Ich möchte nochmal bzgl. der hormonellen Gründe etwas schreiben:
Natürlich sollte ein Eingriff in den Hormonhaushalt immer gut abgewogen und vorher möglichst alles andere ausgeschlossen werden - soweit ich es herauslese hat hier niemand etwas anderes geschrieben.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus: es ist echt sehr belastend, wenn man alles tut, um dem Hund zu helfen, und alle Untersuchungen und Versuche keine Besserung bringen - und man stattdessen täglich heulend neben seinem Hund sitzt und hilflos und ohnmächtig ist... Ich habe mit sem Eingriff in den Hormonhaushalt gewartet, bis mein Hund 3,5 Jahre alt war, weil ich mir die ganzen Einwände bzgl. Kastration SEHR zu Herzen genommen habe. Und heute denke ich: zumindest den Suprelorinchip hätte ich wesentlich (z.b.mit 1,5 oder 2 Jahren) früher setzen lassen sollen/können, da es ja reversibel ist.
Ich hatte extrem große Angst, meinem Hund zu schaden und dass sein Wesen sich verändert. Auch, weil immer wieder diese Einwände kommen "Lass ihn erstmal Erwachsen werden." / "Es muss noch mehr untersucht werden." / ...
Heute kann ich zum Glück sagen: mein Hund hat sehr davon profitiert. Er kann nun endlich "normal" mit anderen Hunden agieren (war vorher nicht möglich - aufreiten, ablecken, nur Sexualverhalten sowohl bei kastrierten Rüden als auch bei allen Hündinnen egal ob läufig oder nicht), er ist in allen Lebensbereichen viel entspannter - und das hängt bestimmt auch damit zusammen, dass er nicht ständig Bauchschmerzen hat, weil er endlich "normal" frisst (auch nach einem Jahr freue ich mich jedenn Tag darüber, wie sehr er sich über seine Futterportion freut!).
Bei einem Rüden finde ich es deshalb nicht abwägig, den Chip auszuprobieren, wenn alles andere ausgeschlossen wurde. Und wie dogs with soul geschrieben hat: Man kann den Chip ja auch nochmal auslaufen lassen, um zu testen, ob es danach besser ist.
Ich bin absolut keine Befürworterin der Kastration-ich wollte immer, dass mein Hund intakt bleibt. Doch genauso, wie man früher alle Hunde wie selbstverständlich kastriert hat, habe ich manchmal das Gefühl, dass es heute sehr in die andere Richtung ausschlägt. Ich als Erstgundehalterin habe mich dadurch sehr verunsichern lassen und wünschte mir da eine ausgewogenere Sichtweise.
Ich wünsche euch alles Gute und dass es Merlin ganz bald besser geht!