Moin zusammen!
Ich muss leider etwas ausholen, damit man unsere Vergangenheit und Lebensweise am besten nachvollziehen kann, vielleicht entdeckt einer den 'Ursprung' unseres Problemes.
Meine Hündin kam mit 7 Monaten zu mir, weil sie sich immer zwischen den Althund und Frauchen gedrängelt hat (was ein Abgabegrund )...
Bis dato wurde ich bereits ihre 3 Besitzerin und sie wurde IMMER als Zweithund gehalten. Das alleine bleiben (selbst mit dem Rüden) gefiel ihr gar nicht, obwohl ich es so schonend wie möglich aufgebaut habe. Sie hat schöne Muster in Türen gebissen, Müllsäcke aufgerissen und meine Auslegware so durchgepinkelt, dass dieser weggeschmissen werden konnte.
Auch dann fing sie an, fremde Hunde anzubellen und ich kapierte schnell, dass sie unverträglich war. Bei meinen Rüden schon ersichtlich, da er ihre Warnung aber verstand und sie in Ruhe lies, kein weiteres Problem. Auf andere Hunde ging sie los, ob mit oder Leine und hat in ihrem Leben schon so einige Hunde blutig gebissen gehabt.
Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und mein Leben komplett umgekrämpelt. Ich hatte das Alleinsein neu aufgebaut mit einem Kennel (hat super funktioniert, den liebt sie noch heute) habe sie auf Schellen konditioniert, sodass wir problemlos an anderen Hunden vorbei laufen können (Schellen -> lass es, Schellengeräusch -> sie schaut mich an und bekommt Zuneigung (Sprache, Körperlich, Futter).
Mittlerweile versteht sie sich mit einem großen, festen Kreis von Hunden sehr gut und spielt sogar mit ihnen. Ein seltener Anblick, wo mir jedes mal das Herz aufgeht.
Ihren Futterneid habe ich mittlerweile auch super im Griff bekommen. Wo der Dackelopa damals regelmäßig von ihr auf den Rücken gelegt und gebissen wurde, können sie heute nebeneinander getrocknetes nebeneinander kauen. Zu den festen Mahlzeiten trenne ich sie immer noch, das aber nur weil sie ihm immer alles klaut
Ich habe mir damals viel Rat aus dem Internet gezogen und sogar von sogenannten Hundetrainern, die aber alle immer nur auf 'Hund darf das nicht, hier eingrenzen, dort zurecht weisen, dort zur Ruhe stellen' und so weiter. UNSER Weg war dann ein anderer.
Fester Tagesablauf, dem Hund so wenig Stress zumuten wie nötig (keine Hundefreilaufgebiete (da hieß es geh da mit Maulkorb hin damit die sich an andere Hunde gewöhnt), wenn möglich feste Fütterugszeiten (da hieß es, DU entscheidest wann es Futter gibt und nicht der Hund), und zb. noch Spaziergang nach 'Plan' (da hieß es, jeden Tag andere Uhrzeit andere Strecke))... Mit meinem 'selbst erstellten' Konzept klappt alles super. Der Hund ist ein wahrer Traum geworden.
Wir gehen gewohnte Strecken (sie ist wesentlich entspannter und ich weiß welcher Hund uns wann entgegen kommt und kann dementsprechend reagieren), halten uns von fremden Hunden fern (weniger Stress für sie und für mich = entspannter Spaziergang), feste Fütterungszeiten, da sie bei unregelmäßigkeit, wie vorgeschrieben wurde, ständig vor mir saß. Jetzt erst so 10 Minuten bevor es Futter gibt
Zudem musste ich alles so handhaben, dass sich für den Althund nichts weiter ändert. Das ganze hat jetzt gut 6 Jahre gedauert. Seit etwas über einem Jahr habe ich eine super, sportliche Hündin. Wir sind die A1 im Agi gelaufen, haben die Begleithunde bestanden, fahren Rad, schwimmen... Toller Hund!
Eine Sache habe ich aber noch, wo ich jetzt wirklich nicht weiter weiß...
Undzwar wohnen wir seit knapp 2 Monaten in einer schönen 3 Zimmerwohnung. Vorher haben wir zusammen mit jemand anderem in einem Haus ohne Nachbarn gewohnt. Dort hat sie auch schon im Garten angeschlagen, auch im Haus. Aber dort hat es Niemanden gestört. Nun wohnen wir in einem Mehrfamilienhaus mit 4 anderen Hausbewohnern. Da möchte ich das anschlagen natürlich so weit es geht eindimmen.
Klingeln darf Niemand, Freunde schreiben mir wenn sie vor der Eingangstür stehen. Aber sie bellt auch wenn unten der Haussummer geht, wenn das Hauslicht angemacht wird, wenn Jemand draußen ruft o.ä. ... Meist ist es nicht nur ein Wuff, manchmal 'verbellt' sie sich auch.
So ist es also das ich ständig ein Radio laufen habe oder den TV und in dem Zimmer, in welches sie sich aufhalten, schließe. Wir sind nicht viel zu Hause. Ich arbeite Vollzeit, darf die Hunde aber mitnehmen. Wir gehen morgens zur Arbeit, in der Pause hole ich sie aus der runter zum spazieren gehen (sind in einer Personalwohnung solange ich arbeiten muss) und hole sie zum Feierabend wieder ab und dann gehen wir auch die letzte Runde. Bis Mitternacht schauen wir 'zusammen' Fern, danach kommen sie in ihr Hundezimmer/mein Büro, dort wird das Radio angemacht und sie bleiben dort bis ich morgens aufstehe. Wenn ich weiß ich habe keine Zeit für Pause, kommen sie zu meinem ehemaligen Mitbewohner ins Haus.
Ich hatte schon einiges versucht, aber zurechtweisen bringt bei ihr nichts, verschlimmert es nur. Mittlweile, wenn sie bellt, rufe ich sie und rede leise auf sie ein und gebe einfach nur Körperkontakt. Als sie das damals im Haus getan hat, habe ich eine ganze Weile so getan als würde ich nachschauen weshalb sie bellt. Das hat leider nicht geholfen und sie steigerte sich noch mehr rein. Sie ist eine Persönlichkeit die schnell von 0 auf 180 ist aber ewig braucht wieder runter zu kommen.
Mit ranrufen und beruhigen klappt es mittlerweile ganz gut, aber zufrieden bin ich noch nicht. Die Schellen kennt sie nur im freien und überlege sie auch in der Wohnung einzubauen (Hund bellt - Schellen klappern - sie hört auf und holt sich ein Lecker ab).
Nun meine Frage. Meint ihr das könnte, wenn es draußen funktioniert, auch drinnen so funktionieren? Sie kennt die Schellen und weiß was es bedeutet. Oder hättet ihr noch eine andere Alternative mit der ihr gute Erfahrungen gemacht habt?
Ich bedanke mich schonmal recht herzlich!
Liebe Grüße, Altrosa