Man kann das ganze Thema nicht einfach über einen Kamm scheren, es gibt einfach mehrere Aspekte, die man betrachten sollte:
"Kind und Hund niemals unbeaufsichtigt lassen"
Das unterschreibe ich voll und ganz und halte es für essentiell. Allerdings verstehe ich das gemünzt auf (Klein-)kinder im Alter von 0-8 Jahren, +-, je nach Verhalten und "Verstand" des Kindes
Dass man eine 10jährige durchaus mit einem Yorkshire-Terrier alleine im Raum lassen können sollte, ist damit nicht gemeint...
Die Größe des Hundes spielt ebenfalls eine Rolle. Mag sich zwar oberflächlich anhören, viele kleinere Hunde haben ganz sicher nicht so die Ruhe weg wie viele Große und einfach eine niedrigere Reizschwelle, aber ein kleiner Hund kann im Notfall deutlich weniger Schaden anrichten als ein Großer.
Die Menge der Hunde und damit auch die Menge der leicht verhaltensgestörten Hunde (Herbert hat das auf der ersten Seite schon so schön formuliert), die direkt mit im Haushalt leben, ist deutlich größer als vor 30 Jahren. Somit gibt es einfach viel mehr Berührungspunkte und dadurch auch "Gefahrenpunkte", wo Interessengebiete und Territorialansprüche von Hund und Kind aufeinanderstossen können.
"Früher" gab es deutlich mehr Hofhunde bei uns, die ständig frei liefen - ein Teil war wirklich lieb und gutmütig, ein anderer Teil war es nicht. Obwohl ich von Kind an Kontakt zu Hunden hatte und sie schon immer mochte erinnere ich mich an einige Situationen, in denen ich mit Angstschweiß auf der Stirn mit meinem Fahrrad auf dem Schulweg hinter einer Hecke stand und hoffte, dass der fiese Hund vom nächsten Bauernhof mich heute nicht sehen und jagen wird... :aengstlich:
Mit den Hunden, die frei herumliefen oder dem Nachbar gehörten kam man eben meist in andere Konflikte als in jene, die auftreten wenn Kind und Hund im gleichen Haushalt (und das 24/7) leben.
Aber wie bereits gesagt, die Art der Hundehaltung hat sich sehr verändert und somit auch die Probleme bzw. der Umgang mit dem Hund.
Das heisst noch lange nicht, dass es früher besser war oder weniger Probleme gab (weniger höchstens als quantitativen Begriff im Zusammenhang damit, dass weniger reine Haushunde vorhanden waren).
-------
Etwas ganz anderes ist es, wenn man dann als Teenager (oder eher ca. ab 10 Jahren ) langsam - auch aus der Sicht des Hundes - soweit "erwachsen" ist, dass man selbst einen Hund bekommt oder sich zumindest an der Erziehung eines Hundes beteiligt (indem man ihn ausführt oder miterzieht).
Auch wenn es nicht unbedingt ratsam ist, als Kind alleine mit einem Hund spazierenzugehen - bei Hundebegegnungen sind Kinder meist einfach nicht souverän/erfahren genug, um richtig reagieren zu können - so ist es doch etwas ganz anderes als die obige Aussage "Kind und Hund niemals alleine lassen"".
ZitatGenau das fehlt mir bei so einigen Kids hier. Da kannst Du das 100 mal sagen, nein man muß es ja selber mal versuchen...
Das würde ich jetzt mal eher aus der verklärten Sicht der über zwanzig Jahre zurückliegenden Erinnerung sehen
Ob das die Eltern dieser Generation von Kindern auch so gesehen haben als ihre Kinder noch klein waren ? *g*
VG
Stefanie