Bruno Leonberger hat schlecht geschlafen
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Schon 1.30 Uhr.
Die letzten Besucher des Frauenabends sind gerade gegangen und ich schicke mich an nach einer Runde durchs Haus endlich schlafen zu gehen.
Da steht Bruno auf der Matte und tut unmissverständlich kund, dass seine Ruhezeit vorüber ist und der Morgenspaziergang angesagt wäre.
Ich also noch mal in die Hundeklamotten. Zu Bruno sage ich: “Aber nur kurz“.
Er ist mit allem einverstanden.
Nach 25 Minuten sind wir zurück und ich gehe zu Bett.
An Brunos Korb vorbei und die Bettdecke über die Ohren. Bruno und Herrchen schnarchen.2.44 Uhr
Mühsam öffne ich die Augen, Bruno steht vor dem Bett und winselt leise. Ich erwische die Pantoffeln schlecht und gehe barfuss nach unten, öffne die Haustüre lasse Bruno in den Garten. Der rennt freudig zur Gartentüre und wedelt.
Kurzes Warten und zurück ins Haus.Gerade als ich Bungees verrückter Zughundtruppe ausweiche und geschickt in das Spalier von geschmückten Weihnachtsbäumen springe, kitzelt mich Brunos haarige feucht-kalte Schnauze. Was denn schon wieder?
Bruno ist schon wieder unten. Es ist 3.34 Uhr.
Rein in die wärmenden Kleidungsstücke und los. Bruno will nicht ins Gelände, sondern um die Häuser ziehen. Der muss sich nicht erleichtern, nein, der will Spaß.
Wir treffen drei Zeitungszustellerinnen, vermummt und knurrig. Es bereitet mir etwas Genugtuung, nicht alleine unterwegs zu sein.
„Unsere“ Zeitungsfrau treffen wir auch. Leise plaudernd begleiten wir sie ein Stück.
Ich beschließe ihr ein Weihnachtsgeschenk zu machen.Mit der Zeitung unter dem Arm kehren wir gegen 4.30 Uhr zurück.
Der erste Wecker klingelt um 5.00 Uhr. Ich verzichte auf das Bett, koche mir einen Tee, lese in der Zeitung und zünde drei Lichtchen am Adventskranz an.
Schnell noch ins Bad bevor es da warm und feucht wird. Morgens verabscheue ich geheizte Bäder.
Ein Blick in den Spiegel warnt mich vergebens diese fremde, erschrocken drein blickende, Person auch noch zu pflegen.
Kaum unter der Dusche, klopft es an der Tür. “ Beeile dich, ich nehme heute einen Zug früher“.
Ja freilich. Ich räume die Nasszelle und mache mich an die erste Frühstücksschicht, dann die Zweite mit den Pausenbroten. Um 7.40 Uhr höre ich den Wagen des ambulanten Dienstes am Nachbarhaus wegfahren. Ich bereite heißes Wasser. Frau P., zunehmend hilfsbedürftig, wird gleich da sein. Sie trinkt nur löslichen Kaffee.
Bis Mittag sitzt sie in meiner Küche, die so sehr an ihre eigene erinnert.Ich glaube, ich muss mit dem Hund los.
Etwas müde,
Friederike -
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- Neu
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Ohjee - klingt nach Senioren-Stress...
Wie gehts ihm denn sonst so?
Und: Konntest du dich mal wieder ausschlafen?
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Mir macht weniger der Hund, sondern deine Alpträume Sorgen !!
;-)
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Ja, ich konnte eine Nacht ausschlafen.
Von gestern auf heute war wieder Laufen ab 3.00 Uhr angesagt, allerdings nur jeweils Tür auf und Bruno trabt in den Garten. Alle halbe Stunde das Spielchen.
Er kann nix dafür, musste sich jeweils in Miniportionen erleichtern. :/
Eine solche Not muss ich wohl doch verschlafen haben und fand das Malheur auf dem Wohnzimmerteppich.
Von merkwürdigen Träumereien bin ich verschont geblieben.LG, Friederike
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Zitat
Von merkwürdigen Träumereien bin ich verschont geblieben.
Hast du da etwa geflunkert? :?
ZitatGerade als ich Bungees verrückter Zughundtruppe ausweiche und geschickt in das Spalier von geschmückten Weihnachtsbäumen springe, kitzelt mich Brunos haarige feucht-kalte Schnauze.
Wirklich köstlich geschrieben.
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du schreibst wundervoll. richtig schön zu lesen..
du solltest darüber nachdenken, endlich ein buch zu schreiben (wenn du das nicht schon längst tust/getan hast)
achja, und ich hoffe, du kannst demnächst wieder besser schlafen
liebe grüße
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eine wuuuuunderschöne geschichte
ich sitze auch oft um 5 uhr morgens mit hund am tisch und eine tasse
kaffee schlürfend der stille des hauses lauschen.soooo schön............
gruss petra
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Hallo Friederike
ich hab schon schmunzeln müßenobwohl so eine fast durchwachte
Nacht nicht wirklich witzig ist .
Aber so humorvoll und schön geschrieben...
Wir hatten jetzt auch so eine Nacht,und es werden sicher noch mehr...fast schlaflose Nächte .
Und der Blick in den Spiegel morgens... ich kenn Dich nichtaber ich wasch Dich trotzdem
Alles Gute für Euch
Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch schonmal
LG
Martina
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