Zweithund zu Senior aus Angst vor dem Unausweichlichen!
-
-
Liebe Foris!
In meinem letzten Thread (Woher Mischlingswelpe ohne schlechtes Gewissen) hatte ich es schon einmal angesprochen, ich spiele mit dem Gedanken mir zu meinem 11 jährigen Schäfer-Mix einen Zweithund zu holen.
Der Grund ist einfach: ich habe Angst auch nur einen Tag/Nacht ohne Hund zu sein und wenn ich das Alter meines Seniors betrachte weiß ich, dass ich mich irgendwann mit dem Gedanken anfreunden muss ihn gehen zu lassen. Er ist im Moment fit und gesund und trotzdem denke ich oft daran und es macht mich unglaublich traurig und vor allem stelle ich mir dann immer den ersten Abend, die erste Nacht ohne ihn vor (mein Lebensgefährte ich Bäcker und geht um 22 Uhr aus dem Haus, dann bin ich allein) und muss schon bei dem Gedanken daran weinen
Ist dieser Grund ein zu egoistischer für einen Zweithund?? Kann ich meinem alten Mann jetzt nach 11 Jahren allein noch einen zweiten Hund zumuten? Es käme so oder so nur eine Hündin in frage, da er sich mit anderen Rüden nicht verträgt (er ist nicht kastriert). Wie verhält sich das wenn er mal nicht mehr so fit ist wie jetzt und z. B. nicht mehr bei Ausritten mit dem Pferd mit kann (das ist seine große Leidenschaft), aber der andere Hund mitgenommen wird?? Kann man das überhaupt machen?
Es wäre schön, wenn jemand aus Erfahrung berichten könnte!
Danke Euch!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Zweithund zu Senior aus Angst vor dem Unausweichlichen!* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Hm, ich kann Dich verstehen, ich habe auch zwei Hunde, allerdings beide Senioren, eine 11 Jahre und eine 9,5 Jahre.
Die Jüngere ist nicht mehr fit, sie hat ziemlich viele Probleme, die Ältere dagegen ist sehr fit und könnte viel mehr machen.
Allerdings mag sie ohne die Kleine nicht so richtig von zu Hause weg. Die Beiden leben schon immer zusammen und ich weiß jetzt schon, daß es die Hölle wird, wenn einer gehen muss.
Auch ich bin am überlegen, einen Hund zu holen, damit mein bleibender Hund nicht allein ist und ich auch nicht.
Es ist keine leichte Entscheidung.Allerdings muss ich ehrlich sagen, daß ich zu meinen Senioren keinen Welpen dazu holen würde. Eher einen Hund, der so um die 5 Jahre ist, damit der Altersunterschied nicht so immens ist.
-
Ich würde es nicht machen. Oder nein: Ich habe es nicht gemacht.
Zu meiner Senorin die letztes Jahr im stolzen Alter von 17,5 Jahren gestorben ist, habe ich keinen anderen Hund dazu geholt.
Ich finde, du hast eine falsche Herangehensweise an das "Problem", dass dein Hund bald sterben könnte. Du solltest nicht immerzu daran denken, sondern solltest dich an jedem Tag und jeder Minute mit ihm erfreuen. Er spürt, dass du dir solche Gedanken machst. Dein Hund war so lange Zeit die Nummer eins, und jetzt soll er zurückstecken? Gerade jetzt, wo ihn das Zipperlein plagt? Ohne Zweifel wird nämlich der neue Hund den Hauptteil deiner Aufmerksamkeit beanspruchen, das ist ja ganz normal. Erziehung und Eingewöhnung steht dann an.
Aber gerade im letzten Lebensabschnitt hat es jeder Hund verdient, die absolute Nummer Eins zu sein. Umhegt und gepflegt zu werden.
Nein, "vorsorglich" einen zweiten Hund anzuschaffen, damit es nicht so schmerzt wenn der alte stirbt ist nicht richtig. Das mindert den Schmerz nicht. Es wird so oder so schrecklich weh tun und du wirst trauern.
Ich weiß, jeder Mensch geht anders mit Trauer um. Aber mir hat es geholfen, zurückblicken zu können und zu wissen, jede Sekunde voll ausgekostet zu haben, miteinander gelebt zu haben. Und mit diesem Gefühl konnte ich mich auf einen neuen Hund vorbereiten, der auch sehr bald wieder eingezogen ist. Aber ich hatte dann nie das Gefühl "Ersatz anzuschaffen", sondern ich habe das Gefühl der Gemeinsamkeit mitgenommen und darauf die Beziehung zu meinem neuen Hund aufgebaut.
-
Liebe asterix!
Danke für Dein Verständnis und Deine Erfahrungen! Es ist nicht leicht, da hast Du recht und ganz grundsätzlich stimme ich
Metatron auch zu! Trotzdem ist es so unheimlich schwer! Trotzdem denke ich Du hast recht, es wird den Schmerz nicht lindern und es wäre hochegoistisch Rocky im letzten Abschnitt seines Lebens zu vernachlässigen was, und auch hier hast Du Recht, zwangsläufig der Fall wäre. Bzw. er bekäme eben nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit, vernachlässigen ist wohl etwas hart ausgedrückt. Ach jeh... :|
-
Hallo!
