Hund macht was er will.
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Cebo!
Welche Geistesleistung erwartest Du eigentlich von Deinem Hund?
Ich habe das Gefühl, ich kann hier schreiben was ich will, und Du gehst immer noch davon aus, dass Dein Hund Dich verarscht. Das tut er nicht!!!! Dazu ist er geistig nicht in der Lage! Da braucht man auch meine "These" nicht austesten, das ist einfach so!
Warum er immer wieder an die Kissen gegangen ist? Weil er immer wieder die Möglichkeit dazu hat, und keinen Grund sieht, damit aufzuhören. Es macht ihm anscheinend Spaß. Lina hat auch sehr viele Klopapierrollen zerpflückt, bis sie "eingesehen" hat, dass wir das bei keiner der Toilettenpapierrollen in unserem Haus möchten. Eingesehen in Anführungszeichen, da das sehr vermenschlicht ausgedrückt ist. Ein Hund sieht nichts ein, er tut etwas, weil es sich für ihn lohnt. Und wenn sich etwas nicht lohnt, dann lässt er es. Hast Du Caruso schon mal etwas besseres zum Kauen gegeben als die Sitzkissen? Und ihn dann dafür gelobt, dass er daran kaut?
Er erkundet gerade seine Welt, und testet seine Grenzen aus. Zeig sie ihm, notfalls auch öfters. Sei ein souveräner Führer für ihn, der ihm zeigt, was gerne gesehen ist und was nicht so. Du hast Dir ein Lebewesen angeschafft, keinen Roboter, den man einfach einmal programmieren kann. Und wie Shoppy schon gesagt hat, brauchen manche einfach etwas länger, um zu verstehen oder zu akzeptieren, was Du willst.
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Hallo Cebo
wir reden hier von einem Welpen, der nach Deiner Aussage schon sehr viel mehr beherrscht als die meisten andren Welpen in seinem Alter. Aber das heißt ja noch nicht daß er ALLES wissen muß. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Gib dem Knuddel einfach genug Zeit alles zu lernen, Schritt für Schritt, Kommando nach Kommando. Das ist weit besser als einen so jungen Hund gleich zu überfordern und ihm den Spaß am Lernen zu nehmen.
Staffy aus dem Forum sagt immer so treffend: „Welpen werden eben nicht mit Grundgehorsam Version 1.0 geliefert“. Ich glaube, das trifft die Situation ins Schwarze.
Der Hund muß zu allererst mal verstehen, daß die Kissen verboten sind und im zweiten Schritt muß er sich daß auch noch merken. Das ist schon ganz schön viel verlangt von so einem kleinen Wurm der doch so gerne dran rum kauen würde, weil es ihm einfach Spaß macht und für den die Welt noch so neu ist daß es mit seiner Konzentrationsfähigkeit nicht allzuweit her ist.
Welpen erkunden die Welt oft über die Zähne. Das ist ein normaler Prozeß und dem Welpen ist es völlig unklar wieso er das nicht soll. Räume erst mal alle Sachen die er nicht ankauen soll einfach weg. Dann ist das Problem auch gelöst. Gib ihm aber eine Alternative, etwas was er bekauen darf. Das braucht er einfach.
Es hat mit Sicherheit nichts mit „Dominanz“ zu tun wenn er trotzdem Schuhe oder Sitzkissen bekaut sondern mit Spaß an der Sache. Bedürfnisbefriedigung eben. Das Zeug liegt rum, es weckt das Interesse des Hundes und er erkundet den Gegenstand eben.
Sicher sind Hunde keine kleinen Unschuldlämmer aus menschlicher Sicht, aber sie sind auch keine bösen Bestien die sich hämisch freuen weil sie Herrchens Adiletten auf dem Gewissen haben.Beobachte den Hund, wenn er etwas Verbotenes tut das Ganze gleich mit einem scharfen „Pfui ist das“ (oder was auch immer Du für ein Kommando wählst) kommentieren und wenn es klappt den Hund KRÄFTIG loben. Es klappt sicher nicht beim ersten mal aber Übung macht den Meister. Geduld, Geduld, Geduld
LG Tanja
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Zitat
Cebo!
