Beiträge von Passthison

    Hi Alessa, da du das Verhalten von Cosmo am Anfang genau so geschildert hast, wie das auch bei Mori der Fall war, kann ich dir gern aus meiner aktuellen Erfahrung berichten :) Uns hat es geholfen den Alltag mit allen Geräuschen etc ganz normal zu leben und auch Rausgehen zu einer Normalität zu machen. Ich habe mir immer gesagt, mit Sicherheitsgeschirr kann nichts passieren. Wichtig ist dabei, dass man selbst souverän ist und keine Unsicherheit ausstrahlt. Das färbt sich mit der Zeit auf den Hund ab. Ich hatte auch keine andere Möglichkeit als 3 Mal am Tag mit ihr quasi die immer gleiche Strecke über und an den Straßen zu gehen, bis wir am Feld angekommen waren. Ich hatte bei Mori das Gefühl, dass sie durch Wiederholung sehr schnell lernte. Anfangs haben wir sicher eine halbe Stunde für 400m gebraucht. Vor allem was sie erschreckt hat (und die Panik war riesig!) habe ich sie mit meinem Körper abgeschirmt und ihr somit Sicherheit gegeben. Recht schnell hat sie sich dann hinter mich orientiert. Selbst nicht aufgeregt werden, wenn laute Autos, Kinder oder sonstiges auf einen zukommen. Durchatmen, Hund abschirmen, ggf Sitzenbleiben und dann mit Energie und "Komm" einfach weiter. Es ist sicher nicht jeder Hund gleich, aber ich glaube nicht dass Situationen vermeiden etwas bringt. Ich hatte sie auch niemals ohne Leine in einen Garten bekommen, die Leine kann auch Sicherheit geben und vor allem deine Nähe. Nimmt er den Leckerlies? Mori wollte lange nichts davon wissen, und ließ sich gut mit Stimme beruhigen und auch belohnen.


    Heute, 3,5 Wochen später hatten wir echt alles was Wald und Straßen zu bieten haben: eine Mexikanische Großfamilie, andere Hunde, ein super lauter Bulldozer der 2m neben uns Bäume gerodet hat, eine Herde Rehe, kreischende, rennende Kinder mit Stöcken in der Hand, heranrasende Mountainbiker...und Mori war cool und ist locker einfach dran vorbei getrabt. Ich denke, wenn man selbst cool bleibt, dann ist das schon die halbe Miete.


    Vor allem kannst du dir immer sagen, dass mit Sicherheitsgeschirr nichts passieren kann! Mir hat dieser Gedanke ungemein geholfen und ich konnte mich voll und ganz drauf konzentrieren sie gut aus der jeweiligen Situation zu führen. Durch manches müssen sie auch einfach durch, um zu lernen, dass nichts passiert :)

    damit könntest du recht haben, im Moment erscheint sie mir wie immer..aber wer weiß. Im nächsten Moment hatte ich auch schon wieder Zweifel.. Dennoch hat sie hier schon schnell gelernt was sie darf und nicht darf, ganz ohne Angst. Also ich habe sie nicht gepackt, eher nur im Genick angefasst, weiter wollte ich nicht gehen, weil ich merkte es könnte wieder kippen. Bitte glaubt mir, ich mache mir den ganzen Tag heute schon voll den Kopf drum..

    ... Und wenn das hier alles für so viel Zündstoff sorgt, dann dürfen sich die, die der Werdegang wirklich interessiert, sich bei mir per PN melden - denn so richtig Spaß macht es oft nicht mehr ein Update zu geben. Teilweise so auf die eigene Ferndiagnose zu beharren und zu pauschalisieren finde ich nicht ganz so nett. Ihr müsst mir auch keinen Honig um den Mund schmieren - ich diskutiere gerne, lasse aber nicht den Hund oder die Situation so abstempeln. Ich höre bei all den Sachen stark auf mein Bauchgefühl und auf die langfristige Reaktion und Entwicklung des Hundes und bin immer bereit etwas zu ändern, wenn ich merke ich komme mit meinem Weg eventuell nicht weiter, oder der Hund fühlt sich nicht wohl, wird auffällig usw. Daher auch die Trainerin, der ich alles offengelegt habe und mich offen und ehrlich habe von ihr begleiten lassen.

