Gewöhnung an Ziegen
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Hallo,
wir haben seit rund 4 Wochen einen Schäfer-Mix aus dem Tierheim.
Insgesamt hat er sich schon sehr gut eingewöhnt, läuft gut ohne Leine, verträgt sich mit anderen Hunden, ist brav und ruhig in der Wohnung.Auf meiner Weide, wo er auch frei laufen soll, habe ich noch Pferde, Ziegen, Meeris und 1 Katze. Die Ziegen haben ein eigenes Gehege/eigene Weide, aber teilweise nur gut 1m hoch eingezäunt.
Vor den Pferden hat er Respekt, aber absolut kein Interesse, also optimal.
Das Meerigehege ist hundesicher und nachdem man sich mal angeschnüffelt hat, auch kein Problem mehr. Die Katze verkrümelt sich nach oben und das dürfte dann auch gehen, die passt schon auf, dass sie Hunden nicht vor die Füße läuft.Aber absolut spannend findet er die Ziegen. Wir haben ihn anfangs an der Schleppleine mal an das Gehege laufen lassen und er hatte schonmal fast Schnupperkontakt mit dem großen Bock durch den Zaun. Die Ziegen verhalten sich recht ruhig (laufen nicht weg oder so) , behalten den Hund aber im Auge.
Nachdem er gesehen hat, dass ich zu den Ziegen ins Gehege gegangen bin, ist er noch verrückter nach Denen. Ablenkung mit Sitz und Platz geht bis ca. 5m Entfernung. Mein Freund hat ihn mal laufen lassen und da war er sofort unkontrollierbar und ist wie blöde kläffend am Zaun entlang gelaufen (zum Glück nicht rüber gesprungen).
Wenn ich da bin, muß ich ja auch die Tiere versorgen. Also habe ich ihn bisher in der Zeit angebunden (ohne Sichtkontakt zu den Ziegen). Letztes Mal fing er an zu kläffen und heute hat er die Leine durch gebissen. Er ist dann zwar nicht an mir vorbei zu den Ziegen gelaufen und ich konnte dann auch gleich weg nehmen, aber trotzdem blöde.Habt Ihr Tipps, wie man da jetzt am besten dran arbeitet? Momentan habe ich schon gar keine Lust mehr, ihn mit zur Koppel zu nehmen und das ist ja schade. Vor allem im Sommer verbringe ich dort Stunden und ich will ihn dann natürlich nicht anbinden müssen.
Viele Grüße
Binja -
- Vor einem Moment
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Hallo!
Ich kann dir leider auch keine Professionellen Tipps geben, aber wir haben und hatten das Problem auch.
Wir haben eine Ziege und 2 Pferde.
Bei den Pferden hat er nur Theater gemacht, wenn sie über die Weide gelaufen sind, oder wenn ICH mit ihnen geschimpft hab. Unter kontrolle bringen konnte ich es nur wenn ich ihn ganz nah bei mir hatte und ihn dabei immer wieder ermahnt habe - er also wusste, dass ich ihn im Auge und reichweite habe. - Bis er wieder einmal unkontrolliert hinterher gelaufen ist und einen Tritt an den Kopf abbekommen hat - seitdem hatte er erst Angst vor den Pferden, jetzt ists zum Glück wieder besser, so dass ich ihn wieder mit auf die Weide nehmen kann,, aber er lässt sie jetzt in Ruhe.
Bei der Ziege ists schwieriger... Bei der Bellt er schon, wenn wir nur in die Nähe ihres Stalles gehen. Ist sie draußen im Gehege rennt er auch drum rum und bellt wie verrückt. Eigentlich hat er auch etwas angst vor ihr (unser Hund ist auch ein kleiner Pekinesen-Spitz-Mix) - und sie vor ihm - aber wenn ich sie an der hand führe oder sie frei vom Gehege zum Stall läuft, rennt er hinter ihr sie und beist sie in die hinterbeine. Alles schimpfen bringt IN der Situation nix.
