Beiträge von Merlin98

    Kastration hatte mir heute die Orga die mir die Pension organisiert hat ans Herz gelegt. Ich hatte ihr gesagt dass ich es so kenne dass es gegen das Tierschutzgesetz verstößt wenn man ohne medizinische Indikation kastriert. Sie hat mich quasi belehrt dass dies Unsinn wäre und intakte Rüden nur Probleme machen und ständig unter Strom stehen. Sie hätte selbst 5 Hunde und alle sind kastriert. Habe daraufhin mit meinem TA telefoniert, er ist der Beste (habe vor ihm viele durch) und ich vertraue ihm voll und ganz und er sagte mir auf gar keinen Fall soll ich den Hund kastrieren lassen, es gibt so gut wie keinen Grund einen Rüden zu kastrieren und wenn dann niemals so zeitig und es erhöht das Risiko für verschiedenste Tumorarten und für Ängstlichkeit. Also bleibt er intakt egal was jetzt wird. Aber das mit der Pension ist auch so eine Luftnummer, das Problem ist noch nicht ausgestanden. In diese Pension kann ich ihn nicht bringen und impfen, Chippen und zurück setzen geht auch nicht. Die Frau aus der Pension schrieb vorhin, dass sie eigentlich überhaupt keine Lust hat einen Hund von der Strasse aufzunehmen, wer weiss was der alles einschleppt. Den lässt sie nicht mit den anderen 30!!!! Hunden laufen, den muss sie im Haus wegsperren. Sorry aber DAS tue ich ihm nicht an. Er lebt frei, war nie in einem geschlossenen Raum, wird dort wo er lebt von allen und jedem gestreichelt und gefüttert, er ist dort quasi der King und er liebt Menschen. Wenn ich dort hin komme, kurz Odin rufe obwohl ich ihn nicht sehe, kommt er mittlerweile sofort angerannt und dann kuschelt er sich erst mal an mich ran, ich hocke am Boden, er bohrt seine Nase in meinen Bauch und läßt sich kraulen, das dauert immer mehrere Minuten, bis mir die beine vom hocken weh tun, bin ja auch nicht mehr die jüngste. Wenn sie ihn wegsperrt dreht er durch. Ich würde ihm gerne ein sicheres schönes leben bieten aber nicht ihm schaden, dann bleibt er besser wo er ist. Eine andere Orga, die mir bei ihm nicht helfen könne, die sich aber netterweise um einen verletzten Hund im selben gebiet kümmern hat zu mir gesagt, ich soll froh sein, dass er dort lebt wo er lebt, wo Touristen sind geht es den Strassenhunden gut, viel schlimmer wer es wenn er irgendwo leben müßte wo überwiegend Bulgaren unterwegs sind. Sie würden nach ihm schauen, ob es ihm gut geht und er gesund ist, da sie öfter dort unterwegs sind. Es wäre also auch eine Option, dass ich ihn morgen entwurmen und impfen lasse damit er gesund bleibt und ihn dann in seine Umgebung zurück setze. In die gegen d zurück setzen und dann später einfach mitnehmen ist nicht möglich, da man 21 tage nach der Tollwutimpfung eine Titerbestimmung machen lassen muss und vor Ausreise beim TA bescheinigen lassen muss, dass der Hund von Impfung bis Ausreise nicht mit wild lebenden Tieren in Kontakt gekommen ist.
    Heute mittag dachte ich ich habe eine Lösung, jetzt ist sie in weiter Ferne, jedenfalls für die Ausreise aber wenn sich der Verein hier um ihn kümmert und nach ihm schaut ist das für mich auch okay. Hauptsache es geht diesem supermenschnbezogenen Hund gut. Aber ich suche weiter nach einer Lösung, 2 tage habe ich ja noch.
    Was mich am meisten erschüttert ist, dass jeder Mensch krank reissen kann wie er will und seine Erreger verteilen kann wie er will und für den Grenzübertritt bei Tieren wird es einem so schwer gemacht. Irgendwo bin ich schon ein wenig traurig.

