Warum haben Pudel ein so schlechtes Image?

  • Ach Yane


    du hast mich überzeugt. Pudel sind extrem schutztriebige, oder waren es schutzdienstende Zeitgenossen, die am besten nur von anerkannten Fachleuten wie dir geführt werden sollten.


    Was habe ich mit meinem für ein Glück gehabt.


    VG


    Arnie


    (PS: Liebe VPGler verzeiht, ich habe hier an dieser Stelle nicht den Nerv den Unterschied zwischen gutgemachtem SD und Schutztrieb weiter zu erklären, und ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, was Kläffen mit Schutztrieb zu tun hat, aber ok, ich beuge mich dem Fachwissen)

  • @arnie: Ok- mit Schutztrieb und Schutzdeinst und/oder VPG kenn ich mich nicht wirklich aus....*zugeb*
    Ich "kenne" halt aus Forenberichten diesen Pudel - den Yane wohl besser kennt ;) - und habe es von einer anderen GP -Halterin erzählt bekommen daß sie mit ihrem Pudel Schutzdienst macht.


    iWas ich gerade nicht verstehe: Wieso gibts hier im MOment 2 Pudel"sorten":
    Das kuschelweiche Flauschweichspülerpudelkissen und den


    Zitat

    ine reissende Bestie mit Wach., Schutz- und was weiss ich noch alles Trieb is... und gaaaar kein Anfängerhund


    Yane versucht ja nicht uns einzureden der Pudel wäre ein reissende Bestie -sie zeigt halt nur die anderen Seiten auf die viele von uns nicht so kennen?


    Freddy war auch alles andere als ein Anfängerhund - wohl auch durch seine Vorgeschichte - und er war beileibe nicht Frauchens erster Pudel, auch nicht der erste Grosspudel, aber sie hatte teilweise schon heftige Probleme mit ihm.


    Wie will man überhaupt "Anfängerhund" definieren?
    Ich würde das nicht nur an der Rasse ferst machen sondern am einzelnen Hund - und Mensch.
    Es gibt Menschen die hatten schon 10 Hunde und machen es beim 11. immer noch nach der "altbewährten" Methode mit Auf-den-Rücken-werfen und Co. und es gibt Hundebesitzer die machen sich vor der anschaffung des Erst hundes unwahrscheinlich viele Gedanken und/oder machen instiktiv vieles richtig?


    Ich finde es toll daß der Pudel so vielseitig ist und für fast alles zu haben.


    LG


    Ines

  • Ines:


    mir geht es um was ganz anderes. Durch Yane's Schilderungen entsteht hier ein völlig verzerrtes Bild vom Otto-Normal-Pudel. Seitenlang wird hier über Schutztrieb/Schutzdienst geschrieben, als ob es eine hervorstechende Eigenschaft wäre. Dabei sind es Einzelfälle.


    Man kann aus jedem Hund das machen, was der Halter will: auch aus einem Pudel einen Schutzhund. Man kann die Anlagen aber auch in eine andere Richtung lenken. Nur hab ich hier echt das Gefühl, dass manche Menschen ihn gern so hätten ;)


    Ich seh den Unterschied bei meiner Kleinen. Ich konnte sie total hochpushen beim Agility - sie war ein komplett anderes Wesen als jetzt bei der Nasenarbeit (ZOS), wo sie überlegter, reifer, konzentrierter geworden ist.


    Ich empfehle jedem, der hier die Schieflage über die Beschreibung des Pudels mitgekriegt hat, ein - für mich DAS - Pudelbuch:


    "Unser Hund - der Pudel" von Rosa Engler.


    So wie der Pudel dort beschrieben wird, so ist er: vielseitig, lustig, temperamentvoll, lebendig, begabt, sportlich, verschmust.


    Und keine - problematische oder nicht - Kampfmaschine ;)


    EDIT: Ines: klar, auch ein Pudel ist nicht unproblematisch, wenn er eine üble Vorgeschichte hat.

  • Also Schutzdienst und Pudel passen sehr gut zusammen,man muss keinen gefährlichen agressiven Hund haben nur um mit ihm Schutzdienst zumachen.Ich habe mit meinen Pudelchen vor einigen Wochen die Begleithundeprüfung gemacht und nun wollen wir mal Richtung Schutzdienst reinschnuppern.Aber nicht nur weil der HUnd dort Stellen muss oder*revieren* muss ,nein Schutzdienst bedeutet auch Gehorsam und NAsenarbeit.


    Bei der SCH-H1 zbs-muss der Hund in einer U-förmige Fährte 3 Gegenstände anzeigen,danach wird der Hund in der Unterordnung geführt bzw Aportelübungen ausführen.Und erst dann geht es um den eigentlichen Schutzdienst.Ich glaub das wissen viele Leute überhaupt nicht,die sehen nur die Hund die gerade den Dieb stellen.


    Schutzdienst ist genauso so eine*Sportart* wie Agility oder Obidience.Es gibt auch wenige Schäferhundhalter die es *beruflich* ausführen in meinem Verein machen es die meisten aus Spass mit der Arbeit am Hund!


