Treibball, Longieren oder was anderes?

  • Da meine schriftlichen Prüfungen am Freitag enden habe ich nun endlich wieder richtig Zeit für Balou - okay, arbeiten gehen muss ich noch ...


    Aber d.h., dass ich endlich anfangen kann mich mit ihm wieder auf anspruchsvollere Freizeitbeschäftigungen zu konzentrieren als Leckerlies unter einem Plastikbecher finden :headbash:
    Auf jeden Fall will ich wieder mit der Nasenarbeit mit ihm beginnen, dabei arbeite ich nach dem Buch Spurensuche von Viviane Theby.
    Apportieren würde mich auch reizen, da wir zeitweise als "Natural Dogmanshiper" unterwegs waren kennt er hier auch die Grundlagen.


    So oder so hätte ich aber gerne noch eine Freizeitbeschäftigung für uns, die auch die Distanzkontrolle fördert.
    Schwanke tue ich im Moment zwischen Longieren und Treibball, bin aber auch für andere Vorschläge offen.


    Voraussetzungen für die Freizeitaktivität wären, dass sie mich nicht in den "finanziellen Ruin" treibt (z.B. Agility bräuchte ich erst alle Geräte) und nicht zu kompliziert in ihrer Umsetzung ist (man also, wenn man alleine arbeitet, nicht viel falsch machen kann und nicht 101 Geräte braucht).


    Balou ist jetzt 7 Jahre alt.
    Er hat eine Haltungsstörung in den Hinterbeinen. Laut einer Tierärztin belastet er das linke Hinterbein nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, zeigt aber auch keine Anzeichen von Schmerzen, wenn man ihn zwingt es zu belasten. Dass er leichte Probleme mit den Beinen hat äußerst sich darin, dass er sich schnell vertritt und beginnt zu humpeln, wenn er zu wild spielt (also viel hochspringt, Pirouetten dreht etc.).
    Einen riesigen Spaß hatte er früher, als wir noch in Vereinen waren, beim Agility.


    Nun, meine Frage(n):
    Welche Erfahrungen habt ihr mit Treibball oder Longieren - nicht nur bzgl. der Distanzkontrolle, auch wie ihr damit klar kommt, wie der Hund es angenommen hat.
    Zu was würdet ihr speziell bei Balou nun eher raten? (Ich weiß, Ferndiagnose ist immer so eine Sache, aber es ginge nur um einen Ratschlag in die eine oder andere Richtung)
    Oder habt ihr noch eine komplett andere Idee?

  • Zuerst ist mir noch Frisbee eingefallen, aber dann hab ich mir überlegt, ob all diese "Renn-disziplinen" für ihn überhaupt gut sind, wenn ers mit den Beinen hat! Was ist denn grad mit Fährtentraining, wenn er das so gerne macht?

  • Frisbee hätte ich auch immer gern gemacht, zwar hat der TA uns nie was verboten, aber ich lasse "solche" Sportarten auch wegen seinen Beinen - außerdem ist er nicht unbedingt der Border-Collie im Mischlingspelz .. also manchmal von der eher bequemeren Sorte :D


    Fährtentraining zählt für mich zu der Nasenarbeit, die wir auf jeden Fall wieder machen wollen. ;)
    Ich will nur noch etwas anderes, damit ein wenig Abwechslung da ist.


    Zum Longieren
    Balou ist gern mal von der gemütlichen Sorte und ich befürchte, dass er im Kreis schleicht statt zu traben - kann man dem irgendwie gegen wirken oder kommt das Tempo vielleicht bei den Hunden auch mal von selbst?

  • Ich würde es eher problematisch sehen, wenn er wie ein wilder im Kreis rennen und den Kopf total ausschalten würde. Es geht ja nicht darum einen Geschwindigkeitsrekord zu brechen, sondern um die Teamarbeit und die Distanzdkontrolle.


    Du kannst übrigens nach dem Basisaufbau durch aus Elemente aus dem Agi oder auch Tricks mit einfließen lassen. Longieren ist da sehr flexibel.

  • Meine Lucy ist da auch eher der Beamtentyp. :D Aber aufs Longieren freut sie sich immer wie ein Schneekönig. Da kommt sie total aus sich raus und gibt auch richtig Gas. Hätte mir das jemand im Vorfeld erzählt, ich hätte es nie geglaubt. Unser Trainer grinst sich immer eins wenn ich jede Woche aufs Neue erstaunt bin über meine Maus.

