Zitat
hobbyzüchter sind dabei für mich nicht gleichzusetzen mit vermehrern, denn wenn diejenigen alle 3-4 jahre einen wurf haben (im verein muss meines wissen 1 mal im jahr ein wurf da sein), finde ich nichts schlimmes dabei.
Und da ist sie wieder, die alte Frage nach der Definition eines Züchters
Gewerbsmäßige Hundezucht betreibt man meines Wissens nach dann, wenn man zum Zwecke der Gewinnerzielung züchtet und dazu 3 bzw. mehr fortpflanzungstaugliche Hündinnen hält oder 3 bzw. mehr Würfe pro Jahr hat.
Darunter ist es dann im Prinzip ja eine "Hobbyzucht".
Das hat aber nichts mit Züchten im Verein im direkten Sinne zu tun und meines Wissens nach muss man auch dort nicht einen Wurf pro Jahr haben.
Hier werden die Rahmenbedingungen zur Zucht vom Verein vorgegeben.
"Seriöse" und gute Züchter lassen sich schwer vergleichen und man kann nicht alles an den äusseren Bedingungen ablesen. Ein Züchter mit viel Platz und Zeit, der mit drei Hündinnen drei Würfe im Jahr aufzieht ist nicht zu vergleichen mit einem Züchter, der seine einzige Hündin zweimal pro Jahr belegen lässt und das regelmässig... Wie gesagt, man kann hier schlecht generell gültige Aussagen treffen.
Die Zucht zu verbieten, ist der völlig falsche Weg, denn das würde auch genau diejenigen treffen, die sich seriös und ernsthaft mit Rasseerhalt und -weiterentwicklung beschäftigen. Im Gegenteil, das würde die begünstigen, die planlos kreuzen und vermehren und Welpen aus dem Ausland importieren.
Wer seinen Hund von langer Hand geplant nach internsiver Suche bei einem Züchter für viel Geld kauft (womöglich noch nach monatelanger Wartezeit auf den gewünschten Wurf), der wird es sich in meinen Augen gut überlegt haben. Zudem vereinbaren viele Züchter ein vertraglich festgelegtes Vorkaufsrecht bei einem Verkauf des Hundes und nehmen die Hunde zurück, um sie weiterzuvermitteln oder selbst zu behalten, soweit machbar.
Ein Hund aus dem Unfallwurf des Nachbarn, der in einer Spontanaktion aufgenommen wird, kann die gleichen Bedingungen vorfinden, nur hier ist es oftmals nicht so durchdacht und von langer Hand geplant wie man es sich wünscht. Genauso wie der aus Mitleid beim Vermehrer gekaufte Hund, den man mitnimmt, weil man ihn einfach schlecht in diese Verhältnissen lassen kann, obwohl man eigentlich in der Entscheidungs- und Infophase noch gar nicht soweit fortgeschritten gewesen wäre.
Und zum Thema Tierheim:
Mein erster Hund war ein TH-Hund. Vom Tierheim als absolut unkomplizierte, ruhige und verträgliche Schäferhund-Mix-Hündin vermittelt, für Anfänger und Familien mit kleinen Kindern empfohlen.
Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass dieser Hund ein Molossermix und gerade 1 Tag im Tierheim untergebracht war - nicht unbedingt die Zeitspanne, in der man einen Hund durch und durch kennenlernen und beurteilen kann- und dementsprechend auch einiges anders lief, als geplant.
Mit einem Kleinstkind in der Familie wollte ich ein solches Risiko nicht mehr eingehen und habe mich dann beim nächsten Hund für einen Welpen einer bestimmten Rasse entschieden.
Ich will damit nicht sagen, dass das vom TH so beabsichtigt war, ich denke nur, dass dieser Hund und die mitgebrachten Anlagen so nicht eingeschätzt werden konnten - und als Anfänger hätte ich mir bewusst keinen Hund mit solchen Vorgeschichten und Vorraussetzungen ausgesucht...
Ich denke, es ist einfach eine Utopie, dass es keine Hunde mehr in Tierheimen gibt. So traurig das sein mag, aber alle Tierheime leervermittelt und alle Vermehrer ausgemerzt, das ist ein bischen so wie die Kriminalitätsrate auf 0 zu bringen :/
VG
Stefanie