    Zu Hause ist sie ganz ruhig und schläft viel, draußen ist sie halt sehr gerne und hat einfach viel Kondition die natürlich immer mehr wird, eben weil ich viel mit ihr draußen bin. Ich sehe ja, dass sie sich wohl fühlt, wenn sie sich nach dem Laufen so zufrieden in ihr Körbchen schmeisst bspw. Ich meinte damit nicht dass sie überdreht. Ich bin der Meinung schon sehr auf sie zu achten und Rücksicht zu nehmen und bekomme das auch von verschiedenen anderen Hundehaltern rückgemeldet und hatte wie gesagt letzte Woche eine Trainerin im Haus die auch nicht fand dass ich an all dem etwas ändern sollte. Ab heute Abend hat sie dann auch einen GPS Tracker, das gibt dann nochmal etwas mehr Sicherheit.


    Rapumo Das mit der eindeutigen Stimme hat leider in diesem Fall nicht funktioniert bei ihr..Ich dachte eigentlich auch dass das reicht, sie ist zwar gewichen aber war wohl letzten Endes doch nicht so davon beeindruckt.

    Da ist ja nur Plastik drin, der Rest ist verwahrt und ich bin ja immer da und habe ein Auge drauf. Ich finde in dem Fall hatte das was mit Respekt zu tun, sie hat es ja sofort wieder gemacht. Ich sehe es eigentlich auch nicht ein für alles was ich nicht möchte die Wohnung zu sichern (außer bei Verletzungsrisiko natürlich). Die Couch decke ich ja auch nicht ab, damit sie nicht drauf geht, das klappt auch so. Ich habe mich ja nicht auf sie gestürzt, m.E. nur klar gemacht, dass sie da nichts zu suchen hat. Beim zweiten Mal hatte ich sogar was schweres draufgelegt, hat sie noch weniger davon abgehalten. Wie hättest du denn reagiert, wenn du deinen hund inflagranti dabei erwischt hättest, gleich zwei mal hintereinander?

    Danke euch allen für eure Meinungen und auch Anregungen :)

    Es ist auf jeden Fall richtig und auch gut (siehe der letzte Post von hundundmehr), wenn der Hund mehr Selbstsicherheit erlangt - das ist auch ein Zeichen für mich, dass er bzw sie sich gut bei mir einlebt. Ich sehe es auch so, dass das nicht heißt, dass der Hund damit dann plötzlich alles doof findet was ich erwarte, wenn das vorher mit Freude funktioniert hat. Ich habe vom ersten Tag an für klare Regeln gesorgt, ohne ihr Angst zu machen. Das sind für mich bspw. Dinge wie, Hund darf nicht auf die Couch, weil fester Platz direkt daneben oder wenn Besuch kommt muss sie nicht direkt an die Tür rennen, denn das übernehme ich. Und draußen geht es natürlich weiter - ich gehe vor und übernehme die Situation, nicht umgekehrt. Bei ihr reicht schon einfach eine klare Körpersprache, was sie Sache ziemlich easy macht.


    Zum Thema Grenzen austesten: Heute morgen ist sie schon um 5h aus ihrer Box raus und fing an den Mülleimer in der Küche zu "sortieren". So schnell war ich noch nie aus dem Bett raus und habe sie etwas forscher auf ihren Platz geschickt. Dass das nicht ausreichend war, habe ich ca 2min später gemerkt. Zuvor hatte sie nur den Deckel angehoben, das zweite Mal den kompletten Eimer umgekippt - ich habe sie dann kurz im Genick gehalten und wieder auf ihren Platz geschickt. Ihr könnt mich jetzt dafür verurteilen oder auch nicht - meine Meinung ist, dass man auch mal durchgreifen muss, nichts anderes passiert in einem Rudel auch.. Danach war sie etwas auf Abstand zu mir, aber bereits nach dem Gassi gehen war wieder alles ok und bisher ist sie nicht mehr dran gegangen. In ihrem Fall mache ich mir natürlich schon Gedanken, durch sowas nicht eventuell wieder einen Rückschritt auszulösen. Gleichzeitig merke ich aber auch, dass sie doch sehr frech ist und klare Strukturen und Regeln braucht, sowie echte Auslastung durch viel Bewegung (sie ist momentan echt nicht totzukriegen..).


