Warum halten sich die populären Futter-Sorten so gut?
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Hallo liebes Forum,
es entstehen immer wieder Threads, in denen nach gutem Trocken- oder Nassfuttersorten gefragt wird. Die Antwort ist eigentlich immer gleich - von den populären Hundefuttersorten wird abgeraten. Die Argumente sind logisch und jeder kann sie anhand der Inhaltsstoffangabe nachvollziehen.
Es handelt sich um Marken, die über Jahrzehnte ein gewisses Image aufgebaut haben und im TV, in Zeitungen und am POS auch werblich sehr präsent sind. Ich glaube wenn man einen älteren Hundehalter, der sich nicht näher mit dem Thema beschäftigt hat, nach einem guten Futter fragt, wird er das mit der Petersiliengarnitur nennen.
Trotzdem findet ja ein Umdenken statt. Ich denke das kann man ganz gut an der werblichen Positionierung der Hersteller beobachten - seit einigen Jahren werden die Produkte hochwertiger dargestellt und über den Qualitätsaspekt beworen. Im letzten Jahr ist aufgefallen, dass nun auch Schlagworte wie Schonkost, Gesundheit und Bio hinzukommen. Ist das einfach nur Keywording aus der Marketingabteilung? Ist das nur eine Image-Neuaufstellung am POS? Haben die Hersteller ihre Produkte vielleicht wirklich gemäss den neuen Wertevorstellungen angepasst und überarbeitet?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, da ist immer noch viel Luft nach oben.
Wie können diese Marken sich aber trotzdem so gut halten?
Ich denke auch das Image dieser Marken ist unter Hundehaltern, wenn man mal vom DF absieht, nicht schlecht. Die Marken werden mit Qualität und Ernährungsbewusstsein assoziiert.
Gibt es keinen Markt für besonders hochwertiges Futter?
Ich kennen keinen Supermarkt - und der Supermarkt ist für viele Menschen immer noch Dreh- und Angelpunkt beim Lebensmitteleinkauf, auch für den Hund - der eine der Futtersorten anbietet, die hier im Forum als besonders gut bekannt sind. Warum nicht? Möchten diese Futterhersteller nicht im Supermarktregal stehen? Gibt es im Supermarkt keinen Markt dafür?
Ich finde es einfach unverständlich, dass es so wenig Aufklärung im Bereich des Tierfutters gibt. Wäre ich nicht auf dieses Forum gestossen, wüsste ich auch ganz viele Dinge nicht.
Woran liegt das?
Ich mach ja selbst Werbung.
Ich kann aber trotzdem nicht glauben, dass so wenig hinterfragt wird. -
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Ich denke, wie du schon erwähntest, es liegt auch am Bezugspunkt.
99% meiner Nachbarn hier werden noch nie etwas von Josera oder Platinum je gehört haben. Wie auch? Futter gibt's halt aus dem Kaufland oder Rewe, und da gibt es eben nur Frolic, Pedigree oder Cesar (ist es verboten, Markennamen zu nennen?).
Ich habe damals einen Fachhundemarkt aufgesucht und mich 2h lang beraten lassen. Dazu kam eine ellenlange Recherche hier im Forum.
Aber nicht jede Stadt hat so einen Fachmarkt, und noch längst nicht jeder hat Internet.
Und selbst wenn der eine oder andere mal in einen Fachmarkt stolpern sollte, dann wird der Preis abschreckend sein.
"Was? 80€ für 20 Kilo Futter? Das ist doch nur ein Hund und kein Gourmet!", ohne vielleicht zu wissen, was hinter dem Preis steht (Qualität, kein Getreide, hochwertige Proteine, etc).
Ich kenne auch noch einen Haufen Leute, die ihren Hund mit Essensresten füttern.
Ich denke, viele sind sich außerdem auch nicht bewusst, welche, ich nenn es mal "Langzeitschäden" ein billigfutter ausmachen kann - Stichworte aus anderem Thread: Reizdarm, Allergien, Zahnprobleme, etc.
