das klingt nach einem sehr unsicheren Hund. Je mehr du ihn bedrängst, mit Besen, schimpfen, bedrohen, was auch immer, desto mehr sucht er sein Heil in der Defensive und seine Angst erlaubt es ihm nicht, sich zu unterwerfen. Dazu fehlt ihm das Vertrauen.
Das erste was ihr braucht ist Vertrauen.
Ihr müsst in dem was ihr tut geradlinig und berechenbar für den Hund sein. Und bevor ihr etwas verlangt, was ihr nicht durchsetzen könnt, verlangt es lieber erst gar nicht und versucht ihm nicht das Taschentuch wegzunehmen, sondern bietet ihm z.B. etwas interessanteres an.
Bedrängt und bedroht ihn nicht und bedenkt, wie das, was ihr tut aus seiner Warte aussieht.
Arbeitet am Vertrauen.
Sollte es Momente geben, wo ihr etwas durchsetzen müsst, auch wenn der Hund Angst hat, dann rechnet damit gebissen zu werden. Der Hund kämpft in diesem Moment vermeintlich um sein Leben.
Wenn ihr cool genug seid, hält euch auch ein Biss nicht davon ab, das durchzusetzen, was nötig ist - in Ruhe und Freundlichkeit.
Ich erinnere mich an meine vorherige Hündin, die panische Angst davor hatte am Halsband festgehalten zu werden. Es kam eine Situation, die sich nicht vermeiden ließ. Sie biss zu, ich hielt trotzdem fest, obwohl mir das Blut den Arm runterlief. Solange bis sie sich beruhigt hatte und ich sie ganz ruhig und freundlich loslassen konnte. Sie hat nie wieder gebissen.
Vermeidet solche Situationen, wenn ihr sie nicht durchstehen könnt. Mit etwas Überlegung geht das ganz gut.
Macht euch vor allem bewusst, dass der Hund nicht anders handeln kann. Er ist alleine in einer Situation, die ihm Angst macht. Er tut das, was ihm erfahrungsgemäß die Bedrängung vom Hals schafft.
Die Intelligenz zum umlernen kann nur von euch kommen.
Und hat der Hund erst einmal Vertrauen in euch wird das alles kein Thema mehr sein.
Seid berechenbar, freundlich und konsequent. Und habt Geduld.
(p.s. ich kenne den Trainer. Nicht jeder kann Hunde auf die Art händeln wie er. Findet euren eigenen Weg )