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Ich weiß nicht, ob Gruber einen Feldzug gegen Tierhalter und/oder Tierhaltung an sich führt (so wie es Tierrechtler von PETA tun), aber schon ein Auszug aus dem Klappentext des reißerischen Titels "Das Kuscheltierdrama", der ja auch in der Sendung promotet wird, lässt wenig Spielraum für Interpretationen:
"Hunde, die blind und taub gezüchtet, Nacktkatzen, die tätowiert, und Pferde, die gedopt werden. Professor Grubers bewegende Tier-Geschichten aus dem Obduktions-Saal zeigen, wie es wirklich um die Beziehung der Deutschen zu ihren Haustieren steht."
Wie es WIRKLICH um die Beziehung DER Deutschen zu ihren Haustieren steht!
Also, voll realistisch! Wer kennt sie nicht, die tätowierten Nacktkatzen? Hat doch jeder eine im Keller. Wer kam noch nicht auf die Idee, wenn auf der eigenen Haut kein Platz mehr war, einfach die Katze zu tätowieren?
Und wessen Nachbarn und Verwandte haben nicht taube Hunde, die auch noch blind sind. Ist doch der Trend jetzt.
Ich meine, in welcher Blase muss man denn leben, um DAS als Normalität DER deutschen Tierhalter darzustellen? Die Geschichten aus dem Labor haben doch nichts mit dem durchschnittlichen Tierhalter zu tun.
Aber er kommt daher wie: "Ich erklär euch jetzt mal, wie es in deutschen Tierhaushalten so zugeht."
Und Ihr nickt dazu brav und klatscht Beifall, denn er ist ja der Experte.
Ich habe mir das Buch vor einigen Monaten gekauft und jetzt mal ein wenig darin gelesen. Aber es bestätigt meinen Eindruck. Auf Seite 19 bringt er das "Leiden der Haustiere" schon damit in Verbindung, dass sie auf der Couch oder im Bett schlafen dürfen. Frei nach dem Motto: Zwingerhaltung = kein Problem, aber die Couch geht gar nicht. Also, Ihr Tierquäler, werft Eure Hunde von der Couch, damit sie weniger leiden!
Zum Glück kennzeichnet er das alles im Voraus als seinen Standpunkt und nicht als wissenschaftliche Erkenntnis. Trotzdem werden das einige Leute ernst nehmen.