Unser letzter Hund ist 18 Jahre alt geworden. Ich glaube, wenn man ihm seine letzten Jahre noch einen jüngeren Hund vor die Nase gesetzt hätte, wäre das für ihn überhaupt nicht schön gewesen. Wenn dann hätte er noch eine Ecke jünger sein müssen. Er konnte dann aber auch mit jüngeren flippigen Hunden nicht mehr viel anfangen. Wenn mal einer zu Besuch da war, wollte er mit denen auch nicht mehr so viel zu tun haben.
Liebe Grüße -
-
Mein 11jähriger Senior hat vor 4 Wochen einen 1,5 jährigen Spanier dazu bekommen. Der ist zwar nur Pflegi - aber er ist natürlich da wie ein eigener.
Jeder von beiden hat seinen "Tanzbereich"
und der Senior hat den "Indoor" Vorteil. Er darf auf Couch und Bett und er hat wirklich keine Probleme mit dem Neuen. Beim letzten Pflegi war das anders - der war allerdings auch ein kleiner Terrorist. Er kann es auch akzeptieren, wenn der Jungspund eine Extra-Runde draußen bekommt und er solange warten muss.
Ich denke, dass auch der 11Jährige sich mit einer sanften Hündin durchaus noch anfreunden könnte, wenn er merkt, dass er deswegen nicht weniger lieb gehabt wird.
-
Hallo,
ich kann deine überlegung teils teils verstehen. Als wir erfahren haben, das Max krebs hat und im höchstfall noch 6 Mon. hat (waren leider kaum 6 Wochen) sass der Schock sehr tief!!! Uns ist auch von verschiedenen Leuten zu und abgeraten worden, einen Welpen anzuschaffen... Für Max wäre das, dass schlimmste gewesen.Der Punkt ist, Max war ein totaler Einzelgänger, er mochte überhaupt keine Artgenossen, von anfang an. Eine Freundin hatte er, leider ist sie überfahren worden...
Was ich damit sagen will, du kennst deinen Hund am besten, ist er gerne mit Artgenossen zusammen oder nicht? Tust du das, um es deinem Hund schöner zu machen oder um dich zu trösten?
Ausserdem glaub mir, braucht man auch ein bisschen zeit, um den Tod zu verarbeiten, zu begreifen, das er nicht mehr da ist, bei dem einen dauert das länger, beim anderen kürzer. Bei uns hat es Monate gedauert, bis wir über Max sprechen konnten, ohne das einer in Tränen ausbrach...
UND SO LANGE DU DAS NICHT DURCHMACHEN MUSST, GENIESSE JEDEN TAG MIT DEINER FELLNASE! Schliesslich ist er gesund, erfreu dich daran!
Wir haben nach 2 1/2 Monaten Moritz bekommen und sind sehr glücklich ( und gestresst)
Liebe Grüsse Laura
-
Weißt Du, Du kennst Deinen Hund am besten.
Es ist doch so, oftmals kriegen die Senioren mit einem jüngeren Hund nochmal einen zweiten Frühling, sie toben auf einmal wieder rum, sind albern, einfach happy.
Aber das kannst nur Du wissen.
Wenn ich meinen alten Damen sehe, wie die hier manchmal die Clowns machen, dann möchte ich immer zwei Hunde haben, es ist einfach nur schön.
Aber dann ist der Tod noch viel schlimmer, da auch der bleibende Hund leidet. Ist halt nicht einfach.
Hier im Forum haben oft Leute zu ihren Senioren einen Welpen geholt. Oft war es für den Senior richtiger Stress und das würde ich wie gesagt, meinen Hunden nicht antun wollen.
-
Ich schließe mich Hummel an.
Max war knapp 11 1/2 und Pondi fast 11 Jahre alt, als Eddie eingezogen ist (ich muß doch endlich Eddies Geburtsdatum in meiner Signatur richten, ts...).
Voraussetzung ist natürlich, dass die Hunde harmonieren.Pondi ist mit Eddies Einzug einerseits ein ganzes Stück erwachsener geworden, weil er nämlich komplett seine Erziehung übernommen hat (also das, was Hunde so unter sich machen ;-)), was mich völlig neue Facetten an ihm kennenlernen hat und andererseits hat er in Eddie einen Spielpartner gehabt, der Max ihm nie war. Ich habe damals oft gesagt, dass ich viel eher einen 3. Hund aufgenommen hätte, wenn ich diese Entwicklung geahnt hätte.
