Erziehung mit Stachel?
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[quote="Murmelchen" Fällt dieses "Hilfsmittel" weg, steht der Mensch genauso unsicher o.ä. da und der Hund fällt wieder ins alte Verhalten rein. [/quote]
Das stimmt nicht. Es entsteht eine Verknüpfung.
Diese ist genau so fest verankert, wie die Verknüpfungen, welche positiv verankert werden. Sie bestehen auch ohne weitere Übungen ein ganzes Leben lang. Man muß allerdings anfangs auf korrekte Vollendung auch ohne Stacheln bestehen. -
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Zitat
[quote="Murmelchen" Fällt dieses "Hilfsmittel" weg, steht der Mensch genauso unsicher o.ä. da und der Hund fällt wieder ins alte Verhalten rein. [/quote]
Das stimmt nicht. Es entsteht eine Verknüpfung.
Diese ist genau so fest verankert, wie die Verknüpfungen, welche positiv verankert werden. Sie bestehen auch ohne weitere Übungen ein ganzes Leben lang. Man muß allerdings anfangs auf korrekte Vollendung auch ohne Stacheln bestehen.Klappt nur meist nicht, weil meist die Verknüpfung mit dem Halsband besteht.
LG
das Schnauzermädel -
Danke Schnauzermädel
Eddis, würde der Mensch lernen souverän zu sein, würde dieser Effekt (nach abnehmen des HB) nicht entstehen.
Aber...er lernt "mit dem HB kann ich den Hund halten". Und der Hund lernt entweder gar nichts (weil das HB zu locker ist) oder er das es weh tut, wenn er zieht und das verbindet er sehr wohl mit dem enganliegenden Halsband.Wenn wir mal beim ziehen bleiben, lernt ein Großteil der Hunde nicht was wirkliche Leinenführigkeit ist, sondern nur das es weh tut wenn sie dieses HB tragen und zu weit vorne sind.
Wieviele dieser "unnormalen" Hunde sind denn im Alltag unterwegs und wieviele tragen so ein HB, einfach weil die Halter nicht mit ihnen klarkommen (warum auch immer)? Wäre das so einfach, könnten ja sämtliche Hunde - die ne Kralle wegen ziehen umhaben - recht fix ohne laufen und würden nicht mehr ziehen...
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Zitat
Wäre das so einfach, könnten ja sämtliche Hunde - die ne Kralle wegen ziehen umhaben - recht fix ohne laufen und würden nicht mehr ziehen...
Kathrin, genau meine Meinung.
Beispiel: Junge 9 Monate alte Neufundländerin, die von ihrem Frauchen nicht gehalten werden konnte, sie zog halt wie ein Ochse. Bei Frauchen gab es den Stachler um, Herrchen führte sie mit Zugstopp Halsband. Nach einer Woche Stachler zog sie bei Frauchen nicht mehr, Herrchen riß sie fast den Arm aus.
Die HH klagten mir ihr Leid und ich habe mir die Hündin 14 Tage lang täglich zum Spaziergang abgeholt. Normales Zugstopp Halsband und konsequentes Training. Bei Zug stehen bleiben, Richtungswechsel usw. usf.
Nach den 14 Tagen, gemeinsam mit Frauchen und Herrchen, Spaziergänge und siehe da, es klappte auch mit ihnen.Hunde sind nun mal nicht dumm. Sie verknüpfen positive und negative Erfahrungen. Und nicht zu letzt spüren sie ja auch, jetzt tut es weh, jetzt nicht.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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ich kenne es nur teoretisch, weil ich hab ja jetzt meinen ersten hund und die ist noch zu klein als das sie da die probleme in punkto nicht mehr halten können macht (ziehen darf sie aber natürlich auch nicht)... aber jetzt "nur" weil der hund an der leine zieht n stachler zu benutzen ist mir gänslich unverständlich weil das was ich bisher gelesen hab scheint zug-stop/richtungswechsel ja zuverlässig zu funktionieren.
bei "agressiv auf andere hunde zustirmen" ist mein verstänntnich auch nicht wirklich da weil es auch da andere wege gibt... aber trotzdem find ich es da nicht so absurd...
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Ist zwar etwas Off-Topic, aber das Thema Halti wurde ja auch schon angesprochen. Nun war ich eben auf der internationalen/nationalen Hundeausstellung vom VDH BW und dann kam ich ins Gespräch mit einer Frau, die wohl vier Irish Setter hat. Und da lag ihr Hund nun, lammfromm, mit Halti um die Schnauze. Moglie war auch dabei (er war echt top und hat sich super verhalten :ua_clap: ) und hat zu einem hund gezogen. Da erzählte sie mir, ich solle doch ein Halti kaufen. Sie läuft nur noch mit einem Halti, weil der Hund sonst nicht zu halten ist. Auf der einen Seite ihre drei "braven" Setter, und die arme auf der anderen Seite nur mit Halti...
