Hilfe, sie hat ein Reh gejagt!!!
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Danke, aber das bin ich Finja schuldig. Ich habe damals entschieden diesen kleinen Krümel mit neun Wochen zu mir zu nehmen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt genau, das ich jetzt die nächsten 12-15 Jahre die Verantwortung trage.
Als merkte, dass das mit uns irgendwie schief läuft, war klar ich muß was tun damit es Finja gut geht. Ich hatte Phasen, da hatte nicht mal Lust überhaupt etwas mit ihr zu machen. Sie hat sich, wenn andere sie angsprochen haben, immer tierisch gefreut. Bei mir keine Reaktion.
Andererseits hat sie Dinge gemacht, die mir immer wieder kurz gezeigt haben, dass da was ist für das es sich lohnt zu kämpfen. Ein paar Beispiele: Sie ist vom ersten Tag an perfekt am Rollstuhl gelaufen. Kein Leine um den Rollstuhl wickeln, keine Pfote unterm Reifen nichts. Des weiteren lief sie von Anfang an, wenn der Weg zu eng war mit Rollstuhl und Hund entweder hinter mir und ließ mich vor ihr durch oder sie lief vor, drehte das Gesicht zu mir und lief dann praktisch rückwärts vor mir her. Das hat ihr keiner gezeigt. Das lernt ein Assistenzhund während der Ausbildung zu dem Zeitpunkt ist er bereits 12 Monate wenn damit begonnen wird.
Ich wusste da ist was ganz Besonderes für das ich kämpfen muß. Die Maus hat die Chance verdient.
Auch die Trainerin hat mir dann nochmal gesagt, dass das was Finja sich von mir mit einer GEDULD gefallen lässt für einen Hund in dem Alter (damals fast 9 Monate) überhaupt nicht selbstverständlich ist. Klar hat sie die Schwächen, die sich aus meiner Behinderung ergeben auch oft ausgenutzt. Sie ist schlau. Und sie will arbeiten. Durch die Ausbildung konnte ich ihr zeigen, das sie die Aufgabe , die sie sucht eigentlich schon längst hat.
Es gab zwei Momente in diesen 2 Jahren und 8 Monaten die sie jetzt bei mir ist, wo ich darüber nach gedacht habe Finja abzugeben: Als sie mich mit dem Rollstuhl umgeschmissen hat, weil echt dachte ok das ganze wird zu gefählich, aber dank vernünftigem Halti Einsatz (ist inzwischen nicht mehr im Einsatz) , haben wir das auch im Griff (dehalb auch keine Schleppleine & kein Hundekontakt an der Leine)
Das zweite war als ich sie nicht frei laufen lassen konnte. Ich wollte sie zu jemandem der ihr das ermöglichen kann. Nicht weil es mir zu anstrengend ist, nein ich wollte ihr das nur an der Leine laufen nicht antun.
Heute weiß ich, dass sich der Kampf lont, das ich sie auf ihrem Lebensweg begleite. Sie gibt mir all die Mühe mit ihrer Zuneigung doppelt & dreifach zurück. Unter anderem als sie letztens aus der Narkose aufwachte und gleich versuchte zu mir auf den Rollstuhl zu klettern um bei mir zu sein, obwohl genug andere da waren. wo sie die Nähe, die sie gesucht , leichter hätte haben können. Ich bin dankbar, dass ich ein Teil ihres Lebens sein darf.
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hallo sunnyundco....
mit echtem interesse verfolge ich alle deine beiträge.
ich arbeite im sozialdienst und habe einige patienten im rollstuhl
-alle haben ms- eine dachte auch mal einige zeit darüber nach sich
einen hund zu holen. sie weiss das ihre bewegungsfreiheiten immer eingeschränkter werden.wenn ich dann lese was dein hund alles kann. türen öffnen schliessen,
licht an und aus.......usw..... einfach nur toll.super auch das sie so schön neben deinem rolli läuft.
ich glaube auch das es sehr schwer für dich war als sie dich umgeschmissen hat. diese aufkommenden zweifel die ich lese das du deinem hund seine -freiheit- gönnst.
doch....er ist genau bei dir und nur bei dir richtig. du hast die nötige geduld und einsicht ihn in seine bahnen zu lenken. seine aufgabe zu finden oder wie du so schön sagtest einfach zu erkennen das er sie schon hat
von ganzem herzen wünsche ich euch allles liebe. die kraft
zeitweilige rückschläge gemeinsam durchzustehen. und die ruhe
euren draht zueinander zu erhalten und zu festigen.ich finde dich -euch- einfach nur toll
gesegnete und frohe weihnachten
:xmas_up: :gold:
gruss petra
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Hallo Petra,
vielen Dank für Dein Interesse an unserer Geschichte.
ja es ist nicht immer leicht und die Zweifel waren da.
Finja ist mein erster Hund, den ich von Welpe an halte und alleine erziehe und nebenbei mit Hilfe meiner Trainerin ausbilde.
Tanja meine verstorbene Colliehündin war unsere Familienhündin, die ich im Alter von 5 Jahren, beim Umzug in meine eigene Wohnung, mitgenommen habe. Sie war sozusagen "fertig"
Wobei bei ihr nicht viel Arbeit bei der Erziehung war, das lief so nebenbei.
Ich würde immer wieder einen Welpen zu mir nehmen. Sollte es entgegen meiner Erwartung wieder schwierig werden, werde ich diese Herausforderung annehmen. So wie ich es bei Finja getan habe. Aber bis zum nächsten Welpen dauert es ja noch gaaanz viele schöne Jahre.
Unser nächstes großes Ziel ist jetzt erstmal Finja´s Prüfung im Herbst!!!
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Was für eine Liebeserklärung an einen Hund!
Das hast Du toll geschrieben, ich habe selten so viel Verständnis für den Hund aus einem Beitrag herausgelesen, wie nun bei Dir.
Ihr zwei seid ein tolles Team,
LG, Chris
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Danke, aber ich hatte einfach nur tolle Hunde bisher. Die einfach nur ganz klasse mit meiner Behinderung umgegangen sind.
Tanja hat nur von alleine gesehen, das sie eine Aufgabe hat. Und Finja schubs ich auch noch da hin
Ich denke meine verstorben Heldin hätte, das genauso gewollt, dass ich für Finja genauso kämpfe, wie ich es für sie getan habe. Leider habe ich den Kampf um sie verloren.
Wer weiß, warum es nach einer total unkomplizierten Hündin, so ein kleiner Teufel geworden ist.
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