Tipps vom Hundeflüsterer

  • Titel: Tipps vom Hundeflüsterer: Einfache Maßnahmen für die gelungene Beziehung zwischen Mensch und Hund
    Autor: Cesar Millan, Melissa Jo Peltier
    Sprache: Deutsch
    Seitenanzahl: 384 Seiten
    ISBN: 978-3442218691
    Ersterscheinung: 2009
    Preis: 9,99 Euro (Preis siehe Amazon)



    Kurzbeschreibung
    Vom Experten für Hundeerziehung und Hunderehabilitation aus den Vereinigten Staaten


    Cesar Millans unkonventionelle Methode geht von einem tiefen Verständnis für das Wesen des Hundes aus. Statt mit Kommandos arbeitet er mit Energie und Berührung. Der Schlüssel zu seinem Erfolg ist die Macht des Rudels. „Ich resozialisiere Hunde und trainiere Menschen“, bringt er seine Arbeit auf den Punkt. Denn wenn ein Hund verhaltensauffällig wird, hat das fast immer einen Grund: Er wird nicht als Hund behandelt, sondern als Mensch mit Fell. Dieses Buch ist ideal für alle, die sich einen Hund anschaffen wollen, aber auch für die jenigen, die ihren Hund über die Maßen lieben, ihm jedoch gewisse Unarten nicht abgewöhnen können.


    Gut zu wissen: In Deutschland gibt es rund 8 Millionen Hunde!


    QUELLE: Amazon


    Jetzt könnt Ihr Eure Meinung über das Buch schreiben wenn Ihr es schon gelesen habt und es den anderen Mitgliedern & Besuchern mitteilen wollt.

  • Ich habe das Buch nicht gelesen. Aber genau dieser Satz: "Der Schlüssel zu seinem Erfolg ist die Macht des Rudels" lässt mich schon an der Qualität zweifeln. Jeder Trainer, der beim Zusammenleben von Mensch mit Hund als Rudel spricht hat meiner Meinung nach etwas ganz wichtiges nicht verstanden. Mensch und Hund können kein Rudel bilden, bestenfalls eine Zweckgemeinschaft. Unter Rudel verstehe ich etwas ganz anderes!
    Ich bin aber mal auf Erfahrungen jener gespannt, die das Buch gelesen haben. Denn Training über Energie und Berührung klingt schon interessant. Gerade in der Umsetzung. Bisher kenne ich nur teilweise nonverbale Erziehung und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

  • Eines Vorweg: Ich bin kein "Fan" dieses Herren, finde aber seine Ansätze, die ich aus der Sendung kenne, gut. Bei all der Kritik, die gerne an seinem Vorgehen geübt wird, wird oft vergessen, dass er sich in einer Gesellschaft bewegt, in der die Position des Hundes nicht so stark ist, wie sie es in Deutschland ist. In den USA wird ein verhaltensauffälliger Hund, zumindest nach meinem Wissen, auch ganz gerne mal - sagen wir - aus dem Familienverbund ausgeschlossen, um sich dann das nächste Tier ins Haus zu holen. Und selbst in Deutschland höre ich immer wieder von Hunden, die im Tierheim landen oder abgegeben werden, weil die Menschen ihren Hund eben als "kleines Töchterchen/Söhnchen mit Fell" behandelt haben.


    Der Begriff "Rudel" ist hier sicher auch als das zu sehen, als was es gemeint sein dürfte: Den zweckgebundenen Zusammenschluss von Mensch und Tier. Denn, auch wenn Mensch und Hund eben KEIN Rudel im klassischen/wölfischen Sinn darstellen KÖNNEN, so wird doch jedem in diesem Verbund eine oder mehrere der "Rudelaufgaben" zu Teil. - Und eben diese gilt es so zu erfüllen, dass ein Zusammenleben möglich ist.


