Ich wollte das eigentlich auch gar nicht so im Detail thematisieren, gab einfach einige Kommentare in diese Richtung die ich nicht unkommentiert lassen wollte. Das ist sicher nur ein Teil und nicht der alleinige Grund weshalb mich so eine Angst überkommen hat. Ich wollte lediglich versuchen meine aufgestauten Gedanken loszuwerden und vielleicht die ein oder andere ähnliche Geschichte mitzunehmen. Wenn ich so genau wüsste weshalb es mir so geht wie es mir geht, dann würde ich meine Geschichte nicht mit euch teilen. Ich bin eigentlich die letzte die sich viel an Foren beteiligt, wollte es aber nicht unversucht lassen, einfach um ein bisschen mehr Objektivität in die Sache zu bekommen. Sollte das alles total fehl am Platz sein, bitte ich den Thread einfach wieder zu löschen.
Beiträge von Passthison
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Ich bin ja auch total zwiegespalten.. Aber für mich war halt schon immer klar, dass ich meine Zukunft nicht ohne Hund verbringen möchte. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich nicht irgendwann zurückblicken möchte und bedauere mich nicht für ein Tier entschieden zu haben. Zudem habe ich wohl auch eine genau so große Angst wieder mit jemanden eine Wohnung zu teilen (ich kam aus 12 Jahren Beziehung plus gemeinsamer Wohnung). Je konkreter ich das mit dem Hund besprochen hatte, desto mehr hat er angefangen zu sagen, dass er zu mir ziehen möchte. Vorher war das alles eher sehr wage und nicht sicher, ob das vielleicht erst in 4 Jahren der Fall sein wird. Oder ob er irgendwann in ein Haus am Wald investiert, damit wir direkt von der Tür weg laufen gehen können und ich Tiere haben kann. Klar habe ich mir deswegen auch gedacht, ich riskiere es einfach. Wenn ich einen Fehler nicht mehr machen möchte, ist es der, sich nach einem Mann komplett auszurichten. Ich bin ja sehr gutmütig und schnell dabei es allen recht zu machen. Was aber die Basis und Lebensentscheidungen betreffen, möchte ich nicht mehr zurück stecken, was nicht heißt das man nicht darüber reden oder Kompromisse finden kann. Er hat mir gesagt, das sei einer der Gründe weshalb er mich liebt, eben weil ich nichts mache, nur weil es jemand anderes so will. Das macht leider auf Dauer ganz und gar nicht glücklich.
Er macht ja auch sein eigenes Ding, hat eine Tochter für die er immer da ist, da muss ich auch zurück stecken und ich respektiere das und das es mal heißt, du musst dieses Jahr alleine in den Urlaub. Ich will nicht immer warten bis er Zeit hat. Versteht mich nicht falsch, er ist extrem fürsorglich, hat aber eben auch seine Prinzipien. Und das ist ja letzten Endes genau das was ich auch für mich will und auch finde, dass sowas eine gesunde Beziehung ausmacht.
Ich hatte vorher 9 Jahre einen Hund zusammen mit meiner Mutter (quasi in Teilzeit), komischerweise hatte ich da mehr Stress mit dem Hund und gleichzeitig noch meinen Bürojob. Ich wäre aber niemals in Zweifel gekommen. Vielleicht ist das alles auch nur so stark, weil ich jetzt spüre, dass ich die einzige bin auf die sich Mori verlassen kann. Sonst gibt es ja niemanden der auch Verantwortung trägt.
Das mit der Überforderung ist mir total präsent. Ich mache nichts, was sie nicht freiwillig mitmacht. Ich zerre sie ja nicht hinter mir her. Wir sind ganz entspannt gewandert, ich nehme mir die Zeit die sie braucht, lasse sie ausgiebig schnuppern und die neue Umgebung erkunden. Manchmal muss ich sie aber auch ermutigen weiterzugehen, wenn sie etwas gruselig findet. Danach freut sie sich dann und schaut immer zu mir auf und trabt ganz entspannt weiter, sogar meist bei Fuß. Sowas wie heute ist auch gar nicht die Regel bisher, wenn ich merke sie mag heute nicht so, dann kürze ich auch mal ab, oder baue noch mehr Pausen ein. Bisher war kein Spaziergang über 40min. Würde ich nicht über das Herz bringen ihr zu schaden.