    Wenn sie ohne Leine im Wald mitläuft, dann rufe ich sie trotzdem immer mal wieder ab und/oder leine sie an, auch wenn es theoretisch nicht immer sein müsste. Mittlerweile schnüffelt sie ganz gerne mal am Rand und vergisst etwas ihre Umwelt. Ich gehe meist weiter und habe sie im Auge. Wenn es mir zu lange dauert rufe ich sie und es ist eine Freude mit was für einer Motivation sie zu mir angerast kommt. Vorhin war das ein regelrechtes Spiel und ich bekomme Gänsehaut, wenn ich sie so ausgelassen sehe. Das Schöne ist für mich einfach, dass sie auch gern ohne Leckerli kommt, bisher immer ohne Ausnahme und sich auch ohne Zögern anleinen lässt.

    ja du hast vollkommen recht, den Lebensstil zu verändern dauert seine Zeit. Ich hatte ähnliche Probleme während dem Studium und hab wie besessen Kalorien gezählt und bin ins Studio gerannt. Mittlerweile habe ich das Gewicht von damals wieder, ohne Hungern und Stress. Ich versuche mir bei allem was ich mache mir vorzustellen: kann und will ich das ein Leben lang. Das fing beim Job an. Vier Jahre später war mir mehr als klar: 9 to 5 bringt mich um. Also bin ich ins kalte Wasser gesprungen, gab meine Festanstellung, unbefristet, auf und ging zur Konkurrenz und beantragte Home Office, denn ich wollte nicht umziehen und vor allem Flexibilität. Das war ein ganz schönes hin und her, finde mal jemanden der einen Neuen einstellt und dann gleich für immer ins HO entlässt. Als ich erzählt habe was ich sportlich eigentlich mache, war das der ausschlaggebende Punkt, dass sie mich eingestellt haben. Es hätte aber auch schief laufen können, wenn sie mich für verrückt erklärt hätten. Bin jetzt zwei Jahre dort und keiner hat es bereut ;)


    Das nächste war meine Beziehung bzw Ehe. Tief in mir drin wusste ich schon lange dass da dringend Handlungsbedarf besteht, danach eskalierte die Sache. Dann wollte und musste ich umziehen, noch ein Riesen Schritt.

    Später wieder ein neuer Partner, der auch meine Lebensweise und Ernährung teilt. Ich versuche zudem so minimalistisch zu sein wie es für mich geht, das kann man nicht nur auf Dinge anwenden..


    Grundsätzlich ist es so, tu das was dich wirklich zufrieden macht und meide das was es nicht tut. Was nicht heißt vor jedem Konflikt zu scheuen. Dinge über die man grübelt auf lange Sicht angehen und ändern! Für alles gibt es eine Zeit und schön finde ich den Gedanken, dass wir prinzipiell entscheiden können wie, mit wem und durch was wir leben möchten. Wenn man diese Punkte ins reine gebracht hat, dann klappen auch solche Basics wie Ernährung:) Du packst das sicher auch!

    wenn ich auch mal meinen Senf dazu geben darf ;) Meine Erfahrung ist, dass Diäten nichts bringen. Den Lebensstil umstellen bzw die Ernährung - auf jeden Fall! Die Crux ist, dass man sich dabei darüber im klaren sein muss, dass man das was man da tut auch ein Leben lang so durchziehen kann. Ich hatte zwar nie viel Kilos, aber ich hatte Zeiten in denen ich mich nicht wohl gefühlt hatte. Erst als mir bewusst wurde, dass ich damit leben können muss, hat es bei mir Klick gemacht. Ich verbiete mir nichts mehr, kaufe aber sehr bewusst ein und koche in der Regel selbst (quasi clean eating). Ich stresse mich aber auch damit nicht, wenn ich mir Dinge verbiete, dann möchte ich sie erst recht. Also wenn es mal Schokolade sein muss, dann kaufe ich mir die. Oder am Wochenende backe ich selber oft Waffeln für mich und meinen Freund. Das gehört einfach dazu und macht auch glücklich. Daneben mache ich viel Sport - klar, da verbrenne ich auch nochmal viel. Aber man kann auch mit Sport zunehmen, wenn man sich zu sehr stresst und nicht auf das eigentlich angeborene Hunger und Sättigungssignal hört, was oft nur ganz leise flüstert. Dann gibt es natürlich noch verschiedene Körpertypen die bestimmte Wunschvorstellungen nicht ganz so zulassen. Kalorien tracken kann helfen, aber mich hat das verrückt gemacht. Ich überschlage höchstens grob und merke so aber auch, dass mein Gefühl dass es insgesamt genug war, richtig war.