    Danke an euch alle für eure vielen hilfreichen Tips, lieben Zuspruch, Hilfsangebote etc....
    Morgen Nachmittag geht er zur Entwurmung, ersten Impfung etc. in die Tierklinik und von da aus dann direkt in eine Pension ohne Zwingerhaltung. Dort bleibt er dann bis zur Ausreise in 2 Monaten. Sie kümmern sich um die Nachimpfung in 3 Wochen und eventuell um die Kastration. Nur zur Kastration muss ich mich noch belesen ob ich die will oder nicht, das entscheide ich morgen.
    Für die Taxifahrt werde ich wohl noch eine Maulschlaufe oder irgend sowas besorge, wenn ich das finde. Ist ja doch Megastress für den armen Kerl. Er heißt jetzt Odin, darauf hört er super.

    mich wundert, wie du es dann schaffst zu gehen jeweils, im Sinn von dass er dich lässt. Er klingt mir so liebesbedürftig, dass ich mir vorstelle, er rennt immer hinter dir her

    Ja das macht er auch, er rennt hinter mir her aber er hat in eine Richtung eine Reviergrenze, eine kleine Durchgangsstrasse vor einem Luxushotel, dort geht er nicht hin, nicht mal wenn ich ihn an der Leine habe. Denke er hat dort schlimmes erlebt. Ich warte immer bis er mit den anderen Strassenhunden spielt und gehe dann über diese kleine Strasse weg. das geht gut. Habe es schon in die andere Richtung versucht aber da läuft er mir nach, bis auf die große Hauptstrasse. das ist zu gefährlich.

    Vetconcept kann ich auch sehr empfehlen, Sie haben Futtersorten für hochgradig allergische Tiere, mit z.B. Rentier. Eventuell ginge anfangs auch ein hypollergenes Futter vom Tierarzt, damit man wenigstens eine Allergie nicht noch triggert falls er die hat, was fast so klingt. MagenDarmDiätFutter ist nicht hypoallergen, nur leichter verdaulich als herkömmliches Futter.

    Ich hatte ähnliches bei einer Katze. Sie hatte eine IBD, das ist eine Entzündung im Magen-Darmbereich, ausgelöst durch Futter. Mit einer Ausschlußdiät haben wir sie dem Tod gerade noch einmal entrissen. Der TA hatte sie schon aufgegeben. z.B. Rentier und Pferd hat sie vertragen, ich habe anfangs 4 Wochen Rentier gefüttert und die ersten Tage noch Omeprazol dazu gegeben, in der Zeit hat sie sich erholt, die blutigen Durchfälle, Krämpfe etc. blieben nach ein paar Tagen aus, nach 4 Wochen habe ich Pferd hinzugenommen, es blieb gut. Dann kamen alle 4 Wochen(später alle 2) neue Komponenten hinzu, bis ich wusste was sie verträgt und was nicht. Vertrug sie etwas nicht, ging es immer einen Schritt zurück und sie bekam wieder 4 Wochen nur das was sie bereits vertragen hatte. Anfangs fehlten da natürlich Mineralien etc, aber für eine gewisse Zeit war das okay. Vielleicht hat dein Hund ein ähnliches Problem. Wie geht es ihm inzwischen?

    Kann natürlich sein, muss aber auch nicht. Ich weiß nicht genau wie mein Sancho vorher gelebt hat, aber in Spanien ist es ja gängig, dass die Hunde allein rumlaufen, jagen etc. und ich bin rel. sicher, dass er zumindest auf der Straße geboren wurde. Er würde aber niemals nicht allein spazierengehen. Der geht nicht mal allein in den Garten. Jagen geht er nicht, höchstens mal hetzen, was er als Spiel ansieht. Er weiß aber nicht, dass man Tiere essen kann. Er war einfach von Anfang an froh, ein kuschliges Sofa zu haben.
    Also steht die Entscheidung jetzt? Das ist richtig aufregend, bin am mitfiebern! Die Reaktion der Orga finde ich doof. So ist es leider oft, wenn man Hilfe bekommt, dass die Leute dann erwarten, dass man nach deren Pfeife tanzt.


    Ich drück euch so die Daumen!

    Die Entscheidung, dass ich ihn mitnehmen möchte steht, weiß nur noch nicht ob ich das alleine hin kriege. Aber ich gebe mein Bestes.

    Die Menschen, mit denen du beruflich zu tun hast, kannst du nicht fragen, ob sie dolmetschen würden?


    Und noch eine Frage bzw. ein Vorschlag: Hast du schon mal probiert, ob er Autofahren mag? Ich kann mir vorstellen, dass es nichts schaden würde, wenn er das schon mal kennt.

    Ich bin leider nicht beruflich hier. Hab hier privat zu tun und kenne hier aber leider privat niemanden, der bulgarisch spricht.
    Autofahren würde hier bedeuten in ein Taxi zu steigen, das wollte ich ihm noch ersparen. Wenn alles klappt und ich nehme ihn mit kommt er in eine Transportbox zum Autofahren, die hätte ich jetzt nicht.

    Aus welcher Gegend kommst du denn ? Vielleicht gibts Jemand hier, der dir ein bißchen zur Seite stehen kann ?


    Die Geschichte ist irgendwie so rührend... :herzen1:

    Ehrlich gesagt bräuchte ich erst mal jemanden, der mir in Bulgarien beisteht, die Sprache spricht, dass ich ihn ausreisefertig bekomme. Der Hund war gerade wieder so süss und so lieb, heute hat er sogar ein paar Mal auf seinen Namen gehört und kam direkt an wenn ich gerufen habe. Der Verein der versprochen hatte mir zu helfen ist sauer weil ich nicht in ihre Klinik will und sie den Platz in Hundepension umsonst ein paar Tage freigehalten haben (dabei zahle ich die paar tage freiwillig und gerne), ich aber jetzt sage er geht hier um die Ecke zum Arzt und er bleibt wo er ist bis ich ihn hole, damit er keinen Zwingerkoller kriegt.
    Wenn ich das alles geschafft habe, dann frage ich gerne hier um Beistand an. Danke für den Tip.

    Hier noch eine Stimme für mitnehmen. Der Hund schreit förmlich, dass er sich den Menschen anschließen möchte, diesen Wunsch könnte ich ihm auch nicht abschlagen. Dass er überdreht und dann schnappt, ist total normal, das seh ich quasi täglich bei unseren Tierheimhunden, die ja die meiste Zeit im Zwinger sind, bis eben jemand kommt und sich mit beschäftigt. Da geht es mit der Überdrehung recht schnell. Ich erinnere mich gern an den Spitzmix, der mich beim Gassi beinah stranguliert hätte, indem er sich im Übersprung in meinen Schal hängte. Den hatte nicht ich überdreht, sondern der Hase, der kurz vor seiner Nase hochging und ich war nur die Doofe, die ihn mittels Leine daran hinderte, hinterherzurennen. :D
    Wenn du es weiterhin ruhig angehst, wird er sicherlich nicht mehr so drüber kommen, dass er schnappen muss.
    Du solltest aber damit rechnen, dass es eine Weile dauert, bis der Hund in Deutschland nicht mehr versucht, allein auf Trebe uu gehen. Ein Straßenhund, der es gewöhnt ist, allein zu entscheiden, wann er kommt und geht, wird nicht vom ersten Tag an die neuen Anwesenheitsregeln beherrschen. Dein Grundstück sollte also komplett ausbruchssicher eingezäunt sein, wenn Pacco mal in den Garten darf. Auch Jagdverhalten würde ich dank des Lebens als Selbstversorger nicht ausschließen. Meine Straßenhündin hatte den Jagdtrieb eines Toastbrotes, wäre aber wegen einer vorbeiwehenden Tüte auf die Straße gesprungen, da sie sich wohl aus Abfalltönnen ernährt hat. Andere Straßenhunde, die ich kenne, würden liebend gern ihr Futter selbst erjagen.

    Mein Grundstück ist ausbruchssicher. Ich habe beim Umzug vom Dorf in die Stadt einige Freigängerkatzen mitgebracht. Es war eine ziemliche Herausforderung ein Alcatztraz zu bauen aber irgendwann war es gelungen und keine hat es mehr geschafft das Grundstück zu verlassen. Nun muss ich es nur für die Anfangszeit irgendwie teilen, damit ich den Hund nicht alleine mit den Katzen lassen muss, das wäre mir am Anfang zu heiß.
    Heute war er wieder superlieb, wollte eigentlich nur kuscheln. Ich habe das ganze ab und zu unterbrochen, damit er sich schon mal dran gewöhnt dass ich entscheide wann er an mir hängt. Fiel mir bisschen schwer, er ist echt liebesbedürftig.
    Aber ich habe ihn beobachtet, man sieht es eigentlich ganz gut, wie er sich hochschaukelt und im Spiel (hier heute mit einem alten Schuh den er bearbeitet hat) immer wilder wird und dann langsam beginnt zu übertreiben. Auf mein lautes energisches Nein hat er heute sogar reagiert und erst mal von dem Schuh abgelassen. Ich glaube nicht, dass er kompliziert ist eher muss ich wohl mindestens genauso viel lernen wie er, sollte ich es hinbekommen ihn mitzunehmen.