Beiträge von Huddle

    Gute Frage. Ehrlich.

    Vielleicht eine Antwort auf folgende Fragen:


    Wie handhabt ihr Kinder und Hunde? Hat jemand einen nervösen Hund und wie macht ihr das Zuhause?


    Nach euren Beiträgen hätt ich Lust unsere Hundetrainerin um eine Einzelstunde bei mir zuhause zu bitten. Dass sie mal sieht, wie es hier ist und mir Tipps hier gibt. Im Zusammenspiel mit dem anderen Hund, vielleicht auch wenn die Kinder da sind.

    Mein Mann regt sich am meisten über ihn auf, schmust aber auch am meisten mit ihm und sperrt sich von Anfang an gegen eine Vermittlung. Ich war im Frühjahr so weit, dass ich ihn im Tierheim abgeben wollte, aber mein Mann wollte davon nichts hören. Das wär auch ein krasser Schritt. Ihn einfach so zurück zu lassen, dort abzugeben und zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Er ist ja Teil der Familie.

    Ich weiß nicht, ob das geht. Wäre es denn möglich, den Hund auf Zeit ins Tierheim zu bringen. Für zwei Wochen, in denen könnt ihr Mal durchatmen und dann Weiterschauen.

    Wir hatten ihn mal zwei Wochen bei einer Bekannten, die führt Sporthunde und hat ihn sich mal angeschaut. Es war Erholung pur für uns. Er hat aber das gleiche Verhalten dort auch gezeigt. Im Haus waren zwei ältere Kinder und vier Hunde.

    Weil es meine Verantwortung ist und ich das einfach schaffen will. Weil ich als Hundeführer diese Herausforderung gerne meistern will, weil ich meinen Kindern vorleben möchte, dass man nicht einfach ein Lebewesen weggeben kann.


    Auf emotionaler Ebene: weil es mein Hund ist und ich tief in mir drin an ihm hänge und ihn einfach bei mir behalten will.

    Verstehe ich. Aber es gibt Hunde, die kommen mit einem bestimmten Lebensumfeld nicht klar. Egal wie sehr man sich verrenkt, auf den Kopf stellt und übt, übt, übt. Es passt einfach nicht. Ich denke, das ist bei Euch der Fall.

    Das befürchte ich ehrlich gesagt irgendwo auch. Ich weiß aber nicht, wie ich das einem Tierschutz anständig begreiflich mache. Die hören nur: Modehund, Kinder, überfordert und stempeln mich ab. Außerdem hatte er im Sommer eine Wirbelverschiebung und war eine Woche Stuhl- inkontinent. Danach dieser gutartige Tumor. Zusätzlich die Verhaltensbaustellen. Wer nimmt einen solchen Hund?

    Weil es meine Verantwortung ist und ich das einfach schaffen will. Weil ich als Hundeführer diese Herausforderung gerne meistern will, weil ich meinen Kindern vorleben möchte, dass man nicht einfach ein Lebewesen weggeben kann.


    Auf emotionaler Ebene: weil es mein Hund ist und ich tief in mir drin an ihm hänge und ihn einfach bei mir behalten will.

    Die im Tierheim wollen, dass wir ihn bei ihnen abgeben. Das bring ich nicht übers Herz. Und die anderen Organisationen hatten ihn auf der Seite, aber keiner hat sich für ihn interessiert. Selbst beim deutschen Tierschutzbund keine Chance. Er ist ja ein echt lieber und klebt auch an uns. Er kuschelt und schmust und reagiert enorm auf mich und meine Stimmungen. Ich hätte auch Angst, dass er in die falschen Hände kommt.


    Ich müsst ihn wahrscheinlich mehr beschränken und stärker und öfter einfach auf den Platz schicken. Ich bin ja doch ein großer Fan von der Box; das nimmt er auch dann an. Da wird nicht gepiepst oder gemeckert. In einem anderen Raum schon. Aber alle Leute starren mich dann an. Der arme Hund in der Box usw.

    Es wird halt haariger, weil wir die Hunde seit diesem Jahr auch mit in den Urlaub nehmen müssen, weil wir keinen Hundesitter mehr haben. Seit der OP hat sich auch nochmal die Dynamik zwischen den Hunden verändert und sie kriegen sich wieder oft in die Haare, weil der Mops zb viel bellt, das kann der bully nicht leiden. Oder beim Fressen. Da muss ich echt dazwischen stehen und schnell die Näpfe einsammeln. Das war vorher nicht so extrem. Dafür liegen sie wieder mehr beisammen, obwohl es genug Ausweichmöglichkeiten gibt.

    das war immer am Telefon, die wollten schon gar nicht kommen, nachdem sie die Geschichte gehört haben. Auf dem Platz die Trainerin fand, dass es ein toller Hund ist, der halt ist, wie er ist und dass ich als Hundeführer nicht alles falsch gemacht hätte und durchaus einfach die Herausforderung annehmen soll und an dem Hund wachsen soll.

    Ja. Alles mehrfach durch. Ich barfe schon länger und er verträgt es gut. Allerdings hat er seit der Sache mit den Giardien Schwierigkeiten sein Gewicht zu halten. Er ist total verfressen, nimmt aber schnell ab und schwer zu. Er bekommt fast doppelt so viel, wie er haben müsste.


    Ach und spazieren geh ich alleine. Mit dem Pöbelhund und einer quirligen Dreijährigen ist mir das zu viel. Manchmal geh ich mit meiner Freundin und ihren beiden Hunden. Das klappt super, alle ignorieren sich. Haben wir die Kinder dabei (dann vier Stück, teilweise auf dem Rad), läuft Hondo immer vorne bei den Kids, es sei denn jemand verlässt hinten die Gruppe. Dann schaut er da auch nach, bis alle wieder da sind.

