Ich habe gestern ein Video geschickt bekommen, von der Familie, bei der Odin jetzt ist. Auf diesem Video sieht man Odin mit einem etwas jüngeren Rüden in einem abgetrennten Hofbereich. Sie haben die beiden, die separat in Zwingern gehalten werden zum spielen zusammen gelassen. Der jüngere duckt sich hüpft aber dabei und jault ein bisschen, hat den Schwanz wedelnd gesenkt und fordert Odin zum spielen auf (so schaut es für mich jedenfalls aus), er hüpft um ihn rum aber eben eher am Boden. Odin steht mit hoch erhobenem wedelnden Schwanz vor ihm, Kopf hoch erhoben, wirkt ruhig und souverän, bis dahin. Irgendwann geht er dann auf die Aufforderung ein, hüpft auf den (wenig) kleineren Schäferhundmischling, dieser läuft davon, Odin hinterher und reitet auf ihn auf. Der Jüngere bleibt stehen, lässt sich das gefallen, versucht so halbherzig aus der Situation zu kommen, schafft es dann nach ca. 10sek und rennt weg. Soweit zu den Tatsachen. Die Frau schreibt mir nun, Odin muss unbedingt kastriert werden, er will nicht spielen sondern immer nur decken. Sie denkt er würde spielen und hätte mehr Spass wenn er kastriert wäre
Ich hab ja nun wirklich noch nicht soviel Ahnung von Hunden auch wenn ich mich gerade umfassend dazu belesen aber für mich sieht das nicht nach decken wollen aus.
Sie hatten mir ja schon gleich anfangs ans Herz gelegt ihn kastrieren zu lassen, weil man das in BG im Tierschutz halt so macht, was in dem Fall logisch ist.
Ich habe nachgelesen und gesehen, dass das keine Allroundlösung für alle Verhaltensprobleme darstellt und nur bei Tesosteronbedingten Problemen gemacht werden soll, weil die Kastra eines Rüden auch nicht so ohne ist was Komplikationen, Angststörungen, zukünftige Tumorerkrankungen angeht.
Muss heute Abend mal schauen ob ich das Video hier einstellen kann.
Odin ist noch 4 Wochen in Bulgarien, es wäre also ausreichend Zeit für eine Kastration und entsprechende Erholung und wenn es denn wirklich sein muss hätte er es hinter sich und würde hier nicht gleich wieder raus gerissen. Er ist aber auch erst ca. 7-8 Monate alt.
Meine Überlegung zu dem Video:
Odin war Strassenhund auf einer großen Baustelle mit vielen anderen Strassenhunden, kannte nichts als streunen und nach Futter betteln, war den ganzen Tag unterwegs bzw. wurde von den Bauarbeitern gehätschelt. Von da kam er weg in die TA Praxis, er bekommt seit dem Tag täglich hochwertiges Futter und lebte in einer Box in der Praxis, wurde zweimal täglich spazieren geführt. Ich hab viele Videos und Fotos vom spazieren gehen bekommen, war immer sehr erstaunt wie brav er doch trotz des permanenten Bewegungsmangels an der Leine lief. Von der TA Praxis kam er nach 1.5 Wochen zu der Familie, die immer wieder Hunde übergangsweise aufnimmt. Dort lebt er jetzt im Zwinger, wird 2x täglich spazieren geführt und darf nun nach 2 Wochen Gefangenschaft das erste mal raus um mit dem anderen zu spielen.
Kann es nicht einfach sein, dass er durch überschießende Energie durch das regelmäßige gute Futter ohne dass er dafür irgend etwas tun muss, unausgelastet ist und durch die fehlende Bewegung und fehlende Sozialkontakte, den fehlenden Rudelführer jetzt ein Verhalten an den Tag legt, welches sie so nicht erwartet haben und das ganze als decken wollen und kastriert werden müssen interpretieren?