    Beim Begriff "Energie" erlebe ich auch oft (was mir früher auch so ging), dass man das gleich mit etwas esoterischem verbindet, was selbstverständlich totaler Humbug ist. Man sammelt keine Energien, die man dann in Richtung des Hundes verströmt oder mit dem man ihn verzaubert. Um ein Beispiel zu nennen: Meine Hunde sind mit mir im Büro und Yoko liegt ganz gerne mal an der Tür oder in der Mitte des Raums oder im Flur - kurz gesagt: irgendwo im Weg rum. Stehe ich nun vom Stuhl auf, um in die Küche zu gehen, steht er ebenfalls auf. Stehe ich auf, um hinter mir in den Schrank zu greifen, bleibt er in der Regel liegen. - Oder, gehe ich auf ihn zu, weil ich an ihm vorbeigehen möchte, kümmert er sich einfach weiter um das, was er da gerade tut. Gehe ich auf ihn zu, weil ich "durch ihn durch möchte", geht er beiseite. - In beiden Fällen ohne, dass ich mir einer gesonderten körpersprachlichen Kommunikation im Klaren wäre.


    Ich denke, dass es sich bei diesem Buch nicht anders verhält (gelesen habe ich es noch nicht, da warten noch 20 andere vorher drauf ;)), als bei jedem anderen Buch, welches durch einen erfolgreichen Trainer (und das kann man ihm nunmal nicht absprechen) verhält: Man muss das für sich und seinen Hund/seine Hunde passende herausfiltern.

  • Wie gesagt, von den Ansätzen her klingt es doch schon interessant. Und es wird mit Sicherheit das Ein oder Andere geben, was man für sich rausziehen kann. Das ist aber bei viele Trainern der Fall. Nur sehe ich auch immer die Gafahr, dass es Leute geben mag, die da etwas missverstehen und versuchen etwas 1 zu 1 umzusetzen, was so gar nicht funktionieren kann.
    Man muss sagen, das viele dieser Trainer über Jahre mit Hunden arbeiten. Sie haben das Verhalten des Hundes studiert und gelernt sich entsprechend zu verhalten und zu bewegen. So wie die Hunde es gelernt haben uns Menschen zu lesen. Sowas kann man nicht als Neuhundehalter, der seit ein paar Wochen einen Welpen bei sich hat. Da muss man hineinwachsen.
    Und dich jede Methode funktionier bei jedem Hund und mit jedem Menschen.


    Wie du schon schreibst, Ansätze lassen sich vielleicht gut übernehmen.


    Mich würde aber wirklich man interessieren was hier mit Berührungen gemeint ist. Denn auch da gibt es echt große Unterschiede. Hier im TH arbeitet z.B. ein bekannter Trainer auch mit Berührungen. Aber das für mich eher nicht positiv. Da wird, wenn der Hund nicht leinenführig ist und den Menschen überholen möchte mal ein "Hieb" vor dem Bug verpasst. Bei einem unsichen Hund eine Kathastrophe.


    Wie gesagt, ich hoffe auf viele Beiträge von Leuten, die das Buch kennen.

  • Ich habe mehrer Bücher von CM gelesen und mittlerweile auch einige Folgen zusammen mit der besseren Hälfte angesehen. Ich denke, dass CM gute Ansätze hat, aber in meinen Augen geht er teilweise sehr weit . . . das mag am Ort des Geschehens (USA) liegen oder auch an der Tasache, dass so mancher Hund sonst wohl auf dem Tisch landet.


    Toll finde ich seine ruhige Art, dass er nie die Schuld beim Hund sucht, sondern am anderen Ende der Leine, und die Bedürfnisse des Hundes in den Vordergrund stellt.


    Zugegebenermaßen muss ich Göttergatte während der Sendung verbal bremsen, damit er nicht alles oder ziemlich viel nachmacht ohne das ein bißchen an die Hunde anzupassen. Aber so manches hat gerade ihm gut geholfen, z.B. mehr Körpersprache und souveränere Ausstarhlung.

