Und immer wieder lockt das Reh

  • Zitat

    Ich !!! würde die Leine niemals schleifen lassen. Entweder du läßt ihn frei laufen (ohne Leine), oder du hast das Ende in der Hand.


    Diese Aussage von dir hab ich nun schon öfter gelesen und hab dazu eine Frage.
    (Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das hier mache, einen anderen Thread, wo es grad passt, hab ich nicht gefunden...)


    Snoop ist ja so ein "Ewig-an-der-Schlepp-läufer". "Eigentlich" hört er ja toll, aber ganz frei trau ich mich nicht. So läuft er also fast immer frei, mit einem 7m Stück Schleppe, durch die ich ihn in kritischen Situationen (vorab) schon noch mal stoppen kann, die aber eigentlich nur zu meiner Beruhigung da ist.
    Spricht etwas dagegen, das so zu handhaben? Aus welchen Gründen sagst du, du würdest sie IMMER in der Hand halten?
    Hab ich einen Denkfehler, wenn ich die Schleppe bei einem Hund, der so zu 85% abrufbar ist (bzw. ins Sitz rufen lässt) schleppen lasse?

  • Zitat

    Was genau bedeutet Schleppleinenführig? Mit der Normalen Leine klappts immer besser, aber bei weitem nicht perfekt.


    Damit meine ich, daß der Hund die Länge abschätzen kann, keine Sprints mehr hinlegt und sich deiner Geschwindigkeit anpasst, bzw. auf dich achtet,


    Tut er das (noch) nicht, dann würde ich auf jeden Fall mit 5 m anfangen. Die SL erst auf den gewohnten 2 m lassen und langsam mehr geben. Trabt Hundi vor, dann gib ihm Leine bis kurz vor Schluß und führ ein Kommando ein, welches den Hund in deiner Nähe halten soll.
    Die Leine fasst du bei Bedarf nach (zumindest anfangs), damit der Hund nie mit 10 m Anlauf in die Leine rennen kann (aua!!) und, damit du immer schnell reagieren kannst.
    Wenn das funktioniert, dann wechsel zur 10 m Leine, 15 m braucht eigentlich kein Mensch.


    Fängst du gleich mit 10 m an, läßt die SL lose hängen, der Hund steht 3 m vor dir, sieht ein Reh und sprintet los, dann hast du folgende Probleme:
    - dein STEH (Bleib, Sitz, etc.) kannst du erst nach 7 m durchsetzen - zu spät
    - der Hund rennt mit 7 m Anlauf in die Leine - für beide sehr unangenehm


    Noch ein kleiner Tipp aus der Praxis: Steht oder sitzt dein Hund ein paar Meter vor dir und glotzt noch dem Wild hinterher, dann geh AUF der Leine zum Hund hin. Dadurch kannst du selber ruhig bleiben, mußt nicht Hund halten und Leine aufwickeln und kannst dich völlig auf den Hund konzentrieren bzw. einfach stehen bleiben, wenn er aufsteht. Erspart einem den Kampf mit Leine, Hund, Matsch und Standfestigkeit.


    Gruß, staffy

  • Da ich ja durch einen Schleppleinenunfall ein halber Krüppel bin, möchte ich gerne wissen wie ihr es schafft auf die Leine zu steigen und drauf stehen zu bleiben, ohne dass sich die Leine geschmeidig unter der Sohle mit Hund entfernt und euch letztlich mit umkickt. So stelle ich mir dieses Arrangement nämlich vor.


    LG, Friederike

  • Zitat

    Spricht etwas dagegen, das so zu handhaben? Aus welchen Gründen sagst du, du würdest sie IMMER in der Hand halten?
    Hab ich einen Denkfehler, wenn ich die Schleppe bei einem Hund, der so zu 85% abrufbar ist (bzw. ins Sitz rufen lässt) schleppen lasse?


    Ich würd einfach sagen Ansichtssache !


    Der mit der SL durchbrennende Hund wäre mir vieeel zu gefährlich. Der kann irgendwo hängen bleiben, im vollen Lauf, im tiefsten Wald (nicht wiederzufinden), er kann andere Hunde, Menschen einwickeln, ....


    Egal, ob ich mit einem Hund trainiere, oder ob ich die SL nur zur Absicherung habe, mein Hund ist soch so erzogen, daß er nicht in die Leine läuft, den Abstand einhält, auf mich achtet und daher gut mitläuft. Ich wandern meist mit Händen in der Tasche und die Schlaufe ums Handgelenk und wenn ich nicht in einer Gruppe wander stört mich die SL überhaupt nicht.
    Nur so kann ich aber erst entspannt mit dem Hund laufen, ruhig reagieren und scanne nicht permanent die Umgebung. Ich weiß ja, daß nix passieren kann, Hundi abgesichert ist und ich habe den "Streß", im Zweifel die Leine erwischen zu müßen nicht. Ich kann bei Wild, Wildwechseln, rascheln im Gebüsch, ... völlig locker bleiben und mein "Nein, bleib hier, raus da, wag es nicht, etc" kommt viel überzeugender rüber, als ein hektisches umsehen und immer sprungbereit sein (mal übertrieben gesagt).