Welche Geistesleistung erwartest Du eigentlich von Deinem Hund?
...Du gehst immer noch davon aus, dass Dein Hund Dich verarscht. Das tut er nicht!!!! Dazu ist er geistig nicht in der Lage!
Warum er immer wieder an die Kissen gegangen ist? Weil er immer wieder die Möglichkeit dazu hat, und keinen Grund sieht, damit aufzuhören. ..... er tut etwas, weil es sich für ihn lohnt. Und wenn sich etwas nicht lohnt, dann lässt er es. Hast Du Caruso schon mal etwas besseres zum Kauen gegeben als die Sitzkissen? Und ihn dann dafür gelobt, dass er daran kaut?
Er erkundet gerade seine Welt, und testet seine Grenzen aus. ....
Hey Lina,
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Wenn Du wüsstest was Caruso so alles zum Kauen hier herumliegen hat. :freude:
Gerade haben wir wieder Kalbshufe gekauft, die liebt er heiss und innig.
Nochmals zu den Sitzkissen. Worin liegt Deiner Meinung nach aus Sicht des Hundes der Unterschied, ob ich ihm verbiete daran zu gehen oder ob ich ihn dafür heimlich mit der Wasserpistole beschieße. Sage ich AUS, ist AUS nur für den Moment, beschieße ich ihn mit Wasser, lässt er möglicherweise von der Sache dauerhaft ab. (Habs aber nicht ausprobiert)
Natürlich ist Caruso kein Roboter, genausowenig wie ein Mensch. Aber Lina, hast Du Kinder? Ich nehms doch nicht persönlich wenn er was nicht so macht wie ich es gerne hätte. Wie gesagt, ich bin Anfänger, will ihn besser verstehen, nichts verkehrt machen und ihn zu einem glücklichen, sich in unserer Gesellschaft möglichst frei bewegbaren Hund machen.
Jetzt werde nicht sauer, nur weil ich wieder ne Frage stelle. Wenn Du sauer wirst, antworte lieber nicht.
Liebe Grüsse
Cebo
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Zitat
Wenn Du wüsstest was Caruso so alles zum Kauen hier herumliegen hat. :freude:
Wie gesagt, ich bin Anfänger, will ihn besser verstehen, nichts verkehrt machen und ihn zu einem glücklichen, sich in unserer Gesellschaft möglichst frei bewegbaren Hund machen.
Dann fang an ihn etwas weniger zu verwöhnen. Und geh in eine Hundeschule mit ihm.
Es nennt sich zwar Hundeschule, aber geschult wird der Halter.
Eine gute Hundeschule beantwortet dir alle deine Fragen, und vor allem, die sehen den "Entwicklungsstand" deines Hundes und gehen darauf ein.ZitatNochmals zu den Sitzkissen. Worin liegt Deiner Meinung nach aus Sicht des Hundes der Unterschied, ob ich ihm verbiete daran zu gehen oder ob ich ihn dafür heimlich mit der Wasserpistole beschieße. Sage ich AUS, ist AUS nur für den Moment, beschieße ich ihn mit Wasser, lässt er möglicherweise von der Sache dauerhaft ab. (Habs aber nicht ausprobiert)
Du bist doch auf dem richtigen Weg, scheinst also das Denken wie ein Hund kapiert zu haben.ZitatNatürlich ist Caruso kein Roboter, genausowenig wie ein Mensch. .....Ich nehms doch nicht persönlich wenn er was nicht so macht wie ich es gerne hätte.
So verhälst du dich aber.Und vielleicht gehts diesmal sogar ohne "dummen" Kommentar.
Schönen Tag noch
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Zitat
Und geh in eine Hundeschule mit ihm.
Es nennt sich zwar Hundeschule, aber geschult wird der Halter.
