Beiträge von seven

    Um selber ruhiger zu werden, hab ich folgendes gemacht:


    Wenn ich gemerkt hab, dass wir in eine brenzlige Situation geraten, habe ich mir irgendeinen Gegenstand gesucht der hinter dem anderen Hund (in deinem Fall) liegt. Also, wenn Dir ein Hund entgegenkommt konzentriere Dich auf einen Baum, ein Auto, eine Garage, eine Ecke oder irgenetwas anderes, was von euch aus gesehen hinter dem Hund ist. Und von jetzt an gibt es nur eins - zu diesem Baum, Auto oder was auch immer hinzukommen. Den anderen Hund gibt es gar nicht. Es gibt nur Dich, Deinen Hund und diesen Gegenstand den ihr erreichen wollt. Fang an, Dich regelrecht auf diesen Gegenstand zu freuen. Das klingt zwar lächerlich, hat aber bei uns ganz gut geholfen. Das ganze ging auch bei mir nicht von heute auf morgen, aber es half mir ruhiger zu werden.


    Das ganze habe ich dann noch durch ein freundliches "komm mit" Kommando erweitert. Ich spreche das Kommando betont freundlich und freudig aus, um meinem Hund in für ihn unheimlichen Situationen das Gefühl zu geben, dass ich selber ganz ruhig bin und es gar keinen Grund gibt, sich aufzuregen.



    Vielleicht hilft es Dir ja...?


    Viel Erfolg beim Training!

    Zitat


    Das schlimme ist, wir sind vor ein paar Wochen erst in unser neues Haus eingezogen und da ist man natürlich noch etwas mehr empfindlich.


    Seid ihr mit dem Hund erst umgezogen und das Verhalten zeigt sich seitdem?

    Irgendwie verstehe ich das Problem noch nicht so ganz. Grunsätzlich sehe ich keinen Grund, der gegen gelegentliches ignorieren (generell oder bei bestimmtem Verhalten spricht).


    Ich sehe z.B. kein Problem darin, einen Hund der bellt um Aufmerksamkeit zu bekommen zu ignorieren.
    Das ignorieren allerdings was z.B. die Fennelschule beschreibt, dass der Hund für eine teilweise recht lange Zeit so gut wie nicht beachtet wird finde ich in einer gewissen Ausprägung nicht sinnvoll. Eine Bekannte hat das mit ihremHund sechs Wochen durchgezogen. Der Hund bekam sein Fressen, seine Leinenspaziergänge nur die allernötigsten Kommandos und wurde ansonsten völlig sich selbst überlassen- und diese Art von ignorieren finde ich nicht OK.


    Ansonsten finde ich beschreibst Du mit Omas Wastl meiner Meinung nach eher Rangfolgen-Schubladendenken (nicht böse und auch nicht persönlich gemeint). Hunde sind und bleiben (und da sind sich glaube ich auch die meisten Hundeleute einig) Opportunisten. Sie tun in erster Linie das, was sich für sie lohnt. Wenn ein Hund also bellt, weil er sein Essen haben will und es dann auch bekommt wurde er in diesem Verhalten bestärkt und wird es deshalb weiter zeigen. Wenn er aber merkt, das sein Bellen Frauchen nicht dazu veranlasst den Napf zu füllen wird er es irgendwann lassen.


    Wenn mein Hund unerwünschte Verhaltensweisen zeigt, dann schaue ich mir das Verhalten ansich an: Warum zeigt er dieses Verhalten? Was tue ich bewusst oder unbewusst um dieses Verhalten zu bestärken? Wenn ich diese Fragen beantwortet habe versuche ich wenn möglich das Verhalten durch Anwendung der Lerntheorie (in erster Linie durch positive und negative Verstärkung) zu verändern. Ich setze aber am Verhalten an sich an. Würde mein Hund bellen, weil er Futter will, würde ich nicht damit anfange ihn erstmal von Sofa und Bett zu verbannen.