    Ich kann sagen, dass ich durch den Sport gelernt habe mich da zu entspannen. Denn auf einmal war ich in der Situation mir Gedanken darüber zu machen was ich essen muss und wie viel, um da Leistung bringen zu müssen. Plötzlich hatte ich das intuitive Gefühl bzgl des Essens was ich sonst nie hatte. Ich denke es gibt für jeden einen individuellen Weg, aber es ist wert ihn über längere Zeit zu suchen und zu finden :)

    ich schaue auch gerade :) bin eigentlich auch ein Pferdemädchen.

    Das ohne Helm hatte ich mich in den letzten Folgen auch schon gefragt. Ich gebe zu, ich habe als Jugendliche auch nicht immer einen Helm getragen, das kam aber auch sehr stark darauf an wie gut ich das Pferd kannte und wie wir beide drauf waren. Auch auf einer Reiterreise in Andalusien gab es keine Helme - rückblickend wundert mich auch das. Das war nämlich kein Zirkuspferdeverleih, sondern ein tolles Gestüt mit temperamentvollen Spaniern.. Meine letzte RB wäre ich niemals ohne Helm geritten, die war sowieso noch in Ausbildung und hatte mich auch einmal ziemlich fies abgesetzt. Darüber hinaus hat das ohne Helm im TV auch überhaupt keine Vorbildfunktion - gerade als Bereiter sollte man doch wissen wie krass manche Pferde reagieren..

    insgesamt war es natürlich eine Hauruck-Aktion, die ich mir definitiv nicht so gewünscht hatte. Mir blieb quasi keine Zeit mich richtig einzustellen und vorzubereiten.


    Heute jedoch ist der erste Tag an dem ich mit einem guten Gefühl geschlafen habe und durch den Tag gegangen bin. Was nicht zuletzt daran liegt, dass ich heute morgen Besuch von einer sehr erfahrenen, kompetenten und vor allem realistischen Hundetrainerin hatte, die auf Angsthunde spezialisiert ist.


    Ich bin in letzter Zeit ziemlich hart mit mir ins Gericht gegangen und habe mich teilweise auch von einigen Kommentaren hier immens verunsichern lassen, sodass ich gestern nicht mehr wusste wo mir der Kopf stand.

    Sie war erst sehr kritisch was meine jetzt schon teilweise eher lockere Handhabung mit Mori betrifft - so wie viele von euch auch, und das ist ja auch gut so!


    Sie hat mich begleitet und mir dann bestätigt, dass ich es richtig mache, wie ich es mache und das hat mir einen riesen Stein vom Herzen genommen, sodass ich das erste Mal selbst wieder im Kopf entspannen konnte. Sie sagte auch, dass man kaum glauben könne, dass sie erst seit drei Wochen bei mir ist und schon jetzt eine gute Basis/Bindung besteht und sie glaubt dass sie mit mir in Zukunft durch dick und dünn gehen wird.


    Ich habe auch das Thema Ableinen diskutiert. In meinem Fall hat sie mir nicht davon abgeraten, aber ich werde mir einen GPS Tracker zulegen, für den Fall der Fälle. Sie frisst jetzt sogar unterwegs, sodass ich sie nun auch mit Leckerli belohnen kann.


    Wir sind auch das Thema andere Hunde prokativ angegangen. Es stellte sich heraus, dass sie bloß auf das Energieniveau des anderen Hundes reagiert und dann ausflippt, wenn dabei was nicht im Lot ist. Die Hündin die ihre "Provokation" sein sollte, hatte nämlich nichts provoziert, alles war in Ordnung. Eine gute Erklärung dafür, weshalb sie mal so und mal so auf Hunde reagiert..


    Desweiteren muss ich natürlich das Alleine bleiben weiter trainieren - ich hatte auch das Webcam Video gezeigt und mir somit auch bestätigt, dass sie in der Zeit keinen Stress hatte.


    Das Treffen heute hat mir wirklich unheimlich Erleichterung verschafft und das gute Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin.