Ich kann deinen Beitrag in einer gewissen Art und Weise verstehen, aber mehr geballtes Hundewissen als hier bekommst du wirklich nirgends.
Und zwar nicht theoretisches, sondern praktisches. Quasi welches wofür andere Lehrgeld bezahlt haben, sodass du - oder wer auch immer - dieses nicht mehr zahlen musst.
Zur Rassewahl: neben dem Züchter wohl das wichtigste Kriterium.
Und das bewerte ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus, denn ich war hier auch neu und habe hier ein Bild von unserer Leila gepostet als ich sie ganz naiv bei einem TSV gesehen habe.
Und der Tenor war: Mache es nicht, oder stelle dich zumindest drauf ein, dass du dir da n Mischling einer Vollblutjagdhundrasse holst und das als Direktimport, die du erst mal händeln musst… ich dachte mir auch damals „Hund ist Hund… ist ja nicht mein erster. Was die hier wieder haben…Wird schon!“
Frage nicht wie oft ich heulend auf meiner Couch saß und an das Forum gedacht habe!
100.000 Mal. Und ich habe Lehrgeld bezahlt… viel davon. Ich habe hier aber auch viel für mich und mein Hundeverständnis raus ziehen können, sodass es viel viel besser wurde. Denn besser späte Einsicht als keine Einsicht. Dafür wurde ich hier nie verurteilt.
Heute sage ich, die richtige Rasse ist das A und O und die mindeste Anforderung, die ich als Halter an mich stellen muss. Mich zu informieren, über die Optik und eine Instagramvideo-Faszination hinaus. Auch für den Hund, aber vor allem für einen Selbst.
Zur finanziellen Situation - was will man da sagen… man hat schon Pferde kotzen sehen. Alles kann, nichts muss. Aber wenn ein Welpe Durchfall hat, was ganz schnell passieren kann, dann will es das Schicksal meistens, dass das Freitag Abend passiert und man im Zweifel mehrere hundert Euro in einer Tierklinik lässt - wegen einen „Lappalie“ und das KANN sich durch ein Hundeleben ziehen. Ob man sich einen Hund leisten kann und auch WILL, sollte ne reine Kopfentscheidung sein.
Was auch oft unterschätzt wird, ist der Zeitfaktor. Jemand der sich den ersten Hund anschafft, kann das nicht beurteilen. Woher auch! Erwartet niemand, aber schön wäre schon sich das einzugestehen und die Erfahrungen von anderen Erfahreneren anzunehmen.
Auch was das allein sein betrifft. 14 Tage Urlaub nach Einzug ist zu wenig, wenn der Hund dann 30 Stunden alleine bleiben soll in der Woche. Und da mag man einen Plan b - z belächeln, aber wissen kannst du es vorher nie.
Wenn es dann aber nicht klappt schaust du einfach mit dem Arsch auf die Uhr.
Dass man als Neuhundehalter Körpersprache usw erst lernen muss, dass viel Literatur existiert, die eigentlich nur zum Ofen anschüren taugt… das wird einem hier niemand vorwerfen.
Aber ich bin seit etwa 5 Jahren hier, mal mehr, mal weniger aktiv, aber was man hier teilweise mitbekommt macht einen manchmal sprachlos, wütend, traurig oder einfach nur fassungslos.
Oft dachte ich mir, wenn ich den Platz hätte, würde ich jetzt los fahren und den armen Hund abholen…
Denn die meistens hier reißen sich ein Bein für ihre Hunde aus und leben das aus tiefsten Herzen.
Ja, das entspricht nicht dem Otto-Normal-Hundehalter dessen Hund so nebenbei mitläuft. aber so ist das eben in „Fach“-Foren. In einem Programierer-Forum schlägt auch jeder die Hände über dem Kopf zusammen, wenn jemand fragt ob man mit nem Aldi-Computer der nächste Bill Gates werden kann.
Ja das Forum ist eine Bubble.
Aber wer wirklich Hilfe sucht und offen für Rat und Kritik ist, dem wird hier geholfen! Ganz ganz sicher!