Nun springt er von selbst ins Auto und wartet brav, bis wir ihn angeschnallt haben.
Na siehste, das sind doch schöne Fortschritte.
Und was stört euch am meisten, womit kommt ihr nicht voran?
Wir haben uns vorher eingehend mit der Rasse befasst und auch einige Hunde kennengelernt. Und alle (wirklich ALLE!) waren begeistert von Menschen und fanden es toll neue Menschen kennenzulernen und haben sich quasi an alle freudig erregt "rangeschmissen".
Hugh ist da anders - das haben wir dann mittlerweile festgestellt.
Wir waren vorher zwei Mal einen ganzen Tag bei der Züchterin und einmal hat sie ihn mit uns zu Hause besucht. Als wir bei ihr waren, war er sehr aufgeschlossen und hat sich gefreut uns kennenzulernen - uns durchs Gesicht geleckt und bei uns gelegen. Als er bei uns war, war er etwas schüchtern, taute dann aber auf und guckte sich alles an. Später kam er sogar so zur Ruhe, dass er tief und fest auf unserem Sofa eingeschlafen ist.
Wir hatten also in dieser Hinsicht nicht mit einer Baustelle gerechnet. - Es ist aber leider eine sehr große.
Nach der ersten Woche fing er an vor anderen Menschen Angst zu haben. Er traut sich ein bißchen ran, aber nach ein bißchen schnüffeln, versteckt er sich sofort hinter mir oder meinem Männe.
Wir sind uns durchaus bewusst, dass etwas mehr als 8 Wochen bei uns noch keine Zeit ist und es sich vielleicht mit viel Training auch abmildern lassen wird, aber er wird nie ein Hund sein, der freudig auf andere zugeht und durch seine bloße Anwesenheit Fröhlichkeit verbreitet. - Das hatten wir gehofft.
Wir denken mittlerweile, dass es mit seiner Herkunft zu tun hat.
Die Züchterin lebt auf dem Land. Wirklich sehr abgeschieden. Von ihren Erzählungen her, sind wir davon ausgegangen, dass sie viel Besuch hat und er schon viele verschiedene Menschen kennengelernt hat - das glaube ich nicht mehr.
Eher stieg seine Fassunglosigkeit ins Unermessliche, als er feststellen musste, dass die Welt voller Menschen ist.
Die wollen zwar alle nichts von ihm, aber weil er so nüddelig ist, wird er gerne beglotzt. :/
Wir versuchen das zu unterbinden, wo es geht - es überfordert ihn aber trotzdem.
Fasst es bitte nicht als Gejammer auf - ich möchte es nur so gut wie möglich erklären. Wir lieben den kleinen Kerl mittlerweile wirklich sehr und sind bereit, uns dieser Herausforderung mit professioneller Hilfe zu stellen. Wir haben halt nicht auf diesem Gebiet mit einem großen Defizit gerechnet.
Er hat noch ein paar mehr Baustellen, aber das ist diese, die uns am meisten Kopfzerbrechen bereitet.
LG
Fritz