Beiträge von Persephone

    Ich bin mir nicht sicher, ob es eine echte "finanzielle" Grenze gibt. Wie schon oft geschrieben, liegt die am Portemonnaie und der Einstellung des Besitzers.


    Die echte Grenze ist eher moralischer Art - wie weit darf ich gehen, um einem Tier die Behandlung zu ermöglichen und zwar in Hinsicht darauf, was ich mir selbst und meiner Familie damit unter Umständen antue.


    Wenn ich für mich persönlich entscheide, auf den zusammengesparten neuen Porsche zu verzichten und statt dessen den Hund zu operieren, auch wenn ich dann Bus fahren muss, ist das kein Problem.
    Wenn es mich meinen Job kostet, weil ich nicht zur Arbeit komme, dann schon.
    Genauso, wenn meine Kinder darunter leiden, weil sie die finanzielle Notlage mittragen müssen - wobei man sich hier unter Umständen auf einem sehr schmalen Grat bewegt, wenn das Geld eh schon nicht so üppig ist.


    Pauschal unmöglich zu beantworten, würd ich sagen...


    VG
    Stefanie

    Ich will den Thread mal wieder hochholen, auch wenn es schon ein paar Tage her ist und nochmal einen Erfahrungsbericht zur Wunschrasse beitragen:
    Der Landseer ist auf jeden Fall ein großer Hund, der sicher nicht ungeeignet ist für dein Vorhaben. Die meisten Exemplare sind sehr menschenbezogen und fühlen sich am wohlsten, wenn sie in engem Kontakt mit "ihrem" Menschen leben.
    Die Beschreibung "ruhig" ist allerdings sehr relativ. Es gibt ruhige Exemplare, aber ich kenne definitiv auch einige sehr aktive Energiebündel und durchaus auch - weniger euphemistisch beschrieben - "Kläffer". Ausgeprägtes Territorialverhalten dagegen findet sich schon eher und unfreundliches Verhalten Artgenossen gegenüber ebenfalls.


    Anfängerhunde sind sie definitiv nicht, alleine Größe und Gewicht sind rein körperlich nicht zu bezwingen, und den Stempel "leicht erziehbar" würde ich ihnen sicherlich nicht aufdrücken - wobei auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen.
    Was nicht heisst, dass man es nicht mit Willen, Konsequenz und einem Händchen für Hunde in den Griff bekommen kann als Anfänger (Geduld und eine "ruhige" Hand sollte man sowieso mitbringen *g*).


    Wenn es denn ein so großer Hund sein soll, dann kommen neben dem Landseer ja auch noch weitere Rassen in Frage, den Neufundländer z.B. würde ich etwas ruhiger einschätzen oder Sennenhunde bspw., um nur einige zu nennen.
    Auf jeden Fall würde ich mir bei einem Welpen die Elterntiere und deren Größe und Körperbau sowie Temperament anschauen, es gibt da definitiv große Unterschiede.


    Viel Erfolg und VG
    Stefanie

    Das tut mir wirklich leid für euch :( :


    Leider kann ich hier aus Erfahrung sprechen:
    Meine Hündin hatte bereits im Alter von 4 Jahren ein Osteosarkom am Schulterblatt am Vorderlauf, was auch hier erst nach langer TA-Odyssee festgestellt wurde. Bei der Biopsie des Knochens hat sich gezeigt, dass das Schulterblatt bereits absolut porös war und die Prognose miserabelst, da schnellwachsend und bösartig.
    Es gab zwar keine Metastasen in der Lunge, aber der Knochen war bereits großflächig angegriffen.
    Unsere wirklich sehr gute Tierärztin, der ich sehr vertraue, hat eine Amputation aufgrund Größe und Gewicht des Hundes abgelehnt (Gewicht der Hündin 55kg) und hätte uns, wenn wir uns für eine OP entschieden hätten, an die Uni weitergschickt. Diese Entscheidung war etwas, womit ich lange Zeit sehr gehadert habe - wir haben uns lange mit den TA unterhalten, Erfahrungsberichte nachgelesen usw. und dann entschieden, der Empfehlung zu folgen und nicht operieren zu lassen.