Sorry wenn ich so doof frage aber ich will halt auch keine falschen Entscheidungen treffen aber mein Blick auf das Video sagt mir etwas anderes als die Frau beschreibt, die sich ja sicher viel besser mit Hunden auskennt als ich, wenn sie schon seit Jahren immer wieder Hunde übergangsweise beherbergen und auch immer eigene (kastriere) haben.
Würde mich über eure Meinung freuen.
Beiträge von Merlin98
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Ich würde mit ihr unbedingt einiges trainieren, u.a. auch, dass sie nicht zu fressen hat, bevor du es erlaubst. Ich weiss sie ist klein und jung aber im Zweifelsfall kann es dem kleinen Staubsauger das Leben retten.
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Wow, welche Mühe und wieviele Gedanken du dir machst!
Naja, das ist mit etwas Glück eine Entscheidung für die nächsten ca. 15 Jahre und für den Hund eine Entscheidung für sein ganzes Leben, die er nicht getroffen hat, das kann man ja nicht so auf die ganz leichte Schulter nehmen, es ist in meinen Augen eine riesen Verantwortung, ansonsten hätte ich ihn besser dort gelassen.
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Das sind ja gute Neuigkeiten, ich freue mich sehr für euch!
Hast du denn noch mal nachgefragt, ob du ihn schon nach 3 Wochen (21 Tage nach Impfung) mitnehmen kannst?
Wie kommt er denn zu dir - holst du ihn ab?
In 21 Tagen abholen ist leider nicht zu schaffen auch wenn das mein Traum wäre. Ich habe ihn für den 7. Juni auf einen Transport gebucht. Er könnte ab dem 21. Mai ausreisen,wenn ich ihn holen würde, das wäre quasi 2 Wochen vorher. Den diesem Termin nächst möglichen Transport habe ich für den 7. Juni gefunden, abholen könnte ich ihn erst am 25.6. mit dem Flieger, arbeite ja nebenbei auch noch Vollzeit, das mit dem Lottogewinn hat halt noch nicht geklappt...
Eventuell könnten ihn Flugpaten eher mitnehmen aber die müßte man erst mal finden. Adoption aus dem Ausland ohne Hilfe eines TSV ist echt nicht einfach. Denke, wir haben die beste Lösung gefunden.
24h mit dem Transporter ist bestimmt genauso doof wie 3h ohne Druckausgleich, ohne Isolation, ohne Licht im Frachtraum einer Fliegers. Aber wenn er dann erst mal hier ist, hat er es geschafft.
Termin in der Hundeschule ist gemacht, Literatur und Videos zur Hundeerziehung sind gerade meine Freunde, Huta kann ich nächste Woche besichtigen, für die 1-2 Tage pro Woche an denen wir beide lang arbeiten. Mein Mann ist dabei den Teil des Gartens den Odin tagsüber wenn wir arbeiten sind frei nutzen kann so sicher zu machen wie einen Zwinger. Wir können ihn ja anfangs nicht einfach alleine mit den Katzen im Haus rum rennen lassen, das wäre für beide gefährlich denke ich. Hundehütte für draussen ist geplant und gezeichnet, müssen wir noch Holz, Styropor, Plexiglas etc. besorgen, um sie zu bauen. Also bisschen Vorlauf brauchen wir schon auch noch, war ja so nicht geplant und wenn er da ist soll alles passen damit wir genug Zeit für ihn haben. -
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So, kurzes Update. Habe heute Fotos und Infos von der TÄ bekommen. Odin ist jetzt geimpft, gechipt, hat einen EU Pass und ein Geburtsdatum. Sie haben sich von mir Fotos von vor 2 Monaten schicken lassen und haben anhand derer + Zahnstatus und Fellentwicklung geschätzt, dass er ca. 7 Monate alt ist. Sie haben nochmal nach Kastra gefragt, habe ich abgelehnt und gesagt dass es in Deutschland umstritten ist und ich es machen lasse, sollte er wirklich Testosteron-bedingte Verhaltensprobleme bekommen die anders nicht in den Griff zu kriegen sind. Das erwarte ich allerdings nicht, mein erster Hund war auch unkastriert bis zu seinem Tod mit fast 14 Jahren, weil es der TA damals schon abgelehnt hat.
