Beiträge von Traventure Dog

    ich hab mich beim lesen gerade gefragt wie die Hotels auf dich und Kenai reagieren. So ganz wie Butterblümchen duftend kommt ihr ja nicht da an. Kannst du den Hänger dann immer irgendwo bei denen parken oder musst du ihn zusammenklappen und ach weiß weiß ich. Ist ja schon auch eine logistische Leistung das erstmal alles ins Zimmer zu bringen. Mach doch mal Fotos von diesen Trockenaktionen im Zimmer! Waschen die Hotels deine Klamotten?


    Ich wünsche dir eine entspannte Nacht und morgen einen Tag ganz ohne Regen!

    Wenn sich nochmal die Möglichkeit ergibt, dann mach ich dir ein paar Bilder ?


    Ehrlich gesagt hat noch niemand komisch reagiert, bis jetzt konnte auch immer meine Wäsche gewaschen werden, manchmal gegen Aufpreis, manchmal hat man mir auch einfach gezeigt wo die Maschine steht (bissi Waschpulver habe ich dabei) und für Rad und Anhänger gab es oft eine Möglichkeit sie einzusperren, oder ich lasse beides, gut abgesperrt, draußen stehen, ins Zimmer mitnehmen musste ich die zwei Sachen zum Glück noch nie.


    Ich habe als Packtaschen die von Vaude (Karekorum oder so), die sind mega schnell weggeklickt und mehr als dreimal musste ich noch nie laufen.

    Ich hab da ehrlich gesagt weniger ein Problem damit, in vielen Situationen meiner Touren hätte es auch keine Möglichkeiten gegeben großartig jemanden zu fragen.

    Ich hinterlasse die Orte welche ich aufsuche immer so wie ich sie vorfinde, versteht sich von selber.


    Ich mag die Suche nach einem Schlafplatz, habe ja auch das Zelt noch dabei, Kenai ist nicht verträglich mit anderen Hunden und immer wieder in Interaktion mit anderen Menschen gehen zu müssen wäre auch nicht meins.

    Mini-Sofawolf : Ich finde Vorbereitung und Training komplett überbewertet! Unsere erste 5 Wochen Tour vor 4 Jahren ging zu Fuß mit Zelt etc. über die Alpen und wir haben davor ehrlich gesagt nichts gemacht, also keine Testtouren etc.

    Einfach machen, geht besser als man sich denkt.

    Erst, wenn Lina älter ist. Mit 9-10 Monaten denk ich noch nicht an mehrtägige Touren, wenn, dann eher mit 1,5 oder 2 Jahren =)

    ... und meine Waden schreien auch immer ein wenig nach so ner 12-14 km Tour xD

    Bei mir wird ja nächstes Jahr ein DSH Welpe einziehen, mein Plan ist, dass ich mit ihm, wenn er in etwa ein Jahr alt ist, die erste grosse Tour mache, dann mit dem Rad, da kann ich die körperliche Belastung super steuern, und im Jahr darauf würde ich gerne die Alpen von München nach Venedig überqueren.

    Tag 19 - ein paar Kilometer müssen trotzdem gemacht werden


    Um 6.00 Uhr in der früh regnet es noch immer, also schlafe ich weiter bis um 7.00 Uhr, stehe auf, räume alles zusammen und wirklich, es ist nicht schön! Zelt natürlich komplett nass, riecht unangenehm, Evazotematten mehrheitlich nass und riechen ebenso ungut, Kenais Decke nass, Geruch erwähne ich lieber nicht, da er die Nacht auf dem grossen Mikrofasertuch gepennt hat ist auch dieses dreckig, meine Kleidung ebenso nass und müffelnd.


    Gut, dass ich noch im Schlafsack liegend eine Unterkunft gebucht habe. Kommt mir sehr entgegen, dass die nächste Möglichkeit ca. 50 Kilometer entfernt in Dole ist, so bin ich gezwungen, trotz grauenhaftem letzten Tag auch heute wieder einige Kilometer hinter mich zu bringen und mir so das Bett zu verdienen.

    Das nasse Zelt schiebe ich unter das Regenverdeck des Anhängers, ziehe den Regenschutz über meine Packtaschen und die Regenjacke verstaue ich in Griffweite in der Lenkertasche.

    Witzig hier auf dem Weg übrigens, dass jeder Kilometer auf dem Boden angeschrieben ist, heute starten wir bei Kilometer 109 (gestern war der Start bei Kilometer 18, mit dem herumgeeiere zum Hotel und wieder zurück dürften das die 100km gewesen sein) und wie immer sind die ersten ein bis zwei Stunden die Hölle. Gefühlt komme ich nicht voran, bin nicht wirklich wach und meine Oberschenkel protestieren gegen die immer gleich bleiben Bewegungen mit Übersäuerung. Da es natürlich auch kein Frühstück gab und ich keine Zeit für eine Pause vergeuden möchte schiebe ich mir während dem radeln Schokolade und Trockenfrüchte rein, danach geht es ein wenig besser.


    Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich, seitdem ich in Frankreich bin kaum noch andere Fernradler antreffe? Wie letztes Jahr nach Wien.


    Es ist zum Mäuse melken, wann immer ich die Regenjacke ausziehe nieselt es wieder so stark, dass ich sie wieder anziehe und dann, sobald ich sie anhabe, wird es wieder weniger oder ich muss ein paar wenige Meter nach oben pumpen und schwitze wieder! Egal, auf mich wartet ein Bett und eine Dusche.

    Gegen 14 Uhr kommen wir in der Unterkunft an.


    Mein Bedürfnis :

    × schlafen


    Meine To do Liste :

    × alles ausräumen und aufhängen was nass ist und trocknen muss

    × alles zusammen sammeln was gewaschen werden muss und abgeben

    × duschen, Haare waschen

    × einkaufen (Hundefutter und Menschenkekse sind leer)

    × Schlafsack auspacken und lüften

    × Therm-A-Rest Matte säubern und auslüften

    × Tagesberichte nachschreiben


    Ich bin mittlerweile ein Profi darin Hotelzimmer umzubauen um alles aufzuhängen, Innenarchitekten wären begeistert, die Hotelbesitzer würden mich vermutlich sofort wieder vor die Türe setzen. Auch geh ich nicht alleine unter die Dusche sondern nehme eine der zwei Evazotematten mit, denn auch diese müssen unbedingt mal wieder so richtig gewaschen werden.


    Heute übrigens zum ersten Mal mit der Garmin fenix 5X die Strecke getrackt, super spannend weil natürlich der Weg genau gezeigt wird (bis jetzt habe ich es immer über My Maps gemacht, da kann man aber nicht wirklich die Strecke anpassen wenn sie zwischen dem Start- und dem Endpunkt falsch gezogen wird), ausserdem Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch, Herzfrequenz etc. Werde das die nächsten Tage weiterhin damit machen und dabei beobachten, wie lange dann der Akku der Uhr hält.

    Tag 18 - schlimmer geht es immer


    Der Tag startet etwas später als sonst gegen 09.30 Uhr mit bewölktem Wetter und der Gewissheit, dass es heute noch regnen wird.

    Raus aus Voujeaucourt und immer dem Doubs folgend in Richtung Besancon, gleich zu Beginn geht es ne Runde bergauf, da hätte ich in Nachhinein auch über die Landstraße abkürzen können, ansonsten immer das mehr oder weniger gleiche Bild was sich mir bietet: Wolken, der Doubs, Wiesen, Bäume, kleine Dörfer. Was sich mir wieder überhaupt nicht bietet ist die Option etwas einzukaufen, nicht einmal die Möglichkeit Wasser aufzufüllen, geschweige denn sich wo unterzustellen oder zu übernachten.


    Frankreich ist da wirklich eine grosse Katastrophe! Hatte ich so nicht erwartet und ehrlich gesagt habe ich aktuell auch noch die Hoffnung, dass sich dies noch bessert...


    Es nieselt immer wieder, also Regenjacke an, was, sobald es auch nur minimal bergauf geht oder der Regen endet, ekelhaft ist weil man in dem Ding einfach unangenehm schwitzt. Die Regenhose lasse ich gleich ganz weg, diese auszuziehen ist etwas umständlicher und viel bringen tut sie auch nicht

    Glücklich, dass einige meiner Podcaster wieder aus ihrer Sommerpause zurück sind suchte ich deren Gespräche, hänge gleichzeitig meinen Gedanken hinterher und bringe einen Kilometer nach dem anderen hinter mich.

    Mittagspause gibt es nur eine halbe Stunde, es ist windig und ich möchte weiter kommen.

    Nach einem Blick auf die Wetterprognose erfolgt ein nächster Blick auf booking.com und ich beschließe, dass mir das Risiko auf der Strecke vielleicht keine Unterschlupfmöglichkeit zu finden und das Zelt aufstellen zu müssen, und das in meinem eh schon durchnässten Zustand, zu gross ist, ich heute schon wieder in einer Unterkunft nächtigen werde und dafür heute einfach mal sehr lange und sehr viele Kilometer radeln werde.