    Daraufhin folgte eine Phase von wenigen Wochen, in denen wir mit Schmerzmitteln auf hoher Dosis behandelt haben um dem Hund ein normales und seit vielen Monaten wieder schmerzfreies Leben zu ermöglichen und auch ohne Rücksichtnahme haben sich austoben und "leben" lassen. Gute 8 Wochen nach Diagnosestellung kam dann ein Lymphstau im Bein hinzu, was das Bein und Schulterblatt dick anschwellen liess und gerade dieses Stadium hat mir vor Augen geführt, wie sich eine Amputation auswirken würde - es ging innerhalb kürzester Zeit gar nichts mehr, jedes Aufstehen, Laufen und Bewegen eine Qual und ich weiss nicht, ob das Leben nach der vielleicht noch langen Rekonvaleszenzphase nach einer OP für einen so massigen und schweren Hund lebenswert gewesen wäre :/
    Hier war dann der Punkt erreicht, an dem ich sie nicht mehr leiden lassen konnte, obwohl nicht primär Krebs oder ein Bruch des porösen Schulterblatts den Ausschlag gegeben haben :( :


    Die Mutter unserer Hündin ist später während der OP eines Osteosarkoms am Vorderbein gestorben, der Blutverlust ist wohl enorm und daraufhin hat der Kreislauf versagt.


    Diese Entscheidung war wohl bisher die Schwerste, die ich im Bezug auf einen Hund treffen musste und die Kosten waren hierbei ganz sicher nicht entscheidend - alleine Diagnosestellung und palliative Behandlung gehen hier schnell in die Tausende - sondern die Verantwortung dem Hund gegenüber und das Abwägen, ob die Ausreizung des medizinisch Machbaren für mich persönlich vertretbar wäre.


    Ich wünsche euch und eurem Ben alles Gute.


    VG
    Stefanie

    Abgesehen von der Tatsache, dass meiner Meinung nach bei Hunden auch Sympathien und Antipathien eine Rolle spielen, erinnert mich das an eine Situation mit meiner eigenen Hündin.


    Meine Theorie, einfach so vom Gefühl her, wäre die, dass Hunde sich gegenseitig oftmals deutlich schneller oder vielleicht auch besser einschätzen bzw. eben das Verhalten anders deuten als ein Mensch.
    Gerade bei einem Hund, der für mich vom Verhalten her unsicher und scheu war, hat meine Hündin plötzlich klar die Grenzen abgesteckt - und genau dieser Hund hat sich, nachdem er mal "warm" war, als überaus neugierig, frech und selbstsicher gezeigt und rotzfrech anderen Hunden Eigentum und Territorium streitig gemacht - zwar nicht bösartig, aber einfach so unauffällig nebenher.


    Mag also sein, dass ein Hund das anders erkennt und wahrnimmt und daher auf Nummer Sicher geht - und gleich entsprechend klarmacht, wie der Hase zu laufen hat.
    Darauf hat mich vor allem deine Beschreibung als sehr intelligent, aber unsicher gebracht.
    Das, was Du geschrieben hast ist ja nur ein kurzer Abriss und die Beschreibung von wenigen Situationen, erinnert mich aber an den Typ Hund, die ich für mich als "einsamer, unabhängiger Wolf" bezeichne :D - sehr menschenbezogen, anderen Hunden gegenüber eher neutral bis desinteressiert, aber ganz schnell dabei, wenn's um Verteidigung der eigenen Ressourcen geht...


    Wie gesagt, diese schnelle Einschätzung und Ferndiagnose vom Laien kann jetzt auch voll danebenliegen, aber das würde für mich dabei rauskommen, wenn ich meine eigenen Einschätzungen und Erlebnisse auf diese Situation übertrage.


    Würde mich jetzt aber auch sehr interessieren, was die "Fachleute" dazu sagen :D


    VG
    Stefanie

    Zitat

    Um Gottes-Willen! Ich lege keinerlei Wert drauf, dass ein Hund in meiner Gegenwart einem anderen Löcher verpasst (deswegen arbeite ich ja an dem Thema mit dem ollen Stinkstiefel)!! Allerdings frage ich mich, ob gewisse Leute Wert drauf legen, dass ihre Hunde Löcher bekommen..


    das hab ich auch weder vermutet noch so verstanden ;) ich hab nur gemutmaßt, dass das der einzige Anlass wäre, der manche Halter davon abhalten würde, den eigenen Hund zu jedem anderen hinzulassen.


    sinaline:
    Ich glaube, wir reden komplett aneinander vorbei :???:


    Nochmal andersrum:
    Niemand hat seinen Hund ungefragt und ohne deine Zustimmung zu deinem Hund zu lassen - ob mit oder Leine ist dabei doch erstmal irrelevant. Und die Ausgangsfrage hat damit auch wenig zu tun, finde ich.