Sie schreiben er ist super lieb obwohl er bis jetzt ja in der Praxis bleiben musste und nachts in der Box eingesperrt ist. Ich habe die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen, weil ich mir viele Sorgen darum gemacht habe, dass es ihm bestimmt nicht gut geht, so eingesperrt nachdem er ja nur Freiheit kennt. Aber auch auf den Fotos die sie gesendet haben sieht er entspannt aus und läuft locker an der Leine. -
@flying-paws Sie bekommt seit Mittwoch keinen Magenschoner mehr. Kann da noch ein Rebound Effekt sein?
Das Huhn hat sie anscheinend gestern vertragen. Kot war schön, aber nachdem sie trotzdem Blähungen hatte, hab ich das Huhn wie ihr alle gesagt weg gelassen :)
Wenn sie davon Blähungen hatte, hat sie es eben nicht vertragen und dich würde nicht schon wieder Experimente machen. Wenn was geht immer erst wieder einen Schritt zurück, ein paar Tage Besserung abwarten, dann was neues dazu.
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Das einzige, was mir wirklich Bauchschmerzen bereit ist, wie wohl unsere Katzen auf ihn reagieren werden. Deshalb habe ich mir die Entscheidung auch nicht so leicht gemacht. Ich hoffe sehr dass wir das hin bekommen und sie eine gewisse Zeit nach seinem Einzug immer noch/wieder so entspannt hier auf Tischen, Schränken und Stühlen rumliegen während ich am Notebook sitze. Ich werde kommende Woche direkt mal unseren TA anrufen und mir Tips holen, die Praxis hat zwei ausgebildete Verhaltenstherapeuten. Hab gelesen, dass die allerste Begegnung wohl entscheiden kann ob es am Ende funktioniert.
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Das stimmt so nicht ganz. Odin braucht einen Microship und eine Tollwutimpfung. Nach der ersten Impfung müssen 21 Tage vergehen (soweit richtig) und dann darf er ausreisen. Es braucht keine Titerbestimmung bei Reisen innerhalb der EU und er braucht auch keinen Nachweis, dass er die 21 Tage nach der Tollwutimpfung nicht mit irgendwem Kontakt hatte. Du kannst ihn also mit Microchip versehen, impfen lassen und dann nach Ablauf der 21 Tage ausführen. Das ist gar kein Problem.
Ich halte für Odin die Daumen, dass sich einen Lösung findet - die Aussage der Tierschützer dort, dass er es dort auch dauerhaft gut hat, halte ich für völligen Blödsinn. Touristen haben noch nie einem Hund das Leben verbessert, dann müsste es allen Hunden dort, wo Touristen sind, gut gehen. Die Tatsachen sprechen da eine völlig andere Sprache. Ich wünsche Odin sehr, dass er ein sicheres Heim findet.Das wurde mir von einer Österreicherin die hier in BG lebt und Streuner vermittelst so gesagt. Habe heute nachlesen und gesehen, dass das nur von ausserhalb der EU Vorschrift ist, also z.B. aus der Türkei. Das wusste ich leider nicht besser weil ich noch nie vor der Entscheidung stand.