Danke für die slowakischen Kommandos, das probiere ich mal!
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Danke für eure jetzt schon vielen Kommentare! Mir kamen vorhin direkt wieder die Tränen - es tut gut zu hören was ihr schreibt.
Ich war eben 2h mit Mori wandern und langsam zwischendurch laufen. Da habe ich den Kopf frei bekommen. Es ist so schön mit Hund, schon immer gewesen. Tief in mir drin weiß ich das. Ich nehme mir gerne die Zeit dafür, denn man bekommt einfach so viel zurück. Erst eben habe ich gemerkt, wie sehr sie mich eigentlich entschleunigt, denn ich bin ein Mensch der nicht immer so gut entspannen kann und sich selbst mit allem wahnsinnigen Druck machen kann.
Überstürzt war tatsächlich nur der Zeitpunkt. Mir war bewusst dass in den nächsten 1 bis 2 Monaten ein Hund bei mir einziehen wird. Davor habe ich immer wieder mit meinem Freund geredet, heraus kam: er hat seine Meinung und ich habe meine. Ich wusste, wenn ich so entscheide ziehen wir nicht zusammen, nur jetzt wiegt es für mich Plötzlich schwerer, als anfangs vermutet, da ich mir so sicher war. Er verlässt mich zwar wegen dem Hund nicht, aber ich habe das Gefühl es ist etwas zerbrochen, weshalb ich mich wahnsinnig schuldig fühle. Wir reden viel über das Thema, aber ich fühle mich dennoch schlecht. Nicht gut war, dass ich ihn damit überfallen habe. Doch genau so hat es mich überfallen. Ich habe das der Vermittlerin auch gesagt, aber es hat nichts geändert. Also habe ich das geschluckt, auch wenn ich mir das definitiv anders gewünscht hätte.
Zu Mori selbst: sie ist geschätzt 3 Jahre alt, aber eher jünger als älter und ein Mischling, nicht höher als 40cm. Ich vermute dass da Dackel drin ist, aber dafür sind ihre Beine schön lang sie kommt aus der Slowakei, aber keiner weiß so recht was sie erlebt hat. Ich merke aber, dass sie es kennt, in einer Wohnung zu sein. Sie gewöhnt sich schnell an neues, auch an Dinge vor denen sie eigentlich Panik hatte.
Suchspiele und Tricks funktionieren leider (noch) gar nicht, wie gesagt sie nimmt nichts und frisst auch nur ihr Futter wenn ich nicht gucke, braucht jedes Mal fünf Minuten bis der Magen über ihren Kopf herrscht, bevor sie in die Küche geht. Dreht sich beim Fressen auch ständig nach hinten um.
Dennoch folgt sie mir wirklich überall hin - heute mussten wir ungeplant durch das Unterholz steigen und auch über Bäume, auf die sie springen musste. Vor 2 Tagen war daran noch nicht mal zu denken, heute hatte ich das Gefühl sie hat richtig Spaß dabei und ist immer mehr auf mich fixiert. Das ist in dieser super kurzen Zeit wirklich weitaus mehr als ich mich überhaupt getraut hätte zu erwarten. Mich überkommt diese Traurigkeit nur, wenn ich wieder zu Hause bin. Unterwegs ist von mir Stück für Stück alles abgefallen. Gerade fällt es mir leichter wieder Hoffnung zu haben.
Wie gesagt, ich habe mich bereits vor einem halben Jahr innerlich bewusst entschieden einen Hund bei mir aufzunehmen, daher möchte ich sie auch nicht abgeben. Sie hat es sehr gut bei mir, ich muss das nur mit dem Herz und Kopf auch so verstehen..
Vor einem Jahr wollte ich keinen Hund, da ich da erst einen Jobwechsel durchhatte und ich mir selbst total genug war. Das ist jetzt einfach anders, ich habe so viel Zeit für ein Tier, selbst neben dem Training noch, das es schade wäre diese einfach verstreichen zu lassen. Ein Laufband hätte ich gerne, passt aber gar nicht rein. Ich bin viel am Berg unterwegs, auf Trails, immer in der Natur, was eigentlich ideal für einen Hund ist. Ich hab auch kein Problem langsamer für Mori zu machen, habe das Gefühl es ist sogar mal gut so.