    Ziel ist ein Aussenbezirk von Besancon, gegen 19.30 Uhr bin ich auf den letzten Kilometern und jetzt regnet es richtig! Würde ich Unterwäsche tragen wäre ich jetzt bis auf diese nass, so fühlt sich jeder Schritt (ich schiebe mal wieder den Berg hoch) in meinen nassen Socken in nassen Schuhen an wie ein Gang durch das Moor.

    Ich bin nicht in irgendeinem Kaff sondern zwischen Hochhäusern auf der Suche nach dem Hotel, Google Maps macht mich mal wieder wahnsinnig, ich lande auf einem Spielplatz, komme nicht mehr raus und muss umdrehen, komme bei Fussgängerwegen mit dem Anhänger nicht durch und langsam aber sicher friere ich und bin fix und fertig.

    Im Hotel angekommen die Hiobsbotschaft : Ausgebucht. Ja fragt mich nicht, warum ich nicht gebucht habe, hat die letzten Male auch geklappt!

    Ich bin so schockiert, dass ich in den Überlebens - und Organisationsmodus schalte, mich mit Handy bewaffnet hinsetzen und nach einer Alternative suche - und keine finde! Es ist mittlerweile nach 20.00 Uhr, ich bin durchnässt, friere, es ist dunkel und ich stehe mitten zwischen Hochhäusern und es gibt weit und breit kein Hotel, welches noch Platz für mich und Kenai hätte!


    Verzweiflung ist glaube ich das passende Wort für die vorherrschende Stimmung, ich habe keine Ahnung was ich machen soll, in einem Anflug aus Galgenhumor überlege ich, ob ich einfach die ganze Nacht weiterfahren oder mich in den nächsten Hausflur legen soll, verwerfen zum Glück jedoch beide Ideen wieder und fahre den Weg zurück in Richtung EV6.

    Den Fussballplatz schau ich mir noch einmal genauer an, leider keine Option, kurz danach aber wenigstens eine Wiese auf der ich das Zelt aufstellen könnte.

    Fahrrad abgestellt, Umgebung angeschaut, nur nicht stehen bleiben, dann friert es mich gleich wieder, und so grosse Tomatenbeete entdeckt. Wie beschreibe ich das jetzt am sinnvollsten? Also so Beete, welche mit einem Runddach aus leichtem Plastik geschützt sind unter welchem man auch stehen kann.

    Ich beschließe, dass ich das Rad mit Anhänger darunter parken, mir aber trotzdem das Zelt aufbauen werde.


    Rechts von einem überdachten Beet werfe ich das Zelt aus, baue die eine Zeltstange zusammen, welche für die minimale Höhe sorgt, spanne diese von links nach rechts und stelle fest, dass der Eingang auf der falschen Seite ist, packe Stange und Zelt, schwinge alles einmal herum und ditsche dabei an die gespannte Schnur über mir.

    Es folgt ein komplett sinnbefreiter Aufschrei und ein beherzten Hopser nach vorne, besagte Schnur ist ein Stromzaun, viel zu hoch montiert aber mit genauso viel Strom drauf, welcher mal schnell meinen Körper von oben nach unten durchschossen hat.

    Jetzt heulen? Neeeee, jetzt ist dafür auch schon zu spät.

    Zelt auf der anderen Seite, dieses Mal ohne Stromzaun, aufgebaut, schnell alles reingeworfen denn die Vorhersage hat recht, es beginnt zu regnen und es riecht mittlerweile eh alles ein wenig unangenehm, mit 45kg nassem Hund wird das auch nicht besser. Ich ziehe mir gleich die Kleidung für den nächsten Tag an und auf Abendessen wird verzichtet.


    Einziges Highlight an diesem Tag : Wenn mich nicht alles komplett täuscht, dann habe ich die 100km/Tag überschritten

    Ich les hier so gerne mit, und jedes Mal, wenn es ein Update gibt, bekomm ich auch Reiselust. Am liebsten ja eine mehrtägige Wandertour, aber dafür sind wir noch nicht trainiert genug ... :tropf:

    Irgendwann mal.


    Ich freu mich auf die nächsten Beiträge von dir und wünsch dir gute Nacht und gute Fahrt! Hoffentlich bleibst du heute Nacht von den Mücken verschont =)

    Karpatenköter : Ich finde Vorbereitung und Training komplett überbewertet! Unsere erste 5 Wochen Tour vor 4 Jahren ging zu Fuß mit Zelt etc. über die Alpen und wir haben davor ehrlich gesagt nichts gemacht, also keine Testtouren etc.

    Einfach machen, geht besser als man sich denkt.

    Für mich sehen sie auch aus wie Bisamratten Nutrias sind wesentlich größer die hättest du als Riesenmerschweine beschrieben.


    Mehr als 80km... Wow! Wie macht man sowas?

