jogger entsprechen nicht dem natürlichen hundlichen
Beuteschema. Insofern verbietet sie da wie von selbst die Defintion
"Beutetrieb" *lol* Und ich bin sicher, dass sie weder einen Radfahrer
fressen, noch einen Jogger für ihre Jungen nach Hause apportieren -
Aber der satte Hunde hetzt trotzdem den Hasen.
Und Meiden und Wehren gehört zum Hundeleben dazu. Das heißt jetzt nicht, dass man als Mensch auf diesen Zug aufspringen soll, aber es jetzt wegzureden, das geht auch nicht. Einfaches Beispiel: Ein Rüde belästigt eine duftende Hündin, sie "wehrt" sich, er unterlässt sein Handeln und "meidet", denn er (ver)meidet in Zukunft die Abwehrreaktion der Hündin.
Im VPG findet man einen Hund "triebig", wenn er gut und ausdauernd "spielt", wenn man in sehr schnell "anschalten" kann. Häufig findet man auch den Begriff "Extremspieler".
Es ist ähnlich wie beim Jagdhund, einen Jagdhund, der sich nicht für Wild interessiert, kann man in vielen Bereichen nicht ausbilden, ihm fehlt die Motivation. Es muss einen Grund geben, damit der Hund bestimmte Aufgaben bewältigt.LG
das Schnauzermädel -
@naijira
Für mich ist ein "triebiger"/triebstarker Hund ein Hund, bei dem die triebliche Motivation stark ausgeprägt ist
Will heißen, dass Triebverhalten ermüdet nicht schnell und er lässt sich auch nicht abbringen. Quasi: Die Motivation ein Beuteobjekt zu erlangen ist sehr hoch.
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