Hallo miteinander,
wir haben vor 2 Tagen unseren treuen Begleiter nach 8 Jahren gehen lassen müssen. Sie kam als Welpe bereits zu uns.
Vor 6 Wochen fing es an dass sie plötzlich nichts mehr gefressen hat. Im Ruhezustand wurde sie kurzatmig. Beim Tierarzt wurde Blut abgenommen. Ergebnis: Anämie. Hinzu kam, dass ihre Milz und ihre Leber enorm geschwollen waren. Es wurden mehrere Tests gemacht. Babesien, Leptospirose, Ehrlichiose usw. Alles negativ. Auf den Röntgen und Ultraschallbildern nichts auffälliges. Wegen der Kurzatmigkeit und Fieber, wurde sie dann 4 Tage stationär in der Tierklinik behandelt. Es ging ihr danach wieder gut. Antibiotika und Kortison. Auch hieß es, ihre Blutwerte gehen aufwärts, sie kann selbstständig Blut bilden. Eine riesen Erleichterung für uns. Nach knapp einer Woche, in der es ihr sehr gut ging, ging das ganze Drama wieder von vorne los. Schlecht gefressen (immer nur Häppchenweise), ständig Fieber, kurzatmig. Auch dann wieder Tierarzt und Tierklinik. Nichts konnten sie finden. Vor einer Woche wurde eine Knochenmarkpunktion gemacht. Unsere "letzte Hoffnung" eine Diagnose zu erhalten. Bis es ihr zusehends schlechter ging. Sie lag nur noch rum, hat gar nichts mehr an Futter angerührt, null. Am Freitag bin ich mit ihr in die Klinik gefahren. Schleimhäute gelblich, das Blut wässrig und Fieber von 40,3.
Laut der Ärztin hätten wir 2 Optionen. Bluttransfusion, aber mit dem Risiko dass es sein kann dass sie die Blutzellen binnen einem Tag wieder selbst zerstört. Wenn es klappt und sie stabil ist, eventuell eine Milzentfernung, ebenfalls mit dem Risiko, dass sie während der OP verbluten kann und es ist nach wie vor nicht klar dass es auch von der Milz kommt. Ergebnisse der Knochenmarkpunktion waren bis dato nur zum Teil da. Kein Krebs, eventuell eine Autoimmunkrankheit.
2. Option: Erlösung
Ich hab meinen Mann angerufen (der war bei unserem 3 Jährigen Sohn zu Hause, er kann sowas nicht) und wir haben beide gesagt wir wollen sie nicht weiter unnötig plagen. Zumal wir sie dann wieder hätten dort lassen müssen und ich hatte einfach Angst, dass sie während ihrem Aufenthalt stirbt und ganz alleine ist.
Somit war sie nicht allein und ich habe sie im Arm halten können, bis sie die erlösende Spritze bekam. Die Ärztin meinte zum Schluss noch, sie hätte mittlerweile auch Flüssigkeit im Bauchraum, sie vermute stark Blut.
Ich kann nicht beschreiben wie ich mich fühle. Es ist eine Trauer die ich so noch nie erlebt habe. Sie hinterlässt eine unfassbare Lücke. Alles zu Hause erinnert an sie. Ich kann kaum atmen. Und hinzu kommen jetzt langsam die Schuldgefühle. Hätten wir es nicht doch wagen sollen? Haben wir wirklich alles versucht? Waren wir zu voreilig mit dieser Entscheidung?
Wir sind nur am Weinen, den ganzen Tag über habe ich einen dicken Kloß im Hals und habe das Gefühl es steht jemand auf meiner Brust. Unser Sohn fragt nun mittlerweile auch nach ihr. Es zerbricht mir das Herz. Wir haben unseren besten Freund gehen lassen...