Edit:
Wenn man nicht viel Ahnung hat und die Verpackungen von Schlechtfutter X durchstöbert, wird man auch kaum darauf kommen, dass es schlecht ist - wenn nicht unbedingt Zucker enthalten ist.
Da wird ja immer von "wertvoll", "gesund", "natürlich" und "schonend" gesprochen. -
Weils schon seit zig Jahren gibt und wenn es sooo schlecht sein sollte, würde es das Futter ja nicht mehr geben Außerdem ist es bequem beim täglichen einkauf auf die billigen Futtermittel zurückzugreifen :)
So höre ich es ständig ...
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Da hast Du Recht!
Ich gebe zu, an Bezugsprobleme habe ich noch nie gedacht.Ich halte es allerdings für ein Gerücht, dass die Petersiliengarnitur-Marken günstiger sind als ein gutes Futter aus der Fachhandlung. Ich habe eben für einen anderen Thread errechnet, dass das von mir bevorzugte Nassfutter sogar günstiger ist.
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Naja, das ist eigentlich leicht zu erklären. Erstens hängen viele der "bekannten" Marken an großen Lebensmittelkonzernen dran und können somit günstig herstellen und viel werben. Zweitens, wenn man sich dann mal die Mühe macht zu hinterfragen was hinter dem Futter steht und man auf so einen Konzern stößt, sehen das viele Leute erstmal positiv. Mars macht für uns Dinge die wir gerne essen, also wird es für den Hund auch gut sein.
Dann kommt natürlich hinzu, dass TÄ zu manchen Futtersorten raten. Und oftmals damit auch richtig liegen, so gibt es spezielle Sensitiv-Futter, die manche Hunde einfach fressen müssen. Da wird dann der Einfachheit halber auf alle Sorten dieser Marke geschlossen.
Dann kommt hinzu, dass sich viele Züchter wenig bis halbwenig mit Futter beschäftigen und den Welpenkäufern zu diesem und jenem raten. Den Hunden geht es gut damit, es gibt keine Veranlassung zu wechseln. Kleinere Probleme werden auf andere Dinge zurückgeführt, oder durch Zusätze kompensiert, da fällt das dann nicht so auf.
Dann gibt´s noch die, deren Hund mit irgendeinem Futter 300 Jahre alt geworden ist (no na, ein wirklich gesunder Körper verträgt so ziemlich alles) und die das dann allen anderen empfehlen.
Dann gibt´s natürlich noch die (und das sind die, bei denen ich das am Besten nachempfinden kann), die meinen sie essen ja auch solche Dinge, da braucht der Hund nix besseres als sie selbst.
Und wenn ich in die Zeitschrift des zB ÖKV (das österr. Pendant zum VDH) reinschau, dann gibt´s da die "Royal Canin Ernährungs News", die "Eukanuba Welpenecke" und so weiter und so fort. Wieso sollten die Leute daran zweifeln? Die Artikel der Firmen sind allesamt wahr. Sie sind zwar so schwammig geschrieben, dass man eigentlich nix draus raus lesen kann, aber das weiß man ja nicht wenn man sich mit dem Thema nicht näher (sehr viel näher) beschäftigt hat.
Eigentlich hat man recht wenig Chancen dem zu entgehen, deshalb find ich diese "Verteufelung" die oft stattfindet auch schlecht. Man kann ja auch nett darüber aufklären und verstehen warum die Menschen nicht so viel darüber wissen.
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Ich denke es fehlt an Kenntnis und Motivation sich zu informieren. Mein Onkel verdient sehr sehr gut und kauft sich deshalb das teure Futter von Royal Canin für seinen Ridgeback. Er denkt teuer = gut...wie wohlmöglich so viele. Viele lassen sich auch einfach von der Medienpräsenz beirren und kaufen deshalb Pedigree weil es jeden Tag in der Werbung kommt.