    Also meiner darf auch Knurren. Er gehört bei Hundebegegnungen leider auch zu dieser recht gesprächigen Sorte Hund. Sollte es in Mobbing oder womöglich sogar irgendwann mal einen Angriff übergehen würde ich das natürlich unterbinden bzw. ihn aus der Situation nehmen. Genauso darf er auch angeknurrt werden ohne das ich mich gleich dazwischen werfe. ;)


    Knurren ist Kommunikation und wenn ich meinem Hund dies in Anwesenheit anderer verbieten wollte könnte ich doch auch gleich den ganzen Kontakt verbieten.

    Zitat

    Bitte bedenkt bei allen chem. / hormonellen Behandlungen immer die kanzerogenen Eigenachaften der Wirkstoffe!


    nja das trifft ja wohl am ehesten bei Hündinnen zu...


    Beim Rüden wird es ja meist nur einmal gemacht um besser für oder gegen eine chirurgische Kastration entscheiden zu können.

    Ich halte von der chemischen Kastration nicht viel. Sie hat eine Wirkungsdauer von nur wenigen Wochen. Ich habe meinen Hund nach reiflicher Überlegung kastrieren lassen (wg. Hypersexualität und med. Indikation). Wir hatten den Eindruck, dass die Auswirkungen der Kastration sich phasenweise erst nach und nach bemerkbar gemacht haben. Es hat bestimmt ein knappes Jahr gedauert, bis sich sein Zustand wirklich "stabilisiert" hatte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass durch eine chemische Kastration innerhalb von Wochen "simuliert" werden kann, was bei einer chirurgischen innerhalb von Monaten passiert.


    Mein Hund wurde durch die Kastration anfangs sehr unsicher. Er liess kaummehr einen anderen Hund im Freilauf einfach so an sich heran. Gebissen hat er zwar nie, aber eine ganze Weile hat er fast jeden anderen Hund verscheucht, der ihm nicht geheuer war (und das waren viele). Mittlerweile ist er durch Training wieder sicherer geworden.


    Ich würde das Geld, was Du für die Kastration ausgeben würdest lieber in einen guten!!! Trainer investieren, der sich ansieht, warum Dein Hund so reagiert und Dir eventuell aufzeigt, wo Du das verhalten Deines Hundes eventuell noch bestärkst. Arbeiten müsstest Du auch trotz der Kastration an dem Verhalten. Die Kastration kann kein Training ersetzen.

    Krina


    vielleicht kann dir ja jemand aus dem Forum eine gute Trainerin oder eine Hundeschule in deiner Nähe empfehlen. Ehrlich gesagt klingt deine Beschreibung der Hundeschule für mich nicht besonders kompetent. Suche dir einen Trainer, der dir sagen kann, warum Dein Hund sich so verhält. Kein Hund ist einfach nur so aggressiv. Es gibt dafür immer einen Grund. Das kann sexuell bedingt sein, muss es aber nicht. Wenn Dein Hund aus Unsicherheit so reagiert, bringt hier meiner Meinung nach weder eine Kastration noch ein Leinenruck etwas. Hat er denn mit anderen Rüden schonmal schlechte Erfahrungen gemacht?


    geistausbremen


    warum so pauschal? Natürlich lassen viele Hundehalter ihre Tiere aus Bequenlichkeit kastrieren. (Wobei ich in den meisten Fällen auch eher auf Unwissenheit tippen würde. ) Aber hast Du schonmal einen wirklich Hypersexuellen Rüden erlebt? Ich bin auch erstmal gegen eine Kastration, aber in manchen Fällen kann sie helfen.


    Lies mal hier: http://www.eurasier-online.de/wissen_kastration_d.htm


    Jedem Hundehalter, der sich mal nach einer Kastration erkundigt gleich "nett zu sagen", dass er nur mit seinem Hund nicht klar kommt halte ich für nicht sehr konstruktiv.