Wahrscheinlich muss ich da einfach durch. Ich versuche mir vorzustellen wie es ohne sie wäre. Ich würde mich ziemlich alleine fühlen, es ist einfach schön so ein liebevolles Wesen neben sich zu haben.. Wie gesagt, hoffen wir, dass diese "Angst" sich noch legt.
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Hi zusammen,
ich habe hier bereits ähnliche Berichte gelesen, wie ich sie gerade durchlebe, jedoch hat mir das meine Unruhe nicht genommen. Vielleicht tut es gut, wenn ich es aufschreibe.
Ich habe mein ganzes Leben lang immer Tiere gehabt (Pferde, Katze, Kaninchen, Mäuse und zuletzt auch einen Hund), jedoch musste ich bis auf meine Kaninchen nie die alleinige Verantwortung tragen. Ich habe es höchstens 2 bis 3 Jahre ohne Tier ausgehalten, ehe mir etwas fehlte. Genau so ist es jetzt auch wieder gekommen. Vor einem Jahr war ich noch der Meinung, dass ich eigentlich keinen eigenen Hund haben möchte. Vor einem halben Jahr habe ich mich dann aber plötzlich bereit dazu gefühlt und habe angefangen nach Züchtern zu suchen, Bücher zu lesen usw. Ich wollte eigentlich keinen Hund mehr aus dem tierschutz, ich wollte ihn selbst von Anfang an prägen. Wie das sooft ist, kommt alles anders. Ich habe angefangen für und Wider abzuwägen und mich dann nur noch vom Bauchgefühl leiten lassen. Damit war ich dann wieder beim Tierschutz gelandet und plötzlich ging alles ganz schnell, noch schneller als ich dachte. Ich erfuhr quasi einen Abend vorher, dass ich die kleine Hündin schon am nächsten Morgen abholen sollte, und wurde deshalb auch etwas von der Vermittlerin unter Druck gesetzt. Ihr müsst euch vorstellen, ich war gerade mitten in der Pampa laufen und habe den Anruf erhalten und konnte gar nicht richtig denken. Musste noch eine stabile Box organisieren, da sie ein Angsthund ist. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht.
Mein Freund war schon auf dem weg zu mir und war über die Situation alles andere als erfreut. Das anstehende Wochenende war für ihn im Eimer, noch dazu will er jetzt nicht mehr mit mir zusammenziehen, da das Zusammenleben mit einem Hund für ihn ein No-Go ist. Ich wusste das vorher, war mir aber auch absolut sicher, dass ich ohne Hund auf Dauer nicht leben möchte. Ich habe oft in meinen 28 Jahren krasse Entscheidungen treffen müssen, sei es Job, Beziehung oder Umzüge. All diese habe ich mit einer gewissen Hoffnung und Zuversicht gemeistert.
Diesmal ist es komplett anders und es zerreißt mich, ich bin unendlich traurig, fühle mich so weit entfernt von meinem Freund, habe Panik um die Zukunft, Panik um die Beziehung, Panik vor Einschränkung und das obwohl ich mir dessen vollends vorher bewusst war. Es ist als hätte ich über nach mein Selbstbewusstsein verloren.
Ich habe das Hundchen am nächsten Tag zusammen mit meiner Freundin abgeholt und schon da beschlich mich die Angst. Zuvor hatte mir die Verkäuferin im Handel total angst gemacht, nach dem Motto: das wird alles schief gehen, wissen Sie eigentlich was Sie sich da ins Haus holen?
Ich stand da, total verschwitzt, 5min vor Ladenschluss und musste meine ganze Zuversicht ausdrücken. Mir war kotzübel und Minuten davor hatte ich noch geweint, da ich wusste mein Freund sitzt zu Hause und ist enttäuscht von mir. Es hat mich zerrissen, gleichzeitig wusste ich, das ist MEIN Hund.