Eine gute Hundeschule beantwortet dir alle deine Fragen, und vor allem, die sehen den "Entwicklungsstand" deines Hundes und gehen darauf ein.Hi Hund,
Ich bin mit Caruso jeden Samstag in einem Welpengarten. Ausser uns sind dort noch 5 weitere Welpen so zwischen 10 und 20 Wochen alt.
Am Anfang und am Ende spielen die Welpen und zwischendurch werden kleine Übungen gemacht. Funktioniert alles ganz gut.
Wie gesagt, grundsätzlich gibt es ja auch keine Probleme, ich will einfach nur verstehen wie der Hund "funktioniert", damit ich entsprechend agieren kann. Dabei reflektiere ich dann sein Verhalten auf bestimmte Umstände und stelle hier die Fragen. Ich stelle die Fragen auch bewußt hier, da hier viele kompetente Mitglieder sind, die teilweise aber auch unterschiedlichen Ansichten vertreten. Ich selektiere dann die für mich einleuchtenste Ansicht heraus.
In diesem Zusammenhang möchte ich diesem Forum auch ein großes Kompliment aussprechen. Habe selten eine Plattform besucht, deren Mitglieder so zahlreich und wiederholt hilfsbereit sind.Viele Grüsse
Cebo
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Nochmals zu den Sitzkissen. Worin liegt Deiner Meinung nach aus Sicht des Hundes der Unterschied, ob ich ihm verbiete daran zu gehen oder ob ich ihn dafür heimlich mit der Wasserpistole beschieße. Sage ich AUS, ist AUS nur für den Moment, beschieße ich ihn mit Wasser, lässt er möglicherweise von der Sache dauerhaft ab. (Habs aber nicht ausprobiert)
Ok, an diesem Beispiel.
Der Effekt von "Aus" und dem Wasserspritzer sind für Deinen Hund erstmal der gleiche. Er hört erstmal auf. Auch mit der Wasserpistole kann es sein, dass er noch ein paar Erinnerungen braucht, dass Sitzkissen ankauen doch nicht so viel Spaß macht wie von ihm gedacht.
Der Unterschied ist, dass er das Verbot im Fall von "Aus" mit Deiner Anwesenheit verknüpft. Er lernt: Wenn Herrchen im Raum ist, darf ich die Sitzkissen nicht ankauen.
Im Fall der Wasserspritzpistole lernt er: Iiiiiih, die Kissen spucken mich an, wenn ich dran rumkaue.
Und das völlig unabhängig davon, ob Du im Raum bist oder nicht. -
@ Lina
Lass uns den Gedanken mal logisch weiterführen. Caruso hat also gelernt, er darf nicht an die Sitzkissen wenn ich im Raum bin.
Nun spielt er aber wieder an den Kissen, denn ich bin nicht im Raum.
Mit meinem Eintreten in den Raum muss ich den Hund nun unweigerlich in eine Konfliktsituation manövrieren.
Diese Konfliktsituation bereitet ihm Unbehagen, ähnlich der, wenn wir toben und er mit zu feste in die Hand zwickt, ich Aua schreie und er sich entschuldigen und schmusen kommt.
Ein ähnliches Verhalten könnte er doch auch jetzt zeigen. Dieses Gebärdenspiel erkenne ich als schuldiges Verhalten, wenn ich den Raum betrete. Damit sind wir exakt bei meiner ursprünglichen Fragestellung, die damit gelöst wäre. :licht: Der Kreis hat sich geschlossen.
Was hälste von diesem Ansatz.
Grüsse
Cebo
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Zitat
Ich bin mit Caruso jeden Samstag in einem Welpengarten. Ausser uns sind dort noch 5 weitere Welpen so zwischen 10 und 20 Wochen alt.
Am Anfang und am Ende spielen die Welpen und zwischendurch werden kleine Übungen gemacht. Funktioniert alles ganz gut.
Wie schauen diese "Übungen" aus? Was bedeutet "ganz gut"?ZitatEin ähnliches Verhalten könnte er doch auch jetzt zeigen. Dieses Gebärdenspiel erkenne ich als schuldiges Verhalten, wenn ich den Raum betrete
ZitatWie gesagt, grundsätzlich gibt es ja auch keine Probleme, ich will einfach nur verstehen wie der Hund "funktioniert",....
Dann vergiß ganz schnell daß sich der Hund bei dir entschuldigt weil er ein schlechtes Gewissen hat. Das hat er nämlich nicht. Er handelt als Hund und da hat er es nicht nötig ein schlechtes Gewissen zu haben. Er ist vielmehr unsicher wegen deiner Reaktion.ZitatIch selektiere dann die für mich einleuchtenste Ansicht heraus.
Damit beruhigst du vielleicht dein Gewissen, hast aber dem Hund noch in keinster Weise geholfen. Korrekt wäre es, das für den Hund beste herauszuholen.
Es bringt nichts, einem Welpen schon gar nicht, wenn mit verschiedenen Methoden/Ansichten herumexperimentiert wird bei dem am Ende der Hund der Verlierer ist, weil ein Laie -für den du dich ja ausgibst- nicht in der Lage ist das Beste rauszufiltern. Diesbezüglich sind sich ja nicht mal die Profis einig.
Entscheide dich für eine Ausbildungsart und bleibe dabei. Dann seh ich bei dir und deinem Hund eine echte Chance. -
Zitat
Lass uns den Gedanken mal logisch weiterführen. Caruso hat also gelernt, er darf nicht an die Sitzkissen wenn ich im Raum bin.
Nun spielt er aber wieder an den Kissen, denn ich bin nicht im Raum.
Mit meinem Eintreten in den Raum muss ich den Hund nun unweigerlich in eine Konfliktsituation manövrieren.
Diese Konfliktsituation bereitet ihm Unbehagen, ähnlich der, wenn wir toben und er mit zu feste in die Hand zwickt, ich Aua schreie und er sich entschuldigen und schmusen kommt.
Ein ähnliches Verhalten könnte er doch auch jetzt zeigen. Dieses Gebärdenspiel erkenne ich als schuldiges Verhalten, wenn ich den Raum betrete. Damit sind wir exakt bei meiner ursprünglichen Fragestellung, die damit gelöst wäre. :licht: Der Kreis hat sich geschlossen.
Da gibt es zwei Möglichkeiten, Cebo.
1. Der Hund kaut noch an den Sitzkissen
2. Der Hund hat zwar irgendwann an den Sitzkissen gekaut, tut es aber in dem Moment, in dem Du das Schlafzimmer betritts nicht mehr.Was passiert also dann?
1. Der Hund sieht Dich und hört auf auf, an den Kissen zu kauen. Tut er das nicht, folgt eine Reaktion von Dir, Du verbietest ihm wieder die Kissen. Du bist dabei wütend, der Hund wirkt "schuldig".
2. Du kommst in das Schlafzimmer und der Hund liegt friedlich mitten in den Fetzen der Sitzkissen. Du wirst wütend. Das kannst Du auch überhaupt nicht vor Deinem Hund verbergen, er merkt sofort, dass etwas nicht stimmt. Er weiß zwar nicht was los ist, aber er fängt sicherheitshalber an, zu beschwichtigen, also "schuldig" zu wirken. Damit, dass er an den Kissen war, hat das ÜBERHAUPT NICHTS zu tun! Das kann er nicht verbinden!
Ich empfehle Dir sehr, mal das Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas (CLICK) da findest Du die "Entschuldigung" und das "Schuldige Verhalten" Deines Hundes erklärt.
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Nochmals zu den Sitzkissen. Worin liegt Deiner Meinung nach aus Sicht des Hundes der Unterschied, ob ich ihm verbiete daran zu gehen oder ob ich ihn dafür heimlich mit der Wasserpistole beschieße. Sage ich AUS, ist AUS nur für den Moment, beschieße ich ihn mit Wasser, lässt er möglicherweise von der Sache dauerhaft ab. (Habs aber nicht ausprobiert)Der Unterschied ist, dass "Aus" für den Hund eine Information enthält (Lass fallen, was Du gerade im Maul hast) und, wenn es so aufgebaut wird, wie ich es in meinem früheren Beitrag beschrieben habe auch noch die Möglichkeit bietet, etwas anderes dafür zu ernten.