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Zitat
Naja, das ist eigentlich leicht zu erklären. Erstens hängen viele der "bekannten" Marken an großen Lebensmittelkonzernen dran und können somit günstig herstellen und viel werben. Zweitens, wenn man sich dann mal die Mühe macht zu hinterfragen was hinter dem Futter steht und man auf so einen Konzern stößt, sehen das viele Leute erstmal positiv. Mars macht für uns Dinge die wir gerne essen, also wird es für den Hund auch gut sein.
Dann kommt natürlich hinzu, dass TÄ zu manchen Futtersorten raten. Und oftmals damit auch richtig liegen, so gibt es spezielle Sensitiv-Futter, die manche Hunde einfach fressen müssen. Da wird dann der Einfachheit halber auf alle Sorten dieser Marke geschlossen.
Dann kommt hinzu, dass sich viele Züchter wenig bis halbwenig mit Futter beschäftigen und den Welpenkäufern zu diesem und jenem raten. Den Hunden geht es gut damit, es gibt keine Veranlassung zu wechseln. Kleinere Probleme werden auf andere Dinge zurückgeführt, oder durch Zusätze kompensiert, da fällt das dann nicht so auf.
Dann gibt´s noch die, deren Hund mit irgendeinem Futter 300 Jahre alt geworden ist (no na, ein wirklich gesunder Körper verträgt so ziemlich alles) und die das dann allen anderen empfehlen.
Dann gibt´s natürlich noch die (und das sind die, bei denen ich das am Besten nachempfinden kann), die meinen sie essen ja auch solche Dinge, da braucht der Hund nix besseres als sie selbst.
Und wenn ich in die Zeitschrift des zB ÖKV (das österr. Pendant zum VDH) reinschau, dann gibt´s da die "Royal Canin Ernährungs News", die "Eukanuba Welpenecke" und so weiter und so fort. Wieso sollten die Leute daran zweifeln? Die Artikel der Firmen sind allesamt wahr. Sie sind zwar so schwammig geschrieben, dass man eigentlich nix draus raus lesen kann, aber das weiß man ja nicht wenn man sich mit dem Thema nicht näher (sehr viel näher) beschäftigt hat.
Eigentlich hat man recht wenig Chancen dem zu entgehen, deshalb find ich diese "Verteufelung" die oft stattfindet auch schlecht. Man kann ja auch nett darüber aufklären und verstehen warum die Menschen nicht so viel darüber wissen.
Das kann ich zu 100% so unterschreiben.
Was ich allerdings daran immer noch nicht verstehe, ist die Frage, warum die Hersteller guter Futtersorten (z.b. Josera, Terra Canis etc) nicht dagegen angehen und selbst Werbung machen? Wollen Sie nicht auf dasselbe Niveau wie Chappi sinken und hoffen, dass verantwortungsbewusste Hundehalter schon irgendwann von Ihnen hören werden?
LG Franzi -
Zitat
Dann kommt hinzu, dass sich viele Züchter wenig bis halbwenig mit Futter beschäftigen und den Welpenkäufern zu diesem und jenem raten. Den Hunden geht es gut damit, es gibt keine Veranlassung zu wechseln. Kleinere Probleme werden auf andere Dinge zurückgeführt, oder durch Zusätze kompensiert, da fällt das dann nicht so auf.
Oh, das wundert ich mich. Vielleicht habe ich auch ein falsches Bild von Züchtern, da ich noch nie einen echten Züchter kennengelernt habe. Ich hätte erwartet, dass das voll die Verhaltens- und Ernährungsexperten und überhaupt sind ...
ZitatDann gibt´s natürlich noch die (und das sind die, bei denen ich das am Besten nachempfinden kann), die meinen sie essen ja auch solche Dinge, da braucht der Hund nix besseres als sie selbst.
Ich ernähre meinen Hund größtenteils gesünder als mich. Das liegt aber daran, dass mir bewusst ist, was ich meinem Körper gelegentlich reinpfeife und mich selbst dafür entscheide. Mein Hund hat nicht die geistigen Voraussetzungen um diese Entscheidung zu treffen und ich fühle mich moralisch verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen für ihn zu entscheiden. Heisst aber nicht, dass der nicht manchmal nen kompletten Vanillepudding oder Cheese&Onion-Chips kriegt oder so.