    @Lockenwolf: Ich hatte im letzte Jahr einen geplanten Tagesschnitt von 77km, einmal haben wir sogar die 100km geknackt. Wenn es ebenerdig ist, dann geht das wirklich gut, vor allem weil ich ja den ganzen Tag auch nichts anderes zu tun habe.

    Die Bisamratten finde ich knuffig.

    Bekommst du die Stress, wenn du auf Sportplätzen übernachtest? Mich hat neulich Nacht schon so ein Depp mit dem Auto gestalkt, weil ich auf einem Fußballplatz mit Hund im Gras lag und Sterne geguckt habe.

    Respekt vor deiner Tour, ich hätte zwar durchaus auch Lust auf sowas, aber wenn ich nachts friere, bin ich ein totales Weichei.

    Suntilas : Ich habe mittlerweile schon überall geschlafen, im verlassenen Kuhstall, Abbruchhaus, Kapelle, Bushaltestelle und über die europäischen Fussballplätze könnte ich Rezensionen verfassen.

    Ich hatte noch nie Probleme ehrlich gesagt, auch wenn jemand vorbei gekommen sind. Die waren eher an mir, meiner Tour und Kenai interessiert. Ich glaube aber auch, dass man als Frau einen gewissen Bonus in solchen Situationen hat.

    ich hätte zwar durchaus auch Lust auf sowas, aber wenn ich nachts friere, bin ich ein totales Weichei.

    und dann noch der meist harte Boden beim schlafen.... Ich müsste mir da echt irgendwas einfallen lassen um das zu überleben

    Also draußen schlafe ich tatsächlich keine Nacht durch, die Therm-a-Rest verliert Luft, minimal, aber eben doch und auch die zwei Evazotematten verhindern nicht, dass ich mich immer von der einen, schmerzenden Seite auf die nicht schmerzende Seite drehen muss.

    Die Friererei geht mir tatsächlich viel mehr auf die Nerven, werde wohl einen zweiten Schlafsack mit besseren Werten nach der Tour kaufen.

    Ohh, Eigeltingen! Da hab ich als Kind mal gewohnt! Cool, den Namen mal wo zu lesen.. :)


    Eis im Napf klingt gruselig. :cold: Ich wünsch Dir zukünftig wärmere Nächte und empfehle fürs nächste Mal ein Fell. Braucht nicht viel Platz, wärmt aber echt gut nachts, wenn man darauf schläft.


    Tolle Bilder!! :herzen1:

    Hexling : Ich habe ja bei den Radtouren, im Gegensatz zur Alpenüberquerung, eh schon die Evazotematten mit dabei, noch mehr wollte ich da eigentlich nicht mitschleppen.

    Habe mir im Vorfeld zwar überlegt, ob ich noch ein Inlett kaufen soll was ein paar mehr Grad schafft, habe die Idee jedoch verworfen.

    Werde aber tatsächlich mich nach der Tour mal beraten lassen und vermutlich einen zweiten, wärmeren Schlafsack kaufen


    Hört sich Abenteuerlich an. Respekt für den Durchhaltewillen.

    Deine Schwimmmeerschweinchen sind übrigens Bisamratten. Ich mag sie :herzen1:

    CubeQueen : Ich fand die ja auch total süß, habe mehrere Videos gemacht und da kamm ständig "niiiiiiiiiieeeeeeedlich" drin vor

    AndiSil : kann ich absolut nachvollziehbar, vor allem bei runter brennender Sonne ein absoluter Alptraum


    Isi73 : Wo genau wohnst du denn? Habe deine Nachricht natürlich zu spät gelesen

    hui, also der Wanderweg klingt bescheiden für ein Gespann wie deines. Aber hey du kannst stolz auf dich sein, denn du hast es geschafft!

    @Lockenwolf : War sicher nicht die beste Idee welche ich hatte, aber wenn ich etwas nicht mache, dann Wege zurück gehen, dann lieber fluchend weiter ?

    Am schönsten sind dann die Momente, wenn die Wut verpufft, weil s halt nix ändert. ...und nachher, wenn der Schmerz wieder nachlässt. Heiliges blächle, das ist echt mies mit Fahrrad. Aber auch echt schöne Aussicht.

    @Lurchers : Ich flippe dann aus, wenn ich mich verfahre, in den meisten Situationen, wo es herausfordernd wird bin ich ziemlich ruhig und denke an all die anderen Situationen, welche ich schon gemeistert habe, das hilft ungemein. Ich bin aber halt einfach auch brachial und verlasse mich auf meine physische Stärke und im dümmsten Fall wird der ganze Scheiß halt einfach getragen ?