Mittlerweile habe ICH ihn so weit, dass ich ihn am Gehegetor ablegen kann, die Ziege raus und zum Stall laufen lassen und auch allein hinterher gehen kann, ohne das er aufsteht. Das geht aber nur, wenn er BEI MIR am gehegetor abgelet wird. Lasse ich ihn an einem entfernteren Punkt ,bspw. am Stll, ablegen, würde er auch hinterher laufen. Wenn ich sie führe, muß ich ihm sofort sagen, dass er sie in Ruhe lassen muss und wenn ich mit ihr schimpfen muss, weil sie zieht, muß ich ihn sofort auch ermahnen, denn wenn ich mit ihr schimpfe oder sie ungehorsam ist, knallt bei ihm sofort wieder die Sicherung durchSo können wir jetzt miteinander leben. Nur bei meinem Mann klappt das überhaupt nicht. Er hat den Hund, was das angeht, leider überhaupt nicht unter kontrolle... aber er ist allgemein nicht so konsequent mit ihm wie ich.
Ich bin gespannt, ob jemand einen guten Tipp für dieses Problem hat.
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Hat sonst Niemand eine Idee/Vorschlag?
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Das interessiert mich auch!
Die Ziegen meiner Mutter würde Ringo auch gern jagen. Wenn ich im Garten bin hab ich ihn mittlerweile soweit das er sie zeitweise in Ruhe lässt. Aber da is auch der Zaun hoch genug, so dass er nich drüber kann. Ich muss ihn halt immer wieder ermahnen und oft ihn am Zaun abholen. -
Hallo,
hmmm, was passiert denn, wenn du ihn mit auf die Koppel nimmst und ihm Ruhe vermittelst?
Benni war auch immer so ein Rüpel, wenn er an der Leine war hat er alles auf der Koppel angekläfft oder die Hühner vorm Gehege gejagt... das hat echt genervt... also habe ich ihn damals einfach abgeleint und habe ihn ohne Befehle mit auf die Koppel laufen lassen - da war er baff - erst hat er misstrauisch geguckt und auch bei merkwürdigen Bewegungen der Ziegen mal gebellt, immer mit mir im Blickkontakt... irgendwann hat er gemerkt, dass ich total entspannt bin, habe dann einfach mal eine Ziege gestriegelt und geputzt (abwechselnd auch bei ihm wenn er kam) und es war ab da ok... er hat sie dann einfach ignoriert... manchmal ist er zu einer hingelaufen und geschnüffelt, das wars dann aber auch...
Mit den Hühnern war es genauso... als ich ihn mit ins Gehege genommen habe, war er erst hypernervös, später hat er gemerkt, dass die Hühner ihn absolut ignorieren, dann war es auch ok... und irgendwann hat er dann mal aus Versehen einen Hieb vom Hahn in die Seite bekommen, seitdem hat er einen großen Bogen um die Hühner gemacht und hat sich vor den Zaun gelegt und sie ignoriert
Amy nun interessiert sich weder für das eine noch das andere... sie guckt einfach weg und sagt sich wohl: Wenn ich sie nicht sehe sehen sie mich auch nichtNur Pferde mag sie nicht so, da nimmt sie entweder reißaus und versteckt sich hinter mir oder bellt auch schon mal... naja, das kommt auch noch, sie ist ja noch klein...
Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, je lockerer und grenzenfreier ich mit den Hunden umgegangen bin, desto besser hat es geklappt... Habe ich mich geärgert oder war wegen des Gebells nervös, wurde es schlimmer... also Leine ab und los...
LG, Tanja -
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Hallo,
das ist mir einfach zu gefährlich, es darauf ankommen zu lassen, was passiert wenn.
Ich denke, es wäre gut, immer wieder nur am Gehege entlang zu gehen, ein bißchen Unterordnung machen und bei Ablenkungs-Gelingen viel Loben.
Und dann wieder weg. Und klar, da hast Du natürlich absolut Recht, gerade der Mensch sollte dabei besonders ruhig und ausgeglichen sein.Blöde ist nur, dass ich die Tiere dort versorgen muß (gerade jetzt im Winter und 1 Ziege ist auch noch krank und braucht besondere Aufmerksamkeit) und ihn in der Zeit irgendwo parken muß.