    Trotzdem ist und bleibt mein Hund das Vermuste etwas was er ist.Und ich habe in der Hinsicht ein tolles Exenplar eines Pudels den er liebt alles und jeden,trotz SChutzdienst.DEn so Intelligent ist der Pudel nunmal das er Arbeit und normalse Zusammenleben trennen kann!

  • Gehen wir doch mal vom wünschenswerten Standard, den die geschätzten VDH Züchter als Zuchtziel haben (sollten), aus:


    aus:
    http://www.pudelclub-adpev.de/content/rassestandard


    VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN):


    Er (der Pudel) zeichnet sich durch seine Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit aus, was ihn zum besonders angenehmen Gesellschafter macht.




    und hier ist bspw der Rassenstandard vom DSH, es scheint ja hier gerade en vogue zu sein, den nieder, bzw. zum Weichei im Vgl. zum knallharten Pudel zu machen


    aus http://www.rassehunde.de/rasse…utscher-schaeferhund.html


    Der Deutsche Schäferhund muß vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) gutartig sein, dazu aufmerksam und führig. Er muß Mut, Kampftrieb und Härte besitzen, um als Begleit-, Wach-, Schutz-,Dienst- und Hütehund geeignet zu sein.



    Sieht einer den Unterschied?


    Ich habe, bevor ich mich für den 2. Hund entschieden habe, Rassestandards gewälzt. Wäre beim Pudel dasselbe wie beim DSH gestanden...


    Offensichtlich haben meine beiden Hunde ihre Standards gelesen


    Und nochmal, dass es Abweichungen vom Durchschnitt gibt, also DSH, die nicht ausgeglichen sind, oder Pudel, die keine angenehmen Gesellschafter sind (auch wenn beides viel von der Erziehung abhängt), das wird von niemanden bestritten. Klar, dass diese Abweichler mehr auffallen, alles was von der Norm abweicht, fällt auf. Aber es ist eben nicht repräsentativ.


    Und noch mal: Beutespiele machen vielen Hunden Spaß. Der Unterschied ist dann z.B. .... die Härte ?


    Das ist übrigens aus dem Rasseprotrait von


    http://www.pets-doc-blog.de/hu…sspudel-das-rasseportrait


    Der Großpudel benötigt wie alle Hunde eine konsequente Erziehung, verträgt jedoch keine Härte, übertriebene Strenge oder hohen Druck. Sollte zum Beispiel eine Hunderasse für eine Schutzhundeausbildung gesucht werden, so gibt es dafür sicher geeignetere Rassen.


    VG


    Arnie

  • :gut: Arnie!


    Zitat


    auch wenn beides viel von der Erziehung abhängt


    Das ist für mich der Punkt! :gut:


    Und der Pudel ist leider so vielseitig (komischerweise muss ich hier "leider" sagen), dass man als Halter in ihn reinproijezieren kann, was einem grad passt. Ob es dem Pudel dann auch gefällt und wirklich seinem Wesen entspricht, ist ne komplett andere Frage.


    Aber mit diesen Eigenschaften


    Zitat

    Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit


    kriegt man ihn zu sehr vielem.


    Ich könnte mit meiner auch einen Haufen machen, die macht es halt mit .... viel schwieriger ist, rauszubekommen, was ihr wirklich taugt, was ihr und ihrem Wesen auf lange Sicht gut tut.

  • Falbala


    wer schreibt was von "reissenden Bestien" und "Kampfmaschinen"?


    Doch nur DU. Anscheinend gibt es für Dich nur zwei Hundetypen:
    - lebendige Steiff-Tiere
    - reissende Bestien/Kampfmaschinen


    Deine Klischee-Vorstellungen und Vorurteile in Ehren, sieht man ja schon bei deinen Kommentaren über Rottis was davon zu halten ist ......
    -> Pudelchen jedweder Grösse sind liebe nette aggressionsfreie Hündchen, Rottis dagegen bösartige Bestien


    Ein Püdelchen, das "problematisches" Verhalten zeigt, wurde dazu gemacht durch schlechte Haltung und falsche Erziehung, bei einem Rotti ist so was angeboren und genetisch bedingt


    ja ja ...... :gott:


    Diese Klischeevorstellungen und Vorurteile sind einfach nur :lachtot:


    Pudel im Schutzdienst sind abartig, genauso wie Rottis im DogDancing völlig daneben sind - denn wir wissen ja alle:
    Püdels sind liebe brave Wuffis, für die liebe brave Sportarten wie DogDancing sind, während Rottis böse Kampfmaschinen sind, die selbstverständlich in lieben braven Sportarten nichts zu suchen haben. :ironie:



    Ines hat es völlig richtig erkannt:


    Zitat

    Yane versucht ja nicht uns einzureden der Pudel wäre ein reissende Bestie -sie zeigt halt nur die anderen Seiten auf die viele von uns nicht so kennen?


    Zitat

    vielseitig, lustig, temperamentvoll, lebendig, begabt, sportlich, verschmust.



    DAS bestreitet hier auch niemand. Und ich am allerwenigsten.