    VG
    Stefanie

    Zitat

    ...aber ich finde, es muß nicht sein...und abgesehen davon...wie oft habe ich es erlebt, das mein Hund von hinten "angepirscht" wurde...das sie sich dann erschreckt ist ja wohl verständlich...und auch verständlich wenn sie dann kurz nachschnappt oder einen Knurrer abläßt.


    Das sind doch aber ganz andere Probleme - und die könnte man nur dann beheben, wenn man den anderen Hundehalter erzieht, was leider ins Reich der Utopie gehört :pfeif:


    Die Ausgangsfrage war doch, ob es richtig ist, dass ein angeleinter Hund zu einem anderen darf oder nicht.
    Und meiner Meinung ist die Antwort ganz klar darin zu suchen, ob sich die beiden Halter einig sind.


    Will der eine, der andere aber nicht, es kommt aber trotzdem zum Kontakt, dann finde ich es sinnvoll, dass der eigene Hund damit umgehen kann.
    Ich kann mich auf den Kopf stellen, wenn der andere Halter (wenn denn einer in der Nähe ist) sich nicht an meinen Wünschen orientiert, es wird mir aber nichts helfen.


    Dann kann ich meinem Hund jeglichen Kontakt an der Leine verboten haben bis zu diesem Zeitpunkt, an der aktuellen Situation ändert sich dadurch nichts. Die "der-tut-nixe" werden sich davon nicht abhalten lassen oder ändern - vielleicht höchstens dann, wenn ihr der-tut-nix neue kostenlose Ohrlöcher aus der Begegnung mitnimmt - aber wollt ihr das wirklich ? Das wär ja wohl irgendwie kontraproduktiv :???:


    VG
    Stefanie

    Zitat

    Hallo,
    sobald ich Hund oder Personen sehe rufe ich sie ran und muß Fuß gehen.
    Wenn der andere Hund und HH da ist klär ich ab ob wir beide Springen lassen.


    Ich rufe sie auch so öfters ran und laß sie Fuß laufen nicht nur wenn jemand kommt, so das es für sie normal ist.


    Genauso machen wir das auch, z.T. dürfen die Hunde auch schon aufeinander zulaufen wenn ich Hund und Halter sowie deren Vorlieben kenne, kommt halt immer aufs Gegenüber an.


    VG
    Stefanie

    :???:


    Ich persönliche ignoriere unerwünschtes Verhalten, um es in den Griff zu bekommen - man sollte das Ignorieren aber nicht zur Lebenseinstellung werden lassen *g*


    Sprich:
    Wenn du deinem Hund das Hochspringen oder anstupsen abgewöhnen willst, dann ignoriere dieses unerwünschte Verhalten - aber vergiss nicht, das richtige Verhalten dann auch gleich zu belohnen (belohnen , positive Bestärkung ist nicht gleich Leckerlie, sondern eben auch verbal bzw. das Beschäftigen mit dem Hund ;) ).
    Dann nimmt der Hund aus meiner Sicht keinen Schaden, es ist einfach eine Erziehungsmethode.


    Den tagsüber fremdbetreuten Hund zu ignorieren ist etwas anderes und auch bestimmt nicht gut für den Hund. Ersteres ist nur eine kurze Sequenz innerhalb eine längeren Zeitspanne von Beschäftigung mit dem Hund, Zweiteres ein generelles Verhalten und das sollte man deutlich unterscheiden können.


    Es erfordert ein bischen Fingerspitzengefühl zu unterscheiden, ob der Hund das eigene Verhalten kontrolliert oder sich über die Anwesenheit vom Halter freut - die Grenzen verschwimmen da schnell.


    VG
    Stefanie