Auch eine Art der erziehung...
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Zitat
bei "agressiv auf andere hunde zustirmen" ist mein verstänntnich auch nicht wirklich da weil es auch da andere wege gibt... aber trotzdem find ich es da nicht so absurd...Doch, Alina, es ist absurd!
Denke mal darüber nach, was ein Stachel tut und was der Hund lernt.
Eine Erziehung über Stachel in diesem Bereich ist eine Erziehung über Meideverhalten. Der soll ein Verhalten unterlassen, weil er negative Folgen, also Schmerz, ver"meidet".
Jetzt kann man es drehen, wie man möchte, es kommt nichts Gutes dabei heraus.
Erstens ist ein korrekt abgelegtes Halsband nie reizarm, der Hund weiß also, dass er es trägt. Das sind sehr schlechte Voraussetzungen.
Hast du einen ängstlichen Hund, der an der Leine nach vorne geht, weil Angriff die beste Verteidigung ist, dann bestätigst du seine Verknüpfung, dass Hundebegegnungen gefährlich sind, sie tun offensichtlich weh.
Geht der Hund nach vorn, weil er sich stark und sicher fühlt, kommst du in den Bereich Triebsteigerung durch Stachel. Ist der Hund, bei entsprechender Hormonausschüttung kampfbereit und siegesgewiß (und das wird er sein, weil der Gegner immer ohne direkte Auseinandersetzung geht), dann wird ein Schmerzreiz seine Bemühungen nur verstärken.
Hier käme man nur gegen an, wenn man entsprechend stark einwirkt, das werden dann aber sehr unschöne Szenen, die durchaus zu einer Verletzung des Hundes führen können.Wenn man an dieser Stelle mit Meideverhalten arbeiten möchte, was durchaus sehr gut geht, dann muss das ohne Stachel und Eiwirkungen sein. Dann muss man selbstbewusst genug sein dem Hund zu vermitteln, dass er den Unmut seines Menschen besser ver"meiden" sollte.
LG
das Schnauzermädel -
Und wie würdest du das machen?
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DAS Patentrezept gibt es nicht.
Für ängstliche, unsichere, panische, mit schlechten Vorerfahrungen versehene Hunde und für nicht sehr durchsetzungsstarke Menschen hat Staffy alles wichtige zusammengefasst.
Insbesondere das "Fehlverhalten" auf menschlicher Seite sollte selbstkritisch betrachtet und abgestellt werden, oft erreicht man bereits so einen Durchbruch ohne besonderes Training. Und das einfach weil man seinem Hund endlich keine Angst/Unsicherheit mehr vermittelt.
https://www.dogforum.de/ftopic61551.htmlIn den ganz seltenen Fällen, wo man einen Pöbler um des Pöbelns Willen hat und einen entsprechend selbstbewussten Halter dazu, kann man es auch anders angehen.
Grundvoraussetzung ist aber wirklich eine gesunde Portion Selbstbewusstsein und die Akzeptanz, dass der Hund sich wehren könnte.
Zusätzlich muss der Hund ein Kommando sicher ausführen können, sonst wird das nichts.
Pöbelt Hund los, muss der Druck von der Leine. Also zügig in den Schulterbereich des Hundes und den Hund mit dem eigenen Körper auf der Stelle drehen und halten. Keinen Druck mit der Leine ausüben, nicht schreien, ein deutliches Nein (sofern der Hund das kennt) passt gut. So wird der Hund gezwungen sich mir zuzuwenden und sich mit mir auseinanderzusetzen. Jetzt kann ich ein Kommando, z.B. Sitz, einfordern und dann neutral weitergehen.
Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist eine sehr unangenehme Sache, man muss sich darüber klar sein, dass der Hund "nachfragen" könnte, ob man das wirklich ernst meint. Aber man sollte sich auch bewusst sein, dass das mit einem Stachel passieren kann.Generell ist das also keine sehr empfehlenswerte Methode, es ist für Ausnahmefälle gedacht.
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Hi Marion,
wenn du keine Grundsatzdiskussion möchtest, dann solltest du aus deiner Frage jede Wertung verbannen.Wenn du etwas wertest, folgt dir ein Teil der Meute und du kannst dich als Gutmensch loben. Der andere Teil der Leser äußert sich nicht dazu.
Hallo Eddies, die Wertung " ..... es muss schön eng sitzen" kam vom Trainer, nicht von mir. Ich habe nur wiedergegeben, was mir erzählt wurde.
LG Marion
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