Aber jetzt ist alles gut, Odin ist über Ostern (ist hier eine Woche später als in Dt.) in der TA Praxis, er hat heute Entwurmung und Parasitenbehandlung gemacht, Anfang nächster Woche wird er geimpft, dann kommt er in eine private Pflegestelle zu einer Familie die ihn vom Strand schon kennen und sich sehr gefreut haben, als sie ihn gesehen haben. 21 Tage nach der Impfung kann er ausreisen. Ich hoffe ich habe das jetzt alles so richtig gemacht. Er wurde heute morgen und heute Nachmittag von einem kranken Hund (hat überall Tumore, kann kaum mehr laufen ausser wenn er angreift, dann kann er sogar rennen) der auch dort nähe Strand lebt mehrfach böse attackiert das mir klar wurde, ich kann ihn da nicht lassen und muss eine Lösung für ihn finden. Hab ich.Kein Mensch kann sich vorstellen wie entspannt Odin das heute genommen hat, wir sind zur Praxis gelaufen, an der Leine durch ein Wohngebiet, an einem Hotel vorbei, an streunenden Hunden vorbei, ein ganzes Stück an einer Schnellstrasse entlang, durch eine Unterführung und dann das erste mal in seinem Leben in einen geschlossenen Raum. Er wollte zwar erst mal die TA Praxis nicht betreten, haben wir halt ein wenig davor gewartet, ungefähr eine halbe Stunde direkt an der Schnellstrasse, wenn er das eben entspannter fand, bis er dann doch durstig genug war (es war heiß hier) um mir zum Wassernapf in die Praxis zu folgen. Schnell für zu, ich an meine Lektüre dieser Woche gedacht (Cesar Milan) wenn ich keine Souveränität ausstrahle wie soll dann der Hund ruhig bleiben. Hat geklappt, er hat sich entspannt, lag da ziemlich lange rum bis ich mit der TÄ besprochen hatte was wir machen können, sie ewig telefoniert hat, zwischendurch kam dann noch eine Kundin die Futter gekauft und mit dem Inhalt ihrer Sparbüchse gezahlt hat, das war ein Geklapper, Geraschel, Geschnatter er blieb erstaunlich ruhig und dann irgendwann kam die Familie, Mutter, Vater vielleicht 8 jährige Tochter kamen um zu schauen ob sie sich den Strassenhund zutrauen. Sie kannten ihn vom Strand und haben sofort ja gesagt, er war so lieb. Zwischendurch wurde er unruhig, ich dachte mir schon dass er mal muss, aber die Schnellstrasse vor der Tür und Tierärztin und dich froh dass er im geschlossenen Raum war also haben wir abgewartet was passiert, naja, er hat in die Ecke gekackt. Später hat er uns gezeigt, wie man Türen öffnet, hoch auf die Klinke und auf, zum Glück hatte ich ihn die ganze zeit an der Leine. Also schlau isser. Lustig auch, wie er dann permanent die Wurmtabletten abgelutscht und wieder in den Napf hat fallen lassen. Irgendwann hatte er sie endlich mitgefoltert, dazu hat es irgendeiner Flüssigkeit bedurft die ähnlich wie Appetizer hiess.
Soweit heute von uns.Achso fast vergessen, den armen krank Hund habe ich natürlich auch nicht Hund sein lassen. Ich habe schon die Woche mit einem Verein telefoniert, sie kamen heute morgen, waren gerade da als er Odin das erste mal attackiert hat und haben ihn angeschaut. Da er so riesig und aggressiv ist und der Körper voller Tumore, seine Aggressivität sicher von den Schmerzen kommt bleibt nur einschläfern um weiteres Leid zu verhindern. Er hat Spuren eines Maulkorbes um die Schnauze und ist noch nicht lange am Strand, sie denken dass er ausgesetzt wurde weil er krank ist. Der TA des Vereins darf ihm nicht helfen, da er auf öffentlichem Grund liegt und das städtische Tierheim ist über Ostern zu, die sind zuständig aber ob sie etwas tun steht wohl in den Sternen. Der Verein hält mich auf dem Laufenden. So das wars jetzt aber vorerst von uns.
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Ist zwar illegal und ich würde es nicht unterstützen aber sie hätte es gemacht wenn meine Airline mit der ich zurück fliege Tiere akzeptieren würde. Nun ist er gut unterbracht und reist in 4 Wochen aus. :)