Das nicht angebunden werden wollen kann bei ihm natürlich auch Verlassensangst sein. Immerhin wurde er von den Vorbesitzern an einem Baum angebunden ausgesetzt. Und bei uns ist er ja erst seit gut 4 Wochen.LG
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Hallo,
ja ok, wenn du den Hund noch nicht so lange hast, ist es etwas schwieriger, ich wusste, dass Benni die Tiere nicht gebissen hätte, insofern habe ich ihm da einfach vertraut.
Aber bei uns hätte es anders nicht geklappt - für ihn war alles gut, solange er dabei sein konnte. Aber angebunden sein oder an der Leine das Gehege abgehen - Katastrophe, da hat er sich aufgeführt wie besessen. Ich konnte nie mit ihm zum Bäcker z. B. Brötchen holen, der hat den Fahrradständer mitgerissen oder den Haken aus der Wand oder die Leine durchgebissen und dabei gejault und gebellt, dass die Leute das in 2 km Umgebung gehört haben
Und an der Leine im Gehege war auch nicht ok für ihn, weil er da Angst hatte, im Zweifel nicht flüchten zu können, also auch Theater.
Insofern habe ich es einfach ohne Schranken/Grenzen probiert und - perfekt.
Ich hoffe für dich, dass sich die Lage entspannt - und vielleicht kannst du ihm da ja doch irgendwann die Möglichkeit geben.
LG, Tanja -
Hallo Tanja,
ist Benni auch aus dem Tierheim/Tierschutz?
Sind das Verlassensängste mit dem Nicht-Angebunden-Sein-Können?
Und hat es sich mit der Zeit gegeben oder bindest Du ihn einfach nie irgendwo an?
LG
Binja -
Hallo,
ja, Benni war (ist leider im August verstorben) ein Tierheimhund. Ein "Fundhund" an Silvester 2000 ohne Vorgeschichte. Wir haben ihn total traumatisiert übernommen und sehr viel an/mit ihm gearbeitet, vieles war aber dennoch nicht mehr "normal" zu bekommen.
Er hatte extreme Verlustangst, man konnte ihn nirgendwo anbinden ohne dass er durchgedreht ist. Beim Bäcker kurz Brötchen holen - nicht möglich. Benni hatte rund 40 kg und hat einmal den gesamten Fahhradständer über den Bürgersteig gezogen. Ein zweites Mal hat er den kompletten Leinenanker aus einer Wand (!) gerissen, das alles natürlich lauthals jaulend und bellend - hat man im Umkreis von 2 km gehört, absolut hysterisch war er dann...
Alleine bleiben - kaum möglich, dauerhaftes Bellen und Kratzen an Wänden und Türen...
Also haben wir versucht, möglichst so mit ihm zu leben, dass er viel Freiraum bekommen hat und haben daher an den Grundkommandos so lange geübt, dass er perfekt gehört hat, das ging gut. Denn ohne Leine konnte man ihn somit gut handeln, da er nie das Geühl hatte, gefangen oder unter Handlungsdruck zu sein. Insofern war es für mich einfacher, einen Hund zu haben, der mit auf die Weide kam und perfekt abrufbar war, falls etwas aus dem Ruder lief, als einen Hund, der hysterisch am Weidepfosten an der Leine stundenlang Trara gemacht hat, so dass schon alle Ziegen und Pferde (und ich) psychische Wracks waren
So konnte ich ihn immer mitnehmen, im Auto hat er übrigens auch relativ gut alleine gewartet, wenn auch häufig bellend... hauptsache dabei...
LG, Tanja -
Hallo Tanja,
das finde ich echt toll, dass Euer Atem lang genug war und Ihr Euch so gut zusammen gerauft habt. Und schade, dass er nicht mehr da ist... 9 Jahre Gemeinsamkeit ist ja eine ganz schön lange Zeit.
Wie hast Du die Grundkommandos verfestigt?
Momentan hört Ando nicht mehr ganz so gut wie anfangs. Einerseits gewöhnt er sich wohl immer mehr ein und wird sicherer und andererseits liegt es wohl auch an den 3 läufigen Hündinnen aus der Nachbarschaft (er ist unkastriert), die das Gehirn teilw abschalten oder langsamer machen.
LG
Binja -
- Vor einem Moment
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