Scheidentumor - Kastration unbedingt erforderlich ?

  • Hallo,


    bei meiner Huskiehündin (5 Jahre) wurde gestern ein Scheidentumor wegoperiert. Erstmals gemerkt haben wir es am Samstag, weil das Teil, hühnerherz groß, ihr aus der Scheide gerutscht ist. Der Arzt hatte es Samstag wieder zurückgesteckt und gestern wurde es operiert, weil es wieder rausgerutscht ist. Sie hat die OP gut überstanden.


    Mein Problem ist nun, daß der Tierarzt mir anriet, meinen Hund kastrieren zu lassen, da diese Tumore hormonbedingt sind und die Gefahr besteht, daß sich neue Tumore, die aber nicht bösartig sind, bilden können. Er meinte auch, daß sie eigentlich noch zu jung für diese Tumore ist. Das bekämen hauptsächlich ältere Hunde. Meine Haustierärztin hat mir aber abgeraten und meinte, ich solle abwarten.


    Gibt es hier jemanden, dessen Hündin auch so einen Scheidentumor hatte und die nicht kastriert wurde ?
    Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich machen soll.

  • Meine Hündin hat zwar keinen Tumor, sondern eine Scheidenzyste. Wäre sie nicht schon 16 Jahre alt, hätte der behandelnde Internist sofort zu einer Kastration geraten. Ich würde mir noch eine weitere Meinung einholen.

  • Danke für Deine Antwort.
    Leider bin ich von der Tierklinik, der ich immer so vertraut habe, am Samstag maßlos enttäuscht worden. Statt dem Hund den Tumor gleich abzunehmen (was ganze 20 min. gedauert hat) wurde er nur wieder hinten reingestopft und mir gesagt, daß er wieder rauskommen wird und das ich demnächst einen Termin zur Entfernung mit gleichzeitiger Kastration ausmachen soll. Die Klinik ist wohlgemerkt 1 Autostunde von mir entfernt. Als der Tumor am Montag wieder raus kam, hat mir der Chef der Klinik eine Operation (Entfernung) vor Weihnachten in dieser Klinik verweigert. Begründung: Es ist nicht lebensgefährlich und wenn mich das Ding stört, dann solle ich einen anderen Tierarzt konsultieren, was ich dann auch getan habe.
    Auch dieser hat mir zur Kastration geraten, aber er ist ein absoluter Befürworter der Kastration, auch ohne medizinischen Grund. Meine Haustierärztin ist gegen Kastration und sagt abwarten.
    Nach dem Vorfall in der Tierklinik hab ich irgendwie das Vertrauen verloren. Ich wurde hingestellt wie ein hysterischer Psychopat, nur weil ich meiner Hündin helfen wollte und den Tumor abhaben wollte. Sie hat völlig fanatisch geleckt und hätte es wohl auch abgebissen. Das ist aber wohl kein Grund, einem Tier zu helfen.

  • Ohje, das tut mir leid, da habt Ihr und vor allem Euer Hund ziemlich viel mitmachen müssen. Diese Klinik würde ich wohl nicht mehr konsultieren.


    Ein Psychopath bist Du bestimmt nicht, wenn Du bei Erkrankung Deines Hundes genauso bist wie ich - wäre ich nämlich auch einer.


    Was die Kastration betrifft - die würde ich wenn, auch erst nach den Feiertagen erwägen. Bei Komplikationen hat man dann eventuell keinen kompetenten Gesprächspartner. Wenn der Tumor hormonell bedingt ist, solltest Du vielleicht drüber nachdenken. Er ist doch sicher eingeschickt worden ?


    Deinem Patienten wünsche ich keine Beschwerden mehr, ein gutes Untersuchungsergebnis und Euch sorgenfreie Feiertage.


    LG


    Moni

  • Hallo,
    prinzipiell ist bei allen "gynäkologischen" Tumoren die Kastration empfehlenswert, da durch das hormonelle Hin und Her an den gynäkologischen Organen, zu denen auch die Scheidenwand zählt, das Tumorwachstum stärker beeinflusst wird, als an anderen Organen, die nicht so hormonell unterwandert sind.


    Durch die Kastration wird also in erster Linie "Ruhe" hineingebracht.


    Der TK-Doc hat schon Recht, Kastration ja, aber notfallmäßig sofort ist nicht nötig, gerade mit den Feiertagen im Nacken. Wenn dann mal was ist, wirds blöd...nur Notbesetzung.


    Aber nur, weil jemand rein menschlich gesehen eine "Dumpfbacke" ist, denn das hätte man auch freundlich und sachlich erklären können, heißt das nicht zwangsläufig, dass die medizinischen Leistungen zu wünschen übrig lassen.


    Aus dem Bereich der Humanmedizin weiß ich, dass unsere Intensiv-Patienten die Qualität einer Klinik daran messen, wie gut oder schlecht das Essen ist....wir können denen 5x das Leben retten, aber der Fisch am Freitag war widerlich, deshalb taugt die Klinik nix....


    Aus Sicht des TK-Docs kann ich nachvollziehen, dass er Euch zu einem Kombi-Termin für Kastration und Tumor-Entfernung geraten hat - das hätte Deinem Hund eine Narkose erspart. Und für ihn war es halt völlig selbstverständlich, dass beides gleichzeitig stattfinden soll...und der Samstag ist in den meisten Kliniken kein regulärer OP-Tag, ausser für Notfälle, wie Unfälle oder Magendrehungen.


    So oder so, ich drück Euch jedenfalls die Daumen!


    LG, Chris

  • Zitat

    Der TK-Doc hat schon Recht, Kastration ja, aber notfallmäßig sofort ist nicht nötig, gerade mit den Feiertagen im Nacken. Wenn dann mal was ist, wirds blöd...nur Notbesetzung.


    Die Narkose zur Entfernung des Tumors wäre nicht notwenig gewesen (lt. Tierarzt, der operiert hat). Er hat es nur gemacht, weil es in der Praxis turbolent zuging. Das hat auch meine Haustierärztin bestätigt, die das schon ein paar mal ohne Narkose gemacht hat. Das scheint in diesem Falle wohl nicht weh zu tun.


    Der Tierklinik kreide ich an, daß sie mich überhaupt nicht dran genommen hat. Ich kann meinen Hund doch nicht mit dem raushängenden Tumor rumlaufen lassen, nur weil der Zeitpunkt für eine Kastration grad nicht günstig ist. Da hätte man doch primär erstmal den Tumor ohne Kastration behandeln müssen. Das kanns doch nicht sein...

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