  • Ich fand es furchtbar anstrengend und nur minimal hilfreich.


    Besonders langatmig und absolut nur für Fans sind die ersten 100 Seiten auf denen Millan seinen Werdegang beschreibt. 100 Seiten Eigenlob und im Grunde nur eine Aussge: Er weiß eben wie es geht.


    Was lobenswert ist, ist der dreier Ansatz Auslastung-Disziplin-Zuneigung, wobei ich auch hier wieder sehr kritisch finde, dass normales Gassi gehen an der Leine schön devot hinter dem Hundeführer zwei mal eine Stunde am Tag als die ultimative Auslastung für Körper und Geist propagiert wird und dass in Zusammenhang mit der Disziplin der Alphawurf immer noch als natürlich und hundgerecht angepriesen wird.


    Schön ist auch zu lesen, dass jeder Hund, ungeachtet der Rasse erstmal als Hund behandelt werden muss.


    Mehr nennenswerte positive Erkenntnisse habe ich in dem Buch auch schon nicht entdecken können. Und da die wenigen theoretisch guten Ansätze in der Praxis dann auch schon wieder mit mangelhaften oder schlechten Umsetzungstipps untermalt werden, gibt es ganz klar keine Empfehlung für dieses Buch von mir.

  • Von mir gibts ne klare Kaufempfehlung! Wenn man sich mit der Art wie Hunde kommunizieren beschäftigen möchte, bietet dieses Buch meiner Meinung nach einen Super Einstieg! CM verdeutlicht dass selbst der kleinste Schoßhund immer noch ein Hund ist und auch so behandelt werden möchte. Die "Berührungen" orientieren sind kleine, schnelle Bewegungen welche dem Hund seinen Platz zuweisen ohne ihm weh zu tun und orientieren sich an der Art wie es Hunde auch tun. Wenn man sich die Zeit nimmt und seine Hunde tatsächlich mal beobachtet kann man viele der nachgeahmten Berührungen wiedererkennen. Ich finde auch dass die Art und Weise wie Cesar arbeitet, gerade für unsichere Hunde ideal ist, da er ihnen einen genauen, klar definierten Platz im "Rudel" zweist. In diesem klar umrissenen Rahmen können sie sich bewegen und sich sicher fühlen und wissen genau wo ihre Grenzen sind. Gerade unsichere Hunde bekommen oft unbeabsichtigt "Jobs" übertragen, welche sie eigentlich heillos überfordern und welche sie liebend gern abgeben würden.... Aber wie Hunde nun mal sind, sie sagen sich, "ok Mama kriegts nicht auf die Reihe, einer muss ja den Laden am Laufen halten.... " Bei meinen Hunden hat es jedenfalls unglaublich gut funktioniert. Gerade meine eher dominante Hündin hat viele Unarten wie von selbst eingestellt als ich angefangen habe auf Kleinigekeiten wie z.B. als erster aus der Tür zu gehen usw... zu achten. Wie gesagt, das Buch ist meiner Meinung nach ein Einstieg, ich habe es sehr gern gelesen. Falls man sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte empfehle ich die Bücher von Patricia B. McConnel oder Stanley Coren.
    Liebste Grüße :D

  • Ich kenne CM bisher nur aus dem Fernsehen und er hat ein Rudel, ein großes Hunderudel. Vielleicht ist das gemeint? Er nimmt Hunde in sein Rudel zuhause auf, deren die Halter sich entledigen wollen, und sie werden in diesem und durch dieses Rudel sozialisiert. Danach sucht er nach Möglichkeit ein neues Zuhause für den Hund. Das finde ich auf jeden Fall gut an seiner Arbeit.

  • Willkürlich zusammengeworfene Hunde sind kein Rudel, sondern eine mehr oder minder homogene Gruppe.


    Hier fangen die "Missverständnisse" bereits an.

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