    Ich habe hier von Anfang an einen großen Fehler gemacht. Ich glaube, dass das alles auf meine Kappe geht und es vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht deswegen Vorwürfe mache. Ich oute mich jetzt hier und nehme Schelte entgegen. Ich bin kein schlechter Mensch, das müsst ihr mir glauben. Ich schreibe diesen Post unter Tränen, aber ehrlich muss ich doch sein, sonst kann mir keiner helfen.


    Wir hatten damals einen Mops. Der war sechs und alles war gut. Ich hab vor dem ersten Kind gern mit Hund gearbeitet und der Mops hat das auch gern gemacht. Statt alles so zu lassen, wollte ich einen zweiten Hund. Vollzeit arbeiten, langer Fahrtweg und 18 Monate altes Kind waren ja nicht Arbeit genug. Ich wollte einen frenchie. Er wurde mir von einer Bekannten, die den ersten Wurf ihrer Zucht damals hatte, angeboten mit Ratenzahlung usw. später hab ich erfahren, dass die Zucht nicht sauber ist. Mein Mann wollte den Hund nicht. Er war mit dem Kind daheim und Welpe und Kleinkind waren ihm zu viel. Ich hab ihn emotional erpresst, mein Mann gab nach, der Hund zog ein. Mein Mann, der Hunde liebt, nicht aber der große Erzieher und konsequente Hundeführer ist, hatte den Hund und ein schwieriges Kleinkind (viele Wutanfälle, konnte sich nicht alleine beschäftigen) an der Backe. Der Hund musste alles mitmachen, alles. Er lief so nebenher, spazieren waren wir kaum die ersten zwei Jahre, nur so kurz Gassi und Garten, es war einfach alles zu viel. Er wurde gut sauber, hatte aber vom ersten Tag an einen enormen Output. 7 Haufen am Tag waren nix. Züchterin sagt, ist normal. Äh nein. Tierarzt sagt, Giardien. Ihr könnt es euch denken. Mit dem Medikament kam der Durchfall, der Hund nahm rapide ab, er hat geblutet. Er hat uns alles vollgekackt zuhause, mein Mann super überfordert, ich getrieben von schlechtem Gewissen jedem und allem gegenüber, keiner hat den Hund geliebt, aber die Verantwortung verbot es uns, ihn abzugeben, hätten wir es nur getan.

    Wir haben irgendwann den Durchfall in den Griff gekriegt, dann angefangen zu barfen. Wir haben uns eingependelt. Dann kam der Hund in die Pubertät und das Leinengepöbel fing an. Zuhause war er immer mittendrin. Wir hatten wenig Platz und zwischen unseren beiden Hunden klappt es auch nicht, die kriegen sich wegen jedem Kram in die Wolle. Der Hund kam nicht zur Ruhe.

    Ich spule vor. Wir haben einige Tierärzte, einige Hundetrainier kontaktiert. Ein Boxentraining gemacht, weil der Hund plötzlich nachts zweimal raus musste und ich nach der Geburt des zweiten Kindes das einfach nicht mehr geschafft hab. In der box schlief er durch.

    Wir sind vor zwei Jahren umgezogen in ein großes Haus. Hier können die Hunde sich besser aus dem Weg gehen, können mehr zur Ruhe kommen. Wir gehen täglich große Runden spazieren, ich clickere und mache kleinere Tricks. Der Hund ist definitiv nicht gesund. Ohne Cortison kaut er sich die Pfoten auf.wir kommen aber zurecht. Trotzdem wünsche ich mir, dass er für mich nicht so eine Belastung ist.


    Sind die Kinder nicht daheim, ist er gefüttert und Gassi, schläft er ruhig irgendwo. Kommen die Kinder, wird er nervös. Ferien und Wochenende sind für alle Stress.

    Wir sind keinen schlechten Menschen. Ich hätte den Hund nicht holen dürfen, aber ich hab es nicht über mich gebracht die Verantwortung zu übernehmen und ihn gleich abzugeben. Mittlerweile will ihn auch keiner haben, ich versuche es über den Tierschutz seit zwei Jahren. Er braucht Medikamente, er pöbelt an der Leine und kann nicht alleine bleiben, weil immer der andere Hund da ist. Es ist anstrengend mit ihm, aber er tut uns allen wahnsinnig leid. In dem Hund steckt ein Kleinwagen an Tierarztkosten. Trotz allem fehlt mir die Bindung zu ihm. Er braucht mehr Konsequenz, eine stärkere Führung. Er ist unsicher im Umgang mit anderen Hunden, fühlt sich zuhause als Chef und kontrolliert deswegen alles und jeden. Vor seiner OP war ich nochmal in der Hundeschule mit ihm. Einfach eine Stunde nur er und ich, bisschen Unterordnung, bisschen Sozialkontakt. Er knurrt im Freilauf andere Hunde weg, schnappt nach ihnen, wenn sie ihn bedrängen. Ist okay, im Freilauf bleibe ich draußen. Ansonsten kann er in der Situation auch an der Leine an anderen vorbei, lässt sich ablegen, und macht auch gern Agility Übungen mit.


    Puh, langer Beitrag, sorry dafür.

    Er mischt sich auch in jedes Spiel der Kinder ein. Wirft Bauklötze um, trampelt über Schienen und Straßen usw. das ist mal ganz drollig, aber irgendwann nervt es. Ich bin fast mehr mit dem Hund beschäftigt, als mit den Kindern.