  • Ja, natürlich soll er nicht wie ein Irrer um den Kreis toben, aber einschlafen bitte auch nicht :lol:


    Also das Longieren überholt den Treibball im Moment - bei Treibball hab ich noch nie so ein Schwärmen gehört (hatte ein paar Internetforen dazu durchwühlt).


    Und habt ihr auch im Freilauf eine Veränderung gemerkt seid ihr longiert?
    Es ist jetzt nicht mein Hauptaugenmerk den Freilauf dadurch noch etwas zu pushen, wäre aber kein verachtenswerter Nebeneffekt ;)

  • Moin!


    Ich hab mit dem Longieren zwar noch nicht angefangen, aber ich hab mir mal ziemlich grundlegende Gedanken zum Thema Treibball gemacht.


    Vielleicht hilft dir mein Gedankengang bei der Auswahl.


    Ich wollte den Treibball auch als Möglichkeit nutzen, Distanzkontrolle zu festigen und ihr einfach Neues beizubringen, da sie ziemlich aufgeregt und auf den ersten Blick "voller Freude" einen Fußball getrieben hat.


    Verhaltensanalyse
    "Wenn sie (meine Hündin Missy) ihrem Hetz- Bedürfnis nachgehen kann, unkontrolliert (jetzt explizit an dem Beispiel Ball), dann ist sie erst über den Ball verwundert, dann nach dem Anstupsen erregt durch die Bewegung und sie möchte das Bewegungsobjekt stellen/ greifen.

    Geht nicht, da der Ball von ihr nur immer weiter in Bewegung gebracht wird.


    Die Bewegung löst wieder dieses Hetzbedürfnis in ihr aus, gleichzeitig scheint sie frustriert, dass sie den Ball nicht stellen/ greifen kann.


    Das von ihr gezeigte Bedrängen des Balls, das Draufstellen mit den Vorderbeinen, das Anbellen (die Bellart in erster Linie) würd ich mit Frustration in Verbindung bringen.


    ..."


    Hier im Forum gibts auch eine echt nette StepbyStep- Anleitung zum Longieren, daher werd ich das, nun endlich mit 50m Flatterband ausgestattet, heute in Angriff nehmen.

  • Danke für die Antworten, der Entschluss ist gefasst: Wir laufen im Kreis statt einem Ball hinterher :smile:


    Der Entscheidungsgrund:
    Gerade der Beitrag von AldaI hat mich da ein wenig ins Grübel bzgl. Treibball gebracht. Ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, dass Balou genauso reagiert, aber bei einem bin ich mir bei ihm doch sehr sicher: In ihm steckt ein Herdenschutz- und kein Hütehund. Ob es ihm dann so viel Spaß machen würde, die Dinger zu treiben .... :???:
    Und: Bzgl. Longieren habe ich mich noch einmal durchs Forum gewühlt und gemerkt, dass ich hierbei direkt das Angehe, was mir auch wichtig ist: Der Hund soll lernen auf meine Kommandos hin zu agieren ohne dass ich direkt bei ihm bin. Beim Treibball ist man ja anfangs noch dicht beim Hund, treibt mit ihm zusammen.
    Weiterhin ist es beim Treibball in gewisser Hinsicht immer das Gleiche: Bestimmte Anzahl von Bällen ins Tor treiben. Klar wird das immer ein wenig aufgepeppt, je nachdem wie viel Bälle genommen werden oder wenn z.B. Wind geht und die Bälle weggeweht werden und der Hund hinterhermuss. Aber beim Longieren kann ich meine Abwechslung doch gezielt einsetzen.


    Auf jeden Fall gehen wir erstmal Absperrband und Heringe kaufen und legen wohl am Samstag los.


    - Ich will Treibball nun übrigens nicht schlecht reden, ich denke durchaus, dass es gerade für Hütehund ein guter Sport ist und vielleicht versuchen wir uns irgendwann mal dran, wenn uns mal wieder nach was Neuem ist, aber für mich persönlich - und meinen Hund - bietet sich das Longieren gerade mehr an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!