Die Wasserpistole ist informationslos, wenn man davon absieht, dass sich der Hund entweder dran gewöhnt oder, im anderen Extrem, Wasser zukünftig blöd finden könnte.
Ja, "Aus" ist erst mal nur für den Moment. Mit der "Aus" Methode werden Gegenstände auch nicht notwenigerweise "tabu" - aber, wie bereits oben beschrieben: Das "Aus" ist positiv belegt. Stell Dir vor, der Zwerg sammelt draussen eine Packung Rattengift auf: ich wette, Du findest es sehr viel angenehmer, wenn er Dir die Packung apportiert und "Aus"-gibt, als wenn er damit abhaut und sie auffrisst, weil er "Aus" als "Jetzt ist aber endgültig Schluß mit lustig, du kleines dominante kleines Mistviech" verknüpft hat.
Je mehr Kram Du rumliegen läßt, desto mehr Gelegenheit gibst Du ihm, die falschen Sachen anzukauen. Je öfter er diese Fehler machen kann, desto fester wird sich dieses Verhalten setzen. Je gefestigter das Verhalten ist, desto schwieriger wirst Du es wieder los.
Wenn er in Kissen beißt, räum die Dinger für die Welpenzeit weg.
Wenn er Fernbedienungen mit Kaugummi verwechselt, lager die Dinger so, dass er nicht rankommt. (Schublade, große Box, in einer Tüte, die an der Wandhängt.So ein "gefräßiger" Welpe ist echt super geeignet, einen Menschen zu mehr Ordnung zu erziehen.
Ich kann keine Zeitungen oder Prospekte rumliegen lassen, weil Crispen als Beschäftigungdmaßnahme beim Alleinsein Pakete mit in Papier gewickelten Leckerchen und Kauknochen bekommen hat, die er natürlich erst "entwickelte", dann die Leckerchen mampfte um dann die Verpackung zu schreddern.
Wenn ich nach Hause gekommen bin, hatte ich jedesmal einen Papierschneesturm in der Küche. Dafür sind aber alle anderen Wohnungsbastandteile völlig unbeschadet durch die Welpenzeit gekommen. Jetzt apportiert er mir eben Zeitungen, Prospekte und Papschachteln, könnte, ja sein, dass da Leckerchen drin sind, oder er es gegen ein Leckerchen "aus"-tauschen kann. Gut, das ist dan eben etwas angesabbert, na und? Wichtige Papiere lagere ich ausserhalb seiner Reichweite (bei einem RR nicht ganz so einfach) und im ganzen findet er Kauknochen oder sein Seil, oder Kong sowieso spannender als so eine laffe Zeitung....Wenn Du ihn immer lobst, wenn er IN DEINER ANWESENHEIT an seinem Kauspielzeug kaut (und er in Deiner Abwesenheit ausser diesen Sachen nichts zur verfügung hat) wird er:
1. Kauen in Deiner Anwesenheit als lohnenswert empfinden - wo du dann ja sowieso aufpassen kannst, was das Objekt der Kaubegierde ist.
2. Wird er in Deiner Abwesenheit ebenfalls lieber auf die erlaubten Sachen umsteigen (weil ja erstens diese immer gelobt wurde und sich damit gelohnt hat, und zweitens das Kauen an Deine Annwesenheit erinnert (weil es ja angenehm mit dir verknüpft ist) und drittens Cebo jetzt nix mehr rumliegen läßt :blume: )Du kannst ihn auch in Deiner Abwesenheit für das Kauen an den richtigen Sachen belohnen, indem Du ihm Kongspielzeuge mit leckerer Füllung oder Futterbälle oder Buster Cubes zum Spielen gibst. Auf den Kongs muß er rumkauen, um das Zeug raus zu bekommen. Die Futterbälle füllt man mit Trockenfutter (man kann die Dinger als Napfersatz verwenden und die Haupfmahlzeiten aus dem Futterball "erarbeiten" lassen) und der Hund muß das Futter durch Rollen (bei den Cubes durch "würfeln") aus den Bällen befreien. Die Bälle gibt es in verschiedenen Größen und in verschiedenen Formen, sodass der Hund dabei auch noch geistig herausgefordert wird, heraus zu finden, wie man es am Besten anstellt um an das Futter zu kommen.