    Ich lass den Hund in überschaubaren Gegenden frei laufen und pack ihn ansonsten an die SL.


    Meine Einstellung ist halt, der Hund soll hören "weil ich das sage" und nicht, weil er eh nicht weg kann und das soll die gekürzte SL (es gibt ja die Tipps mit langsam kürzen) suggerieren. Der Hund soll bei STEH stehen bleiben und nicht denken "Shit, ich kann ja gar nicht".


    Andere arbeiten anders ...


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Da ich ja durch einen Schleppleinenunfall ein halber Krüppel bin, möchte ich gerne wissen wie ihr es schafft auf die Leine zu steigen und drauf stehen zu bleiben, ohne dass sich die Leine geschmeidig unter der Sohle mit Hund entfernt und euch letztlich mit umkickt. So stelle ich mir dieses Arrangement nämlich vor.


    LG, Friederike


    Bei entsprechenden Hunden geh ich ja nie die volle Länge, der Hund hat max. 2 m Anlauf und wenn ich dann zum Ausbremsen drauftrete, dann hab ich das andere Ende in der Hand, brauch aber durch die "Fußbremse" nicht so viel zu halten und kann die Leine "statisch" halten.


    Oder meinste nur die mit frei schleppender Leine ??


    :???:

  • Zitat

    Meine Einstellung ist halt, der Hund soll hören "weil ich das sage" und nicht, weil er eh nicht weg kann und das soll die gekürzte SL (es gibt ja die Tipps mit langsam kürzen) suggerieren.
    Gruß, staffy

    Vielen Dank für deine Antwort.
    Ja, dann passt das so eigentlich. Ich lasse ihn auch schon oft ganz ohne Leine laufen, aber nur, wenn ich mich entsprechend sicher fühle.
    Wenn ich dauernd die Gegend abscanne, weil ich mit Wild rechnen muss, halte ich die Schleppe auch in der Hand.
    Mein Ziel ist auch, dass Snoop weiß, dass er ohne Leine ist und trotzdem hört. Das klappt auch in Gegenden, die einigermaßen wildarm sind.
    Das "Ausschleichen" (also mein Stück Schleppi, das noch hinterher schleift) ist wohl mehr für mich selbst, ich hab das Gefühl, so eher eingreifen zu können und bin viel entspannter...
    Das Argument mit dem Verfangen im Gebüsch, falls er doch mal abhaut, ist berechtigt. Gott sei Dank ist Snoop aber ein Ausbrecherkönig, und mit genug Zeit schafft er es, aus seinem Camiro zu schlüpfen...

  • Vielen Dank für die Antworten!!!! Schleppleine wird morgen besorgt und fleissig geübt.
    Frage nur: Wenn der Hund schon einmal das herrlich adrenalinkickende Erlebnis des Rehverfolgens hatte, schafft er es eventuell auch irgendwann ohne Schleppleine? Oder kann man manchen Hunden ein Leben lang in dieser einen Situation nicht trauen?

  • Zitat

    Vielen Dank für die Antworten!!!! Schleppleine wird morgen besorgt und fleissig geübt.
    Frage nur: Wenn der Hund schon einmal das herrlich adrenalinkickende Erlebnis des Rehverfolgens hatte, schafft er es eventuell auch irgendwann ohne Schleppleine? Oder kann man manchen Hunden ein Leben lang in dieser einen Situation nicht trauen?




    Ich hab nen Beagle, der geht ca. 2 mal im jahr jagen. das letzte mal ostern.normalerweise läuft er frei geht auch ganz gut. man kann naturlich nicht wie hans guck in die luft durch die gegend laufen, aber wenn man den hund beschäftigt und es ihm nicht langweilig wird ist das kein problem. tja ostern sind wir in einem alten bundeswehrgelände spatzieen gegangen. wort waren wir noch nie mit ihm aber wir wussten, dass es da eine sehr wildreiche gegend ist. also SL dran. immer schön festgehalten. wir haben uns da ein bisschen verlaufen, also sollte ich vorgehen und den weg suchen. der hund blieb bei meiner mutter und oma. ich war ungefähr 100m vorraus als meine muter mich rief. der hund war weg und das trotz Sl. als ich gefragt habe wo er ist, meine sie, der ist nem hasen hinterher ich sollte ihn suhen. ich fragte wie das geht, der war ja schließlich an der leinen. tja meine mutter hat die leinen nicht festgehaltenund der hund war weg. toll. ich also hinterher hier den hund gehört, da den hund gehört, manchmal gesehen. nach ner viertel stunde fgand ich ihn dann hoffnungslos am baum verknotet kaum noch luft kriegent aber er war wieder da.


    anderes beispiel.
    bei uns im verein hat einen nen bordercollie. der kann auch nicht frei laufen, also sl dran. der hund läuft mit sl hunderte von metern weit vor. ich seh den sinn darin nicht, wenn der hund ne sl an hat und trotzdem nicht kontrollierbar ist.

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