ZitatUnd wenn ich in die Zeitschrift des zB ÖKV (das österr. Pendant zum VDH) reinschau, dann gibt´s da die "Royal Canin Ernährungs News", die "Eukanuba Welpenecke" und so weiter und so fort. Wieso sollten die Leute daran zweifeln? Die Artikel der Firmen sind allesamt wahr. Sie sind zwar so schwammig geschrieben, dass man eigentlich nix draus raus lesen kann, aber das weiß man ja nicht wenn man sich mit dem Thema nicht näher (sehr viel näher) beschäftigt hat.
Eigentlich hat man recht wenig Chancen dem zu entgehen, deshalb find ich diese "Verteufelung" die oft stattfindet auch schlecht. Man kann ja auch nett darüber aufklären und verstehen warum die Menschen nicht so viel darüber wissen.
Ich wäre auch auf RoyalCanin oder Eukanuba reingefallen. Hier muss ich allerdings das Tierheim loben - die machen mich aufgeklärt, dass das Quatsch ist. In den mir bekannten Tierheimen wird z.B. hauptsächlich HappyDog gefüttert. Das habe ich auch als Empfehlung mitbekommen.
Das war übrigens der Anstoss, mich damit zu beschäftigen und so kam ich dann schließlich auch hierer.
Ich war schon sehr überrascht, das RoyalCanin / Eukanuba kein gutes Futter sein sollte. Bis zu dem Zeitpunkt war das für mich DIE Qualität überhaupt. Mein armer alter Kater!
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Zitat
Was ich allerdings daran immer noch nicht verstehe, ist die Frage, warum die Hersteller guter Futtersorten (z.b. Josera, Terra Canis etc) nicht dagegen angehen und selbst Werbung machen? Wollen Sie nicht auf dasselbe Niveau wie Chappi sinken und hoffen, dass verantwortungsbewusste Hundehalter schon irgendwann von Ihnen hören werden?
Ich glaube das ist eher eine Kostenfrage. Jetzt liegen diese Futtersorten ja auch in einem etwas höher angesiedelten Preisniveau, wenn ich da dann noch viel Werbekosten dazurechne kommen sie auf Preise die wohl niemand bereit ist zu zahlen, vor allem wenn man "gleich gutes" Futter (wie die Gegenwerbung ja suggeriert) zum selben oder niedrigeren Preis bekommt. -
Ich glaube auch es liegt an dem teuer = gut. Denn seien wir mal ehrlich so ein Sack Pedigree oder Frolic ist ja trotzdem nicht gerade günstig.
Oft steht dann auch drauf von Tierärzten empfohlen usw.
Und auch im Fressnapf gibt es ja Futter zu kaufen, die nicht so wirklich gute Futter sind. Vielleicht müssten die das Futter wenigstens mal aus dem Sortiment nehmen, denn Leute die sich schon die Mühe machen extra dorthin zu fahren um Hundefutter zu kaufen, sind ja schon eien andere Sorte Leute, die es einfach im Supermarkt kaufen
Dann wiederum denke ich auch. Es ist halt ein Hund. Wieso soll er was besseres Essen als ich. Ich achte auch nicht immer so sehr auf meine Ernährung. Und naja vielleicht kommt dafür in einigen Jahren mal die Quittung.
Dann gibt es auch Leute die haben da auch einfach nicht die Zeit und Lust sich da so eingehend drüber zu informieren.
Wie sagt Martin Rütter ich ess ja auch von Aldi...
Ich seh das alles nicht immer soooo eng. Wie gesagt sofort tot umfallen wird sicher keiner von denen nur weil zu viel Getreide drin ist. Und ich denke 80 % der Hunde wird auch trotz Billigfutter alt, und bleibt gesund, oder hat Krankheiten die nicht unbedingt mit der Fütterung zusammenhängen -
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