Ich wette, Schränke, Schubladen, hohe Regale, Kisten, Körbe und Tüten wurden von Welpenbesitzern erfunden.
ZitatWie gesagt, ich bin Anfänger, will ihn besser verstehen, nichts verkehrt machen und ihn zu einem glücklichen, sich in unserer Gesellschaft möglichst frei bewegbaren Hund machen.
Der Grund, warum das nicht so einfach ist, liegt darin, dass Hunde furchtbar schlecht im Generalisieren sind (man sagt auch sie sind "Situationslerner").
Wenn Dein Keks wie auch immer gelernt hat, dass er Deine Adiletten im Büro unter dem Schreibtisch in Ruhe lassen soll, sind die gleichen Adilette im Flur, Badezimmer, Wohnzimmer oder Küche, quasie jedesmal wieder ein ganz anderer Gegenstand. Schwer für Menschen nachzuvollziehen, weil sie doch genauso aussehen, genauso schmecken und genauso riechen, wie im Büro unter dem Schreibtisch - aber stimmt das auch?
Unter dem Schreibtisch riecht es ganz anders als im Badezimmer, und anders aussehen tut es auch, der Teppich unter dem Schreibtisch ist grau und im Badezimmer sind Fliesen, die nach Reinigungsmittel riechen und der rote Flusenteppich ist frischgewaschen und duftet nach Aloevera-Weichspühler. Im Wohnzimmer liegt ein Perser auf dem Eichenparkett, dass immer noch etwas nach Wald riecht (mit einem Hauch Orient) und in der Küche riecht es lecker nach Rinderbraten, dass "duftet" auch auf die Adilette ab.
Anderer Ort - andere Situation, andere Adilitten.... Und dann gibt es noch die Turnschuhe, Wanderschuhe, Gummistiefel, Pömps, Stiefeletten und und und und..... Auch eine andere Geräuschkulisse, eine andere Tageszeit, die Anwesenheit anderer Menschen, Tiere oder neuer Möbel verändert die Situation, das ist ein bißchen wie Alzheimer....Daraus wird ersichtlich wie unökonomisch das Bestrafen ist, man müßte es in unzähligen Situationen für alle möglichen Knabberobjekte machen, damit wäre man wochenlang beschäftigt und nachher würde der Hund immer noch nicht wissen, was er darf, sondern nur, dass er quasie fast alles nicht darf.
Ich finde da Aufräumen, Tauschen und Training einfacher, weniger zeitaufwendig, es macht mehr Spaß, es versorgt meinen Hund mit Information, welches Verhalten erwünscht ist (und das man auch draussen verwenden kann, wenn man es fleißig generalisiert, remember: Alzheimer...).
Wenn Du keine Lust zum aufräumen hast und den Hund unbeaufsichtigt lassen mußt, kauf Dir eine Hundebox oder einen "eingezäunten Welpenlaufstall". Da kommt er dann rein und dadrinn kann er keine Schuhe, Fernbedienungen, Zeitungen, Bücher, Socken, Handtücher oder Unterwäsche fressen - nur seinen Kong, oder Kauknochen.
Es ist so ähnlich, wie die Bauernweisheit: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Was der Hund als Kauspielzeug nicht kennen lernt, läßt er in Ruhe. Da Welpen aber mit angeborener Neugierde zur Welt kommen und sie ihre Welt mit der Nase, den Zähnen und der Zunge erkunden, beißen sie halt auf alles, was sie finden, ob Menschen das nun okay finden oder nicht.
Du hast es in der Hand, was Hund zum reinbeißen zur Verfügung hat.
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