Bei der Übergabe war für mich auch alles wie in Trance, ich bekam einen total unsicheren Hund in die Arme gedrückt. Zu Hause angekommen, hatte sie ihre ganze box vollgekotzt und ich nahm sie einfach an die Leine und ging mit ihr auf eine Wiese, damit wir uns beide wieder beruhigen konnten.
In meiner Wohnung zeigte sie zwar unsicherheit aber war doch relativ neugierig, schaute sich alles an. Das ist jetzt fünf Tage her. Erst! Und sie ist so verdammt lieb, macht nie ein Geräusch, schaut wo ich bin, liegt aber auch völlig entspannt alleine im Wohnzimmer. Ihre extreme Panik vor menschen, Autos und allem was sich sonst bewegt, konnte ich ihr innerhalb weniger Tage beinahe komplett nehmen. Sie ist stubenrein, schläft nachts neben mir in ihrer Box als wäre das alles total normal. Es ist jetzt schon eine wahnsinnige Verbundenheit da. Ich konnte sie sogar 30min alleine lassen, kann nach unten gehen in den Keller etc und sie bleibt völlig entspannt auf ihrer Decke liegen. Geht mit mir sogar schon die ersten Kilometer laufen und überwindet ihre Unsicherheit mir zu liebe immer und immer wieder. Ein größeres Glück könnte man wohl kaum haben.
Ich gehe sehr souverän mit ihr um, nachsichtig, aber ebenso konsequent und liebevoll. Umso schlimmer ist es, dass ich abgrundtief traurig bin und das Gefühl habe, ohne sie wäre ich freier, wenn auch nicht glücklicher. Ich hänge total in der Luft, habe riesige angst vor der Zukunft, kann kaum etwas essen, habe ständig Tränen in den Augen. Es ist ein furchtbares Gefühl, so endgültig. Gleichzeitig ist sie so süß und ich freue mich über jeden ihrer Fortschritte. Das passt einfach nicht dazu, dass ich mich dennoch so überfordert, krank und einfach nur müde fühle. Ich bin wie gelähmt, mein Herz hämmert wie wild und ich habe regelrecht Beklemmungen.
Ein weiterer Faktor ist sicher auch, dass ich vorher Leistungssport gemacht habe und mir nun etwas fehlt, weil ich mich ihr natürlich anpassen muss. Da kann ich nicht einfach 2-4h weg sein. Sie wäre eigentlich der ideale Hund für solche längeren Geschichten und ich baue auch schon ihre Kondition auf, aus Einheiten mit gehen und laufen. Nur lastet mich das halt nicht aus, was mich psychisch aktuell nicht gerade runterholt. Ich weiß, das kann alles nicht von heute auf morgen kommen. Und klar, das ist das Risiko dabei, dass dieser Traum vllt gar nicht wahr wird. Dabei schwingt einfach die angst mit, dass ich nie mehr richtig laufen kann, weil sie eventuell immer draußen ein unsicherer hund bleiben wird, den man eher überreden muss, der ständig stoppt usw. Sie ist auch null verfressen, man kann sie nicht mal mit Würstchen oder Käse locken. Da wird es auch schwer mit den Kommandos, da sie außer meine Stimme keinen Anreiz erhält. Von Spielen hält sie leider auch nichts, sie kuschelt bloß sehr gerne, was ich aber total an ihr liebe. und dennoch kann ich mich einfach nicht mehr entspannen, stehe gefühlt unter Dauerstress, fühle mich absolut alleine und habe wirklich Bauchschmerzen damit, wenn ich sie alleine lasse. Da ich von zu Hause aus arbeiten kann, muss sie eigentlich nicht alleine sein, dennoch fühle ich mich total eingeschränkt. Mein Freund ignoriert sie zur Zeit, ansonsten mag er Hunde. Er meint dennoch, wir bekommen das schon hin. Für mich fühlt es sich so an, als hätte ich alles verändert und kann es nicht mehr rückgängig machen, das schnürt mir alles zu..
Ich hoffe so sehr, dass das einfach nur eine Phase ist und sich alles wieder einlenkt, denn abgeben ist für mich eigentlich keine Option.
Liebe Grüße,
passthison