    Aber Pudel als Rasse sind eben nicht nur so. Sie können auch anders sein. Nämlich ernsthaft, reserviert, zurückhaltend (OHNE dabei ängstlich zu sein), Schutztrieb zeigend und auch durchaus zu aggressivem Verhalten fähig.
    Und das sage nicht nur ich - das sagen eine ganze Reihe von Leuten, die speziell mit Grosspudeln über lange Jahre GELEBT haben.


    Ich war vor einiger Zeit auf einer Fortbildung - eine ganze Truppe von Fachtierärzten für Verhaltenskunde und (angehende) Tierärzte für Verhaltenstherapie war da anwesend - und interessanterweise waren da recht viele der Meinung, der Pudel sei in seiner Art ein recht ursprünglicher Hund und dem Wolf im Verhalten noch sehr ähnlich.


    Ähm - wenn das stimmt - wie bitte lässt sich das vereinen mit einem genetisch bedingt aggressionsfreien Steiff-Tier?
    Mir kann keiner weissmachen, dass ein Wolf völlig aggressionsfrei ist und nicht im Ernstfall sehr wohl schützen würde, wenn es drauf ankäme.


    Schutztrieb macht weder einen Wolf noch einen Hund zur reissenden Bestie und zur Kampfmaschine - höchstens in den Augen von Leuten, die keine Ahnung von Hunden und Hundeverhalten haben.


    Die "Schieflage" in der Rassedarstellung, die betreibst doch nur Du.
    Wegen Leuten wie Dir und dieser Einstellung "Pudel sind ja nur lieb und brav" kommt es zu Situationen wie der in der eine meiner Hündinnen regelrecht aus dem Nichts heraus von einem GP-Rüden attackiert und gelocht wurde - ich trainiere mit Klein Nelchen etwas vor mich hin, spiele mit ihr, kommt von hinten ein GP-Rüde und tackert sie - Danke für's Gespräch.
    Und was machen die Halter? "Oh schreck, das hat er ja noch nie gemacht, jetzt bin ich aber böse mit dir, böses Hundi, so was tut man doch nicht, ganz böse, jetzt rede ich nicht mehr mit Dir, böses Hundi, aber das darf man doch nicht tun du schlimmes Hundi, jetzt bin ich ewig böse mit Dir".


    So viel zu den Veranstaltungen von Pudelclubs wo alle Hunde frei in der Gegend rumlaufen und ja alle so lieb und verträglich sind. Ich weiss, warum ich auch auf den Veranstaltungen meine Hunde nur mit Hunden spielen lasse, deren Sozialverhalten ich kenne - Pudel hin, Pudel her.
    Meine Hunde haben noch nie andere gelocht, hatten aber schon oft genug Löcher von anderen Hunden - und mehr als einmal waren das Pudel.


    Übrigens - der GP-Rüde hat die BH-Prüfung, läuft Leistungsprüfungen usw. Und die Leute sind haltungsmässig sicher nicht die schlechtesten, nur eben typische "der Pudel ist ja nur lieb und brav und tut nichts"-Halter, die sich gar nicht vorstellen können, dass Pudel auch Zähne haben und vom Verhalten ihres GP-Rüden völlig geschockt waren.




    @arnie


    Dein Grosspudel ist - wie alt?
    knapp 18 Monate


    Klein Nelchen war ungefähr 3-3,5 Jahre, als sie das erste Mal zeigte, dass sie eben nicht nur ein "verspielter, lustiger, temperamentvoller Clown" ist, sondern durchaus auch eine ernste Seite haben kann - die durchaus von einem auf den anderen Augenblick "hochgefahren" ist - also in einem Alter, als sie langsam aber sicher geistig erwachsen wurde.
    In den vergangenen 6 Jahren hat sie das wenn's hoch kommt vielleicht 2-3x im Jahr gezeigt - jeweils immer in entsprechenden Situationen - bsp. eine ihr unbekannte Person, die plötzlich auf's Grundstück kommt oder ein Hund, der eines "ihrer" Rudelmitglieder attackiert.


    Also nix "reissende Bestie" und "Kampfmaschine" - aber ein Hund, der in einer entsprechenden Situation nun mal Schutztrieb zeigt und auch nach vorn geht/gehen würde, wenn ich nicht eingreife.
    Auch wenn sich das nicht mit eurem Weltbild verträgt.
    Und sie ist kein Einzelfall.



    Falbala


    BTW - das Buch von Rosa Engler kenne ich, sogar den Vorgänger. Und noch viele andere Bücher über Pudel auch, die Du vermutlich nie lesen wirst, da die Auflagen schon längst vergriffen sind ....


    UND - was sagt uns das jetzt?

  • Ach übrigens - nein, echter Schutztrieb kann man nicht anerziehen - das ist eine Eigenschaft, die Hund entweder hat oder nicht hat.


    Um diese Eigenschaft zu zeigen, muss Hund sehr souverän und selbstbewusst sein.


    Ich kenne genügend Hunde mit VPG3 Prüfung (Mali, DSH, RS, Rotti, ...... ) die im Ernstfall ihre HF vorschicken würden.

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