Maxe war von jeher ein "pieseliger" Rüde..., der 120% auf die Einhaltung der Regeln geachtet hat. Auch bei ihm fand ich die Entwicklung mit Eddie spannend. Er hat im Grunde deutlich, die Aufgaben, die Eddie so mitbrachte, Pondi überlassen. Er hat nur vom Weiten geschaut, ob das wohl so richtig ist. Dabei war mein Eindruck, dass er viel mehr darauf geachtet hat, ob Pondi das richtig handhabt. Ich weiß, das ist vermenschlicht, aber Maxe kam mir immer so vor, als täte ihm der Eddie einfach nur leid. "Ach, son armer Knopf..." Von einem neutralen Verhalten zu Eddie ist er recht schnell zu einem eher fürsoglichen Verhalten (Ohrenputzen, unterwegs auf ihn aufpassen...) übergegangen.
Geordy ist hier aus genau Deinen Beweggründen eingezogen, Baja. Es war einerseits absehbar, dass mein Maxe-Opi nicht mehr ewig Zeit hat, aber andererseits ging es ihm nicht wirklich schlecht. Ich wollte aber nicht, dass ein neuer Hund einzieht, wenn nur noch die beiden Kasperköppe Pondi und Eddie da sind.
Und mit Geordys Einzug war hier wieder alles anders.
Eddie hat 6 1/2 Tage so getan, als würde er nie, niemals, nie nicht mit anderen Hunden spielen. Da war ich völlig baff. Nach diesen Tagen aber, war das Eis gebrochen und die beiden sind beste Kumpel geworden.
Auch überraschend war, dass sofort Maxe Geordys Erziehung übernommen hat. Pondi hat mit Geordy gekaspert, aber keine ernsthafte Aufgabe übernommen. Ich denke heute, dass zu diesem Zeitpunkt für Max und Pondi wahrscheinlich schon klar war, dass Pondi viel zu krank dafür war. Etwa 10 Tage nach Geordys Einzug bekamen wir ja die Diagnose Knochenkrebs für Pondi. Pondi hat dann sehr rasant abgebaut und war, denke ich, mehr als froh, dass Eddie sich mehr Geordy zugewendet hat.
Ich halte es hier immer so, dass alle Hunde irgendwelche Privilegien bekommen. Es gibt gemeinsame Zeiten und es gibt Zeiten, die ganz allein für einen Hund sind. Es gibt Dinge, wo ich nur einen bestimmten Hund mitnehme. Maxe mochte z.B. immer total gern Menschenmengen, Pondi nicht. Eddie hat seine Privilegien ganz klar im Haus, weil er sich da am sichersten fühlt. Bei Geordy liegen sie derzeit sicher im Erziehungsbereich und da vor allem draußen.
Ich hatte nie den Eindruck, dass irgendein Hund meint, er käme zu kurz oder das wäre alles ungerecht, oder so. Wie Kinder, die dann manchmal zählen, wer die meisten Geschenke bekommen hat, sind sie ja nun nicht.
Wenn die Hunde miteinander harmonieren (was nicht heißen muß, dass sie den ganzen Tag spielen), dann finde ich es auch für einen Senior eine Bereicherung, wenn ein neuer Hund dazu kommt.
-
Ich finde auch, dass es ein schwieriges Thema ist.
Ich kenne dich nicht und möchte dir nicht die Hoffnung nehmen... aber ich denke, der Welpe würde dich keineswegs über den Verlust deines Hundes - wenn der Tag denn einmal gekommen ist - hinwegtrösten. Denn er kann kein Ersatz sein ... jeder Hund ist einzigartig, sicher wird ein neuer Hund auch tolle Eigenschaften mitbringen können... aber es werden doch nie genau die Gleichen sein wie beim ersten Hund... und so wird er dir immer fehlen und es tut nicht weniger weh, weil noch ein anderer da ist ...
Ich hatte auch zwei Hunde, als meine Hündin vor zwei Jahren starb ... und der zurückgebliebene Rüde hat mich in dem Sinn trotzdem nicht getröstet... im Gegenteil, jedes Mal, wenn er ankam, habe ich das Getrippel der nächsten vier Pfoten hinter ihm vermisst... nur einen Napf zu füllen, nur ein Halsband anzulegen ... das tat mir auch nach längerer Zeit noch weh.
Wenn der "Trost" der einzige Grund für einen zweiten Hund ist, würde ich dir abraten.
Was den Hund angeht, denke ich aber nicht, dass es grundsätzlich schlecht ist, zu einem Senior einen Welpen hinzuzusetzen.
Das kommt sehr stark auf den Hund an. Manche ältere Hunde, möglicherweise durch das Alter auch schon mit dem einen oder anderen Wehwehchen geplagt, möchten die Aufmerksamkeit sicher nicht mehr teilen und ihren Lebensabend in Ruhe allein mit ihren Menschen genießen.
Es gibt aber durchaus auch ältere Hunde, die durch einen jüngeren Zweithund nochmal richtig aufblühen und neue Lebensfreude entwickeln können.
Du kennst deinen Hund am allerbesten. Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen, wenn du nichts überstürzt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!